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chemische Aufarbeitung von altem (unverbautem) Hohlprofilgleismaterial von Zeuke/BTTB

Hohlprofilg.

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Wer hat Erfahrungen mit dem chem. Aufarbeiten von altem Hohlprofilgleismaterial? In erster Linie geht es um die Entfernung der (dunkel)grauen Zinnoxidschicht, wie sie bei feuchter Kellerlagerung über Jahrzehnte die Regel bei aufgefundenem Gleismaterial ist. Die wenigsten konnten das Gleismaterial der Kindertage durchweg in beheizten Räumen aufbewahren. Ursprünglich sahen die neuen Schienen wunderschön glänzend aus, aber bereits die Keller-Lagerung über einige Jahre hinweg brachten eine deutliche Vergrauung mit sich. Eine abrasive (schmirgelnde) Aufarbeitung scheidet dabei grundsätzlich aus; wozu auch alle Gleisradierer oder Putzpads zählen. Ich suche nach einer Möglichkeit, das komplette Gleisstück chemisch von seiner grauen Oxidschicht in einem Tauchbad zu befreien, ohne das Schienenprofil aufwendig (auf- und zubiegetechnisch) vom Schwellenkörper trennen zu müssen. Hat jemand eine solche chem. Lösung der Vergrauungsproblematik schon versucht? Wie waren die Erfolge? Gab es vielleicht sogar schon marktreife Bäder dafür bei bestimmten Modellbauanbietern oder wurde gfs. sogar hier im Forum schon einmal das Problem behandelt?
 
So sehr ich Deine Idee verstehen kann... aber letztlich wird das Material doch nicht besser, es hat auch eine unsichtbare Innenseite die unbehandelt bliebe und dann korrodiert. Die ganzen Ideen und der folgende Aufwand kosten Lebenszeit, und das für selbst im Neuzustand nur notdürftig brauchbares Material, das immerhin nun mindestens 35 !!!! Jahre alt ist, macht das irgendwie Sinn ? Nein eine praktische Idee hab ich nicht für dich, nur den Rat, einfach alles zu verschenken oder zu verkaufen oder ...und das ist die einfachste , schnellste und günstigste Lösung....einfach wegschmeißen , und dann aktuelles Material aus Neusilber zu verwenden, von wem auch immer.... und damit zu bauen. Mehr Möglichkeiten, alte Probleme sind dauerhaft behoben usw. usf.. Ein schönes Sommerlochthema für Leute die wahrscheinlich kaum was selbst bauen werden...Diskussionen um des Kaisers Bart. Ich kann's nicht netter ausdrücken...
 
Die Alterung des Kunststoffes ist unwichtig; es geht nur um das Hohlprofil. Bei einem Tauchbad könnte auch die Innenseite des Hohlprofiles erreicht werden. Wirkliche Korrosion ist es ja nicht, da das Zinn(II)-oxid nur oberflächlich in extrem dünner Schicht aufsitzt. Es müsste sich eigentlich in stark verdünnter Phophorsäure umwandeln bzw. abtragen lassen. Ich werde einfach mal ein extrem stark vergrautes Schienenstück einlegen und schauen, ob die Vergrauungen verschwinden.
 
Nur mal so als Hinweis, der Kunststoff reagiert auch auf den chemischen Einfluß durch die Materialien, welche für die Rettung der Profile verwendet werden soll. Das Forum ist wohl eher nicht der richtige Ort um die Fragen zu klären, besser wäre wohl jemand mit sehr guten Chemiekenntnissen und man sollte auch bedenken, das man an die benötigten Stoffe rankommen muss und auch der Umgang damit ist nicht ungefährlich.

Kurzfassung, die betreffenden Gleise verkaufen oder entsorgen und vernünftige Gleise verwenden bringt auf Dauer mehr. siehe die Antworten oben.
 
