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Chemnitz vom Fernverkehr abgeschnitten, VX stirbt!

Torsten

Foriker
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Sachsen
Na prima. Schon die IR-Einstellung war der dicke Einschnitt. Vorehr Chemnitz-Hamburg in knapp 5 Stunden, hinter passten die Anschlüsse an den IC nicht mehr.

Und sonst: ich sag nur: Chemnitz - Erfurt in weit über 3 Stunden ... (mit Auto 1,5) ... wenn der Wackeldackel in Leipzig ankommt, ist der ICE pklanmäßig seit 10 min weg -> 50min warten ...

Fernverkehr und Chemnitz - das ist wie Mehdorn und Ortsgüteranlage ...

Schade um den VLX
 
Das leider schon seit einiger Zeit im Gespräch, und daher fast abzusehen.

Bis auf die Vogtlander hat es keiner für nötig gehalten diese Verbindung finanziell zu unterstützen. Warum auch immer.
Es ging eigentlich nur um die relativ kleine Summe von 500000 € was auf den ersten Blick eher wenig ist.

Vieleicht lässt Arriva ja irgendwann den Alex bis nach Berlin rollen, über Plauen und Chemnitz " träum"

... sebastian
 
Einwohnerzahl

@ DB TTler
Chemnitz hat knapp unter 250 000 Einwohner.
Seit der Wende (1989) hat Chemnitz ca. 20% der Bevölkerung verloren.
Kein Wunder - tausende Industrie-Arbeitsplätze gingen verloren.
Früher hieß es immer - Chemnitz (bzw. Karl-Marx-Stadt) sei das idustrielle Zentrum der DDR.

In den 80ern waren die D-Züge von Berlin nach Karl-Marx-Stadt und zurück auf jeden Fall immer gerammelt voll. Die angegebenen Fahrgastzahlen der Gegenwart sind im Vergleich dazu wirlich sehr mikrig!
 
Hallo TT!

Manchmal frage ich mich, was hier eigentlich erwartet wird... in dem Artikel ist von einer "wirtschaftlich unrentable[n] Linie" die Rede, die nur eine handvoll Menschen nutzt. Nur weil es hier ein paar Bahnnostalgiker gibt, soll die Verbindung aufrecht erhalten werden?

Als kein Mensch mehr einen Rover gekauft hat, wurde das Werk auch abgeschlossen, ...auch wenn sich vielleicht einige empört darüber gezeigt haben.

Und mal Hand aufs Herz: wieviel derer, die hier in diesem Thread das Wegfallen der Verbindung von Karl-Chemnitz nach Berlin bedauern/kritisieren/beanstanden, sind in der letzten Zeit genau diese Relation tatsächlich gefahren?!?

Freundschaft!
F.O.
 
Die Frage ist aber nur, woher die im Artikel in #1 genannten Zahlen stammen. Ich bin auf Lehrgängen öfters mal in Chemnitz gewesen und, da ich kein auto habe, immer mit der Bahn und somit auch dem Vogtlansexpress gefahren. Also zumindest Freitag Nachmittag und Sonntag Abend waren die Züge eigentlich immer gut gefüllt! Ich weis aber, muss ich ganz ehrlich zugeben, nicht die wie anderen Züge am Tag besetzt waren.

Und wenn die Fahrgastzahlen wirklich so gering waren, kann das auch daran liegen, dass die Vogtlandbahn nicht in den Internetfahrplänen der Bahn aufgetaucht ist und auch von den Mitarbeitern Reisezentren selten gennant wenn man ne Fahrkarte kauft!

Hab Ende März wiede in Chemnitz Lehrgang und weis ehrlich gesagt nicht wie ich fahren soll! Und vor allem ob ich mir dann für die Strecke von Berlin Hauptbahnhof -> Chemnitz nen ganzen Tag einplanen soll!

Ich sag dazu nur noch :argh:

Da überleg ich mir doch als eigentlich überzeugter Bahnfahrer mir doch nen Auto zuzulegen! :boeller:
 
in 10 Jahren siehts in Chemnitz vieleicht so aus wie hier in Colditz, wenn Mehdorn weiter an der Macht bleibt.Ich verstehe eigentlich nicht , warum nicht endlich die Politik eingreift.
naja, es ist doch wichtiger, das sich Mehdorn und seine Kuschelbrüder erst mal die Taschen vollsacken,als an die Infrastruktur der Bahn zu denken.
 
Der gute Herr M hat aber mit der Einstellung des VX nichts zu tun, hieran sind ganz alleine, die an der Stracke liegenden Verkersverbünde schuld, die keine weitere finanzielle Unterstützung geben wollten.

