Hallo Fans und Fensterbretter der Modellbahn.
Die Sache mit der elektronischen rückstellbaren Sicherung:
Zur Übersicht, einmal Netzteil für die Fahrströme insgesamt:

Interessant ist hier nur der positive Zweig mit den UF+13V. Die Abbildung um VR1 ist 6 x existent. Daraus wird der Fahrstrom für die einzelnen Blockplatinen gewonnen. An jedem "Kanal" mit je einem VR1 hängen etwa 15 Blöcke.
Auszug aus der Rechteckfahrstromgewinnung. Dargestellt ist nur die Erzeugung des Rechteckstromes einer Blockfahrstromplatine und der zugehörige Belegtmelder:

Die 13V vom Netzteil gelangen an den Kollektor von T104, der vom Opto 102 mit Rechteck angesteuert und an das Gleis mit 11 ... 11.5V ausgegeben wird.
Weiterhin überwachen die 13V UF Gleichstrom das Gleis mittels Stromfühler um T102 (stehender Verkehr, auch fahrender Verkehr) und zusätzlich per Radkontakt am Anfang eines Blockes über R113 (Güterwagen geschoben).
Ohne Last, also ohne Lok oder Verbraucher auf dem Gleis, liegt am Ausgang (K D6) immer die volle Spannungshöhe an. Ein Rechteck ist dann nicht sichtbar. Erst wenn ein Verbraucher mit etwas unter 10K Ohm und darunter auf dem Gleis steht, formt sich aus der Ub+ Spannung ein sichtbares Rechteck und auch der BGM löst aus.
Der Zughalt erfolgt mittels Magnet unter dem letzten Wagen per SRK oder Hall. Entsteht ein Zugriss und der letzte Wagen rollt nicht über den SRK, dann hält der Zug nicht im Block, der nachfolgende Verkehr wird allerdings gestoppt, da der Magnet unter dem Wagen über den selben SRK auch eine Freimeldung des verlassenen Blocks erzeugt.
Hat man nun 2 Gleise die sich an einer Weiche treffen und zu einem fortführenden Gleis vereinigen, dann muß bekanntlich das Herzstück polarisiert werden. Steht die Weiche auf "gerade", ist das Herz mit Masse polarisiert. Kommt ein Zug auf dem abzweigendem Gleis nicht zum stehen und die Lok fährt auf die Weiche, so wird ihr rechtes Vorderrad mit Ub+ auf die Masse des Herzes treffen und einen Kurzschluß verursachen. Dieser Kurzschluß juckt den VR1 vom Netzteil aber nicht sonderlich, er macht nicht völlig dicht, da keine 3A fließen (Widerstandstrecken über T104, D6) und der Rechteckstrom Erholungsphasen erlaubt. Der Takt liegt zudem bei 70µs an und 30µs aus.
Wird der Lokstillstand vom Fdl nicht erkannt, dann sieht das so aus:

Eine 83.10 mit weggeschmolzenem Vorläufer und es ist nicht die einzige Lok.
Hier hab ich Glück gehabt, es ist nur der Vorläufer samt Achse zu ersetzen, doch immerhin ist es ein Schaden von knapp 40.00€.
Mann könnte nun pro Blockstromzufuhr Feinsicherungen mit 315mA einbauen.

Elegant ist das aber nicht und mit der Zeit wird aus dem Sicherungspreis ein Lok. Außerdem muß man suchen, es leuchtet keine Kontrolllampe.
Von daher das ganze Spiel elektronisch mit Thyristor:

