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Hallo Leute,
hat schon mal jemand drüber nachgedacht eine Fliehkraftkupplung zu realisieren? Meine Idee dahinter ist die, das man so ganz leicht Mehrfachtraktionen realisieren könnte. Da damit quasi der Antriebsstrang ausgekuppelt wäre, wenn die Lok gezogen wird.
So könnte man ganz leicht den Ausfall und Abschlepp von Tfz, Lokzüge oder den Verschub von Loks im Bw nachspielen, ohne mühseelige programmiererei (bei Digital).
Die Frage ist natürlich ob man so eine Kupplung en Miniatüre bauen kann?
Hallo Grischan,
ein Freund von mir hat auf seiner H0-Anlage einige Lokomotiven und den VT 08 mit Fliehkraftkupplungen ausgerüstet.
Diese Fliehkraftkupplungen greifen natürlich irgenwann, wenn Strom auf den Gleisen anliegt.
Folgendes kann man damit machen:
Ohne Probleme und mit etwas Gefühl kann man eine Vorspannlok an die Zuglok heran fahren und ankuppeln, ohne dass die Fliehkraftkupplung der Zuglok soweit greift, dass die Zuglok den Zug zurück schiebt. Da ist man als Lokführer der Vorspannlok schon mal gefordert.
Eine einzeln stehende Lok kann man so nicht ankuppeln, weil diese genau wie die andere Lok bei Stromzufuhr langsam losfährt.
Die Regelung der Lokomotiven ist natürlich dann eine feine Sache. Anfahren ist recht einfach, den Regler einfach aufdrehen, die Lok beschleunigt dann entsprechend der angehangenen Zuglast.
Anhalten ist eine andere Sache, dort muss man schon mal üben, dass einem der Zug nicht davon fährt. Bei der V 200 (Roco) von meinem Freund haben wir mal die Ausrollstrecke der Lok ohne Zug nach sofortiger Stromunterbrechung gemessen, diese betrug fast 50 cm!
Ich als Anfänger habe dann, wenn das Signal zu nahe kam, einfach den Motor umgepolt und die Fliehkraftkupplung als "Bremse" missbraucht. Nur die armen Preiserlein im Zug flogen von den Sitzen.
Das was Du vorhast, Lokzüge zu bilden, dazu müsstest Du irgend wie einen Freilauf ins Getriebe bekommen und den Motor eventuell abschalten können.
Rivarossi hatte in H0 wohl mal solch einen Antrieb in der BR 77, was sich aber anscheinend nicht bewährt hat, man hört nichts mehr davon.
Ergänzung: Deinen Lokzug kannst Du unter folgenden Bedingungen vielleicht doch bilden: Alle zu schleppenden Loks müssen eine Fliehkraftkupplung haben, nur Schlepplok nicht, diese sollte sehr gute Stromabnahme und einen möglichst früh anlaufenden Motor haben (z.B. Glockenankermotor).
Mit dieser Lok kannst Du dann langsam an eine mit Fliehkraftkupplung ausgerüstete Lok heranfahren und diese ankuppeln. Beim Losfahren wird durch die Schlepplok die Trägheit der zu schleppenden Lok etwas ausgeglichen, so dass deren Fliehkraftkupplung schon bei relativ niedriger Drehzahl Kraft übertragen wird. Mit diesem Gespann könnte man dann die nächste Lok abholen. Die Schlepplok sollte keine Haftreifen haben, damit gegebenenfalls deren Räder durchdrehen können, ohne das der Motor verdampft.
Ist jetzt reine Theorie, käme auf einen Versuch drauf an.
Gruß
Roland