... sebastian
 
Wen verwundert es denn, dass sich die DB AG bei solchen Fahrgastzahlen aus dem Fernverkehr zurückgezogen hat? Das Minus geht voll zu Lasten der DB AG. In Zeiten der Deutschen Bundesbahn hätte aus strukturpolitischen Gründen weiterhin ein Fernverkehr stattgefunden. Allerdings ging das voll zu Lasten des Steuerzahlers, der das Defizit der Db ausgleichen musste. Die frühere Bundesbahn war bereits dazu verpflichtet worden (Bundesbahngesetz), betriebswirtschaftlich zu arbeiten, also einen möglichst kostendeckenden Betrieb anzubieten. Die DB AG muss ebenfalls kostendeckend arbeiten. Nach der Verordnung EWG/69/xxx (muss ich nachschauen, wie es genau heisst) haben die Bahnen das Recht für Leistungen der Daseinsvorsorge, die sie vom Staat aus übernehmen müssen, hierfür einen Ausgleich zu erhalten. Dies betrifft beispielsweise Leistungen des Nahverkehrs oder Sozialtarife.

Demnach tifft nicht die DB AG die Schuld, den sie hält sich an ihre Vorgaben, sondern der Bund und die Länder. Wenn sie Fernverkehr über Chemnitz haben wollen, dann müssen sie auch das daraus resultierende Defizit für die DB AG bzw. ein anderes EVU tragen!

Außerdem kann der Bund über Infrastrukturförderung Einfluss auf den Fernverkehr nehmen. Die Strecken um Chemnitz zeigen sich in keinem zustand, der einen wettbewerbsfähigen Fernverkehr zulässt. Schuld daran ist auch, dass in den 1990er Jahren politisch die Entscheidung gefällt worden ist, die NBS Leipzig-Nürnberg nicht über Chemnitz zu bauen, sondern Erfurt zu einem ICE-Knoten auszubauen.
Diese Entscheidung wurde begünstigt durch den Umstand, dass der damalige Bundeskanzler Kohl und der Ministerpräsident von Thüringen Vogel beide aus Rheinland-Pfalz kommen und das selbe Parteibuch tragen.

Wenn es heute keinen Fernverkehr mehr in Chemnitz, Freiberg oder Zwickau gibt, dann liegt daran, dass die Politik Erfurt zum ICE-Knoten machen wollte. Und von Nürnberg nach Zwickau kommt man bis heute noch nicht einmal durchgehend elektrisch.
 
Wenn schon gekürzt wird bitte den Herrn Medon gleich mit aber ohne Abfindung, der alte Bahnverscherbler.


Ich wußte gar nicht, dass Spähtrupps heraus bekommen haben, dass Mehdorn auch bei Arriva mitmischt.

Mal im Ernst:
Die DB AG hat die Verbindung eingestellt, weil sie nicht rentabel war.
Arriva will die Verbindung einstellen, weil sie nicht rentabel ist.
Nun die alles entscheidende Frage:
Ist die Verbindung nicht rentabel?

In Chemnitz muß kein Politiker, Bahnchef oder anderer Guru eingreifen.
In erster Linie sind dort erstmal die Fahrgäste am Zuge. Da ich immer noch heimatverbunden bin und oft auch mit der Bahn anreise, nehm ich es mir raus und sage "Das Angebot passt". Citybahn, Straßenbahn + Busverkehr, enge Taktung auf der DW, , RE-Leipzig, Erzgebirgsbahn, (I)RE-Neigetechnik nach Nürnberg/Dresden mit Fahrzeiten die auch der ICE-TD nicht unterbieten kann, da geschwindigkeitstechnisch begrenzt, Verbundfahrkarte usw. , alles da, die Kapazitäten stehen bereit, finanziert aus Steuergeldern, Eurem-unsrem Geld.
Fehler nur die Fahrgäste bzw. anders formuliert, das Verkehrsbedürfnis und das leider in ganz großem Stil in Chemnitz. Nirgendswo anders ist mir eine derartige Lücke zwischen ÖPNV-Angebot und -Nachfrage in der Art bisher begegnet. Und an der Stelle noch zu fordern wir wollen noch mehr leere Züge ist einfach nur dreist.
Auch dass niemand bereit war, für den Fernverkehr nach Nürnberg und Dresden Fahrpreise für einen eigenwirtschaftlichen Betrieb sowie mit (heutigen) 19% anstatt 7% Mehrwertsteuer zu zahlen ist bereits vor Jahren praktisch erwiesen worden, die Züge waren ziemlich leer.

Ich geb zu, dass strukturelle Fehler begangen wurden. Man muss daraus lernen, ohne Zweifel. Nur mit dem Rumgeheule bei der DR war alles besser bekommt man die heutigen Aufgabenstellungen nicht gelöst. Der Nahgüterzug nach St. Egidien wird nie mehr mit der 50er fahren.

Entweder mitfahren oder sich mit den Konsequenzen dagegen entscheiden. Aber hü und hot gleichzeitig ist inakzeptabel. Auch die Arme verschränken und sagen das muß die Politik oder jemand anders machen *haha*. Die haben ihre Aufgaben aus meiner Sicht gemacht, indem sie das Angebot und die dafür notwendigen Mittel bereitstellen.


Daniel
 
Wer hier nach der Politik schreit, wieso sie nicht eingrifft, der muss wissen, dass sie nach EU-Recht dazu verpflichtet ist, das aus Leistungen der Daseinsvorsorge resultierende Defizit auszugleichen. Wen sich ein Politiker als Verkehrsexperte hinstellt und die DB AG dazu verpflichten will, Fernverkehr über Chemnitz zu führen, dann soll er auch sagen, dass der Bund und die Länder hierfür zahlen müssen!!!