Kann man machen. Dann liegt das Stahlprofil „nackt“ da. Das wird dann recht schnell korrodieren. Die Alten haben die Schutzschicht ja nicht aufgebracht, um heutige Nostalgiker vor Probleme zu stellen.
Die einzige Möglichkeit, das Zeug aufzuarbeiten, wäre eine galvanische Verzinnung, Verzinkung, Vergoldung etc.

Wie bei so vielen technischen Möglichkeiten ist entscheidend, was der Buchhalter dazu sagt.
Ich fürchte, wenn’s um Wirtschaftlichkeit geht, geht der Daumen nach unten.

Es geht ja nicht nur um die Schiene. Das ganze „Gleissystem” ist ja nicht mehr zu retten.

Grüße Ralf
 
Ran ist das eine, es muss aber auch wieder weg. So gut kann man dar nicht spülen, um an den Haltelaschen und den Verbindern keine Reste (Phosphorsäure?!) zurückzubehalten. Und die setzt ihr Werk im Verborgenen fort.
Ein oberflächliches Polieren ohne allzuviel Druck kann man probieren.
Oder, da ein Tauchbad ohnehin einen Abbau nötig macht: tausch gg "Neuware", davon wabert noch genug durch das Universum. Wenn man es unbedingt auf alt haben will.
 
Ich hab mal Radsätze, Schleifer und auch Münzen in's Ultraschallbad mit einem Reinigungsmittel, welches Ammoniak enthält, reingelegt, da werden die Metalle wieder richtig blank.
Kann es ja morgen mit einem alten Hohlprofilgleis mal probieren, hab noch eine alte Startpackung mit den Gleisen da.
Ob es auf Dauer ist, keine Ahnung…. Versuch wäre es wert. Nutz den alten Krempel eh nicht. Hab es nur aus nostalgischen Gründen in der Packung aufgehoben.
 
Es müsste sich eigentlich in stark verdünnter Phophorsäure umwandeln bzw. abtragen lassen.
Mit anderen Worten: Cola ;-)

Wird immer mal wieder als Metallreiniger empfohlen und tut auch leidlich, aber langsam. Davon wird das Zeug aber nicht unbedingt blank, nur die Oxide werden in leichter wasserlösliche Phosphate umgewandelt. Die kann man dann abwaschen, wenn sie nich eh gleich in Lösung gegangen sind.

Eventuell geht sogar Zitronensäure, nicht alle Colasorten enthalten Phosphorsäure.

Habe allerdings keine alten Modellbahngleise mehr zum Probieren, die Neusilbergleise wische ich einfach mit Terpentinersatz ab.

Martin
 
Ich habe bei meinen Stabocarschienen jede empfohlene chemische Substanz aus dem Freeslotterforum ausprobiert - nichts hat geholfen !
Zum Schluß habe ich die Oxidschicht mit Korn 1000 abgeschliffen, in den Geschirrspüler, trocken geföhnt und mit Ballistol die Leiter dünn eingerieben. Funktioniert entgegen der Empfehlungen seit 6 Jahren hervorragend ohne Nachverschmutzung. Nach längerer Auszeit lasse ich ein altes Slotcar mit Ballistol-getränkten Schleifern ein paar Runden drehen und die Stromversorgung ist perfekt - Ballistol ist ein hervorragender elektrischer Leiter. U.U. kannst du die Schienen bei mäßiger Verschmutzung auch nur mit einem Ballistol-getränkten Lappen auf einem Holzklotz an der Oberkante abziehen. Allerdings solltest du Lokomotiven mit Haftreifen dann erstmal zurückhalten ! Die Innenseiten der Hohlgleise reinigen sich nach meinen Erfahrungen ausreichend bei mehrmaligem Zusammenstecken ! Ich habe die alten Gleise aber bisher nicht fest montiert !
Ich würde es erstmal mit einem Kreis des 286er Radius versuchen - diese Schienen sind fast unverkäuflich !
Viel Erfolg !
 
Chemisch gesehen habe ich keine Antwort. Bei meiner Gisag Anlage reibe ich die Gleise nur mit Alufolie ab. Einfach einen kleinen handlichen Ball formen und über die Gleise ziehen.
 
