Nummerierung Ausfahrtsignal

[Flint74]

Hallo zusammen

Ich hab mir beim großen C Bausätze für die Signale bestellt und gestern zusammengebastelt. Da sind ja Tafeln für Nummern dabei.
Gibts da ein bestimmtes System, wie die einzelnen Signale nummeriert werden? Wenn ja wie?

Gruß K@y

PS.: Wenn ich hier in der falschen Rubrik bin, dann verschiebt mich bitte ein Admin in die richtige.

 

[frischdampf]

Moin Kay,

geh doch einfach mal auf die HP vom Viessmann
http://www.viessmann-modell.com/de/produkte/tt.php?id=2&gr_nr=3&sprache_nr=1
und lade dir den Waschzettel von einem Ausgangssignal herunter - dort steht u.a. die sinnvolle Nummerierung (z.B. P1 und N1 usw.) ausführlich beschrieben.

Gruß Rolf

 

[Flint74]

Danke schön.
Da steht ja alles. Bei meiner Bauanleitung war so was nicht dabei.
Gruß K@y

 

[Pitti]

Signalbezeichnung

Die Eselsbrücke lautet A-lles P-asiert N-ach F-eierabend.
A und F stehen für die Einfahrsignale, P und N bezeichnen die Ausfahrsignale die entsprechende Zahl dahinter ergibt sich aus der Gleisnummer. (P1, P2, P3, N1, N3, N4 usw.)
Vor dem Buchstaben kann noch eine Zahl stehen. Diese steht dann für die Bahnhofsnummer (47A, 47P1, 47P2, 47N3, 47F).
Die Einfahrsignale am Gegengleis heißen AA bzw FF.
Noch Fragen?

Achso, Außnahmen bestätigen die Regel.

 

[Ralf_2]

??

Na - das kommt dann wohl auf die Epoche (und Bahngesellschaft) an.
Bei uns hieß das Einfahrsignal aus Richtung Frankfurt (O) A - das dazugehörige Ausfahrsignal E. In der anderen Richtung I und B.
Belege dafür vorhanden.
Heute stehen aber blos noch Haltetafeln
Grüße ralf_2

 

[stamy]

Ich habe auch die Ausfahrsignale mit N1 bis N... und P1 bis P... bezeichnet.
Nun fahre ich aber auf meiner Anlage DR Epoche 3/4. Wie wahren da eigendlich die Signalbezeichnungen? Aus meiner Erinnerung hatten die Signale nur Buchstaben,aber nach welchen System da vorgegangen wurde ist mir nicht bekannt.

stamy

 

[Mike]

Guten Morgen,

hier:
http://www.tt-board.de/forum/showthread.php?t=2176
gab es auch mal was zu diesem Thema.

Mike

 

[Hauptlok]

Ich habe auch die Ausfahrsignale mit N1 bis N... und P1 bis P... bezeichnet.

Das paßt aber nicht zur DR.

Nun fahre ich aber auf meiner Anlage DR Epoche 3/4. Wie wahren da eigendlich die Signalbezeichnungen? Aus meiner Erinnerung hatten die Signale nur Buchstaben,aber nach welchen System da vorgegangen wurde ist mir nicht bekannt.

Bei der DR wurden die Signale nach TGL 174-15 bezeichnet. Danach bekamen Hauptsignale die Buchstaben A bis Z in Richtung der Kilometrierung. Reichten die Buchstaben nicht aus, so können Ausfahr- und Zwischensignale mit der Gleisnummer ergänzt werden (also B21, B22, B24). bei Gruppenausfahrsignale werden dem Buchstaben die Gleisnummern der beiden äußeren Gleise zugesetzt (also G6/11).
Vorsignale erhalten ein V und dann als kleiner Buchstaben den des zugehörigen Hauptsignales, Vorsignalwiederholer dazwischen noch ein w.

Lichtsignale wurden genauso bezeichnet, nur an Strecken mit automatischen Streckenblock wurden sie mit arabischen Ziffern bezeichnet und zwar in Richtung der Kilometrierung mit geraden und entgegen der Kilometrierung mit ungeraden Zahlen. Vorsignale erhielten ein vorgestelltes V und Vorsignalwiederholer mit vorgestellten Vw gekennzeichnet.

Hauptlok

 

[Sbahner]

