Die Sonderfahrt war in mehrerlei Hinsicht eindrucksvoll, das moechte ich hier gern berichten...
Es war ein langer Tag, der schon - und etwas anders angekuendigt - 5:45 Uhr in Chemnitz begann.

Zurueck war ich 22:30 Uhr, durchgeglueht von einem heissen und trotzdem coolen Sommertag.
Eigentlich ist es fast unglaublich, dass wir im Jahr 2025 noch Dampfzugfahrten erleben duerfen.
Aber die DR Baureihe 23.10 in voller Fahrt zu erleben, das hatte schon was:
Ich denke, die Hoechstgeschwindigkeit 110 km/h habe ich erlebt (wenn auch nicht gestoppt - das haben sicher andere getan).
Die Fahrt ueber Dresden in's Tschechische fuehrt durch eine wirklich ueberragende Landschaft:





Die Lok 23 1097 ist dann abends die Tharandter Rampe hoch gebrettert, E 11 013 als Vorspann.
Es war sagenhaft: Funkenabriss am E-Lok-Buegel. Regler volles Rohr bei der 23.10.
Ab Freital wurde richtig aufgelegt auf der 23er, und in Tharandt ging dann der Regler auf -
Alter, das war ein Gedicht. Die beiden sind mit locker 90 km/h die Rampe hoch, Zuggewicht ca. 400 Tonnen (8 4-Achser).
Zur Einordnung: Die Schlepplast-Tafeln der Baureihen nennen fuer 25 Promille: 100 t mit 50 (23.10) und 330 t mit 80 (E 11).
Es war ein absolut unvergessliches Erlebnis, das kann ich nur empfehlen selbst zu erleben.
Menschen und Eindruecke
Die Fahrt wurde vor allem von unglaublich vielen engagierten Menschen moeglich gemacht.
Denen moechte ich unbedingt mal Dank sagen!
Das ging von den Lokbesatzungen, ueber das Team im Zug und der "Mitropa" bis hin zu vielen Freiwillgen unterwegs.
In Tschechien waren hin wie zurueck freiwillige Feuerwehrleute am Start um Wasser zu nehmen (zu geben

),
dazu kamen die Berufs- und Freizeitbahner im Zug und auf den 3 beteiligten tschechischen Maschinen.



Gern nenne ich hier nochmal die Akteuere und hoffe, dass der eine oder andere auch ein solches Angebot annimmt:
Interessengemeinschaft Traditionslokomotive 58 3047 e. V.
Interessengemeinschaft Bw Dresden Altstadt e.V.
Beteiligte und unbeteiligte Fahrzeuge
Aber jetzt mal zur Eisenbahn - diese Loks warten beteiligt:




Neben der Hauptdarstellerin 23 1097 waren auch die 3 tschechischen Loks ein kleiner Traum...
Und unterwegs hat man in Tschechien fast immer den Eindruck, dass es noch eine richtige Eisenbahn gibt.
Diverse Fahrzeug-Typen im typischen Einsatz: Rangierdienst, Gueterzuege und Personenzuege - nicht nur als Triebwagen.









Das eigentliche Ziel - die Gebirgsbahn nach Moldava
Ich bin mitgefahren, weil mich die alte Erzgebirgs-Ueberquerung Freiberg - Holzhau - Rehefeld - Moldava - Dubi - Most interessierte.
Sie besteht aus dem
saechsischen Teil und dem in
Boehmen.
Die Luecke ist aktuell noch garnicht sooo gross - bis Holzhau und Moldava besteht jeweils noch Verkehr.
Allein die Strecke selbst ist eine Reise wert:
Bei der Fahrt ueber die Bergstrecke ab Hrob (Klostergrab) spuert man den steilen Suedhang des Erzgebirges sehr deutlich.
So war die Spitzkehre in Dubi (Eichwald) zum Hoehengewinn unumgaenglich (was bei keiner der saechsischen Bahnen am Nordhang notwendig war).











(Bahnhof Hrob, zwischen Hrob und Dubi, Dubi Bahnhof, Blick vom Erzgebirgshang um
Mikulov v Krušných horách und wieder zurueck in Hrob.
Die interessanteste Betriebsstelle ist Dubi, auch gleistechnisch noch gut ausgestattet.
Vergleicht das mal mit dem Berkaer Bahnhof in Weimar: Dort hat die DB eine einzelne DKW belassen - fuer dieselben betrieblichen Aufgaben.









Oben in Moldava koennen sich wieder Zuege begegnen, die Strecke ist in den letzten Jahren m.E. durchgearbeitet worden.
Nur Umsetzen kann keine Lok mehr - allein Einfahrtweichen sind betriebstuechtig (so z.B. auch in Hranice v. Czechach / Rossbach).


Ein paar Bilder folgen noch in Teil 2 - hier ist erstmal Dateilimit...
