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Brandschutz für das Modellbahnzimmer

TTfranzl

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Anscheinend ist unser Hobby ja doch nicht so einfach und vor allem ungefährlich, wie man meinen könnte.

Nachdem ich diese komplizierte Diskussion über die Verwendung von Trafos hier verfolgt habe und mehrfach schon geschrieben wurde, dass Pufferschaltungen, bzw. deren mitgelieferten Tantals, wohl des Öfteren zum Abbrennen in den Modellen neigen und auch eine Warnmeldung kürzlich von Roco über den Brand eines ihrer Modelle über die "Ticker" lief, mache ich mir so langsam Gedanken, wie der Modellbahnraum diesbezüglich möglichst sicher auszustatten ist. Dies vor allem, wenn der Raum im Dachbereich liegt, welcher bekanntlich überwiegend aus Holz besteht.

Zu den vorgenannten Vorfällen kann es natürlich auch im Schattenbahnhof kommen, eventuell sogar bei unmittelbarer Anwesenheit des Modellbahners, und zunächst trotzdem unbemerkt bleiben, so dass eventuell auch im Schattenbahnhof (Sperrholzwüste) ein Brand entstehen kann, der rasend schnell um sich greifen könnte.
Ein Brand- und Rauchmelder ist zwar gut und schön, jedoch bis dann erste Maßnahmen ergriffen werden können, könnte es schon zu spät sein. Ich überlege nunmehr, mich mit entsprechendem Equipment auszurüsten.

Ein Rauchmelder ist natürlich gut und schön, jedoch im Fall der Fälle brennt er eventuell auch nur kontrolliert mit dem Haus ab. Feuerlöscher wäre vorhanden, jedoch pflichtgemäß vor dem Heizungskeller, somit zeitlich nicht als Erstmaßnahme geeignet.

Wie verfahrt ihr mit Euren Anlagen, speziell natürlich im digitalen Bereich? Schaltet ihr ständig Eure Anlagen/Zentrale ab, wenn ihr auch nur kurzzeitig den Raum verlasst?
Hier gibt es ja einige Experten dafür. Meine Frage daher: was wäre eine entsprechende Ausrüstung dahingehend für das Modellbahnzimmer? Brandschutzdecken, Schaum- oder Pulverlöscher...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Uiiih, spannende Frage.

Kann als Analoger eher wenig zur kreativen Problemlösung beitragen und bin aus dem Grunde auch sehr froh mit meiner Retro-Modellbahntechnik eher auf der sicheren Seite zu sein. Bin aber gespannt wie ihr das jetzt händelt.

Netzstecker ziehen ist natürlich die einfachste Lösung.
 
Hallo Franzl,

bauliche Maßnahmen zum Brandschutz (ich denke, im Wesentlichen geht es Dir darum), sind ein weites Feld.
Es gibt Brandschutzbekleidungen wie z. B. Promat oder Fireboard, die ähnlich wie Trockenbauplatten verarbeitet werden. Damit dies aber den gewünschten Effekt hat, müssten alle Wand- und Deckendurchführungen geschottet werden und die Raumtür müsste auch entsprechende Anforderungen erfüllen.
Dazu kommt, daß diese Platten nicht ganz leicht sind und hier auch geprüft werden müsste, ob dies bei einer Dachschrägenbeplankung überhaupt geht.

Eine Lösung wäre, eine Art verkleinerte BMA zu installieren. Diese ist mit mehreren Rauchsensoren gekoppelt und trennt bei Rauchentwicklung das Stromnetz des Raumes ab. Allerdings ist auch eine solche Lösung nicht ganz preiswert und vom Bestand des Hauses abhängig.

Letztendlich kannst Du nur eine individuelle Lösung finden, mit der Du selbst beruhigt bist.

MfG
Steffen
 
Eine der einfachsten Vorsichtsmaßnahmen für alle Systeme, auch analoge, ist dafür zu sorgen, dass im Kurzschlussfall nicht mehr als 15W Leistung dauernd anstehen können. Das ist nach VDE auch auf Holzkonstruktionen unterhalb jeder Entzündungsgefahr.
 
Eine der einfachsten Vorsichtsmaßnahmen für alle Systeme, auch analoge, ist dafür zu sorgen, dass im Kurzschlussfall nicht mehr als 15W Leistung dauernd anstehen können. Das ist nach VDE auch auf Holzkonstruktionen unterhalb jeder Entzündungsgefahr.

