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Drahtzüge im Bahnhofsbereich. Wie geht es richtig?

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Finsing bei Erding
Hallo,

ich versuche mich gerade an einem kleinen Diorama um mir die nötig Erfahrung für einen Anlagenbau anzueignen.

Auf folgendem Bild habe ich den Seilzugverlauf so eingezeichnet wie ich es mir vorstelle.
Was sagen die Experten dazu?

Wie kann man Seilzüge kleiner 45 Grad ablenken?


Bilderklärung:
ROT = Weichenantrieb über Seilzug
GRÜN = Weichenantrieb per Hand
SCHWARZ = Ablenkungen der Seilzüge
Seilzug links geht zu einem Bahnübergang.
 

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Das ist erst mal nicht so verkehrt. Nur oben Links passt es nicht. Der Seilzug geht immer parallel zum Gleis in den Antrieb. Also erst ans Gleis ran mit beiden Seilzügen und dann zu beiden Weichenantrieben entlang des Gleises. Wenn du es ganz genau machen willst, dann musst du alle Weichen, die spitz von Reisezügen, oder mehr als 40km/h befahren werden, mit Riegeln sichern.

Auch die weichen, welche in einen Rangierbereich abzweigen, können Handweichen sein. Werden dann aber vom Stellwerk per Riegel gesichert. So spart man einen Seilzug.
 
Ja ich möchte es so genau wie möglich machen.
Das ist löblich ;D dann mal los...
Wie sehen diese Riegel aus und wie funktionieren diese?
Anbei drei Bilder von den 2 Bauformen die es gibt. Beim Endriegel wird der Seilzug im Riegelkasten umgelenkt und geht zurück zum Stellwerk. Beim Durchgangsriegel geht der Seilzug weiter zu einem Signal oder einer Weiche. So wird zB beim stellen des Signals der Riegel mit fest gelegt.

Riegel verriegeln wie der Name nahe legt eine Weiche. Es ist also ein Sicherungselement der Fahrstraße. Erst wenn die nötigen Riegel eingelegt worden sind, kann die Fahrstraße festgelegt und dann das Signal gestellt werden.

Ach ja, und wie die Bilder zeigen, können Riegelantriebe auf der gleichen Seite wie die Weichenantriebe oder gegenüberliegend verbaut sein.

PS: Riegel gibts bei der Digitalzentrale ;D eben so die für die DR typischen Weichenantriebe mit Dach. Elt Antriebe sind im kommen, wenn mir der erfurter Norbert endlich mal die Maße liefert...
 

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Eine schönen guten Morgen.
Hier möchte ich meinen Senf dazu geben.
Das ist löblich ;D dann mal los...

... Beim Durchgangsriegel geht der Seilzug weiter zu einem Signal oder einer Weiche. So wird zB beim stellen des Signals der Riegel mit fest gelegt.
Besserwissermodus: Riegel und Weichen sind nie in ein und der selben Leitung. Die Möglichkeit Riegel in die Signalleitung einzubinden besteht, wird aber vermieden.

Erst wenn die nötigen Riegel eingelegt worden sind, kann die Fahrstraße festgelegt und dann das Signal gestellt werden.
Besserwissermodus: Die Fahrstraße kann erst eingelegt werden, wenn alle Elemente (Weichen, Riegel, Gleissperren usw) eingestellt sind. Dann, nach dem einstellen der Fahrstraße wird festgelegt und in der folge das oder die Signale auf Fahrt gestellt werden. Das ist bei allen Bauformen so, vom Schlüsselwerk bis zum ESTW. Die Technische Lösung ist allerdings jeweils etwas anders.


Elt Antriebe sind im kommen, wenn mir der erfurter Norbert endlich mal die Maße liefert...
Wenn ich endlich mal die Zeichnung finden würde. Ich werde mich bemühen?!!!:allesgut:
Bei Drahtzugleitungen kann mit den Führungsrollen ein Winkel bis zu 5° abgelenkt werden. Bei Druckrollen ist der Winkel bis zu 30° möglich. Alle Winkel die größer sind erfordern Ablenkrollen. Das geht in einzellfällen bis 180°. Eine gebogene Führung wird in der Regel mit mehreren Druckrollen aufgebaut. (viele Löcher zu schachten, keine schöne Arbeit)
So, nun habe ich auch mal einen Beitrag auseinander Zitiert. (nicht böse werden):bruell:
Schönen Tag noch.
Norbert
 
Jut, du musst das wissen ;D
Was hängt dann bei den Durchgangsriegeln hinten dran? Die Bilder von mir (Bf Spremberg) zeigen ja derer 2. Oder sind die Riegel alle in einer Leitung?

