Bahnhofsleuchte DR - Umbau auf SMD-LED
010 Bahnhofsleuchte DR Viessmann-TT als Fertigmodell in Glühlampen-Ausführung
Hinweis zum Vorbild:
Bei der Bahnhofsleuchte DR (Deutsche Reichsbahn) handelt es sich um die (hohe) Holzmastleuchte mit aufgesetzter "Salatschüssel", welche u.a. auch in Abstellbahnhöfen o.ä. als Gleisfeldleuchte zu finden war. Die maximale Regelhöhe lag bei 12 Meter, je nach Aufstellungsort waren aber auch 10 Meter bis 6 Meter zu finden. Als Mast wurden fast immer salzgetränkte Telegrafenmasten verwendet. In diesem Bild (http://static.panoramio.com/photos/large/57772903.jpg) ist die mittlerweile leider recht selten anzutreffende Leuchte gleich in zwei Reihen zu sehen. Man achte im Bild auch auf den Höhenvergleich zum Signal.
1.) Beschreibung vor dem Umbau:
- Hersteller-Link: http://www.viessmann-modell.com/shop/product_info.php?info=p155_TT-Holzmastleuchte-Deutsche-Reichsbahn-Hoehe--112-mm.html
- Produkt-Bild: www.viessmann-modell.com/shop/images/product_images/info_images/6962.jpg
- Diese Leuchte gibt es nur als Fertigmodell, und nur in der Ausführung mit Glühlampe.
- Die Leuchte besitzt am Mastfuß (Betonpfeiler-Nachbildung) unten einen angeklebten (jedoch auch ablösbaren) Stecksockel, und wird lediglich in eine vorbereitete Bohrung auf der Anlagen-Platte eingesteckt. Für den sicheren Halt auf "dünnen" Anlagen-Platten liegt ein zusätzliches Sockel-Klemmstück bei.
- Das Mastrohr der Leuchte besteht aus braun lackiertem Metall (Messing), mit oben fest eingesetzten Mikro-Stecksockel für die Glühlampe.
- Das abnehmbare Lampengehäuse (Salatschüssel) besteht aus grau lackiertem Metall (Messing), und bildet zugleich auch den unten offenen Lampenschirm.
- Die Glühlampe steckt in einem Mikro-Stecksockel am oberen Mastende.
2.) Einbau der LED:
- Eingebaut wurde eine SMD-LED-0603 golden-white {YolDal} (300mcd, 120°, 20mA, 3.2V), Abstrahlrichtung nach oben.
- Der LED-Strom beträgt 7,5 mA, bei 12V= hat der erforderliche Vorwiderstand dann den Wert 1,2 kOhm.
- Vor dem Einsetzen der LED in den Stecksockel wurde an der LED mit Latex-Kleber eine HQ/NH-Lampe nachgebildet.
- Der Lampenschirm wurde innen mit einer weißen reflektierenden Beschichtung versehen, als Nachbildung einer Emaille-Beschichtung.
- Die fertig umgebaute Leuchte ist in Bild-01 zu sehen.
An dieser Stelle gleich vorab; diese Leuchte umzurüsten war eine wahre Freude, vor allem nach dem letzten Desaster mit der Gittermastleuchte. Im Gegensatz zu den bisherigen Leuchten fast schon ein Kinderspiel. Durch den recht großen abnehmbaren Lampenschirm ist dort relativ viel Platz, eine SMD-LED in unterschiedlichen Einbauvarianten (Abstrahlrichtung nach oben oder unten) unterzubringen. Ich hab folgende 3 Einbauvarianten getestet:
- a.) Abstrahlrichtung nach unten, fertig bedrahtete SMD-LED-0805-weiß ohne Lampennachbildung, Schirm unbehandelt innen grau
- b.) Abst... nach unten, angefertigte SMD-LED-0603 sunny-white mit Nachbildung, Schirm innen weiß
- c.) Abst... nach oben, angefertigte SMD-LED-0603 golden-white mit Lampennachbildung, Schirm innen weiß
Detailliert beschrieben wird dann im Anschluss die dritte Variante c.).
