• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Ab wann Leuchtstofflampen?

Jenny_Lo

Foriker
Beiträge
2.688
Reaktionen
156 3
Ort
Simonswald
Ich bastle gerade an meiner Maschinenfabrik. Bei der Planung der Beleuchtung der Werkhallen habe ich mir die Frage gestellt, ab wann in der DDR in größerem Umfang Leuchtstofflampen eingesetzt wurden. Ich habe nur heraus bekommen, dass General Elektrik die Dinger ab 1938 produziert hat. Vor dem Krieg sind sie also eher nicht in großem Umfang nach Deutschland gekommen. Auf der Webseite von NARVA seht, dass sie 1972 ein Glaswerk für die Körper von Leuchtstofflampen in Betrieb genommen haben. Bedeutet das, dass es erst ab da Leuchtstofflampen in ausreichender Menge in der DDR gab? Und wenn ja, was wurde dann in Werkhallen des Maschinenbaus Ende der 60er zur Beleuchtung verwendet?

Kann dazu jemand etwas Näheres sagen?
 
Quecksilberdampflampen oder normale Glühlampen in runden Lampenschirmen ähnlich der Straßenbeleuchtung.

Gruß Siggi
 
Ich kann mich noch leicht entsinnen, das es im Herbst 1962, zu meiner Einschulung, in unserer Schule noch keine Leuchtstoffmittel im Klassenzimmer gab. Es war die Zeit der vielen Glühlampen.
Erst so ca. 1964/65, oder etwas später muß das gewesen sein, als die Schule in einer großen Aktion in alle Räumen Leuchtstofflampen erhielt.
In den Betireben und Werkhallen der ehem. DDR muß es wohl gewesen sein, wie es WM10 geschrieben hat.
Also auch wenn NARVA im Jahre 1972 ein Glaswerk für die Kolben eröffnete, die Leuchtsoffröhren (....lampen!) gab es schon ehe in der DDR, denn als ich die Schule 1972 verließ, waren diese Leuchtmittel schon über viele Jahre in Betrieb.
Und, ob der Produktionsausstoß zu dieser Zeit bereits den DDR Binnenmarkt auch nur annähernd decken konnte, wage ich zu bezweifeln. Also kommt die logische Schlußfolgerung, das man mit dem neuen Werk diesem Ziel näher kommen wollte.
Ab wann es allerdings farbiege Leutstofflampen gab, weiß ich auch nicht.
 
die wunderbar-grauselig-gruseligen rosa Blumenleuchtstoffröhren :argh: waren zumindest in den 80ern der absolute Reißer
 
Werkhallenbeleuchtung/ Leutstofflampen

... wenn es wirklich um die Beleuchtung von Werkhallen geht - zumindest von hohen Hallen (Räume höher als normale Wohnräume) - dann wurden eher Quecksilberdampflampen verwendet!
siehe Post WM10.
 
In Preußen...

Zumindest hier im ehemaligen Potsdamer Hauptbahnhof kamen LSR vor 1960 zum Einsatz und das sogar in einer Adaption eines "Bauhaus-Kronenleuchter". In den 1960er wurden sie mehr und mehr gebräuchlich, allerdings nur dort wo sie zweckmäßig waren.

Am Rande; die Leuchter hängen heute noch, allerdings ohne Leuchtmittel.

mfg tommy
 
Mal so dahergefragt. War denn Narva der einzigste Hersteller von Leuchtmitteln? Wie schaute es Damals in unseren sozialistischen Bruderstaaten aus? Vielleicht kamen auch von dort Leuchtstoffröhren?
 
Habe mal wieder was gelernt! Man müßte öfters mal das Internet benutzen, dort steht unter "Narva Leuchtstofflampen", das die Produktion bereits 1966 (!) in Brand Erbisdorf begann.
Bis man die DDR flächendeckend verröhrt hatte, dauerte es naturgemäß doch einige Jahre. Also mit meiner ehemaligen Schule, das haut schon hin!
Gruß Lothar
 
Erst mal danke für die Infos.

Ich fasse das mal so zusammen, dass die Leuchtstofflampen in den 60ern schwer im Kommen waren, aber noch nicht alle Ecken des Landes erreicht hatten. Ich werde deshalb in meiner alten Fabrik in der Provinz von Quecksilberdampflampen ausgehen.

Danke für die Hilfe.
 
Im Buch "Die Berliner S-Bahn" mit Redaktionsschluß 1962 wird schon der Einbau von 120er40W Leuchtstoffröhren in die ET/EB 167 beschrieben. Lampen wurden bei NARVA in Berlin produziert.
Gruß
Karl-Georg
 
Quecksilberdampflampen

@Jenny_Lo

Auch auf die Gefahr hin als Klugscheißer des Monats zu gelten:

Die Nutzung von Quecksilberdampflampen in Werkhallen ist O.K. und hat mit der Lieferfähigkeit von Leuchtstoffröhren nichts zu tun! Zur Ausleuchtung hoher Hallen eignen sich die Leuchtstoffröhren nicht - sie sind in den möglichen Größen und Leistungen zu schwach!