Übrigens: Ablenkung um 180° kommt in jeder Weiche vor. In dem kleinen Kasten ist ja die Umlenkrolle. Der Draht muß ja zurück ins Stellwerk ;D
 
Was hängt dann bei den Durchgangsriegeln hinten dran? Die Bilder von mir (Bf Spremberg) zeigen ja derer 2. Oder sind die Riegel alle in einer Leitung?

An einem Durchgangsriegel liegt entweder ein weiterer Durchgangsriegel oder der Endriegel. Es können bis zu viel Riegel auf einer Riegelleitung liegen.

Hauptlok
 
Ah, danke! Denn das ging aus meiner Literatur (Carstens, mech. Stellwerke 1) nicht ganz klar hervor (oder ich habs überlesen). Wieder was gelernt - war der Tag nicht um sonst :ja: Dann hängen die drei Weichen auf meinen Bildern sicher in einer Leitung. Denn die liegen alle in der Einfahrtstraße aus Ri Weißwasser. Von der seitlichen Lage her passt das auch genau.
 
Ich verstehe das mit den Riegeln nicht ganz. Diese werden über einen extra Seilzug gesteuert? Dieser darf aber nicht in dem Kanal der anderen Seilzüge verlaufen? Oder hab ich da nur etwas missverstanden?
Auch die Lage dieser Riegel erschließt sich mir noch nicht wirklich. Liegen diese auf der Seite des Weichenantriebs oder gegenüber oder ist es egal?

Stimmt es, dass nur Kanäle der Typen 1 und 2 zwischen den Schwellen verlaufen dürfen? Oder passen die anderen einfach nur nicht?

Benötige ich für mein Vorhaben Spannwerke?

Wie ist es mit den Seilzügen für eine DKW. Ist die "Zuleitung" an dem vom Stellwerk wegzeigenden Weichenantrieb zu legen?

Ich habe vor die Weichen über Seilzüge die Signale jedoch elektrisch (Lichtsignale) zu steuern. Wie passt das im Zusammenspiel mit den Weichenriegel zusammen?

Fragen über Fragen und Google kann mir nicht helfen. Ich bin wirklich dankbar, dass es hier so fachkundige Leute gibt :)
 
Ich verstehe das mit den Riegeln nicht ganz. Diese werden über einen extra Seilzug gesteuert?
Genau!
Dieser darf aber nicht in dem Kanal der anderen Seilzüge verlaufen?
Doch, wie kommst du den da drauf. Die seilzüge werden so möglich immer gemeinsam eingehaust. Es sei denn es sind so viele, dass Type 6 nicht reicht.

Auch die Lage dieser Riegel erschließt sich mir noch nicht wirklich. Liegen diese auf der Seite des Weichenantriebs oder gegenüber oder ist es egal?
Schrob ich aber schon und die Bilder zeigen es auch - es geht alles dreies. Wenn mehrere Riegel in einer Leitung hängen, sollten die Antriebe dafür auf einer Seite liegen.

Stimmt es, dass nur Kanäle der Typen 1 und 2 zwischen den Schwellen verlaufen dürfen? Oder passen die anderen einfach nur nicht?
Keine Frage des "dürfens" sie passen nicht.

Benötige ich für mein Vorhaben Spannwerke?
Ganz sicher, die Frage ist, ob sie im Stellwerkskeller stehen (unsichtbar) oder neben den Gleisen. Aber Obacht! Signale und Weichen/Riegel haben unterschiedliche Spannwerke.

Wie ist es mit den Seilzügen für eine DKW. Ist die "Zuleitung" an dem vom Stellwerk wegzeigenden Weichenantrieb zu legen?
Eine DKW hat 2 Antriebe und dazwischen das Signal. Der Seilzug geht durch den ersten Antrieb, über Typ I Kanäle zum DKW-Signal, dort durch zum 2. Antrieb. Am 2. Antrieb ist eine Umlenkrolle (kleiner Kasten wie bei Weichen). Dort geht er drüber und wieder zurück zum Stellwerk.

Ich habe vor die Weichen über Seilzüge die Signale jedoch elektrisch (Lichtsignale) zu steuern. Wie passt das im Zusammenspiel mit den Weichenriegel zusammen?
Kein Problem, zu den Signalen gehen dann die Kabel und keine Drahtzüge. Es müssem m.W. aber HL-Signale sein!
 
Hallo,
hier eine Skitze, die die Bedeutung der kleinen Kästen vor und hinter einem Zwischenriegel verdeutlichen soll. Beim Endriegel ist natürlich(t) nur ein Lager vorhanden.
Zu Grischan's Beitrag: an einer DKW sind zwei Antriebe unabhängig von einander vorhanden. Das Weichensignal wird durch Gestänge angetrieben, welches von der Zungenverbundungsstange abgegriffen wird oder direkt von einer der Weichenzungen. Dazu ist ein Winkelhebel pro Zungenpaar vorhanden, welcher in einem Kasten untergebracht ist.
Ich hoffe ich konnte ein wenig Verwirrung stiften.
Norbert
 

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Hm, stimmt, jetzt wo du es sagst. Wäre ja auch Unsinn eine DKW mit einem Draht zu stellen. Wegen der Winkelhebel für das Signal sind es ja auch große Antriebskästen. Der Draht für den 2. Antrieb taucht dann unter dem 1. durch oder läuft dran vorbei. Gibts glaube ich beides. Muß mal Bilder gucken.

