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Ein Plädoyer für gute Fotos

Gute Fotos...

  • - interessieren mich nicht.

    Stimmen: 11 3,6%
  • - kann ich nicht, sehe ich aber gern bei anderen Boardern.

    Stimmen: 40 13,0%
  • - will ich machen, funktioniert nicht.

    Stimmen: 25 8,1%
  • - kosten mich zu viel Zeit.

    Stimmen: 10 3,2%
  • - darauf lege ich großen Wert.

    Stimmen: 126 40,9%
  • - ich werde immer besser.

    Stimmen: 74 24,0%
  • - Modellbahn/-bau ist mir wichtiger

    Stimmen: 37 12,0%
  • - ihr habt Sorgen...

    Stimmen: 90 29,2%

  • Umfrageteilnehmer
    308
@
Ironie ein:
Und natürlich auch selbst Schuld, wenn seine nicht nur aus „Rotring-Objektiven“ bestehende Fotoausrüstung bestimmte Einstellungen einfach nicht hergibt.
Ironie aus.

Hier muss ich leider auch mal was schreiben, es sei mir verziehen. Es
gibt auch unterschiedliche motivliche Umsetzung bei Fotografen mit
"Rotring-Objektiven".

Ich nehme mal (es sei mir verziehen) ein Bild von Falk Oplet aus dem
DSO "Goldener Oktober: DR-Diesel (V100 und 171) im Erzgebirge". Da
Stand man auch nahezu zusammen. Jetzt vergleiche man einfach mal
die Umsetzung beider Bilder.

Bildlink:
http://www.imagenetz.de/img.php?file=5e48cb9279.jpg&pid=


Unterschiede:

- völlig andere Brennweite
- Farben wirken etwas unnatürlich bei Bild 1.
- Bild 1. auch leicht überschäft

Gemeinsam:

- völlig gleiche Lichtverhältnisse
- gleicher Fotostandpunkt


P.S. Bilddatei wurde geändert und neu hochgeladen.
 
@50 3616-5
Ehrlich, mir gefallen beide Bilder nicht. Das sind für mich Sichtungsfotos ohne jeden kreativen oder gar künstlerischen Aspekt. Das mag daran liegen, dass die Bilder die Regeln des goldenen Schnittes ignorieren, aber irgendwie fehlt den Bilder einfach was. Kein Ausdruck, keine Dynamik, nur ein Zug in Bildmitte. Das einzigst besondere ist die Nummer der Lok, alles andere kann man jeden Tag so ähnlich ablichten - ok, natürlich nicht, aber wer jenseits der Insider würde den Zug als etwas besonderes sehen?

Bild 2 ist unscharf und säuft im Schwarzbereich völlig ab. Beide Bilder sind schief. Bild 1 ist zu hell und hat im Schatten dennoch keine Details. Die Motive sind nicht völlig schlecht, aber für mich auch keine Meisterwerke. Ich sage auch nicht, dass ich das besser kann, jedoch fehlt den Bildern offensichtlich noch so einiges an Grundwissen zum Thema Fotografieren.

Das trifft auch die Bilder der Werrabahn in ettlichen Fällen zu. Die Motive sind häufig sehr gut gewählt bzw. wurden erkannt, aber der Fotograf scheitert an der digitalen Technik. Gerade in den Schatten saufen viele Bilder völlig ab. Ein Chip hat nun mal nicht den Dynamikumfang eines Filmes. Da muss man für vergleichbare Ergebnisse digital nachbearbeiten und zwingend im RAW-Format arbeiten. Das ist ein nicht unerheblicher Aufwand, den viele nicht zu leisten bereit sind.
 
...Bild 2 ist unscharf und säuft im Schwarzbereich völlig ab...
Ich würde auch behaupten das die Belichtung nicht stimmt. Die Farben sind etwas flau - würd mich daher nicht wundern wenn das ein "weiß" in dem Bild als gemessenes grau erscheint.
 
Bei so einem kurzen Zug hätte man evt. nicht zu spitzwinklig draufhalten müssen, sondern hätte ihn mehr in die Landschaft einbetten können. Sicherlich ist die Szenenwahl dem Berg im Hintergrund geschuldet.
Bild 2 kippt zudem noch etwas nach rechts ab.
 
Mir persönlich driftet das jetzt schon zu sehr ins Detail ab.
Was mich interessieren würde, wäre Folgendes:

Wie in anderen Bereichen kann man sicher auch hier mit 2-3 Maßnahmen einen großen Qualitätssprung erreichen, danach wirds dann aufwendig mit nur wenig sichtbarem Ergebnis.