Auch weit nach Lieferfähigkeit von Leuchtstoffröhren in der DDR wurden (und werden!) Hallen mit Quecksilberdampflampen (oder anderen Hochspannungsgasentladungsröhren) ausgestattet. Welche Gase neben Quecksilberdampf noch genutzt wurden, weiß ich nicht genau.

Die Lampen auf Basis Quecksilberdamp sind vom Spektrum her sehr kalt (blaues bis grünliches Licht). Daneben gab und gibt es auch Lampen mit wärmeren Tönen (rötlich - orange bis gelb). In diesen Lampen werden wahrscheinlich andere Gase genutzt (Argon, Natriumdampf ???).
 
Nein Du wirst natürlich nicht zum Klugscheißer des Monats gewählt. In sehr hohen Hallen sind natürlich Quecksilberdampflampen immer noch angesagt. Wenn dem nichts entgegen steht (z.B. Behinderung einer Kranbahn) verwendet man allerdings auch gern abgehängte Leuchten mit Leuchtstofflampen.

Mir ging es vor allem darum, zu erfahren, ab wann ich überhaupt glaubwürdig mit Leuchtstofflampen planen kann. Für meine kleine Halle sind sie prinzipiell einsetzbar.

PS: Rötlich-gelb sind Natriumdampflampen.
 
Also wir hatten im Betrieb eine Halle in der 30 LKW´s gleichzeitig ausgerüstet wurden, und die ca. 5-8m hoch war. Diese wurde ab ende der 70iger mit hunderten Leuchtstoffröhren erhellt. Allerdings waren dann in den 80ern die meisten zur Energieeinsparung tot gelegt, denn was nützt eine hell erleuchtete Halle wenn man in einem LKW-Koffer doch im dunkeln steht.
 
Hallo, ich habe bis 1989 im MLK Magdeburg gearbeitet, in den Produktionshallen in denen auch die Laufkatzen waren, also mit größerer Höhe waren auch die Quecksilberdampflampen. Nach dem einschalten leuchteten sie erst leicht rötlich. Ich anderen Hallen, wie z.B. in der Hauptmechanik gab es Leuchtstofröhren.

mfg Bahn120
 
Hallo, alle miteiander
Leuchtstofflampen (Röhren nur wegen der Form, im Volksmund so genannt) gibt es in Europa schon seit Ende der 30-iger. Die Herstellung war bis Anfang der 50-iger etwas aufwendig (Kriegsjahre usw.). Dieses neue Leuchtmittel begann dann seinen Weg Anfang der 50-iger, das Problem war nur die neue Lampenform unters Volk bzw Industrie zu bringen. Somit gab es auch auf Bahnhofsgebäuden die skurilsten Varianten von Kronleuchtern. Bei der Bahn und den Nahverkehrsbetrieben war das Problem die Gleichstromversorgung (rollendes Material), wo man damals die sogenannten Zerhacker auf den Markt brachte, wurde später mit der ersten Halbleitertechnik gelöst. Nur mal so am Rand, ich hab in meiner Garage über der Werkbank einen zweiflammigen Leuchtkörper (reine Liebhaberei) Baujahr 1949, die Lampen sind ca 10 Jahre alt, die Maße sind die alten. Ab EP III kann man Werkhallen so ausrüsten.
 
Hallo, eines hab ich noch vergessen, NARVA gab es schon vor 1945, es hatte nur den Namen "Berliner Glühlampenwerk", dann gab es rechtliche Probleme, deswegen die "Umfirmierung" (scheiß Neudeutsch).
 
Leuchtstofflampen

Es gab sogar Leuchtstofflampen in U-forn, die bei der Straßenbeleuchtung vor 1975 eingesetzt wurden.
Geschützt wurde das ganze durch einen hängenden unten rund geschlossenen Glaszylinder, Vorschaltgerät und Lampenfassung waren am oberen Ende. (bei der hängenden Ausführung)
Auch waren die Bahnsteigbeleuchtungen seit ich zurückdenken kann mit langen Reihen von Ls.-Röh. bestückt.
Weiterer Hersteller von sog. Leuchtmitteln dürfte wohl Tungsram in Ungarn und Polam(p?) in Polen gewesen sein. Ich kann mich auch an russische Glühlampen erinnern. Die hatten die besondere Eigenschaft beim Durchbrennen die Sicherung auszulösen. Das hat uns Betriebselektrikern dann immer "sehr viel" Spaß gemacht. Natriumdampflampen kamen erst in den achtzigern auf.
 
Zurück
Oben