Das Mastrohr der Leuchte ist unten mit der Betonpfeiler-Nachbildung aus Plastik fest verklebt. Mit etwas Vorsicht lässt sich die Verklebung jedoch beidseitig lösen. Dabei wird aber auch die braune Mast-Lackierung in diesem Bereich beschädigt, was jedoch nicht unbedingt ein Problem darstellt. Der abgetrennte graue Plastik-Sockel muss innen lediglich auf den Mastdurchmesser aufgebohrt werden, damit lässt sich das Mastrohr in den Sockel vollständig einschieben/verschieben, und die Masthöhe der Leuchte kann sogar noch in weitem Bereich angepasst werden. Den Sockel selbst kann man dann zur Hälfte im Gleisschotter, oder auch komplett unter der Anlage verschwinden lassen. Grundsätzlich ist die gesamte Sockelkonstruktion nebst verschiedener Befestigungsmöglichkeiten bei dieser Leuchte wirklich ideal gelöst worden.
Was mir an dieser Leuchte gar nicht so recht gefällt, ist das für die Spur-TT zu "dicke" Mastrohr und der eigentlich viel zu klobige Lampenschirm (Salatschüssel). Leider auch bei dieser Leuchte für die Spur-TT wieder der bekannte H0-MischMasch. Interessanterweise fällt das aber bei dieser Leuchte gar nicht mehr so extrem auf, wenn diese in voller Bauhöhe von 112mm irgendwo zwischen den Gleisen steht. Da verliert sich die etwas klobige Optik der Leuchte wieder. Wer allerdings die Leuchte mir reduzierter Masthöhe aufstellen möchte (auf meiner geplanten Anlage sollen das max. 80mm Masthöhe sein), der sollte besser gleich die fast baugleiche Spur-N Leuchte von Brawa (siehe hier: http://www.brawa.de/produkte/n/leuchten/4640-bahnsteigleuchte.html) in Betracht ziehen. Diese gibt es ebenfalls nur in Glühlampen-Ausführung, hat eine TT-akzeptable Höhe von 90mm, ein dünneres Mastrohr und etwas kleineren Lampenschirm, einen ähnlich montierten Sockel, dafür aber leider keine Mikro-Steckfassung im Mastrohr. Eine Umrüstung auf LED sollte aber auch bei dieser Leuchte problemlos machbar sein. Allerdings hat man hier für die LED deutlich weniger Platz unter dem Lampenschirm.
Das Einziehen von neuen Anschlussdrähten entfällt bei der Viessmann-Leuchte. Der Stecksockel am oberen Mastende ist bereits zweipolig verdrahtet, so das sich der LED-Umbau lediglich auf den Austausch der Glühlampe gegen eine entsprechend vorbereitete SMD-LED mit eingekürzten Anschlussdrähten beschränkt. Die Einbaurichtung der LED, sowie auch die Führung der Anschlussdrähte bis zum Stecksockel, sind hier überhaupt kein Problem.
Die aus dem Stecksockel herausgezogene Glühlampe hat relativ lange Anschlussdrähte, welche später bei der SMD-LED nicht länger sein sollten. Ob die LED-Drähte dann direkt nach unten zum Sockel geführt, oder hinter den beiden seitlichen Schirm-Trägern versteckt werden, ist völlig egal. Der Platz zum Ausformen/Ausbiegen der Anschlussdrähte ist vorhanden. Die Anschlussdrähte sollten aber auf jeden Fall isoliert sein, denn der Lampenschirm besteht komplett aus Metall (Messing). Die Lötpunkte außen an der SMD-LED sollten also auch ggf. mit einem kleinen Streifchen Tesa-Film o.ä. isoliert werden.
Wenn eine Lampen-Nachbildung mit einer Isolierhülse und Latex-Kleber kreiert wird (siehe Bild-02), dann muss bei der Größe der Nachbildung darauf geachtet werden, dass sich der Haltering des Lampenschirms noch über die Nachbildung drüber schieben lässt. Andernfalls muss der Schirm dann zuerst aufgesetzt, und die LED-Konstruktion danach in den Stecksockel "eingefädelt" werden. Das ist zwar hier machbar, jedoch auch mit einer Feinpinzette eine ziemlich knifflige Angelegenheit, wenn die transparente Isolierhülse an der LED intakt bleiben soll (siehe Bild-03).
