jo ...
Un weer hebb ick wat flockt,
und das Ergebnis entspricht dem, was ich von einem Begrasomaten erwarte. Also mit den kurzen Fasern geht es klasse, keine zwei Minuten (für das Aufgrasen).
Das Noch-Gerät hab ich im Abstand von etwa zehn bis fünfzehn Zentimetern über die Leimfläche geführt, da ist das Feld stark genug, so daß die Fasern, die nicht im Leim landen, sogar wieder zum Elektrostat zurückfliegen - wie damals die Wattekugel im Füsikunterricht.
Der Leim ist einfacher Weißleim ("Ponal"), drei bis vier Teile davon mit einem Teil Wasser verdünnt, das ganze mit dem Pinsel aufgetragen. Was große Flächen angeht: Der Leim soll nicht zwischenzeitlich antrocknen, das gibt kahle Stellen im Pelz, also lieber kleiner anfangen. Auch darf der Untergrund nicht (so stark) saugen, eventuell mit Abtönfarbe oder lösungsmittelfreiem Tiefgrund aus dem Baumarkt die Poren schließen.
An Fasern verwende ich kurze und lange von Noch und Heki - diese Fabrikate habe ich bei meinen letzten beiden Offline-Einkäufen beim Mobahändler in München und Bremen vorgefunden. Hab auf jeden Fall ersma reichlich davon in allen Schattierungen.
Apropos Schattierungen: wie die Faserfarbe so wirkt, wenn die Faser aufgebracht wurde, na das ist auch eine Sache mit mancher Überraschung. Das Farbergebnis (und auch -erlebnis) wird von der Farbe des Untergrunds und der Begrasungsdichte beeinflußt. Ich will hier keine Allgemeinplätze damit verbreiten, sondern unterstreichen, daß beide Faktoren stärker wiegen als ich sie eingeschätzt hätte. Meine differenzierte Farbvorbereitung mit den Abtönfarben grün und irgendwie erdig in verschiedenen Tönen und die Turfung an Stellen, wo das Gras nicht so dicht werden soll, ist nicht ohne Wirkung und Nutzen. Beim letzten Begrasungsversuch (siehe Bild) ist vor lauter Begeisterung der Flor ganz schön dicht geworden, dennoch sieht man (nicht auf dem Bild, aber mit der Nase direkt über dem Original) den Boden durchschimmern - was auch ein Zeichen dafür ist, daß es geklappt hat mit der Elektrostatik: die Fasern stehen, also kann man an ihnen entlang den Boden sehen.
Die Batterie hält, hab sie bis jetzt kaum in Anspruch genommen. Ich werde öfter ihre Restspannung mit dem Multimeter prüfen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, bei welchem Begrasungsverhalten erste Anzeichen von Schwäche zu erkennen sind. Ich verwende einen 9-V-Block-Akku NiMH von Ansmann mit 250 mAh, der jetzt seinen ersten Zyklus macht (also noch nicht seine volle Kapazität hat). Geladen wird das Teil mit einem "intelligenten" Ansmann-Ladegerät "energy 4", das ich schon vor der Begrasungsgeschichte für andere Akkus angeschafft hatte.
Vorsichtig eingeschätzt bestätigt sich meine Entscheidung, das Noch-Gerät gekauft zu haben. Ist einfach kein Vergleich zu der Begrasungsdose, die allerdings immer noch "bessere" Ergebnisse bei mir lieferte, als das platte Aufrieseln der Fasern. Der Heki-Elektrostat war mir schon immer eine Nummer zu teuer, außerdem habe ich Werkzeug gerne selbst zu Hause, deshalb kam leihen auch nicht in Frage (Frauen, Motorräder und Werkzeug verleiht man nicht).
Alles zusammengefaßt bleibt am wichtigsten: Einfach machen! Experimentieren, probieren. Es gebe nichts Gutes, außer man tue es, soll mal einer aus Dresden gesagt haben.
Anbei der Vollständigkeit halber noch zwei Bilder vom Einturfen der nächsten Flächen, einmal Leimauftrag, dann Bestreuung. Absaugen des Überschusses nach Abbinden des Leims.