Was bei den Forderungen nach flächendeckender Bedienung im Cargobereich oder flächendeckendem Fernverkehr vergessen wird, ist der Umstand, dass die Bahn im Wettbewerb zu anderen Unternehmen steht, die frei entscheiden, ob sie eine Strecke bedienen wollen oder nicht.

Die früher Deutsche Bundesbahn war an die Tarifpflicht gebunden. Sie musste Stück- und Expressgut zum selben Preis an jeden Tarifpunkt in der BRD bringen. Die Konkurrenz auf der Straße beschränkte sich hingegen auf die rentablen Strecken zwischen den großen Ballungsräumen und Oberzentren und konnte die Preise der DB locker unterbieten. Da aber der Bund nicht bereit war, das aus seiner Tarifpflicht der DB entsstehende Defizit zu zahlen, hat sie sich mehr und mehr aus dem Stück- und Expressgutgeschäft zurück gezogen.

Wer ist also der böse!?! Will hier eine tatsächlich die hochdefizitäre DB zurück?!?
 
In absehbarer Zeit wird man von Nürnberg nach Zwickau elektrisch fahren können, das scheint sicher zu sein.

Leider wurde das viel zu lange hinausgezögert, nicht zuletzt, weil das Geld unter Leipzig vernichtet wird. Es hätte bei weitem wichtigere Projekte gegeben, diese haben allerdings nicht das Prestige wie ein moderner, teurer und zu alledem völlig überflüssiger Tunnel.

Die Region West und Südsachsen war schon immer - zumindest schon sher lange, ein , von der restlichen Aussenwelt, abgschnittenes Gebiet - was den Bahnverkehr betrifft.
Die Einstellung des VX tut ihr übriges dazu.

Irgendetwas läuft hier falsch, sehr sogar.

Nur als Beispiel, die A72 sollte bereits zur WM 2006 bis Leipzig fertiggestellt sein und was ist ? Noch heute ist nicht daran zu denken, und auch in ferner Zukunft nicht.
Gleiches betrifft die Bahn, 20 Jahre nach der Wende ist endlich eine Elektrifizierung zwischen Reichenbach und Hof in Aussicht.

Hier schläft die sächsische Politik einen sehr tiefen Schlaf.

... sebastian
 
Ich kann nur sagen, dass wir letztes Jahr im Oktober genau auf der Relation von Chemnitz nach Berlin gefahren sind.
Der Zug war Richtung Berlin gerammelt voll. Gerade noch so Sitzplätze ergattert.
Und Zurück durften wir sogar auf der kompletten Strecke stehen...

Es war ein Donnerstag, wohlgemerkt. Nicht Freitag oder Sonntag!

Wo ist denn da kein Bedarf?
 
Nun die Rechnung lautet:

(Fahrgastzahlen * Fahrpreis) - Kosten = Ergebnis.

Wenn halt voll war und das regelmäßig (wäre zu beweisen), sowie die Kosten fix sind, war der Fahrpreis wohl zu niedrig.
Das war auch das Fazit von Fachleuten an anderer Stelle.

Oder will sich jemand hinstellen und behaupten, Arriva würde sich gut laufende Geschäfte durch den Lappen gehen lassen? Die müssen ihren Anteilseignern auch entsprechende Renditen zahlen ... .

Daniel
 
Der gute Herr M hat aber mit der Einstellung des VX nichts zu tun, hieran sind ganz alleine, die an der Stracke liegenden Verkersverbünde schuld, die keine weitere finanzielle Unterstützung geben wollten.

... sebastian

Hi Sebastian,
das stimmt so nicht ganz - denn wenn die DBAG bzw. eine ihrer Töchter die Strecke von Anfang an weiter betrieben hätten, wäre der VX gar nicht erst gekommen, um jetzt zu straucheln. Und wenn sie ähnlich dem VX ein IR-Paar pro Tag zu geschäftsfreundlichen Zeiten hätten weiter betrieben....also bedarfsgerecht eingesetzt und nicht stur vertaktet, wo jeder zweite Takt lleer ist.
 
Tja, da bleibt nur zu hoffen, dass man in der sächsischen Kleinstaaterei eines Tages mal ein Aufwachen eintritt.
Die ALX-Züge aus München über Regensburg nach Hof können durchaus noch ein Stück nach Norden verlängert werden, aber dazu müsste der "Norden" auch mitspielen. Und da sehe ich große Probleme. Und damit auch eins gleich klar ist: die ALX-Züge zwischen München und Hof sind von Bayern bestellter Zugverkehr und nix eigenwirtschaftliches!

Gruß ebahner
 
Ich bin ja wahnsinnig überrascht, wie viele Foriker anscheinend einer ertragsunabhängigen Tätigkeit nachgehen. Da muss man sich dann auch nicht über einige Gedankengänge wundern.

Der Thomas hat in Beitrag #11 m.M. nach den Kern (des Problems) getroffen.


PS: Ich hör es schon wieder brodeln, jetzt schnell weg..... :hai:

:grinwech: :schneller: :weghier:
 
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