Der Lampenschirm sollte n.m.A. innen immer mit einer weißen reflektierenden Schicht versehen werden. Bei der Vorbild-Leuchte waren die "Salatschüsseln" fast immer innen mit weißer Emaille beschichtet, zahlreiche Roststellen natürlich inbegriffen. Zudem verbessert die reflektierende Beschichtung erheblich den Ausleuchtungsbereich der Leuchte, und sorgt zusätzlich für eine gleichmäßige Lichtstreuung des LED-Lichts. Als Material für die weiße Einfärbung hab ich übrigens "TippEx flüssig" verwendet. Das selbe Zeug, was eigentlich für die gute alte Schreibmaschine gedacht ist. Das Zeug trocknet extrem schnell, bleibt schön reinweiß, wird aber leider mit der Zeit krümelig und bröckelt ab. Daher habe ich auch hier die weiße Einfärbung anschließend mit Latex-Kleber versiegelt. Ein paar "abgefressene Stellen" (siehe Bild-02) sind nicht weiter schlimm, die Vorbild-Leuchten hatten auch jede Menge Roststellen im Lampenschirm.
3.) Hinweise zur Lichtabstrahlung der Leuchte
Durch den Einsatz einer ziemlich lichtstarken SMD-LED mit 300mcd, und einem relativ hohen LED-Strom von 7,5 mA, hat die Leuchte eine enorme Helligkeit. Der eingesetzte LED-Typ (Lichtfarbe) macht da keinen großen Unterschied. Egal ob die LED mit Abstrahlrichtung nach unten oder oben eingebaut wird, sie sollte auf jeden Fall möglichst weit/tief unter dem Lampenschirm verschwinden. Blickt man nämlich bei "geradem Blick" über die Anlage direkt auf die LEDs, dann verursacht die Leuchte hier eine erhebliche Blendwirkung.
Was mir bei dieser Leuchte etwas daneben gegangen ist, war die letztendlich gewählte Lichtfarbe "golden-white" der LED (siehe Bild-04). Das passt definitv nicht. Obwohl es in dieser Epoche bereits Natriumdampflampen gab, waren die alten Holzmast-DR-Leuchten durchweg mit weißen HQ-Lampen bestückt. Ausgewechselt wurden diese später auch kaum. Für den Lampenwechsel wurden nicht nur Steigeisen benötigt, sondern auch "geeignetes" Personal. Das Besteigen dieser manchmal doch (trotz Salztränkung) verwitterten Holzmasten war immer etwas gefährlich.
Ich empfehle also bei dieser Leuchte eine neutralweiße LED einzusetzen, oder auch alternativ eine LED sunny-white. Diese (sunny-white) sollte dann aber mit einem LED-Strom von über 12mA betrieben werden. Ab diesem Bereich wandert bei dieser LED die Glühlampen-ähnliche Lichtfarbe immer weiter in den neutralweißen Bereich aus. Zumindest hab ich das bei den LEDs des Herstellers "YolDal" festgestellt, was allerdings in dessen LED-Datenblatt (Farbkoordinaten abhängig vom LED-Strom) auch genauso korrekt angegeben wurde.
Irgendwelche anderweitigen Probleme bei der Lichtabstrahlung gibt es bei dieser Leuchte nicht. Auch der Ausleuchtbereich, welcher natürlich auch von der gewählten Masthöhe abhängt, ist hier völlig in Ordnung (siehe Bild-04).
4.) Fazit des Umbaus:
Der Umbau lohnt sich auf jeden Fall. Die Viessmann-TT-Leuchte sieht recht ordentlich aus, auch wenn sie nicht ganz maßstabgerecht ist. Es müssen keine neuen Drähte eingezogen werden, und unter dem Lampenschirm ist jede Menge Platz für die freie Wahl der LED sowie auch deren Abstrahlrichtung. Auch bei der vielleicht alternativen Brawa-N-Leuchte sieht es ähnlich aus. Hier gibt's zwar weniger Platz unter dem Lampenschirm, aber auch hier sollte eine LED-Umrüstung keine Probleme bereiten. Bei dieser Leuchte dürfte es aufgrund des fehlenden Mikro-Stecksockels ohnehin sinnvoller sein, gleich eine fertig bedrahtete SMD-LED in das Mastrohr neu einzuziehen.
Damit endet der Beitrag an dieser Stelle. Im nächsten (vorletzten) Beitrag ist die Bahnsteigleuchte 2-fach Spur-TT von Viessmann an der Reihe.
PS:
Wie üblich der abschließende Hinweis, Zwischenfragen/Postings bitte erst nach dem Ende des kompletten Umbau-Berichtes.
