Habe mich jetzt auch mal an ein paar Tillig V100 ff hinsichtlich Einbau von Sound ran gemacht, da es bei mir keine Lok ohne Sound auf die Anlage schafft und mir die Loks zum verkaufen einfach zu schade waren.
So ganz ohne Fräserei und vor allem Löterei geht es nicht, da in der Lok zwar grundsätzlich ausreichend Platz wäre, dieser aber ungünstig verteilt bzw. herstellerseitig genutzt wurde.
Folgende Komponenten:
- Tillig 110 mit "alter" Leiterplatte
- 1 Stck. originale Kardanwelle
- 1 Stck. Kardanwelle der Tillig BR 118 oder die vorhandene Kardanwelle verlängern
- beide originale Kardanschalen vom Motor abziehen
- Glockenankermotor GA 1020D
- Kurze Adapterhülsen
- kleine, passende, Schwungmasse
- Staco 3A (Staco1 mit 2 Caps, oder der neue Staco4 gehen natürlich auch)
- Decoder D&H SD10A-3
- LS 10x13x7
- 2 K- Kleber
- doppelseitiges Klebeband
- Isoliertape
Wie bin ich vorgegangen?
- zunächst Lok komplett demontieren
- Analogstecker von der LP ablöten
- eine Platinenstütze, Richtung Lüfter ca. 6-8 mm kürzen (dort kommt der Decoder hin)- kein Problem, die LP wird ohnehin nur diagonal verschraubt
- Schwungscheibe aufbringen
- 1.
Drehgestell einsetzen
- Motor nunmehr mit der origianalen Kardanschale und Kardanwelle auf Höhe bringen, ins DG "einfädeln" und leicht fixieren.
- gegenseitig die originale Kardanschale und die Welle der 118 montieren und das andere
- 2. DG einfädeln und entsprechend montieren
- Motor richtig ausrichten und mit kleinem Tropfen 2 K- Kleber an den Rahmenteilen / alte Motorhalterung befestigen
Soweit die Mechanik, nun zur Soundgeschichte:
- die beiden Caps des Staco sind entsprechend BA zu verbinden und werden links und rechts am Motor, unter der Platine mit doppelseitigem Klebeband fixiert
- die Stacoplatine kann nun entweder in dem Decoder- Ausschnitt im Rahmen, oder auch
unter der LP über der kurzen Kardanwelle befestigt werden und mit den Goldcaps verbunden werden
- die LP provisorisch aufsetzen und den Decoder (trotz vorgefertigter Litzen ab Werk, sind hierbei die Anschlüsse GND, gem. Plus und AUX1 und AUX2,
siehe unten PS, am Decoder anzulöten) auf der Lüfterseite platzieren und fixieren (daher die abgetrennte LP- Stütze)
- die LP aufschrauben und schauen, dass die DG und Kardan frei drehen können
- Decoder entsprechend der Belegungen auf der Platine anlöten
- LS ebenfalls, zunächst provisorisch, zum Soundcheck anlöten
- Lok an den Programmer und Sound (nebst werksseitiger Konfiguration) aufspielen
- Sound- und Fahrtest
- Läuft alles, dann (und erst dann!!) den Staco mit dem Decoder verbinden
Geschafft soweit!!!!, Lok fährt und macht Musike...
- nunmehr Ordnung in die Kabelei bringen und Gehäuse (ohne FH) aufsetzen und einrasten
- der LS 10x15x7 muss auf 5 mm in der Höhe gekürzt und dann natürlich wieder verschlossen werden (keine Bange, der DH- Sound ist kräftig und laut genug individuell einzustellen)
- LS mit doppelseitigem Klebeband auf der Platine im FH platzieren (eventuell mit schwarzem Isolierband umwickeln)
- FH aufsetzen- Fertig
Nun natürlich die Lok individuell konfigurieren und anpassen. Ich habe mich (entgegen meines sonstigen Favoriten bei den Tillig- V100 bewusst für DH- Sounddecoder entschieden, da mir hier der Sound eigentlich am besten gefällt (obwohl auch von Henning, klingt er aus meiner Sicht bei DH sonorer, als bei Zimo).
Die Fahreigenschaften sind bei der 3. Generation der SD sehr gut hinzubekommen.
PS: wer getrennt schaltbares Schlusslicht haben möchte, trennt einfach die entsprechenden Leiterbahnen auf der LP und lötet statt dessen die AUX1 und AUX2 auf.
Ein recht aufwändiger Umbau, aber aus meiner Sicht eine interessante und vergnügliche Bastelei und auf jeden Fall, aus meiner Sicht, lohnenswert.
PPS: der Umbau funktioniert natürlich genauso mit einem Zimo MS500 😉👍👍👍