Hallo,
das Ziel der Epoche-Definition soll doch sein, daß es für den auch unkundigen Modellbahnfreund durch entsprechende Kennzeichnung der Erzeugnisse (Es gehört mehr zu einer Eisenbahn als nur die Loks.) die Zusammengehörigkeit für einen gemeinsamen Einsatz auf einer Modellbahn - im Sinne einer korrekten Nachbildung des gesamten Systems Eisenbahn und Umgebung - erkennbar wird.
In diesem Gedankengang spielt eine rein (innere) geänderte organisatorische Form des Eisenbahnbetriebes wohl weniger eine Rolle. Wird sie aber äußerlich sichtbar, wie z.B. mit der Abschaffung der DRG durch Adolf und die Schaffung der DR, verbunden mit Entfall des kreisrunden Signets der DRG an den
Wagen (Ich weiß, der Vergleich hinkt mal wieder, weil es eine Epoche ist.), dann wird es schon interessanter.
Sicher - die Hauptaufgabe der Befürworter einer neuen Epoche wird sein, solche, auch äußerlich signifikante, Änderungen im Eisenbahnwesen herauszuarbeiten. Die Gründung eines neuen EVUs wird da mit Sicherheit nicht reichen. Wenn sie solche Änderungen formuliert haben - und das ist jetzt ihre bestätigte Aufgabe - dann müssen sie die Mitglieder der TK
(Technische Kommission des MOROP, Anm. für Uneingeweihte, Sachsenstolz) von der Bedeutsamkeit dieser Änderungen überzeugen.
Die Gegner haben es leichter - sie brauchen eigentlich gar nichts zu machen. Sie müssen dann nur mit ebenso für alle anderen glaubwürdigen Argumenten beweisen, daß die Veränderungen, die die Befürworter vortragen, nicht signifikant genug sind.
Die Abstimmung wird es dann zeigen.
Sicher sollen die Modellbahner mit in die Entscheidung einbezogen werden. Wobei ich persönlich nicht glaube, daß es lebenswichtig ist, die Epoche auf die Stunde festzulegen. Wie mein bereits erläutertes Beispiel bei der EP IV (oder auch die Diskrepanz bei EP II) belegt, ist ein Mischbetrieb immer begründbar - sofern nicht EP V Fahrzeuge in der EP I betrieben werden. Aber wenn es gefällt - warum nicht: Modellrailroading is fun. Daran sollte sich bitte auch der toleranzloseste Modellbahner halten.
Aber mit Abstimmungen über Internet (zumal "mit ohne" korrektem Namen) und von Statistiken halte ich nicht sehr viel. Da kann viel Unsinn getrieben werden.
Mögen alle Verbände ihre eigenen Mitglieder befragen und dann die Entscheidung bekanntgeben. Aber - worüber sollen sie jetzt befragt werden? Die Entscheidung, Vorschläge für eine Revision zu erbringen ist gefallen. Wie der Revisionsentwurf aussieht, sprich, welche Gründe für die Bildung einer neuen Epoche bestehen, ist noch nicht offiziell. Und nur das kann diskutiert werden. Also sollten die Modellbahner im Herbst, wenn es dann einen Revisionsvorschlag gibt, den die Verbände mit ihren Mitgliedern diskutieren können, zu der Frage gehört werden.
Beste Grüße
Winfried