Die großen Kästen gibtz auch in der DZ ;D

Norbert, wegen der Maße reicht auch ein Zollstock ans Original ;D
 
Hallo,
beim Original waren dort aber mit ziemlicher Sicherheit Spannwerke untergebracht.
Offene Spannwerke sind eher für "Dorfbahnhöfe" charakteristisch, wo sich das Stellwerk z.B. zu ebener Erde in einem Anbau des EG befand.
Aber Norbert als Erfurter weiss das bestimmt ganz genau.
Übrigens war das in Finkenheerd teils/teils. Das Spannwerk für das E-Sig A aus Richtung Frankfurt stand als einziges draußen. Ganz früher stand noch das Spannwerk für das Va daneben, das wurde aber schon in den 70ern auf Lichtsignal umgebaut.
Man muss also nicht alle Spannwerke darstellen, braucht aber auch nicht darauf verzichten.
Grüße ralf_2
 
Ich verbaue das Stellwerk Erfurt von Auhagen.

Hallo,
das Stellwerk, welches das Vorbild war, war ein Elektromechanisches Stellwerk mit elektrischen Weichen und (am Ende) mit Lichtsignalen! Dort gab es nie Drahtzugleitungen und mechanische Antriebe für Weichen oder Signale. Die Relaisanlage war dann auch an einem andere Ort vorhanden. Ich glaube im Relaisraum von "Er".
Als Lösungsmöglichkeit sind Außenspannwerke möglich. Das ergibt aber nach der Gesamtsituation nicht wirklich einen Sinn (Platz zwischen den Gleisen ist für ein größeres Stellwerk mit Spannwerksraum).
Norbert
 
Wäre sicherlich eine sehr interessante Möglichkeit.
Bei mir bisher bekannten Bildern stehen die Spannwerke bei solchen Behelfsstellwerken jedoch meist im weiteren Verlauf der Drahtzugleitungen.
Da die Auswahl an handelsüblichen Stellwerken in TT nicht gerade üppig ist, entstand meins teilweise im Selbstbau. Das Sockelgeschoss, welches den Spannwerksraum beherbergt, ist von einem Papierbausatz der Fa. Stipp, das Obergeschoss entstand aus Papier, Pappe usw.
Ich benötigte aber auch unbedingt ein Stellwerk in Ziegelbauweise.
Spannwerke gibt es z.B. als gute geätzte Bausätze.
In der MIBA-Report-Reihe "Mechanische Stellwerke" sind brauchbare Anregungen enthalten.
 

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Danke Norbert. Zum Glück hab ich das Stellwerk noch nicht gekauft. :)
Hallo noch mal,
ich wollte Dich von deinem Vorhaben nicht abhalten. Es ist sicher möglich das Stellwerk zu nutzen wobei in dem Untergeschoß kein Platz für ein Spannwerksraum ist. Dort war nur ein enge Toilette und der Treppenaufgang, damit war's auch schon voll.
Die Variante mit einem aufgeständerten Reisezugwagen kenne ich nur von Plauen/Vogtland (ersetzt durch ein ESTW) und Weida (noch in betrieb, allerdings mit Holz verkleidet). Das waren bzw sind eletromechanische Hebelwerke. In Plauen waren Formsignale und in Weida sind Lichtsignale eingebaut.
Zu den erhältlichen Stellwerken gibt es sicher im Internet Möglichkeiten sich ein Vorbild zu suchen. Dann kann mann versuchen etwas als Bausatz oder Modell zu finden oder der Selbstbau.
Schönen Abend noch,
Norbert
 
...hm, Seilzüge...Seilzüge.. wo hab ich da was gelesen und gesehen...

Ach ja, im TT-Kurier10/2011 auf Seite 4-9.

Da stellt ein Sebastian Koch was vor... :lach:
 
Nach den vielen nützlichen Tipps hier und einiger Lektüre werde ich nun die Seilzüge in Angriff nehmen.
Werde meine Erfahrungen und das Ergebnis dann hier veröffentlichen :)

Zwei Fragen habe ich noch.

Wie viele Seilzüge können pro Kanaltyp verlaufen? Im Kanal Typ1 können 2 oder 4 Seilzüge verlaufen?

Was sind das für Signale auf dem Bild? Sind diese DR Epoche IV geeignet?
 

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