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Frage zum Biegen von Windleitblechen

Cargonaut

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Stein
Hallo,

mal eine Frage in die Runde. Wie biegt Ihr Eure Windleitbleche, die es bei Kleinserienherstellern als Zurüstteile zu kaufen gibt? Ganz speziell geht es mir um die Art der WLB, die umrandet sind und im oberen Teil eine eher mäßige Krümmung aufweisen und im unteren Teil dafür umso stärker gebogen sind. Da ich im Moment nur 1Parr da habe, wollte ich nicht wild drauflos probieren.

MfG Cargonaut
 
Ich habe schon Plasteteile gerundet indem ich ein Rundeisen passender Größe auf das zu rundende Teil gelegt habe und durch vorsichtiges hin-und-her rollen (unter sanften Druck) hat das Teil dann den gewünschten Radius angenommen. Probiere es aber erst an einem Probestück, zurück runden geht nicht.
Gruß Uwe
 
Wieso geht zurückrunden nicht? Blech kann man doch mehrdimensional verformen. Das sich das Blech gerigfügig streckt, ist eine andere Geschichte. Die Streckung ist bei der notwendigen Krümmung aus meiner bescheidenen Sicht vernachlässigbar.
Der Weg den Uwe beschrieben hat ist schon der Beste.
Du könntes die WLB auch glühen, dann in Wasser abschrecken und mit den Fingern vorsichtig biegen.
 
@Lichti
Wenn Du Blech verformt hast und willst es "zurück holen" mußt Du höheren Druck ausüben, somit wird die verformte Fläche erneut Druck ausgesetzt. Erwischst Du nicht genau den Radius drückst Du nur Dellen rein, es wird ungleichmäßig und sieht aus wie Wellblech.
Mit Blech glühen ist das so eine Sache. Hier ist das verformen nicht mehr rückgängig zu machen. Verformt ist dann verformt und bleibt so, wenn Du es dann in Wasser tauchst härtet die Oberfläche auf und es wird hart, spröde und ist nur noch schwer bearbeitbar.
Gruß Uwe
 
Durch Abschrecken wird Eisen hart (nicht wirklich). Alles was mit Kupfer zu tun hat (Messing etc.) wird durch Glühen und Abschrecken weich, also erstmal nicht schlecht, der Gedanke, wenns so sein soll.
 
Durch Abschrecken wird Eisen hart (nicht wirklich). Alles was mit Kupfer zu tun hat (Messing etc.) wird durch Glühen und Abschrecken weich, also erstmal nicht schlecht, der Gedanke, wenns so sein soll.

Eisen wird sich nicht verändern - es bleibt relativ weich.

Was Du im ersten Satz meinst ist Stahl:fasziniert:.

Grüße ralf_2
 
Im Ausgangspost ging es ja um die Herstellung einer Art kommaförmigen Profils, sprich die Rundung ist nicht Gleichmäßig. Hier könnte das Biegen der unteren Rundung über den (kleinen) Radius eines Schlüsselfeilenheftes möglich sein. Das von reko-uwe empfohlene Verfahren ergibt nur eine gleichförmigen Radius, die untere stärkere Krümmung ergibt es nich, für die Grundform ist es möglich.
 
Im Ausgangspost ging es ja um die Herstellung einer Art kommaförmigen Profils, sprich die Rundung ist nicht Gleichmäßig. Hier könnte das Biegen der unteren Rundung über den (kleinen) Radius eines Schlüsselfeilenheftes möglich sein. Das von reko-uwe empfohlene Verfahren ergibt nur eine gleichförmigen Radius, die untere stärkere Krümmung ergibt es nich, für die Grundform ist es möglich.
Stimmt fast:
Man sollte zum Rollen einen relativ harten, aber trotzdem nachgiebigen Untergrund verwenden. Hartgummi o.ä. ist gut geeignet. Unterschiedliche Radien und Übergänge kann man 'einstellen', indem man unterschiedlich fest aufdrückt bzw kleinere Rollen verwendet und enge Stellen mehrfach rollt.
Die Angel einer Feile (das Ende, welches in's Heft gesteckt wird) würde ich nicht empfehlen, wenn diese unregelmäßig geformt ist. Man sollte etwas zylindrisches, glattes benutzen, um Abdrücke zu vermeiden.
Die Schäfte von Spiralbohrern sind leider meistens beschriftet, sollten neu aber brauchbar sein, gehärtete Fräserschäfte sind gut geeignet.
 
Wenn Du Blech verformt hast und willst es "zurück holen" mußt Du höheren Druck ausüben, somit wird die verformte Fläche erneut Druck ausgesetzt. Erwischst Du nicht genau den Radius drückst Du nur Dellen rein, es wird ungleichmäßig und sieht aus wie Wellblech.

