@Per Yup, deshalb um so größere Leistung von
@eisersdorf, 'nen Einstiegslink gefunden zu haben. Für "Justizfachsystem GO§A" sind die Suchergebnisse dann erhellend.
Die Software wurde vor vielen Jahren im Auftrag vom Bundesverwaltungsgericht und dem Thüringer Oberverwaltungsgericht entwickelt, basiert auf MySQL, JBoss und Java. Die Software benutzt zwar Open-Source-Komponenten, ist aber selbst nicht öffentlich nicht einsehbar. Vollkommen typische für Fachanwendungen dieser Tage. Für Wartung und Weiterentwicklung investiert das Bundesverwaltungsgericht über die nächsten drei Jahre lockere 5.2 Millionen Euro.
Die Theorie, dass irgendein externer Entwickler per Plugin Schad-Code einschleusen könnte, erscheint mir mangels öffentlich einsehbarer Dokumentation und Code schon ausgesprochen gewagt: MySQL und JBoss werden primär von marktbeherrschenden Softwarekonzernen weiter entwickelt und dürften aufgrund der breiten Verwendung zu den am besten durchleuchteten Software-Systemen überhaupt gehören. Auch die im Datenbank- und Web-Umfeld üblicherweise verwendeten Bibliotheken sind zehntausendfach durchleuchtet und überwacht. Angriffe erfolgen wenn überhaupt über frustrierte Mitarbeiter.
Zudem: Das Plugin-Systeme per se nicht abzusichern wären, das ist schlichtweg Unfug. Bereits seit 1998 besitzt Java ein auf Policies und Signaturen basierendes Sicherheitssystem. Wenn man es verwendet, kann ein jedes Plugin nur Funktionen nutzen, für die es signiert wurde. Korrekt signierten Eingabefeld-Plugins würde bei korrekter Nutzung des Systems per JVM der Zugriff auf Netzwerk-, Datenbank- und Dateisystemfunktionen verboten. Ähnliche System sind seit mindestens einem Jahrzehnt erfolgreich in den diversen mobilen Betriebssystemen im Einsatz.
Sprich
@Harka: Wenn Deine Partner in Ismaning Dir erzählen, aufgrund von Plugins und Open-Source, nicht in der Lage zu sein, die Software DSVGO-konform einzusetzen, kann ich Dir nur raten, eine unabhängige, externe Meinung einzuholen.