Nach einer ersten Stell-, oder sagt man Liege-?, -probe ist das Gelände wieder leer. Von unten sieht man den Rahmen und die Tunnelunterlagen aus Presspappe.
Der Anfang ist gemacht
Die Gleise habe ich mit Heißkleber geklebt, die Tunnelportale ebenfalls. Knifflig war, die 2-gleisige Strecke im Bogen im Tunnel so zu verlegen, dass der Lichtraum eingehalten wird. Hier hat der Doppelstockeinzelwagen (bei mir Tillig #13801) gute Dienste geleistet.
Zeitraubend: analoge Elektrik
Das Verkabeln hat sich über viele Monate (Jahre?) hingezogen. Wobei die innere Strecke eine Art liegende Acht ist, mit sieben Blockabschnitten im automatischen Streckenblock. Gerade der hat Nerven gekostet. Es kamen immer wieder neue Ideen hinzu bis hin zur Signalschaltung Hl 13 - Hl 10/Hl 12a - Hl 1/Hl 3a. Durch die über mehrere Monate verteilte Bauzeit waren Erinnerungslücken und daraus resultierende Rückschläge (Kurzschlüsse und vertauschte Abschnitte) unausweichlich. Die Signale des ungarischen Herstellers sind offiziell TT gewesen, wirken aber zu hoch. Die Restbestände meines Dresdner Lieblingshändlers aus der Zeit (der, der im Laden ohne die Segnungen der Neuzeit auskam) reichten leider nicht. Ich habe deshalb schweren Herzens noch ein paar Viessmänner aufstellen müssen. Im inneren Kreis (Acht) schalten sie automatisch über Reedkontakte im äußeren Kreis handgeknipst über Kippschalter. Nach dem Verkabeln gabs dann Funktionsproben für die Fahrzeuge und Stellproben für die Häuser aus den 70er Jahren von der ersten Anlage. Ja, die sind für das Fertiggelände viel zu wuchtig und sind ja auch abgewirtschaftet.
Neubeginn nach Unterbrechung
Anfang 2016 zeichnete sich eine "Schaffenskrise" ab, also keine Zeit mehr für die Modellbahn. Ich habe das gute Stück in reichlich Palettenfolie verpackt und in den Keller gestellt. Kurz darauf stand sie einen halben Meter im Hochwasser, aber die Folie hielt dicht! Allerdings drang irgendwo Luftfeuchtigkeit ein, sodass nach dem Auspacken Anfang 2022 ein leichter Schimmelbefall diagnostiziert werden musste. An den Kunststoffteilen war der schnell beseitigt, am Holz mit einer Essigkur nach ein paar Tagen auch. Problematisch waren die Tunnelstrecken auf den Presspappeplatten. Die waren nicht zu retten - im Baumarkt gab es neue. Der von NOCH verwende Schmelzkleber zeigte sich sehr hartnäckig, der Schmelzpunkt lag nur wenig unter dem des Fertiggeländes, sodass die Platten mit äußerster Geduld und Vorsicht abgelöst werden mussten. Zum Schluss blieb eine kleine Schadstelle, die sich mit Landschaft verstecken lässt. Das größere Problem war die Elektrik, die zwar heil geblieben war, aber beim Wechsel des Untergrunds im Wege war, also weg damit und alles neu.
Häuserbau
Auf den früheren Bildern sieht man, die bisher vorhandenen Häuser passten nicht auf die Anlage, davon abgesehen waren die Häuser einst von Kinderhänden mit Kittifix geklebt und waren nicht mehr zeitgemäß. Bei der Durchschau des Angebots der reichlich vorhandenen Hersteller fiel die Auswahl (wieder) auf Auhagen. Aus dem Abverkauf von 1990 lag noch mein Lieblingsbahnhof Reifland (VERO) im Schrank, außerdem noch Schmiede mit Bäckerei (VERO) und die Gärtnerei (Mamos). In den frühen 2000er Jahren hatte ich mir die Burg Lauterstein zugelegt. Nun fehlten noch ein paar Häuschen, um eine Gemeinde aufzubauen, die durften aber nicht groß sein. Die Wahl fiel auf das Startset Dorf. Beim Zusammenbau merkte man den qualitativen Unterschied: Die alten Bausätze waren lackiert und entsprechend empfindlich auf den Klebstoff, auch war jede Seitenwand noch einzeln - das ding beim Startset Dorf alles viel schneller und einfacher.
Bei den Bäumen habe ich lange mit mir ringen müssen, zu groß, zu klein, zu künstlich, zu teuer. Die Wahl fiel letztlich auf die glänzenden Plastiktannen von Auhagen, wie sie seit über 50 Jahren aus der Form fallen, die waren hinsichtlich Größe und Zusammenwirken mit den Häuschen am passendsten.
Bei den Bäumen habe ich lange mit mir ringen müssen, zu groß, zu klein, zu künstlich, zu teuer. Die Wahl fiel letztlich auf die glänzenden Plastiktannen von Auhagen, wie sie seit über 50 Jahren aus der Form fallen, die waren hinsichtlich Größe und Zusammenwirken mit den Häuschen am passendsten.
Neue Ideen
Im Sommer 2024 habe ich mir die Roco 120 101 gekauft; seit der alte MBS sein Geschäft aufgegeben hatte, war ich bei einem Händler im Nachbarort gelandet - gefährlich! Man entdeckt mehr als man unbedingt braucht. Der Händler ist ein bekannter Soundprofi und hat mir seine Version der schalldämpferlosen V200 vorgeführt. Da die Lok und ihr Sound für mich eine Art Kindheitstrauma ist, kam es zu dem Mussichhaben-Effekt, also noch eine bestellt, digital mit seinem Sound. Notgedrungen musste auch eine digitale Grundausstattung her und dann wurde auf dem Esstisch gefahren. Auch wenn ich auf Unverständnis stoße: Für mich ist Digital der pure Stress, ich werde also grundsätzlich analog bleiben. Dennoch habe ich die Anlage elektrisch vollständig getrennt, damit auf dem äußeren Kreis digitales Fahren möglich ist. Bei der Gelegenheit wurde das dritte Bahnhofsgleis ausgebaut, um Platz für einen Inselbahnsteig zu bekommen. Inzwischen steht der Bahnsteig, wegen des Bettungsgleises auf Korkbettung gebaut und im Selbstbau verlängert. Zwischen den Gleisen habe ich angefangen zu schottern. Nebenher bin ich dabei mir Bilder von kleinen Bahnhöfen aus den 70er Jahren anzusehen: Bis wohin liegt Schotter, wo liegt "Dreck", wo wird es grün oder gar bunt? Bei allem Spieltrieb soll das dann doch ein wenig stimmig sein.