Die 13V kommen von einem der 6 VR1 vom Netzteil und zwar außschließlich von einem VR1, an dem nichts anders dranhängt. Sobald ein Kurzschluß erzeugt wird, sinkt die Versorgungsspannung für die Blockstromplatine ab, eben nicht auf 0V aber auf einen Wert, der die elektronische Sicherung nicht mehr arbeiten läßt.
Gemessen wird der Spannungsabfall über R1, hier 100mR. Wollte das mit 10mR bewerkstelligen aber der Spannungsabfall ist doch zu gering. Der Spannungsverlust fürs Gleis ist zudem mit den 100mR unerheblich.
Links, wo UF+11V Rechteck dransteht, kommt das Laststromkabel von der Blockstromplatine und transportiert den Fahrstrom über R1 und den RUHEKONTAKT des Rel1 an das Gleis.
Solange die Spannung am E+ Eingang des OP1 über dem Spannungsniveau des E- Eingangs des OP1 steht kippt der Komparator OP1 nicht, sein Ausgang zeigt über R2 +13V.
Wird die Last auf dem Gleis zu hoch, respektive ist ein Kurzschluß zugegen, so wird der E+ Eingang eine geringere Spannung abbekommen als E-. Der OP1 kippt, sein Ausgang wird fast auf Masse gezogen, T1 öffnet und läßt einen Strom durch die LED2 fließen, zündet über R6 den Thyristor T2, welcher einen Lasttrom von Ub+ , LED1 und das Rel1 fließen läßt. Rel1 zieht an und trennt das Gleis von der Blockfahrstromplatine.
Die Spannungshöhe von 13V genügt um Rel1 (12V Typ) nach den 1.8V Verlust über LED1 und den etwa 1V Verlust über T2 zu schalten.
Die Kippschwelle wird über R8 eingestellt, empirisch.
Dieser Zustand bleibt solange erhalten, bis die Ursache des Kurzschlusses behoben und danach der Taster 1 gedrückt wird.
Die LED1 zeigt an, daß das Rel1 angezogen hat, also der Fahrstrom vom Gleis getrennt ist.
Der Taster 1 ist ein als Öffner ausgeführter Taster. Im RUHEZUSTAND leitet er also den Strom von Ub+ zur Anode des Thyristors T2. Der wiederum leitet aber eben nur, wenn er über T1 und R6 gezündet wird. Und das Löschen von Thyristoren erfolgt im Gleichstromkreis einfach mit der Wegnahme seines Last (Halte) stroms. Das passiert beim drücken des Taster 1 aber nur, wenn der Kurzschluß beseitigt wurde.
Der Taster ist ein APEM Taster, der Serie 5G, als Wechsler hergestellt, einen reinen Öffner hab ich nicht gefunden.
Von unten - Achtung, PIN 3 und 4 sind im Taster elektrisch verbunden, gebraucht werden nur PIN 2 und PIN 1 (Abgang Öffner)
Ist der Kurzschluß nicht behoben, Taster 1 wird dennoch gedrückt, dann leuchten beide LED.
Da nun fürs Gleis eben eine Rechteckspannung anliegt, sollte diese für den OP1 etwas geglättet werden. Das passiert mittels C3 und C4. Die Widerstandskombination mit R8 und R9, sowie R7 und R10 ist so ausgelegt, daß da nur etwa 120...150µA gen Masse fließen, um den Belegtmelder nicht auszulösen.
D1 und D2 sind drin, um keine geglättete Spannung ans Gleis zu lassen, sondern eben nur an den OP1.
Testplatine und weil ich faul war von wegen Löcher bohren - einmal SMD. Das Rel1 hab ich zum SMD Rel gemacht:

Sie ist für voneinander unabhängige Sicherungen ausgelegt, 160mm x 50mm, also 12 Kanäle pro Europlatine 160x100.
Und nun noch der Test:
Anhang anzeigen Sicherung 1 Test.mp4
Ein paar Simulationsblätter - die Bauteilbezeichnungen stimmen nicht mit den Plänen überein.

Simulation ohne Last:

türkise Linie (ganz oben) - Strom über D6 (LED)
pinke Linie (ganz unten) - Strom über D4 (LED) Laststrom des Thyristors
Simulation mit 22R Last auf dem Gleis:
Simulation mit 4R Last auf dem Gleis:
So, scheint zu passen. Nun kommt der Langzeittest.