Sig.-bezeichnungen

Danke für die umfangreiche Erklärung. Ich fahre schon ein paar Jahre, aber so genau habe ich es auch nicht gewußt! In Berlin kommt noch hinzu, das der ehem. Ostteil zur DR gehörte und für den ehem. Westteil Berlins zwar auch die DR zuständig war, aber man sich stark an diese Regelungen der DB hielt. Es gab ebend neben der HF-Sig. auch HL-Sig. nach TGL Norm, ebend die der Deutschen Reichsbahn, und HL-Sig. nach dem BRD Standart, zu vergleichen mit dem alten HL-Signalsystem der DR. Und in Berlin gibt es noch heute alles. Bei der "Fernbahn" ist man auf vielen Strecken schon "Typenrein", aber bei der Berliner S-Bahn findet mal ebend neben Buchstaben für Wärter bediente Signale im nächsten Bahnhof ebend Ziffern und Zahlen für alle HL Signale (hängt mit dem automatischen Streckenblock zusammen) und auf dem darauffolgenden Streckenabschnitt im Bereich der Estw. an den KS-Sig. auch Kombinationen aus allem. Also doch recht umfangreich, dieses Thema. Man sollte lediglich darauf achten, das man im Bereich der Bahnverwaltungen (DR und DB) unterschiedliche Beschriftungen wählte und das KS-Sig. mit ihren Beschriftungen ab Epoche V und später anzutreffen sind. Noch ein Tipp: KS-Sig. stehen niemals nur in einem Bahnhof. Der Stellwerksbereich ist oft sehr groß. Also KS-Sig, und HL-Sig. in einem Bahnhof sind eher die Ausnahme, außer in Berlin.

 

[Jan]

Auf das dünne Brett, das man sich im Westteil Berlins stark an die Regeln der DB hielt, würde ich nicht gehen. Wer hätte das denn tun sollen? Die DR? Oder nach der Übernahme der S-Bahn die stets klamme BVG?

 

[Sbahner]

Ja, die BVG. Konkret auf dem Abschnitt der jetzigen S 1 zwischen Schönholz und Stadtgrenze (hinter Frohnau). Hier sind noch heute Signale nach dem Standart der Deutschen Bundesbahn anzutreffen, die auch, wie in anderen Beiträgen schon erwähnt, nach dem DB System nummeriert wurden. Besonders krass ist es im Bahnhof Frohnau, wo z.B. Ausfartsig. in Richtung Gesundbrunnen die Bezeichnungen A1 (Ausfahrtsig., Gleis 1) und A2X (Ausfahrsig., Gleis 2, X ?) haben. Das entsprechende Einfahrsig. von eingleisiger Strecke heißt übrings E2X. Frage mich aber bitte nicht, warum! Lothar

 

[Hauptlok]

Auf das dünne Brett, das man sich im Westteil Berlins stark an die Regeln der DB hielt, würde ich nicht gehen. Wer hätte das denn tun sollen? Die DR? Oder nach der Übernahme der S-Bahn die stets klamme BVG?

Ja, beide haben es gemacht. Daher findet man ja auch im Westteil Stellwerke von Siemens.

Die DR hat ihre Stellwerke (Mariendorf, Witzleben, Tegel) etwas adaptiert, so daß sie Signalbilder nach Hl zeigen können (außer Blinklicht). Der Höhepunkt ist das Stellwerk Hohen Neuendorf, wo es Signalschirme von Siemens mit Lichtstreifen gibt.

Der Senat (nicht die BVG) baute für die S-Bahnstrecken abgespeckte Stellwerke von Siemens. Die Projektierung lehnt sich stark an die U-Bahn an, so daß man da das Kuriosum hat, daß es nicht vorsignalisierte Hauptsignale (Blocksignale) gibt.

Hauptlok

 

[frischdampf]

Spätestens jetzt...

... ist es an der Zeit, dass dieses Thema mal von den "Wissenden" für die "Halbwissenden" in unserem TT-Lexikon in einer schönen übersichtlichen Zusammenfassung nieder geschrieben wird. Nach meiner Kurzrecherche ist es dort noch nicht behandelt worden. Ich selbst zähle mich auf diesem Gebiet leider nur zu den "Halbwissenden".
Immerhin wurde mit post#7 darauf hingewiesen, dass dieses Thema schon mal in diesem Board diskutiert wurde und offensichtlich ist es anschließend wieder in den Tiefen des Boards versunken - wie so oft. Also... irgendwen müsste doch hierfür mal der Ehrgeiz packen...kurz, schlüssig, prägnant.

Gruß Rolf

 

[luiseelli]

.... Besonders krass ist es im Bahnhof Frohnau, wo z.B. Ausfartsig. in Richtung Gesundbrunnen die Bezeichnungen A1 (Ausfahrtsig., Gleis 1) und A2X (Ausfahrsig., Gleis 2, X ?) haben. Das entsprechende Einfahrsig. von eingleisiger Strecke heißt übrings E2X. Frage mich aber bitte nicht, warum! Lothar

Hallo Lothar,

eine Antwort würde sein: Na weil das Einfahrsignal aus Richtung Waidmannslust "E2" heißt und einen Unterschied in der Bezeichnung muss es ja geben. Das gleiche findet man auch bei den Ausfahrsignalen: A1X (Gleis 1) und A2 (Gleis 2) Richtung Hohen Neuendorf.
Eine andere Antwort könnte heissen: Das ist historisch gewachsen und als gegeben hinzunehmen. Wie vieles bei der Bahn.

Ansonsten ein schönes Beispiel für die Ausnahmen von der Regel und dafür, dass bei der Modellbahn vieles erlaubt ist, wenn man nur eine gute Ausrede parad hat.

Gruß Thoralf