Das ist zwar richtig, im Havariefall wird jedoch ein Brandherd außerhalb der Holzkonstruktion geschaffen (am Bastelplatz sind diverse Chemikalien, Kunststoffe etc. vorhanden). Es liegt dann ein indirekter Eintrag vor, welcher trotz Einhaltung der VDE-Vorschriften zum Brandfall aufgrund Kurzschluss führen kann. Das Normenwerk ist auch hier an manchen Stellen unzureichend.

Wie gesagt ist baulicher Brandschutz ein sehr weites Feld und muss individuell betrachtet werden.
Grundsätzlich gilt jedoch das vom Heizer Gesagte: Vermeidung durch eine ordnungsgemäße elektrische Anlage.

MfG
Steffen
 
Ich habe für die ganze Elektronik einen Notaus Schalter (es ist zwar einiges an Aufwand alles so zu verkabeln das es mit dem Notaus verbunden ist aber ein Notaus ist schon sehr sinnvoll. Woher ich das weiß...)
 
Habe Rauchmelder (funktioniert sogar beim löten darunter, Schreck) und einen Feuerlöscher griffbereit. Ansonsten ist die Anlage über einen Zentralschalter auszuschalten, das mit dem Notaus geht mir auch noch rum. Der ganze Hobbyraum wird beim endgültigen Verlassen komplett vom Strom getrennt.
 
Rauchmelder überall ist schon mal der erste Schritt, die gibt es in meinem alten Haus in allen Räumen.

Dazu noch ein paar Feuerlöscher - nicht gleich sichtbar, aber erreichbar. Alles andere ist wohl oversized
 
Ich verstehe Deine abwertende Betrachtung von Rauchmeldern nicht. Das sind genau die Geräte welche dich unmittelbar warnen daß etwas im Argen ist. Und darauf kommt es an- eine sofortige Reaktion um einen Brand im Entstehen zu bekämpfen, bevor er sich ausbreiten kann.
Das würde im konkreten Fall bedeuten, das brennende Objekt - bei Dir Loks, ich würde mal erweitern um Zentralen und Trafos/Netzteile- von brennbarem Material zu trennen. Allen diesen möglichen Brandquellen ist gemein, daß sie klein und transportabel sind. Also "einfach" von der Moba wegnehmen und z.B. in einen Blecheimer werfen oder auch aus dem Fenster, sofern man damit nichts anderes anzünden kann.
Als erste unmittelbare Hilfsmittel daher eher ein feuerfestes Behältnis, ein Paar feuerfeste/hemmende Handschuhe und evtl. so eine Greifzange/Armverlängerung je nach Zugänglichkeit deines Schattenbahnhofs.
 
Hallo Franzl,

bauliche Maßnahmen zum Brandschutz...
Sicher interessant, wenn man neu baut, aber genau darum ging es mir nicht. Mir geht es eher darum, wie kann ich möglichst effektiv einen Brand oder sich ausbreitende Kokeleien bekämpfen? Was sollte man zur Hand haben, im Fall der Fälle.

Ich verstehe Deine abwertende Betrachtung von Rauchmeldern nicht...
Hmm, ich habe sie nicht abgewertet, nur sind sie im konkret bereits eingetretenen Fall nutzlos. Sind ja keine Sprinkler. Ansonsten habe ich im Eingangspost geschrieben, worum es mir geht. Es hat bereits Feuer gefangen und nicht nur die Lok, die ich greifen könnte, sofern ich einen Eingriff zum letzten Gleis im Schattenbahnhof habe.
 
"Die Elektrik der Anlage darf nur kurzzeitig und nur unter ständiger Aufsicht Erwachsener im Betrieb genommen werden"
So halte ich das, und so werde ich mir von einem potentiellen Käufer unterschreiben lassen.
Wahrscheinlich aber landet auch mein aktueller Versuch auf dem Sperrmüll, da dürfte es rechtlich egal sein.
 
Eine der einfachsten Vorsichtsmaßnahmen für alle Systeme, auch analoge, ist dafür zu sorgen, dass im Kurzschlussfall nicht mehr als 15W Leistung dauernd anstehen können. Das ist nach VDE auch auf Holzkonstruktionen unterhalb jeder Entzündungsgefahr.
Ahhh, dann wäre es also nicht bei mir passiert, das eine Flamme Rückseite eines NAS von Netgear am Stecker der Zuleitung vom Netzteil entstand - habe gerade mal nachgeschaut: Ausgang 12V 5A, also 60 W - wenn die Leistung geringer gewesen wäre.
Nur gut das ich anwesend war ...