Welche Maßnahmen helfen weiter, um diesen 1. größeren Qualitätssprung zu erreichen ?

Ich hoffe , der Barnie ist mir wegen dem "Testbild" = Bild vom Gleisplan - nicht allzu nachtragend.
 
Ich hoffe , der Barnie ist mir wegen dem "Testbild" = Bild vom Gleisplan - nicht allzu nachtragend.
? Hilf mir mal fix auf die Sprünge... Und nachtragend bin ich nie!

Zum ersten von User 50 3616-5 eingestellten Bild:
Zu meiner Ehrenrettung sei erwähnt, dass es ein Bild ist, faktisch wie es aus meiner Kamera, dazu noch in geringster Aufläsung, gepurzelt kam. Würde ich mir das Rohformat vornehmen wäre das Resultat ein anderes. Dass das Bild leicht kippt steht jedoch außer Frage.
 
@ Barnie

Auch mein Bild kam wie aus der Kamera als RAW. Es wurde lediglich kleiner gemacht (800X600). Doch leider nicht von der Dateigröße auf max 250kB gerechnet. Daher ist es jetzt auch so schwammig. Werde es aber noch einmal in geänderter Form bringen.
 
@50 3616-5:
Von den beiden Fotos finde ich das linke gelungener, weil dem Berg im Hintergrund mehr Platz gelassen wird. Auch deshalb sehe ich es vom Charakter her eher als gut getroffenes Sichtungsfoto.

Andi
 
Nämlich? "so einiges" irritiert mich gerade...
Das fängt mit dem Goldenen Schnitt an. Wie sehr dadurch die Bilder gewinnen hat hier schon mal jemand sehr schön demonstriert. Die farbintensive Lok direkt in Bildmitte finde ich als Sichtungsbild ok, Kunst ist für mich etwas anderes. Das rot strahlt mir auch ein wenig zu intensiv und wirkt wie bunt gerechnet. Die tiefschwarzen Schatten dürften dem Kameramodell geschuldet sein, lassen sich im RAW-Format jedoch auch wieder beheben. Schiefe Bilder lassen sich schon bei der Aufnahme häufig vermeiden.
 
Was mich interessieren würde, wäre Folgendes:

Welche Maßnahmen helfen weiter, um diesen 1. größeren Qualitätssprung zu erreichen ?

Das kommt ganz drauf an, welche technischen und theoretischen Voraussetzungen Du hast.
In meinen Augen Grundvoraussetzung Nummer eins die Zusammenhänge zwischen Geschwindigkeit des Zuges - Verschlußzeit, Blendenzahl - Tiefenschärfe und ISO-Zahl - Rauschen kennen und beachten. Dann wird das Bild ersteinmal technisch gut. Motivlich kann man nicht so einfach "besser" werden. Entweder man hat den Blick, oder man hat ihn ersteinmal nicht. Man bekommt ihn, wenn man sich Fotos anderer Fotografen von "seiner" Fotostelle anschaut und vergleicht, was man eventuell anders machen könnte. Und man kann sich diesen auch aneignen, wenn man in Ruhe an einer geeigneten Fotostelle mal verschiedene Varianten ausprobiert und von dieser Einstellung, "egal wie das Licht ist, da kommt ne Werbelok ich muß abdrücken-Einstellung" wegkommt. Ich nenne das immer kurz Klasse statt Masse.

Alles andere, wie sich technisch bessere Gerätschaften+Objektive zuzulegen wären so Nach und Nach-Schritte, die aber sicher nicht an 1.-3.Stelle kommen und sich auch sehr nach den finanziellen Möglichkeiten des jeweiligen Fotografen richten.

MfG
 
Hallo TT!

Jetzt habe ich mir auch von 2 verschiedenen Fotostellen je 2 Bilder herausgesucht, um die unterschiedlichen Ansätze der Fotografen aufzuzeigen.

Beispiel 1

Bild 1
Bild 2

Zwar nicht zu selben Zeit aufgenommen, aber vom beinahe exakt den selben Standpunkt. Während in Bild 1 durch den extremen Weitwinkel das Bild sehr unruhig wirkt kommt Bild 2 wesentlich ausgeglichener daher.