Um Ms- bzw. Ns-Bleche zu richten verwende ich eine ebene Arbeitsfläche aus Stahl und eine zylinderförmige Walze aus Stahl. Beide Werkzeuge müssen natürlich in einem Arbeitsgang die gesamte Oberfläche des Werkstückes überspannen. Damit werden sich keine Dellen, Falten oder ähnliches auf dem Werkstück bilden. Das Werkstück gleitet nämlich zwischen den beiden Flächen. Wenn man natürlich drückt wie ein "Bulle" wird sich das Werkstück auch verformen (Quetschungen). Das ist dann dem Fingerspitzengefühl des Handwerkers überlassen.
Mit Blech glühen ist das so eine Sache. Hier ist das verformen nicht mehr rückgängig zu machen. Verformt ist dann verformt und bleibt so, wenn Du es dann in Wasser tauchst härtet die Oberfläche auf und es wird hart, spröde und ist nur noch schwer bearbeitbar.
Gruß Uwe

Das ist für Stahl zutreffend. Kupfer und seine Legierungen werden durch Glühen und anschließendes Abschrecken weich. Damit ist der Verzug durch Wärmespannungen infolge ungleichmäßiger Erwärmung reversibel da das Blech ja nun schön weich ist. Hier gilt nun einmal mehr beim Walzen nicht so doll zu drücken.

Die Verfahrensweise von "Dicken Onkel aus MD", mit unterschiedlichen „Walzen“ zu arbeiten, schein die beste Methode zu sein.
 
@lichti
Ich bin immer nur von Stahl ausgegangen, mit anderen Metallen/Legierungen habe ich zu wenig Erfahrung.

Auf dem Weg zum MBC ist mir ebenfalls der Gedanke gekommen das verschiedene Radien die beste Lösung ist
Gruß Uwe
 
Stimmt fast:
Man sollte zum Rollen einen relativ harten, aber ...
Rollen is nach meiner Erfahrung eher was zum Kesselbau’n , mit größeren Radien und Flächen , bei geringer Materialstärke . Bei WLBen funktioniert‘s eher mit gezieltem Druck . Is aber , wie schon erwähnt , nur meine eigene Erfahrung .
... einen relativ harten, aber trotzdem nachgiebigen Untergrund verwenden. Hartgummi o.ä. ist gut geeignet ...
Ich nehme Tempo(o.a.)taschentücher , durch eine unterschiedliche Anzahl variiert der Härtegrad der Unterlage , je weicher , desto runder die Biegung .
... gehärtete Fräserschäfte sind gut geeignet.
Auch eine gute Idee , allerdings sind Bohrer in beinahe jedem Durchmesser ( für unterschiedlichste Biegeradien ) verfügbar , Fräser zumeist nich .

P.S : Falls durch zurück formen ( oder warum auch immer ) leichte vertretbare Dellen entseh’n , würde ich das Teil erstmal lackieren , bevor es im Müll landet . Es könnte wesentlich authentischer ausseh’n , als aalglatte Blechteile . Die wenigsten Loks waren dellenfrei . Sollte natürlich jeder machen , wie er denkt .
 
Rollen is nach meiner Erfahrung eher was zum Kesselbau’n , mit größeren Radien und Flächen , bei geringer Materialstärke . Bei WLBen funktioniert‘s eher mit gezieltem Druck . Is aber , wie schon erwähnt , nur meine eigene Erfahrung .
Richtig.
Mehr Druck = engerer Radius. Das 'Rollen' erzeugt nur die Länge der Wölbung, so kann das Werkzeug deutlich kleiner sein als das Ergebnis (Wölbung am Teil).
Ich nehme Tempo(o.a.)taschentücher , durch eine unterschiedliche Anzahl variiert der Härtegrad der Unterlage , je weicher , desto runder die Biegung .
Prima Idee und in jedem Haushalt verfügbar. Der Untergrund muß allerdings hart und eben sein.
Auch eine gute Idee , allerdings sind Bohrer in beinahe jedem Durchmesser ( für unterschiedlichste Biegeradien ) verfügbar , Fräser zumeist nich .
Der Radius muß ja nicht passen, er muß nur kleiner sein als der zu erzeugende. Den Rest macht dann der Druck und die Anzahl der Durchgänge beim Rollen.
Es gibt durchaus Fräser mit 2 und 3 mm Schaft. Fräser haben den Vorteil, daß der Schaft präzise rundgeschliffen und nicht wie bei Bohrern mit einer gestanzten Beschriftung versehen ist, die sich in dünnem Blech abdrücken kann.
Wichtig ist auch, das sich das Werkzeug beim Rollen nicht verbiegt, sonst wird das Windleitblech an den Kanten mehr verformt als in der Mitte der Fläche.

Ich rate in jedem Falle dazu, vorher mit einem Stück gleichen Materials gleicher Dicke zu probieren, auch um die Auswahl des richtigen Werkzeuges zu testen. Die ersten Versuche werden sicher nicht so gut gelingen.
 
... Der Untergrund muß allerdings hart und eben sein ...
In meinem Fall eine Aluplatte 80 X 180 X 20 mm . Oder im Sommer auch gern mal die Fensterbank auf der Terrasse .

... Der Radius muß ja nicht passen, er muß nur kleiner sein als der zu erzeugende. Den Rest macht dann der Druck und die Anzahl der Durchgänge beim Rollen ...
Is richtig . Allerdings rollt sich's bequemer mit größeren Werkzeugen . Bei kleineren Durchmesser'n tun schonmal ganz schön die Finger weh ... Also bei 2mm schmerzen die Daumen gelegentlich ganz schön . Naja , bin eben ein Sensibelchen ...
Und vorher probieren is auch richtig , zumal die manchmal auch sichtbar unterschiedlich werden . Ich mache zumeist vier ( zwei linke und zwei rechte ) , da kann man sich das beste Pärchen raussuchen .
 
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