Gruß
Uwe
010 Bahnhofsleuchte DR Viessmann-TT als Fertigmodell in Glühlampen-Ausführung
Hinweis zum Vorbild:
Bei der Bahnhofsleuchte DR (Deutsche Reichsbahn) handelt es sich um die (hohe) Holzmastleuchte mit aufgesetzter "Salatschüssel", welche u.a. auch in Abstellbahnhöfen o.ä. als Gleisfeldleuchte zu finden war. Die maximale Regelhöhe lag bei 12 Meter, je nach Aufstellungsort waren aber auch 10 Meter bis 6 Meter zu finden. Als Mast wurden fast immer salzgetränkte Telegrafenmasten verwendet. In diesem Bild (http://static.panoramio.com/photos/large/57772903.jpg) ist die mittlerweile leider recht selten anzutreffende Leuchte gleich in zwei Reihen zu sehen. Man achte im Bild auch auf den Höhenvergleich zum Signal.
1.) Beschreibung vor dem Umbau:
- Hersteller-Link: http://www.viessmann-modell.com/shop/product_info.php?info=p155_TT-Holzmastleuchte-Deutsche-Reichsbahn-Hoehe--112-mm.html
- Produkt-Bild: www.viessmann-modell.com/shop/images/product_images/info_images/6962.jpg
- Diese Leuchte gibt es nur als Fertigmodell, und nur in der Ausführung mit Glühlampe.
- Die Leuchte besitzt am Mastfuß (Betonpfeiler-Nachbildung) unten einen angeklebten (jedoch auch ablösbaren) Stecksockel, und wird lediglich in eine vorbereitete Bohrung auf der Anlagen-Platte eingesteckt. Für den sicheren Halt auf "dünnen" Anlagen-Platten liegt ein zusätzliches Sockel-Klemmstück bei.
- Das Mastrohr der Leuchte besteht aus braun lackiertem Metall (Messing), mit oben fest eingesetzten Mikro-Stecksockel für die Glühlampe.
- Das abnehmbare Lampengehäuse (Salatschüssel) besteht aus grau lackiertem Metall (Messing), und bildet zugleich auch den unten offenen Lampenschirm.
- Die Glühlampe steckt in einem Mikro-Stecksockel am oberen Mastende.
2.) Einbau der LED:
- Eingebaut wurde eine SMD-LED-0603 golden-white {YolDal} (300mcd, 120°, 20mA, 3.2V), Abstrahlrichtung nach oben.
- Der LED-Strom beträgt 7,5 mA, bei 12V= hat der erforderliche Vorwiderstand dann den Wert 1,2 kOhm.
- Vor dem Einsetzen der LED in den Stecksockel wurde an der LED mit Latex-Kleber eine HQ/NH-Lampe nachgebildet.
- Der Lampenschirm wurde innen mit einer weißen reflektierenden Beschichtung versehen, als Nachbildung einer Emaille-Beschichtung.
- Die fertig umgebaute Leuchte ist in Bild-01 zu sehen.
An dieser Stelle gleich vorab; diese Leuchte umzurüsten war eine wahre Freude, vor allem nach dem letzten Desaster mit der Gittermastleuchte. Im Gegensatz zu den bisherigen Leuchten fast schon ein Kinderspiel. Durch den recht großen abnehmbaren Lampenschirm ist dort relativ viel Platz, eine SMD-LED in unterschiedlichen Einbauvarianten (Abstrahlrichtung nach oben oder unten) unterzubringen. Ich hab folgende 3 Einbauvarianten getestet:
- a.) Abstrahlrichtung nach unten, fertig bedrahtete SMD-LED-0805-weiß ohne Lampennachbildung, Schirm unbehandelt innen grau
- b.) Abst... nach unten, angefertigte SMD-LED-0603 sunny-white mit Nachbildung, Schirm innen weiß
- c.) Abst... nach oben, angefertigte SMD-LED-0603 golden-white mit Lampennachbildung, Schirm innen weiß
Detailliert beschrieben wird dann im Anschluss die dritte Variante c.).