Danke erstmal für eure Gedanken. Da das Weißblech der Hohlprofilgleise von BTTB/Zeuke eine relativ dicke Schicht Zinn (beidseitig) besitzt (im Gegensatz zum heutigen Weißblech, wo das Stahlblech anscheinend nur am Verzinnungsbad vorbeigetragen wurde), sollten eventuelle Reste von wässriger Phosphorsäure kein Problem sein, da nach Abdunsten des Wassers die Säure inaktiv wird. Zudem ist wässrige Phosphorsäure (max. 5 %ig) zu schwach, um das Trägerzinn ersthaft aufzulösen; vielleicht 10 Atomschichten davon ... wenn überhaupt. Da ist das Zinn(II)-oxid längst entfernt. Zumindest in der Theorie. Ich muss mir also mal eine Tauchbadlösung anmischen und werde das Ergebnis hier für andere am Thema Interessierte reinstellen.

Die Sache mit dem Ultraschallbad und Ammoniaklösung müsste gfs. auch funktionieren, wobei ich dabei aber Bedenken in Bezug auf den Kunststoff des Schwellenkörpers hätte; ein Versuch ist es aber wert. (Warte dann auf die Rückmeldung von TT-Thomas)

Eine galvanische (stromlos oder mit Strom) Nachverzinnung im Anschluss an die H3PO4-Lösung wäre gfs. auch eine Möglichkeit, wobei die (Rein)Zinnschicht aber nicht zu dick werden darf, um nicht im Anschluss direkt Probleme mit Zinnpest zu bekommen, wenn wieder im kalten Keller gelagert wird. Das Weißblech von Zeuke/BTTB hatte ja Antimon (Sb) legiert, um Zinnpest (graupulvriger Zerfall von Zinn bei Minusgraden) auszuschließen.

Es geht primär erstmal nur darum, unverbautes altes Gleismaterial von seiner Vergrauung zu befreien. Im montierten Zustand bleibt nur der Schienenreinigungswagen & Co. als Lösung, um zumindest die Lauffläche der Gleise sauberzuhalten.

Ich gebe mal in den nächsten Tagen ein Feedback zum Ergebnis des Phosphorsäure-Tauchbades ... gfs. auch eines Zitronensäure-Bades (wobei Zitronensäure weitaus aggressiver und reaktionsfreudiger ist als Phosphorsäure und sogar Edelstahl passiviert!). Versuch macht klug.
 
Ehrlich gesagt finde ich eine solche Aufarbeitung als Geld hinterherwerfen. Man muss schon sehr enthusiastisch an den alten Gleisen hängen. Für mich als Betriebsbahner uninteressant, aber mach mal weiter, ob es funktioniert interessiert mich auch trotzdem.
 
So hallo,
ich hab mir nun mal etwas Zeit genommen und es, wie versprochen, mal zu probieren es im Ultraschallreinigungsgerät zu reinigen.
Leider brachte der Versuch nach 2 x 9min Reinigung nur mäßigen Erfolg. Die Münzen die ich mit reingelegt habe, da hat es bessere Wirkung gezeigt.

ich habe allerdings noch ein weiteres Gleis dann über Nacht in eine Mischung aus Rostumwandler und Wasser gesteckt. Leider passte das Gleis nicht ganz in mein vorhadenes Behältnis, so daß ich nur einen Teil probiert habe.
Danach hab ich die Gleise zur besseren Handhabung demontiert und anschließend mit einer Minibohrmaschine mit Drahtbürstenaufsatz gereinigt.
Zum Schluß hab ich das Profil mit einem Polieraufsatz und Polierpaste aufpoliert.

Das Ergebnis ist recht ordentlich geworden. Ob es sich loht muss jeder für sich entscheiden. Für mich leider nicht, hab ich auch keine Lust da zu. Da ist der Aufwand zu groß und der Nutzen gering.