Sicher ist Bild zwei das bessere. Aber wenn der Herr aus Apolda schon retuschiert und einen LKW aus dem Bild heraus stempelt sollte man es auch so machen das man es nicht auf anhieb sieht! So wie auf dem Bild sieht es einfach nur s... aus!

Matthias
 
Richtig, genau meine Meinung und vorallem sind derartige Maßnahmen auch mit zum Bild dazuzuschreiben, sonst entstehen nämlich vollkommen falsche Eindrücke, was die Inszenierung (wie von FD851 angesprochen) anbetrifft. Dann ist es nämlich keine selbige mehr, sondern reine EBV.

MfG
 
@Cargonaut Was heißt EBV? Eisenbahnvoto?


Das Bild mit der 95er und dem Wartburg zeigt aber mal wieder eins ganz deutlich, was zumindest mir tierisch auf den Nerv geht: Es können noch so viele alte Pkws, Busse und Lkws oder Leute mit alten Uniformen ins Bild drapiert werden, das Foto sieht ganz einfach nur gestellt aus, nicht romantisch, nicht dokumentarisch, nicht historisch oder sonstwas.
Das wäre auch mal ein Plädoyer für gute Fotos.
 
...Wie in anderen Bereichen kann man sicher auch hier mit 2-3 Maßnahmen einen großen Qualitätssprung erreichen, danach wirds dann aufwendig mit nur wenig sichtbarem Ergebnis
Welche Maßnahmen helfen weiter, um diesen 1. größeren Qualitätssprung zu erreichen ?...
- nach Möglichkeit goldenen Schnitt benutzen (geht auch ohne, dazu brauchts aber ein geübtes Auge)
- Horizontale und vertikale Linien im Bild auch auf das Foto übernehmen (Knippse gerade halten)
- nichts am Bildrand zeigen das man nicht eindeutig identifizieren kann (angeschnittene Masten, 5cm einer Hauswand, ne halbe Kiste etc)
- Geduld ;)
Vergleiche mal dazu die beiden Bilder in #364.

Fehler im Bild1:
*links direkt am Mast ein Stück Holz das aber eigentlich etliche Meter dahinter im Hang steht
*am rechten Rand des Lichtmastgewichts lugt eine Laterne hervor
*das Foto ist einige Grad nach rechts geneigt - also schief
*der rechte Puffer der Lok verdeckt den Pfahl des Andreaskreuz
*rechts ist am Bildrand eine besagtes Stück Hauswand zu erahnen
*Trabbi wird vom Andreaskreuzpfahl überdeckt

Auch mein Bild kam wie aus der Kamera als RAW. Es wurde lediglich kleiner gemacht (800X600). Doch leider nicht von der Dateigröße auf max 250kB gerechnet. Daher ist es jetzt auch so schwammig...
Probier einen anderen Filter beim skalieren, besser "interpolieren der Bildpunkte beim Skalieren des Bildes" (B-Spline oder ähnliches) und schärfe das Bild nach der Verkleinerung maßvoll nach. Normalerweise sollten sich die Fotos dann ohne Probleme auf unter 200kB drücken lassen. Wenn das Deine Software nicht erlaubt - probier ne andere ("The Gimp" zum Beispiel). Manche Programme bieten für viel Geld teilweise besch*ssene Softwareencoder.
 
...das Foto sieht ganz einfach nur gestellt aus, nicht romantisch, nicht dokumentarisch, nicht historisch oder sonstwas.
Im Umfeld hat sich eben viel getan.
Heutzutage sieht alles irgendwie wie geleckt aus. Betriebsspuren an Strassen, Häusern, Fahrzeugen usw. sind Mangelware geworden.
Wann sah ein Auto zu DDR-Zeiten z.B. so sauber aus? Höchstens Sonntag und wenn der Halter ein wirklicher "Sonntagsfahrer" war.
Und die Schienenfahrzeuge? Jeder weis, wie die im realen echten Betrieb oft aussahen.
Nur kann man von Niemandem verlangen, sein gepflegtes Museumsstück für Fotos einzudrecken. Von den Eisenbahnvereinen ebenso.

Mir gefallen solche Fotos trotzdem, auch wenn man ihnen ihr junges Alter ansieht.
 
Natürlich soll niemand ein wertvolles Exponat ramponieren, damit es authentischer aussieht. Aber man kann auch Eisenbahnfotos machen, ohne so zu tun, als wär man in der Zeit zurückgereist. Da wirkt dann viel entspannter als wenn auf Krampf versucht wird, die Strafe der späten Geburt auszugleichen.