Das Mastrohr der Leuchte ist unten mit der Betonpfeiler-Nachbildung aus Plastik fest verklebt. Mit etwas Vorsicht lässt sich die Verklebung jedoch beidseitig lösen. Dabei wird aber auch die braune Mast-Lackierung in diesem Bereich beschädigt, was jedoch nicht unbedingt ein Problem darstellt. Der abgetrennte graue Plastik-Sockel muss innen lediglich auf den Mastdurchmesser aufgebohrt werden, damit lässt sich das Mastrohr in den Sockel vollständig einschieben/verschieben, und die Masthöhe der Leuchte kann sogar noch in weitem Bereich angepasst werden. Den Sockel selbst kann man dann zur Hälfte im Gleisschotter, oder auch komplett unter der Anlage verschwinden lassen. Grundsätzlich ist die gesamte Sockelkonstruktion nebst verschiedener Befestigungsmöglichkeiten bei dieser Leuchte wirklich ideal gelöst worden.
Was mir an dieser Leuchte gar nicht so recht gefällt, ist das für die Spur-TT zu "dicke" Mastrohr und der eigentlich viel zu klobige Lampenschirm (Salatschüssel). Leider auch bei dieser Leuchte für die Spur-TT wieder der bekannte H0-MischMasch. Interessanterweise fällt das aber bei dieser Leuchte gar nicht mehr so extrem auf, wenn diese in voller Bauhöhe von 112mm irgendwo zwischen den Gleisen steht. Da verliert sich die etwas klobige Optik der Leuchte wieder. Wer allerdings die Leuchte mir reduzierter Masthöhe aufstellen möchte (auf meiner geplanten Anlage sollen das max. 80mm Masthöhe sein), der sollte besser gleich die fast baugleiche Spur-N Leuchte von Brawa (siehe hier: http://www.brawa.de/produkte/n/leuchten/4640-bahnsteigleuchte.html) in Betracht ziehen. Diese gibt es ebenfalls nur in Glühlampen-Ausführung, hat eine TT-akzeptable Höhe von 90mm, ein dünneres Mastrohr und etwas kleineren Lampenschirm, einen ähnlich montierten Sockel, dafür aber leider keine Mikro-Steckfassung im Mastrohr. Eine Umrüstung auf LED sollte aber auch bei dieser Leuchte problemlos machbar sein. Allerdings hat man hier für die LED deutlich weniger Platz unter dem Lampenschirm.
Das Einziehen von neuen Anschlussdrähten entfällt bei der Viessmann-Leuchte. Der Stecksockel am oberen Mastende ist bereits zweipolig verdrahtet, so das sich der LED-Umbau lediglich auf den Austausch der Glühlampe gegen eine entsprechend vorbereitete SMD-LED mit eingekürzten Anschlussdrähten beschränkt. Die Einbaurichtung der LED, sowie auch die Führung der Anschlussdrähte bis zum Stecksockel, sind hier überhaupt kein Problem.
Die aus dem Stecksockel herausgezogene Glühlampe hat relativ lange Anschlussdrähte, welche später bei der SMD-LED nicht länger sein sollten. Ob die LED-Drähte dann direkt nach unten zum Sockel geführt, oder hinter den beiden seitlichen Schirm-Trägern versteckt werden, ist völlig egal. Der Platz zum Ausformen/Ausbiegen der Anschlussdrähte ist vorhanden. Die Anschlussdrähte sollten aber auf jeden Fall isoliert sein, denn der Lampenschirm besteht komplett aus Metall (Messing). Die Lötpunkte außen an der SMD-LED sollten also auch ggf. mit einem kleinen Streifchen Tesa-Film o.ä. isoliert werden.
Wenn eine Lampen-Nachbildung mit einer Isolierhülse und Latex-Kleber kreiert wird (siehe Bild-02), dann muss bei der Größe der Nachbildung darauf geachtet werden, dass sich der Haltering des Lampenschirms noch über die Nachbildung drüber schieben lässt. Andernfalls muss der Schirm dann zuerst aufgesetzt, und die LED-Konstruktion danach in den Stecksockel "eingefädelt" werden. Das ist zwar hier machbar, jedoch auch mit einer Feinpinzette eine ziemlich knifflige Angelegenheit, wenn die transparente Isolierhülse an der LED intakt bleiben soll (siehe Bild-03).