Ich weiß, hat jetzt nichts mit der Moba zu tun - aber dennoch erstaunlich.
 
Mir wurde ein kleiner CO2-Löscher als äußerstes Mittel und letzter Versuch empfohlen. Alle anderen Löscher zerstören letztlich die Anlage. Überraschend Explodieren tut eine Modellbahn in aller Regel nicht, d.h. ein Brand kündigt sich mit entsprechender Rauch-/Geruchsentwicklung an und ein Abschalten des Stroms verhindert oft schon mehr, da die Energie im Brandherd nicht ausreicht. Ansonsten ist eine Modellbahn nicht mehr oder weniger gefährlich, wie jedes andere Gerät im Haushalt - d.h. es gelten dieselben Verhaltensregeln. Einzig bei der Brandlast in Dächen u.ä. muss man schauen, ob es da spezifische Auflagen gibt.

Gruss, iwii
 
Reden wir jetzt von Brandschutz, sprich dem Verhindern der Brandentstehung, oder von Brandbekämpfung, also schnellem Reagieren im Brandfall und entsprechende Löschmaßnahmen? Ich bin davon ausgegangen, daß der Brand vermieden werden soll. Man muss dazu sagen, bereits ein Schwelbrand (Fahrzeug oder Trafo auf der Moba kokelt) ist ein Brandfall.

Was soll also erreicht werden?
1.) es soll nicht brennen
2.) im Brandfall soll es möglichst geringe Auswirkungen geben

Wird hier davon ausgegangen, daß der Nutzer (@TTfranzl) den Vorgang mitbekommt und reagieren kann oder geht es darum, das auch außerhalb der Anwesenheit möglichst kein Schaden entsteht (Anlage den ganzen Tag unter Strom und irgendwas verabschiedet sich)?

Von Löschanlagen etc. rate ich aus meiner Erfahrung eher ab. Löschmaßnahmen haben in meiner Praxis meistens mehr Schaden verursacht als das Feuer selbst. Bei Vollbrand sieht das natürlich anders aus. Grundsätzlich sollte eher daran gearbeitet werden, potentielle Brandursachen so gut es geht zu vermeiden. Hierzu zählen u. a. eine korrekte Elektrik, ein sorgsamer Umgang mit leicht brennbaren Materialien etc.. Und ein Holzdachstuhl ist nicht leicht brennbar, der Strohputzträger schon. Oder die Dämmung. Oder der Linoleum-Bodenbelag. Oder...

Was möchtest Du also erreichen?

MfG
Steffen
 
Reden wir jetzt von Brandschutz, sprich dem Verhindern der Brandentstehung, oder von Brandbekämpfung, also schnellem Reagieren im Brandfall und entsprechende Löschmaßnahmen? Ich bin davon ausgegangen, daß der Brand vermieden werden soll. Man muss dazu sagen, bereits ein Schwelbrand (Fahrzeug oder Trafo auf der Moba kokelt) ist ein Brandfall.

Was soll also erreicht werden?
1.) es soll nicht brennen
2.) im Brandfall soll es möglichst geringe Auswirkungen geben

Wird hier davon ausgegangen, daß der Nutzer (@TTfranzl) den Vorgang mitbekommt und reagieren kann oder geht es darum, das auch außerhalb der Anwesenheit möglichst kein Schaden entsteht (Anlage den ganzen Tag unter Strom und irgendwas verabschiedet sich)?

Von Löschanlagen etc. rate ich aus meiner Erfahrung eher ab. Löschmaßnahmen haben in meiner Praxis meistens mehr Schaden verursacht als das Feuer selbst. Bei Vollbrand sieht das natürlich anders aus. Grundsätzlich sollte eher daran gearbeitet werden, potentielle Brandursachen so gut es geht zu vermeiden. Hierzu zählen u. a. eine korrekte Elektrik, ein sorgsamer Umgang mit leicht brennbaren Materialien etc.. Und ein Holzdachstuhl ist nicht leicht brennbar, der Strohputzträger schon. Oder die Dämmung. Oder der Linoleum-Bodenbelag. Oder...

