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Drahtzüge im Bahnhofsbereich. Wie geht es richtig?

Was es noch Besonderes bei der DR gab, Formhauptsignal mit Lichtvorsignal. So hat man sich die langen Stellwege eingespart.

Die Stellwege waren nur ein (nebensächlicher) Grund. Hauptgrund war, daß nach dem Krieg aus verschiedenen Ursachen die Einfahrvorsignale nur noch zweibegriffig waren. Wenn nun Einfahrten mit 60 km/h möglich waren, konnte man das nicht anzeigen und dem Lokführer wurde Halt erwarten angezeigt. Das führte zu unnötigen Bremsen und zu Kapazitätseinschränkungen.

So bedeutete die Umstellung der Einfahrvorsignale auf Lichtsignale einen flüssigeren Betriebsablauf und die Ausnutzung der Streckenkapazität.

Weiterhin wurden dadurch auch viele Stellwerke für Frauen tauglich, da die Stellkraft eines Einfahrsignales mit Formvorsignal fast immer die nach den gesetzlichen Bestimmungen die für Frauen zulässigen 10 kp überschritt.

Wie würden in diesem Szenario die beiden Stellwerke in Verbindung stehen? Nur übers Telefon oder gibts da noch andere Dinge die zu beachten sind bei der Ausgestaltung des Behelfsstellwerks?

Die beiden Stellwerke sind normalerweise mittels Bahnhofsblock verbunden. Für die Ausgestaltung hat das aber keinen Einfluß, da man es nicht im Modell sieht.

Hauptlok
 
..... Hauptgrund war, daß nach dem Krieg aus verschiedenen Ursachen die Einfahrvorsignale nur noch zweibegriffig waren. Wenn nun Einfahrten mit 60 km/h möglich waren, konnte man das nicht anzeigen und dem Lokführer wurde Halt erwarten angezeigt. .....

Also ich kenne bei der DR auch dreibegriffige Formvorsignale (Halt erwarten, Fahrt erwarten und Langsamfahrt erwarten). Wie bekommt man bei einem HL-Vorsignal denn 60 erwarten angezeigt?
 
Vermutlich war mit einem Hl-Vorsignal eine bessere Differenzierung zwischen Fahrt und Langsamfahrt beabsichtigt, als das mit dem am zweibegriffigen Formvorsignal gezeigten Signalbegriff Vr 1/2 "Fahrt oder Langsamfahrt erwarten" ging. Vr 1/2 nötigt den Tf immer zum Bremsen, da er sich auch auf Langsamfahrt einrichten muß, da sind grünes Standlicht oder gelber Blinker am Lichtvorsignal schon aussagekräftiger.
 
.... Hauptgrund war, daß nach dem Krieg aus verschiedenen Ursachen die Einfahrvorsignale nur noch zweibegriffig waren. .....
Hauptlok

War das überall so?
Beweisen kann ich's nicht, würde aber meinen, daß die Einfahrvorsignale seinerzeit in Finkenheerd dreibegriffig waren.

Allerdings ist das lange her - Anfang der 70 kamen die Lichtsignale und da war ich auch erst 12 Jahre alt....
An die Formvorsignale kann ich mich aber deswegen erinnern weil das aus Richtung Frankfurt vom Eisenbahnzimmer eines Schulkumpels aus zu sehen war... Die hatten damals eine schöne HO-Spielanlage.

Zur Zeit habe ich im Modell die Lichtsignale stehen, wollte da für Epoche 3 aber gegen Formvorsignale tauschbar machen. Wenn die generell nur zweibegriffig waren, hab ich ein Problem weniger....

Grüße ralf_2
 
Nö, damit bekommt man 40 oder 60 km/h angezeigt, kleiner Unterschied, auf den Kollege Ragulin mit seiner Frage vermutlich abzielte...
 
Ja, wir sind ja nicht bei der CSD, wo man mit langsam- oder schnellblinkenden Gelb die Stufen 40 und 60 unterscheiden kann.

Bei einem zweibegriffigen Vorsignal wurde eben bei der Einfahrt mit 40 oder 60 km/h am Vorsignal der Begriff "Halt erwarten" angezeigt und der Zug mußte abbremsen, da der Tf am Standort des Vorsignales nicht einschätzen konnte, ob das Einfahrsignal nun Halt zeigte oder man mit Geschwindigkeitsbeschränkung einfahren durfte.

Hauptlok
 
Nö, damit bekommt man 40 oder 60 km/h angezeigt, kleiner Unterschied, auf den Kollege Ragulin mit seiner Frage vermutlich abzielte...