Damit meine ich jetzt allerdings keine Szenen, die tatsächlich wie von vor 50 Jahren aussehen und hier und da noch zu finden sind.
 
Sicher ist Bild zwei das bessere.
So sicher finde ich das nicht. Weder Lok noch Zug machen den Eindruck, als ob sie in dem Bild eine wichtige Rolle spielen wollten. Vom viel geforderten goldenen Schnitt merkt man ebenfalls nicht viel. Aber gut, auch Wikipedia meint "Inwieweit die Verwendung des Goldenen Schnittes in der Kunst zu besonders ästhetischen Ergebnissen führt, ist letztlich eine Frage der jeweils herrschenden Kunstauffassung. Für die generelle These, dass diese Proportion besonders ansprechend und harmonisch empfunden wird, gibt es keine gesicherten Belege".

Auf Bild 1 kommt die Lok m.E. viel wuchtiger und dominanter daher. Manche mögen den abgeschnittenen Mast links im Bild bemängeln, mein Empfinden stört er z.B. nicht.

Andi
 
Und DDR-Autos wurden immer gefpflegt, weil sie lange halten mußten! :biene:
Das mag auf die Technik und andere Innereien wohl zutreffen. Verschmutzungen außen waren aber an der Tagesordnung und ich kann mich an kein Foto aus früheren Zeiten erinnern, auf dem durchweg alle Fahrzeuge sauber und gepflegt waren.
Weiter geht's da auch beim Strassenbelag, beim Putz der Häuser, dem Zustand mancher Gartenzäune...
 
Aber gut, auch Wikipedia meint "Inwieweit die Verwendung des Goldenen Schnittes in der Kunst zu besonders ästhetischen Ergebnissen führt, ist letztlich eine Frage der jeweils herrschenden Kunstauffassung. Für die generelle These, dass diese Proportion besonders ansprechend und harmonisch empfunden wird, gibt es keine gesicherten Belege".
Mag sein, aber wie war das doch gleich, als hier jemand Bilder postete, die wirklich ALLE kritiklos gut fanden und dem Fotografen ein exzellentes Auge fürs Motiv bescheinigten? Der Fotograf kannte den goldenen Schnitt nicht, aber faktisch alle seiner sehr guten Bilder folgten exakt den Regeln des goldenen Schnitts. Unbewusst hat er es perfekt hinbekommen.

Natürlich können auch andere Bilder gut aussehen, aber gewissen Regeln müssen sie folgen. In Zeiten digitaler Bildbearbeitung gibt es keine Ausreden für schiefe Horzonte mehr.

Natürlich ist es schwer, immer den perfekten Standort zu finden. Eine DR-Lok ist farblich zudem fast immer ein großer Kontrast zur Umgebung (im Gegensatz zu den Wagen). Wenn da eine rote oder schwarze Lok durch eine grüne Landschaft fährt, ist sie optisch sehr dominant. Steht sie dann in der Bildmitte, geht rechts und links von ihr jede Bildinformation verloren. Mit ihrer Präsens überstrahlt sie alles andere.

Was mich bei den letzten hier gezeigten Bildern wundert, ist das sklavische Festhalten am 3:4 oder 2:3 Format. Warum wählt man nicht bessere Ausschnitte? Auch ein quadratisches Bild kann gut aussehen.

Nämlich? "so einiges" irritiert mich gerade... Ohne die Gegebenheiten vor Ort zu kennen ein "straffes" Urteil.
Ok, vielleicht ist das in der Tat missverständlich und kommt zu hart rüber. Falls das so aufgefasst wurde, möchte ich mich entschuldigen. Ich meinte damit, dass die Bilder einige zum Teil vermeidbare Fehler haben, aber nicht, dass sie kompletter Schrott sind. Als Sichtungsfotos ohne große digitale Nachbearbeitung reichen sie allemal aus. Unter Kunst verstehe ich jedoch etwas anderes.
 
Was mich bei den letzten hier gezeigten Bildern wundert, ist das sklavische Festhalten am 3:4 oder 2:3 Format. Warum wählt man nicht bessere Ausschnitte? Auch ein quadratisches Bild kann gut aussehen.

Vielleicht, weil es eine zusätzliche Herausforderung ist, das beste Motiv in einen starren Rahmen zu pressen.
Oder weil sie gern was geordnetes haben, so ähnlich wie die Tatsache, dass viele bei einer numerischen Lautstärkeanzeige lieber auf 30 als auf 29 oder 31 drehen.
 
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