Die Hohlprofilgleise welche ich noch habe sind auch schon etwas betagt, man sieht es am Firmenlogo auf der Gleisunterseite.

Bildlich hab ich es, für die Interessenten, etwas dokumentiert.

Viel Spaß und Erfolg
 

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Alles schön und gut, aber wie wird die Oberfläche jetzt gegen erneute Korrosion geschützt, ohne den Kunststoff der Schwellen anzugreifen? Alle paar Wochen die komplette Anlage aufwendig demontieren, reinigen und wieder montieren bringt mehr Arbeit als nutzen?
 
Keine Ahnung,
war nur praktischer ein Versuch, steht weiter oben, es ist auch nicht mein Problem. Besser Lesen.

ich pack die Gleise wieder im Keller in die Startpackung. Frag mich in paar Jahren noch mal. Da könnte ich noch mal nach schauen.

Die Theoritiker können ja weiter philosophieren, von mir aus. Wollte es nur praktisch testen.

Ich bin mit dem Thema durch.
 
Ich baue gerade eine Anlage im Stil der 70er. Und da ich seit einiger Zeit nicht nur Modelle von BTTB habe sondern auch von Rokal werden auch die alten Gleise verbaut. Es wird eine Eckanlage mit 2,5 x 2,5 m. Eine Seite Rokal inklusive authentische Gebäude, Autos etc, die andere Seite TT aus der DDR zum Teil noch aus meiner Kindheit. Dazwischen in der Ecke eine angedeutete Grenzübergangsstelle BRD zur DDR. Mal sehen was mir da so einfällt. Der Platz ist ja doch etwas beschränkt. Vielleicht auch kurz nach der Grenzöffnung als die Tore offen standen, ein verlassener Wachturm etc.

Bin zu der Zeit selbst zwischen den beiden Teilen Deutschlands über Gutenfürst hin und her gefahren. Der Bahnhof war natürlich riesig und ist als Modell viel zu groß. Die Gleise werden grob gesäubert und alle Verbinder mit der Messingbürste bearbeitet. Beim Zusammenbau werden alle Steckverbinder mit etwas Polfett versehen und genug Einspeisepunkte für den Fahrstrom vorgesehen. Ab und zu eine Behandlung mit Roco Clean Wagen reicht zum Betrieb. Und auch die paar neuzeitlichen Modelle von PIKO und Roco die ich habe fahren darauf ausgezeichnet, mit Ausnahme der 44 er. Die bleibt wohl oder übel in der Vitrine.
Gruß Oliver 🚂
 
ich benutze zu Testzwecken auch noch ein Oval aus BTTB-Gleis, nach den Motto: Was da rumkommt, kann überall fahren.
Deshalb ist mir es auch egal, wie die Profile aussehen, Hauptsache, die Lauffläche hat Kontakt. Und dass die Seiten nicht mehr glänzen und grau/schwarz werden, macht es m. E. vom Anlagenbau-Standpunkt doch eher brauchbar, man braucht da nichts zu altern :)
 
@TT-Oli - hoffentlich klappt das mit dem "grenzüberschreitenden Verkehr". Rokal und Zeuke/BTTB hatten ja doch recht unterschiedliche Radprofile.

Martin
 
Wozu gibt's Drehbänke - ich habe hier einige so beknaselte ROKAL-Modelle von 'TT-Museum' ( Jürgen Boldt ) zu liegen..
 
Roco Clean auf Hohlprofil finde ich nicht so gut, da wird die eventuell noch vorhandene Oberschicht doch abgeschliffen, oder sehe ich das falsch?
 
Ganz und gar nicht. Deshalb haben die Altvorderen diese Art von Gleisen mit einer Mischung aus Paraffin und Waschbenzin gereinigt.
Übrigens - falls jemand amerikanische (konföderierte) Eisenbahnen um 1860 als Modell nachbilden möchte - da ist das BTTB-Gleis für einige Bahngesellschaften vorbildgerecht:
1721145187130.jpeg
 
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