Richtig und damit muss ich immer davon ausgehen, dass eine Einfahrt mit 40km/h kommt und dementsprechend runterbremsen, auch wenn dann tatsächlich 60 erlaubt sind. Wobei mir gerade einfällt, bei einem Formhauptsignal geht ja nur 40 oder 60 also doch wieder einfacher. Tja, war halt lange nicht mehr auf dem Gebiet der DV unterwegs.
Und wie ich schon schrieb, es gab serwohl 3begriffige Formvorsignale nach dem Krieg bei der DR, Ralf_2 hat es ja sogar mit Ortsangabe bestätigt.
 
Also ist mein Behelfsstellwerk im Westen als ein Wärterstellwerk anzusehen welches nur die Weichen im Westteil stellt.
Der später als Erweiterung kommende Ostteil wird dann das Neubaustellwerk bekommen von wo die Weichen im Ostteil sowie alle HL Signale des Bahnhofs gestellt werden. In diesem Stellwerk wird dann auch der Fahrdienstleiter sitzen.

Ist ein solches Szenario Vorbildgetreu?

Moin,
da fällt mir als Beispiel Crossen (bei Gera oder besser bei Köstritz) ein.
Der FDL wurde gegen 1984 (oder etwas später) als Elektromechanisches Stellwerk neu gebaut und der Wärter (mechanisch) blieb bis 2008 in Betrieb und wurde dann aufgelöst. Die Bedienung der Signale hatte der Fahrdienstleiter auf seinem Stellwerk (wenn ich mich recht erinnere). Jetz ist dort nur noch ein Stellwerk, von dem der gesammte Bahnhof (oder was davon übrig ist) bedient wird.
Schönen Tag noch
Norbert
Ps. Zu der Riegelei werde ich mir noch mal die Riegelgrundsätze zu Gemüte führen und dann einen Komentar abgeben, sofern das hier erwünscht ist.
 
Seilzuglängen

Ich hab mich grad durch den kompletten Beitrag gelesen, und da ich auch einige Seilzüge nachbilden möchte (sieht halt auch klasse aus im Modell)habe ich einige Fragen an die Experten:

Gibt es eine Maximallänge für Seilzugantriebe und wenn ja welche ist das ?

Ab wann gab es elektrische Antriebe ?

Aufgrund der vielen geschilderten Beispiele für "Sonderfälle" nehme ich an ,das es auch mechanische Stellwerke gab bei denen zum Beispiel entfernt liegende Einzelweichen (Industrieanschluss ausserhalb des Bahnhofs oder einfacher Abzweig der Strecke) elektrisch gestellt wurden ?

Solche entfernt liegenden/nicht einsehbaren Weichen müssen dann doch verriegelt werden ?
 
Bei den Seilzuglängen hab ich 500 und 1000m im Hinterkopf. Ersteres für Weichen, letzters für Signale.

Elektrisch gestellte Weichen gab es zumindest schon in Epoche 2 (Elektromech. Stellwerke), aber das hat nix mit der Entfernung zu tun.

Ein Anschluß außerhalb des Bahnhofs, also auf freier Strecke ist eine Anschlußstelle oder Ausweichanschlußstelle. Da hängt im Stellwerk ein Schlüssel, der ebenso in die Fahrstraßen eingebunden ist. Wenn dieser ausgegeben wird an die bedienende Übergabe, kann die Strecke nicht für andere Züge freigegeben werden. Mit dem Schlüssel wird die Weiche aufgeschlossen und mit Hand gestellt. Bei einer Anschlußstelle ist die Strecke so lange blockiert, bis die Übergabe den schlüssel wieder abliefert. Bei einer Ausweichanschlußstelle ist an der Weiche ein Häusel. Dort wird der Schlüssel eingesteckt und über Telefonleitung die Strecke frei gemeldet.
 
Bei den Seilzuglängen hab ich 500 und 1000m im Hinterkopf. Ersteres für Weichen, letzters für Signale.

Drahtzüge für Weichen sollen nicht über 400 m, für Riegel nicht über 500 m und für Signale nicht über 1200 m gehen.

Weichen, die mehr als 350 m vom Stellwerk entfernt sind, müssen geriegelt werden.

Ein Anschluß außerhalb des Bahnhofs, also auf freier Strecke ist eine Anschlußstelle oder Ausweichanschlußstelle. Da hängt im Stellwerk ein Schlüssel, der ebenso in die Fahrstraßen eingebunden ist. Wenn dieser ausgegeben wird an die bedienende Übergabe, kann die Strecke nicht für andere Züge freigegeben werden. Mit dem Schlüssel wird die Weiche aufgeschlossen und mit Hand gestellt. Bei einer Anschlußstelle ist die Strecke so lange blockiert, bis die Übergabe den schlüssel wieder abliefert. Bei einer Ausweichanschlußstelle ist an der Weiche ein Häusel. Dort wird der Schlüssel eingesteckt und über Telefonleitung die Strecke frei gemeldet.