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MfG
Steffen
Mir geht es eher um die Bekämpfung eines Brandes, der trotz aller Achtsamkeit unbemerkt im Schattenbahnhof z.B. durch ein minderwertiges Bauteil innerhalb der Lok entstehen kann. Wir konnten nun mehrfach lesen, dass Tantals innerhalb Pufferschaltungen gebrannt haben, bei Saxonia zum Beispiel sind offenbar schon Teile der Feuerbüchse in Rauch aufgegangen, u.a.
Dieser Kleinbrand könnte also im Grunde schon auf die Holz- Konstruktion der Anlage- bzw. des Schattenbahnhofes übergegriffen haben, bis der anwesende Betreiber der Anlage dies bemerkt. Könnte mir vorstellen, dass dies bei über Jahre- bzw. auch Jahrzehnte getrocknetem Holz recht schnell voran schreiten kann (Tannbaumeffekt).
Auch die Lok als Auslöser des Ganzen, brennt und lässt sich natürlich nicht mehr soweit heraus fahren, um sie zu greifen und entsprechend entsorgen.
Zudem wäre dies aus meiner Sicht reine Zeitverschwendung, da sich das Problem bereits auf besser brennbares Material (Holz) ausgebreitet hat. Die Lok dürfte inzwischen ausgebrannt sein.

Dies bisher zum Glück nur rein fiktiv, nur genau für diesen Fall möchte ich/man vorbereitet sein um schnell und effektiv handeln zu können. Von daher meine Frage, wie kann und womit kann man sich auf so einen Fall (der hoffentlich nie eintritt) vorbereiten?
Und- genau das sollte nämlich nicht passieren, dass "Löschmaßnahme...mehr Schaden verursacht als das Feuer selbst."

Daher fand ich den Hinweis zu einem CO2- Löscher schon recht hilfreich. Da wäre aber auch die Frage, wie groß müsste der Löscher dimensioniert sein?

Konkret halte ich es auch so, dass ich bei Abwesenheit die Anlage, inklusive Zentrale usw. mittels Hauptschalter komplett vom Netz nehme. Bei kürzerer Abwesenheit (DHL klingelt, oder ähnliches) allerdings eher nicht immer.
 
Gegenfrage, wieviel Platz ist vorhanden, um den Feuerlöscher griffbereit zu verstauen und rechtzeitig damit an alle Ecken ranzukommen ?
Ein relativ kleiner Feuerlöscher ist handlicher als ein riesiges Gerät, wo du überall anecken kannst und den schlechter gehoben bekommst.
Da wären an zentralen Punkten wohl 2 Löscher günstiger platziert ?
 
Platz sollte vorhanden sein, oder gar geschaffen werden. In meinem konkreten Fall wäre er vorhanden. Ob nun ein großer, oder zwei kleine Löscher, wäre dann im Detail zu überlegen. Nur- was für ein Löscher, oder sonstiges Hilfsmittel wäre geeignet?
 
@TTfranzl :
Alles klar. Nur wird Dir der CO²-Löscher nur wenig bringen. Der sorgt für den Entzug von Sauerstoff und erstickt ein Feuer. Aber wenn es auf der Anlage brennt, entstehen Glutnester. Diese werden nicht gelöscht. Es kann also kurz darauf erneut zu einem Brand kommen, da der eigentliche Brandherd damit nicht gelöscht wird. CO²-Löscher eignen sich eher für brennbare Flüssigkeiten, da dort kein Glutnest vorliegt.

Bei kleinen Glutnestern, an die man direkt herankommt, kann auch der CO²-Löscher aufgrund der Kühlwirkung helfen. Die Dinger haben halt den Vorteil, daß sie recht wenig Kollateralschaden verursachen. Ich habe schon Gebäudebrände begutachtet, da lag der eigentliche Brandschaden bei rund 120.000,-€ und der Schaden durch Löschwasser und Einwirkung der Feuerwehr bei mehr als 200.000,-€. Wenn die Feuerwehr allerdings nicht gearbeitet hätte, wäre die erste Zahl wohl auf um Einiges höher.

Aus fachlicher Sicht meine Empfehlung:
- 1. Installiere eine Klein-BMA mit Trennungsmodul für die Stromversorgung
- 2. Stelle Dir einen CO²-Löscher und einen Pulverlöscher greifbar neben die Anlage.

Die angesprochenen Sorgfaltspunkte (Trennung brennbarer Stoffe etc.) solltest Du auf jeden Fall auch einhalten.

Ich habe mal den Brand eines Powerbank-Akkus erlebt. Es ist erstaunlich, was dort für Temperaturen entstehen. Seitdem bin ich arg vorsichtig mit dem Einsatz von solchen Dingern.

MfG
Steffen
 
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