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Da sind die Eigentumsverhältnisse ungeklärt. Solches, und auch eine chaotische Erbengemeinschaft verursachen auch heute noch derartige Zustände.
Meine einer Großmütter wohnte in einem „Westgrundstück“ - die Miete ging auf ein Sperrkonto „xy-Erben“.
Wir jungen Leute haben Tränen gelacht.
Die Stadt hat das Haus sogar recht ordentlich instand gehalten - nach der Wende kamen dann die Erben der Alteigentümer …
Ist hübsch geworden.
Grüße Ralf
Wie meinst Du das mit "hübsch" geworden? Haben Sie es in Ordnung gebracht oder hübsch vergammeln lassen?
Also ich bin ganz fest davon überzeugt, dass auch in den modernen Epochen (V, VI,...) der Verfall eine Rolle spielen darf - gerade in ländlichen Gegenden.
Es gibt aber einen Unterschied zwischen gestern und heute (oder EP III/ IV und EP V/ VI):
Wenn ich mir z.B. meine Geburtsstadt (Kleinstadt in der Nähe von Berlin) jetzt so ansehe, dann muss ich feststellen, dass der
Unterschied zwischen wiederhergestellten frisch renovierten Gebäuden und verfallenen Gebäuden viel viel größer ist als damals zu Zeiten der DDR. Vielleicht lag es daran, dass man in kleineren Städten auch das Wohnungsproblem hatte und jede noch so kleine Hütte wurde wenigstens notdürftig zusammengehalten. Aber was ich jetzt zwischen all den schön hergerichteten Gebäuden für vergammelte verfallene Gebäude entdecke, das hatte ich damals so nicht erlebt.
Ich bin nicht der große Ostalgiker und kein Verfechter, dass früher alles besser war. Aber in meiner Geburtsstadt hat bis zum Ende der DDR im Vergleich zu heute eher noch der Bär getobt! Es gab viele kleine Geschäfte wie Drogerien, Bäcker, Kunstgewerbe, Eisenwaren, Gemüseläden ..., einen großen Spielwarenladen (an dessen Schaufenster wir Kinder uns immer die Nase platt gedrückt hatten), mehrere Restaurants, einen relativ großen Bahnhof mit Anschlussgleisen - na wie das so war in der DDR in einer Kleinstadt für ein paar Tausend Einwohner.
Wenn man heute durch das Zentrum geht, dann sieht man wunderschön restaurierte alte Gebäude, so gut wie keine Geschäfte zum Einkaufen (eher Gebäude mit leeren zugeklebten Schaufenstern oder runtergelassenen Rollläden) und dazwischen hin und wieder Gebäude, die dem absoluten Verfall preisgegeben wurden. Mitten im Stadtzentrum wurden ein paar alte Gebäude abgerissen, um einem Aldi-Parkplatz Raum zu geben. Das nebenstehende alte Haus eines Ackerbürgers wurde zur Aldifiliale umgebaut. Mittlerweile baut Aldi jetzt selbst Einkaufstempel, so dass jetzt auch diese Räume zum größten Teil wieder zur freien Verfügung stehen. Das schöne alte große Empfangsgebäude vom Bahnhof wurde umfunktioniert in ein Wohnhaus. Personenzüge (Dieseltriebwagen) halten jetzt mehrere 100m weiter hinter dem alten Bahnhof an einem nackten Bahnsteig ohne Wartehalle. Da die Zugdichte nicht mehr besonders hoch ist, wünsche ich an kalten Tagen fröhliches Frieren.
Nix für ungut - zu den blühenden Landschaften in EP V/ VI gehört ebenso der Verfall
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