Da gibt es auch andere technische Lösungen, die abhängig vom Vorhandensein des Streckenblocks sind.

Hauptlok
 
Da gibt es auch andere technische Lösungen, die abhängig vom Vorhandensein des Streckenblocks sind.

Gehört dann an eine sich auf freier "Wildbahn" :ironie: teilende/abzweigende Strecke eine Blockstelle oder wie ?

Ich hoffe ich weite das Thema nicht zu weit aus...............
 
Nee keine Blockstelle, die ist auf freier Strecke. Das ist ne Abzweigstelle. Da wirst du früher immer ein Stellwerk und einen Fahrdienstleiter vorgefunden haben. Die Strecken müssen ja gegeneinander gesichert werden.
 
Ich hab noch mal eine Frage zu Weichenantrieben. Ist es möglich wie bei einer DKW zwei hintereinander liegenden Weichenantriebe zu verbinden?

Also ein Durchgangsantrieb und ein Endantrieb mit Umlenkrolle?

Und wie verlegt man die Leitungen für Weichenantriebe und Riegel bei zwei hintereinander liegenden Weichen bei denen Antrieb und Riegel auf der gleichen Seite ist und es sich bei dem Riegel um einen Durchgangs,- und einen Endriegel handelt? Kann man Drahtzüge kreuzen?
 
Zwei Weichenantriebe mit einem Hebel? Ist mir nicht bekannt, wer soll den Hebel bedienen? Schau mal ob du so einen Hebel mal irgend wo bedienen kannst (zB auf der Schmalspurbahn in Moritzburg) - da ist richtig Kraft von nöten.

Die 2. Frage verstehe ich nicht. Warum kreuzen die da? Und an sonsten: klar ging das, die wurden einfach übereinender hinweg gelegt. Natürlich mit Abstand dazwischen. Es werden ja sogar Drahtzüge unter Antrieben hindurch geführt.
 
Nein ich meine nicht zwei Weichen mit einem Hebel. Sondern ob man die Drahtzüge eines anderen Antriebs durch einen Antrieb legen kann. Aber wenn du schon sagst, dass man die Drahtzüge auch unter Weichenantrieben verlegt hatte ist meine Frage damit schon geklärt. :)

So wie auf dem Bild stelle ich es mir vor.
 

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Guten Abend,
es hat zwar ein Wenig gedauert, aber auch ich habe nicht unendlich Zeit. Zur Riegelei als solches kann ich die einschlägigen Internettseiten und die Literatur empfehlen.
Die Tabelle mit den Grundsätzen stammt aus dem Lehrbuch "Mechanisches Stellwerk" von OL Dipl.-Gwl. Ing. Jürgen Stapf, erschienen im Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1981.
So nun noch ein Paar Worte: eine sinnvolle Verbindung von Riegeln kann ich für die Weichen 4 a/b und 6 sowie für die Weichen 1 und 2 erkennen.
Es wird beim Aufbau von Drahtzugleitungen nach möglichkeit eine übersichtliche und Kreuzungsfreie Verlegung angestrebt. Ebenso werden Leitungen nach möglichkeit nicht durch Antriebe, über oder unter Antrieben verlegt, da im Störungsfall eine Instandsetzung nur schwer möglich ist.
Gleiskreuzungen können als Querung im Schwellenfach mit herkömmliche Schwellen ausgeführt werden (1 oder 2 Leitungspaare) oder wie vor Stellwerken mit Sonderschwellen (Doppel T Träger als Schwellen mit aufgeschweißten Rippenplatten).
Nun dann viel Spaß beim Basteln.
Schönen Abend noch.
Bei Fragen bitte melden.
 

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Ich glaube nun das Layout des Westteils des Bahnhofs gefunden zu haben.

Ich hoffe auf rege Kritik und Verbesserungsvorschläge.


zur Erklärung:

Gleis A: eingleisige Hauptstrecke
Gleis B: eingleisige Nebenstrecke
Gleis 1: Bahnsteig Hauptstrecke vmax 40
Gleis 2: Bahnsteig Hauptstrecke vmax 40
Gleis 3: Durchgangsgleis vmax 60
Gleis 4: Bahnsteig Nebenstrecke vmax 40

1: Signal
2: Signal
3: Signal
4: Signal
5: Einfahrtsignal
6: Rangiersignal mit Ra 12 als Zwergsignal ausgeführt
7: Rangiersignal mit Ra 12
8: Halt für Rangierfahrten

ROT: Weichenantrieb
BLAU: Riegel
GRÜN: handgestellte Weiche
 

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