Desiro mit Sounddecoder
@haensgen39:
In den Schacht mit dem Schnittstellenstecker passt alles rein, was max. 18mm lang ist - also z.B. der DCX74 von Tran (13 x 9 mm).
Ich möchte hier mal noch eine andere Alternative zur Digitalisierung des Desiro vorstellen.
Der Desiro hat im Unterflurbereich des B-Wagens genügend freien Platz für einen Sounddecoder und den zugehörigen Lautsprecher.
Auf der IMA im Dezember hatte ich mir bei Tran den neuen SL74di (wie Diesel) gekauft - und der passt hier hervorragend rein.
Auf dem linken Bild sieht man den Vergleich zum DCX74.
Der SL74 entspricht in seinen wesentlichen elektrischen Eigenschaften dem DCX74 und hat damit auch dessen positive Eigenschaften geerbt.
Allem voran die Fähigkeit, kurze Aussetzer in der Spannungsversorgung ohne Gedächtnisverlust zu überstehen.
Das unterscheidet ihn von dem anderen Sounddecoder, den ich bisher kannte und wegen seines guten Sounds schätze: dem ESU-Loksound3.
Was die Miniaturisierung anbetrifft, ist der SL74 ein Quantensprung.
Er hat eine Größe erreicht, mit der er problemlos in die meisten TT-Loks reinpasst. Gerade mal 24 x 9 x 3,5 mm misst der Winzling.
Der elektrische Einbau gestaltet sich einfacher als zunächst erwartet.
Glücklicherweise haben Tilligs die Leiterplatten im Bodenteil identisch ausgeführt und auch gleich die nötigen Vebindungen zwischen
Wagen A und B mit vorgesehen.
Man muß also lediglich den Decoder an die entsprechenden Lötstellen der Platte im B-Wagen anlöten und fertig!
Die Fiselei mit den eng beieinander liegenden Anschlüssen des Decodersteckers ist genau genommen nur für den gelben und den weißen Draht (Fahrtlicht) nötig. Für die anderen Drähte kann man den bequemeren Weg über vorhandene Lötpads gehen.
Da ich die Innenbeleuchtung separat schalten wollte, habe ich außerdem noch die Leiterwege im A und B-Wagen entsprechend der Vorgabe im Tillig-Beiblatt getrennt (Pfeilposition) und dann noch einen zusätzlichen Draht (im Bild violett) auf die Lötpads von Wagen A nach B gezogen und dort das entsprechende Deocoderkabel mit aufgelegt.
Im rechten Bild habe ich die Lötpositionen zur besseren Erkennbarkeit mal mit weißen Rechteck-Rahmen markiert.
Decoder und Lautsprecher sind mit doppelseitigen Klebepads auf der Bodengruppe fixiert.
Für den Lautsprecher habe ich verschiedene Befestigungsvarianten ausprobiert, so klingt er letztlich am Besten.
Damit der Schall besser außen ankommt, habe ich auch noch ein Lochgitter (1mm Löcher) in die Bodengruppe unter dem Lautsprecher gebohrt.
Ergebnis: (frei nach Harald Schmidts Französinnenstimme)
Nischt Schlescht für ein Diesel!
Vom Sound her gefällt mir der ESU Loksound-Decoder zwar noch einiges besser (authentischer, vermutlich weil die Soundcollagen vom Original aufgenommen wurden), aber was das Fahrverhalten anbetrifft, ist Tran für mich der bessere (siehe oben).
Da der SL74 mit WAV-Sounds programmierbar ist, gäbe es auch noch Spielraum zur Klangoptimierung.
Allerdings schrecke ich im Moment noch vor der Anschaffung des dazu nötigen Programmermoduls zurück (immerhin noch mal 70 EUR).
Solange ich nur den einen CT-Sounddecoder habe, ist das noch kein Thema.
PS:
Mittlerweile hat auch ESU einen in der Größe vergleichbaren Decoder im Programm: den LokSound Micro.
Hat vielleicht schon jemand mit diesem Teil Erfahrungen gesammelt?
Wäre interessant, darüber etwas zu hören.
Gruß
Jörg