Der Lampenschirm sollte n.m.A. innen immer mit einer weißen reflektierenden Schicht versehen werden. Bei der Vorbild-Leuchte waren die "Salatschüsseln" fast immer innen mit weißer Emaille beschichtet, zahlreiche Roststellen natürlich inbegriffen. Zudem verbessert die reflektierende Beschichtung erheblich den Ausleuchtungsbereich der Leuchte, und sorgt zusätzlich für eine gleichmäßige Lichtstreuung des LED-Lichts. Als Material für die weiße Einfärbung hab ich übrigens "TippEx flüssig" verwendet. Das selbe Zeug, was eigentlich für die gute alte Schreibmaschine gedacht ist. Das Zeug trocknet extrem schnell, bleibt schön reinweiß, wird aber leider mit der Zeit krümelig und bröckelt ab. Daher habe ich auch hier die weiße Einfärbung anschließend mit Latex-Kleber versiegelt. Ein paar "abgefressene Stellen" (siehe Bild-02) sind nicht weiter schlimm, die Vorbild-Leuchten hatten auch jede Menge Roststellen im Lampenschirm.
3.) Hinweise zur Lichtabstrahlung der Leuchte
Durch den Einsatz einer ziemlich lichtstarken SMD-LED mit 300mcd, und einem relativ hohen LED-Strom von 7,5 mA, hat die Leuchte eine enorme Helligkeit. Der eingesetzte LED-Typ (Lichtfarbe) macht da keinen großen Unterschied. Egal ob die LED mit Abstrahlrichtung nach unten oder oben eingebaut wird, sie sollte auf jeden Fall möglichst weit/tief unter dem Lampenschirm verschwinden. Blickt man nämlich bei "geradem Blick" über die Anlage direkt auf die LEDs, dann verursacht die Leuchte hier eine erhebliche Blendwirkung.
Was mir bei dieser Leuchte etwas daneben gegangen ist, war die letztendlich gewählte Lichtfarbe "golden-white" der LED (siehe Bild-04). Das passt definitv nicht. Obwohl es in dieser Epoche bereits Natriumdampflampen gab, waren die alten Holzmast-DR-Leuchten durchweg mit weißen HQ-Lampen bestückt. Ausgewechselt wurden diese später auch kaum. Für den Lampenwechsel wurden nicht nur Steigeisen benötigt, sondern auch "geeignetes" Personal. Das Besteigen dieser manchmal doch (trotz Salztränkung) verwitterten Holzmasten war immer etwas gefährlich.
Ich empfehle also bei dieser Leuchte eine neutralweiße LED einzusetzen, oder auch alternativ eine LED sunny-white. Diese (sunny-white) sollte dann aber mit einem LED-Strom von über 12mA betrieben werden. Ab diesem Bereich wandert bei dieser LED die Glühlampen-ähnliche Lichtfarbe immer weiter in den neutralweißen Bereich aus. Zumindest hab ich das bei den LEDs des Herstellers "YolDal" festgestellt, was allerdings in dessen LED-Datenblatt (Farbkoordinaten abhängig vom LED-Strom) auch genauso korrekt angegeben wurde.
Irgendwelche anderweitigen Probleme bei der Lichtabstrahlung gibt es bei dieser Leuchte nicht. Auch der Ausleuchtbereich, welcher natürlich auch von der gewählten Masthöhe abhängt, ist hier völlig in Ordnung (siehe Bild-04).
4.) Fazit des Umbaus:
Der Umbau lohnt sich auf jeden Fall. Die Viessmann-TT-Leuchte sieht recht ordentlich aus, auch wenn sie nicht ganz maßstabgerecht ist. Es müssen keine neuen Drähte eingezogen werden, und unter dem Lampenschirm ist jede Menge Platz für die freie Wahl der LED sowie auch deren Abstrahlrichtung. Auch bei der vielleicht alternativen Brawa-N-Leuchte sieht es ähnlich aus. Hier gibt's zwar weniger Platz unter dem Lampenschirm, aber auch hier sollte eine LED-Umrüstung keine Probleme bereiten. Bei dieser Leuchte dürfte es aufgrund des fehlenden Mikro-Stecksockels ohnehin sinnvoller sein, gleich eine fertig bedrahtete SMD-LED in das Mastrohr neu einzuziehen.
Damit endet der Beitrag an dieser Stelle. Im nächsten (vorletzten) Beitrag ist die Bahnsteigleuchte 2-fach Spur-TT von Viessmann an der Reihe.
PS:
Wie üblich der abschließende Hinweis, Zwischenfragen/Postings bitte erst nach dem Ende des kompletten Umbau-Berichtes.
Gruß
Uwe
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