nachdem ich ja nun auch nicht der Hornby-Versuchung widerstehen konnte und mir neben dem Scotsman-Set ganz schnell auch noch eine zweite Lok und einige Personen-und Güterwagen zugelegt hatte, kam natürlich der Gedanke der artgerechten Haltung, sprich so irgendeine Kleinanlage im Stil von C.J.Freezers 'Minories' -also ein Kopfbahnhof mit Fiddleyard, in dem man Züge ankommen, umstellen und wieder wegschicken kann. Da das Ganze in der Dampfära vor dem Grouping spielen soll, machte sich sofort das Fehlen eines 'Hofdackels', sprich einer kleinen Rangierlok, bemerkbar. Ich suchte und fand bei Shapeways das Gehäuse einer sehr kleinen passenden Maschine, der LNER J65
Fahrwerk und sonstiges zum Selberschnitzen- da ging es los. Die Lok, ein C-Kuppler mit innenliegendem Triebwerk, hat 10speichige Treibräder mit einem Durchmesser von 4' = 10,2mm. Da gibt's leider nichts passendes aus dem TT-Arsenal. Nach längerer Suchre fand ich bei dem englischen Räderhersteller Alan Gibson 00-Tenderräder 2'8" mit 10 Speichen, deren Durchmesser mit 10,5mm für TT eine akzeptable Näherung darstellt. Nur liefert der nicht ins Ausland, aber man hat ja so seine Boarder, in dem Falle Rekoboy, der mir die Radsätze besorgte und auch herschickte. An dieser Stelle nochmals ein dickes Dankeschön.
Jetzt musste aber irgendwie an diese ein Kurbelzapfen dran. Dazu braucht es die Originalzeichnungen der Lok, wegen des Fahrwerks sowieso. Ich trat daher mal schnell der LNER-Society bei und damit hatte ich das Recht erworben, diese Zeichnungen zu beziehen.
Es war schnell klar, dass ohne eine Bohrlehre so ein Unterfangen unmöglich ist. Ich machte mir also eine Stahlplatte mit drei unterschiedlich angeordneten Bohrungen, jede mit einem entsprechenden Durchmesser. Die Radnabe 1,9mm, der Kurbelzapfenträger 1,7mm, weil dann kann man einen Bund von 1,4mm für die Treibstangen-Augenschrauben mit M1,2 draufdrehen. Dieser Kurbelzapfenträger muss aber haargenau zwischen zwei Speichen passen und man hat dabei auf jeder Seite nur noch 0,3mm Material stehen
Links das Rad mit der Kurbelzapfenbohrung, rechts das Original. Zum Fixieren braucht man einen dritten Zapfen zwischen den Speichen, der verhindert, dass sich das Rad beim Bohren wegdreht
Hat man ordentlich gearbeitet, dann sieht das so aus:
So, das war's für heute. Ich muss sechs Räder machen und diese mit Gegengewichtsimitation versehen.
Dann geht's hier weiter.
Kurbelwellenzapfen
Heute mal Kurbelwellenzapfen angefangen. Weil das umgerechnete Maß vom original auf einen Außendurchmesser von 1,7mm kommt, kann die befestigungsschraube höchstens M1 sein. Da ich keine Schaftschruben mit Sechskantkopf in dieser Größe auftreiben konnte, machte ich den Sitz dieser so, dass der 1,7mm Zapfen einen Absatz auf 1,2mm erhält und dieser wegen der Raddicke von 2,5mm 0,5mm Zugabe erhält, so dass er 3mm lang wird, die 1,2mm-Hülse wird dann 1mm lang. Damit erreiche ich bei 0,8mm dicken Kuppelstangen noch ausreichend Spiel und die Schraube lässt sich gegen die Hülse festziehen. Zum Einkleben der Zapfen in das Rad musste wieder eine Vorrichtung her, denn die Zapfen müssen genau parellel zur Radachse stehen, bevor man sie mit den Speichen und der Nabe verklebt.
Hier das erste Versuchsstück zum Testen der Vorrichtung. der Kurbelkreis der Kuppelstangen hat so 4,4mm Durchmesser
Alternativ fällt mir ein - und das macht weniger Arbeit - ich besorge mir M1,4 Sechskantkopfschrauben, mache da ein M1-Gewide drauf und drehe den Durchmesser auf 1,2mm als Schaft ab. Mal sehen.
Hier das erste Versuchsstück zum Testen der Vorrichtung. der Kurbelkreis der Kuppelstangen hat so 4,4mm Durchmesser
Alternativ fällt mir ein - und das macht weniger Arbeit - ich besorge mir M1,4 Sechskantkopfschrauben, mache da ein M1-Gewide drauf und drehe den Durchmesser auf 1,2mm als Schaft ab. Mal sehen.