Wie das eben so ist mit den Zeitzeugen aus dem Zementwerk Grünau ...
Erstens gab es kein Zementwerk Grünau, dort wurde ja kein Zement hergestellt.
Meines Wissens nach hieß der Betreib VEB Betonwerk Berlin-Grünau und war später Teil des WBK (Wohnungsbaukombinat) Berlin.
Und warum sollte man das wunderbare Anschlussgleis zum Bahnhof Wendenheide, welches mit einem aufwändigen Tunnelbauwerk den Berliner Außenring unterquerte "nur selten" nutzen? Kommt darauf an was man unter selten versteht.
Der Übergabebahnhof Wendenheide lag an der Strecke (der Berliner Eisenbahner bezeichnet die Strecke als "Die Rutsche") zwischen Berlin-Schöneweide und Eichgestell und hatte Anschlüsse an den VEB Berlin-Chemie und den Spezialfahrzeugbau. Auf der anderen Seite zweigte der Anschluss in das Betonwerk Berlin-Grünau ab. Dort gab es immerhin sieben Gleise.
Noch 1989 verkehrte täglich in der Stunde 21 der Gag 56115 von Bln-Wendenheide nach Bln-Nordost. Immerhin 1000 t schwer und bestehend aus zwei Gruppen. Gruppe 1 Wagen mit Betonelementen, Gruppe 2 Leere Ucv-Wagen, die hatten in Bno Übergang auf den Dg 54130 (Bno - Rüdersdorf Werkbahnhof).
Die leeren Waggons für die Betonelemente kamen ebenfalls täglich mit dem Lg 58100 aus Bno.
Splitt kam unter anderen aus dem Steinbruch in Dornreichenbach mit dem wiederum täglich verkehrenden Gag 56622 nach Bln-Wendenheide zur Stunde 22.
Zement brachte der Dg 64100 von Bno nach Wendenheide, darin die Uc-v Zementwagen aus 56925 (Deuna-Werkbahnhof - Bno)
Stabstahl brachten u.a. die Übergabezüge Üb 71151, und 71153 von Schöneweide. Abtransportiert wurden Wagen im Einzellauf ab Wendenheide mit den Üb 71152 und 71154.
Was dann noch mit dem Schiff geliefert wurde entzieht sich meiner Kenntnis.
P.S. Der VEB Betonwerk Berlin hatte eine interessante Rangierlok BWB 25 (ex DR A 20 090, ex DRG V 16 004)
Mathias