Doppeltraktionen, und auch Schiebebetrieb
Mein Senf dazu:
Digitale Doppeltraktionen sind in TT möglich.
1) die einfachste: Loks auf gleiche Adresse (geht mit jeder Zentrale, ist unflexibel)
2) der historische Mittelweg: CV19. Natürlich geht das auch mit jeder Zentrale (zu fahren und auch einzustellen), nur ist das bei jeder Zentrale anders aufwändig (und bei manchen nicht beschrieben). Wenn die Zentrale kein POM kann, muß die Lok dazu auf's Programmiergleis.
3) zentralebasierte Mehrfachtraktion. Da wird am Lokdecoder gar nichts gemacht, aber die Zentrale merkt sich unter einer virtuellen Consist-Adresse, welche Lokadressen alle mitzusteuern sind. Das können die Einsteigerzentralen nicht, das geht bei Lenz LZ/LZV, Uhlenbrock Intellibox und Diigtrax Chief los ...
Was müssen die Loks mitbringen:
sie sollten wirklich möglichst gleiche Fahreigenschaften über den ganzen Bereich haben !
Ob lastgeregelt oder nicht - egal, hauptsache gleich.
Wenn der eine Decoder lastgeregelt ist, ist es Unsinn, beim anderen die Lastregelung auszuschalten ! Denn bei Last regelt der eine merh oder weniger heftig nach, und der andere bricht ein. Ein Zerren an der Kupplung ist die Folge.
Bei lastgeregelten Decodern ist es daher (auch schon für den Solobetrieb) sinnvoll, die Intensität der Lastregelung an die Maschine anzupassen und ein softes Regelverhalten einzustellen. Die meisten Regelungen arbeiten zu hart, was sich in ruckartigem Fahrverhalten beim Beschleunigen (v.a. gegen Getriebewiderstände) äußert. Also die Intensität etwas mehr zurücknehmen, und auch etwas Verzögerung in CV3 und CV4 einsetzen (das gibt dem System mehr Zeit).
Einfache Decoder bieten hier zu wenig Möglichkeiten. Meine Wahl sind Tran und Zimo - da geht das perfekt.
Ideal sind gleiche Loks mit modernem leichtlaufendem Antrieb bei gleichem Decoder (mit gleichem Softwarestand !!). Tillig's V100 Familie z.B. ist da bestens geeignet.
Aber auch hier zeigt sich das unterschiedliche Verhalten bei verschiedenen Decodern. Während einer Ausstellung wollte ich mal fix eine DT mit 2x 110 demonstrieren, und stellte fest, daß ich nur eine mit DCX73 und eine mit DCX74 mit hatte - und die unterschiedlich fuhren. Also gab es eine ca. 1h dauernde Abgleichprozedur auf 2 parallelen 4m langen Gleisen, bis wirklich beide Loks gleich stark beschleunigten und bremsten und in Parallelfahrt weniger als 2cm Differenz bei unterschiedlichsten Fahrbefehlen erzeugten. Die anschließend damit über die Anlage gefahrene Doppeltraktion lief seidenweich und ohne Ruckeln oder ständigem Aufdrücken und Ablaufen auf der Lok-Lok-Kupplung und war was für's Auge.
Und nun kommen wir zum Schiebebetrieb: genau das ist die Voraussetzung, damit ein Schiebebetrieb wirklich funktionieren kann. Alles andere (sowie auch der kleinste Ruckler einer der beiden Maschinen) kann durch den aufgebauten Zug/Druck die
Wagen zum Entgleisen bringen.