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Von Kleinklöten nach Großbommeln

Beim Obergeschoss und der Gaube wurde der Putz hell gestrichen und im Erdgeschoss wurden braune Fensterladen angebracht, wahrscheinlich um einen frischeres Aussehen zu erreichen.
 
Das ist ganz knapp daneben: Die Fensterläden sind nicht braun, sondern rot, und die OG- und Gaubenwand wurden nicht erneut behandelt. Aber die Entscheidung für die Farbe der Läden fiel dank sachkundigen Rats gegen Grün aus.

Und damit geben wir zurück in die Bastelstube, damit heute noch Neues zur Nacht gezeigt werden kann.
 
Die heutigen Fotos von der Baustelle zeigen den Saalbau der „Faulen Liese“ ohne die alte Grundplatte. Erkennbar ist, daß ich an der Vorderfront unter der Tür die Lücke für deren Podest mit ausgeklinkt hatte. Sollte ich letztlich die Grundplatte doch durch einen einfachen Natursteinsockel ersetzen, wird die Lücke wieder verfüllt.

Eingearbeitet wurden zudem die übrigen Fenster des alten H0-Bahnwärterwohnhauses. Leider hatte es nur sechs große Fenster. Mir wird also keine andere Wahl bleiben, als die restlichen nachzubauen. Tröstlich ist, daß in die Giebelwand nur zwei passen – im Gegensatz zu dreien beim Urmodell, weil die dortigen Jugendstilfenster schmaler waren.

Ohne Jahreszahl am Giebel wird ein anderes die Wandfläche auflösendes Gestaltungselement nötig. Ein kleines Fenster vom erwähnten H0-Modell genügt diesem Zweck; ein weiteres liegt vis-à-vis. Zur Entstehungszeit ein Pferdestall, war dort oben vielleicht mal ein Taubenschlag.

Die angelehnte Leiter gehört hingegen den Dachdeckern, die mittlerweile begonnen haben, das Papiermodell in Kunststoff auszuführen. Damit wird die im Vergleich zum Originalmodell steilere Dachneigung besser sichtbar. Sie ist durchaus kein Zufall. Sie greift den Winkel der Abwalmungen am Haupthaus auf, was ein stimmigeres Gesamtbild der sich aufeinander beziehenden Baukörper ergibt.

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So ganz getrennt vom Haupthaus würde ich den Saal nicht aufstellen,
nicht daß das Essen aus der Küche durch Regen, Schnee und Sturm in den Saal getragen werden muß. Personal und Toilettengänger wären für eine wettergeschützte Passage sicher dankbar!
 
Es gibt doch bestimmt eine Tunnelverbindung :cool:
Alles nicht so ernst nehmen.
 
So ganz getrennt vom Haupthaus würde ich den Saal nicht aufstellen,
nicht daß das Essen aus der Küche durch Regen, Schnee und Sturm in den Saal getragen werden muß. Personal und Toilettengänger wären für eine wettergeschützte Passage sicher dankbar!

Naja - in der Epoche, die dargestellt werden soll, waren die Latrinen auf dem Land und in Kleinstädten sehr oft irgendwo auf dem Hof. Überdacht und beheizt ist man da nie von seiner Wohnung aus hingekommen. Nicht umsonst gab es in dieser Zeit noch Nachttöpfe und Waschschüsseln in den Schlafzimmern. Die Badezimmer für jedermann gab es erst viel später.

Das Essen von einem Gebäude ins andere transportiert wurde ist mit Sicherheit keine Erfindung der Neuzeit und aus dem Zeitalter des Cateringservices.
 
Man staunt ja über die Sorge um Gäste, Personal, Speisen und Getränke der "Faulen Liese", die hier um sich greift ... Alles lobenswert und berechtigt! Indessen sei versichert, daß auch ich mir darum schon Gedanken gemacht habe, doch was letztlich dabei herauskommt, wird sich erst klären, wenn die genauen Standorte beider Gebäude auf der Anlage bekannt sind. Fest steht nur eines: Einen Keller hat der ehemalige Pferdestall ganz bestimmt nicht.

Nun schnell weiter mit dem Wenigen, was die Linse als Baufortschritt eingefangen hat.

Das Dach des Saalbaus ist geschlossen, nur der Überstand am Giebel ist noch um zwei Biberschwanzbreiten zu kürzen. Das Dach ist praktischerweise als ein Gesamtteil angelegt und abnehmbar.

Was die Bilder verschweigen: Der Rest der alten Mamos-Strukturplatte "Biberschwanz" wurde beim Zuschnitt knapp, weshalb Abfallstücke zu den benötigten Flächen zusammengepuzzelt werden mußten. Morgen früh werde ich bei Tageslicht schauen, ob das Ergebnis auch mit von Klosterbruder ungetrübten Augen einer Qualitätsprüfung standhält. Und damit genug für heute aus Großbommeln.

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In meinem ehemaligen Heimatort ist die Bowlingbahn getrennt von der Gaststätte (3-Bahnen-Anlage), war früher ne Kegelbahn. Auf der Bowlingbahn finden neben ordentlichen Partys auch Familienfeiern statt und das Essen wird über den Hof gebracht. Habe noch nicht gehört, dass da mal jemand ein regenverwässertes Schnitzel bekommen hat. Sicher alles eine Frage der Organisation und auch nicht die Regel, aber wie immer im Leben, es gibt nichts was es nicht gibt.

Für alle aus dem Raum Dresden, in O-O im "Goldenen Ring" live zu bewundern.

@Stedeleben wieder ein tolles Retro-Projekt
 
@TT-Inge: Du hast meine Nutzungsidee dieses Gasthauses und Saals eigentlich recht gut wiedergegeben. Je nachdem, wie es auf der Anlage die Platzverhältnisse hergeben, will ich eventuell noch ein kleines Nebengelaß basteln, wo zum Beispiel Tische, Stühle, Tischwäsche und Geschirr für größere Festivitäten eingelagert werden. Aber solche Kleinigkeiten haben noch Zeit.

Heute kann ich, Stichwort Kleinigkeiten, kaum einen Baufortschritt zeigen. Immerhin sind der Dachüberstand am Giebel gekürzt und die Firstziegel aufgesetzt, was einen aufschlußreichen Vergleich von Original und Fälschung erlaubt. Wobei ich bitte, von der Bastelqualität gerechterweise abstrahieren zu wollen – dazwischen liegen halt ein paar Jahrzehnte.

Interessant ist, daß die Fensterleibungen hier wie da dieselben Abstände und Brüstungshöhen aufweisen und dennoch die Wände ganz verschieden wirken. Was lerne ich daraus? – Sohlbänke und Fassadenzierrat sind wichtige Stilelemente. Und beides fehlt am Neubau.

Hingegen erscheint im Kontrast zum neuen Eingang der Windfang am gelben Saal als finsteres Loch. Ein Eindruck, den der bogenförmige Sturz noch verstärkt. Über die Dachneigung des Mamos-Saals hatte ich mich ja bereits uncharmant ausgelassen, muß aber zum eigenen Entsetzen gestehen, daß ich sie im direkten Nebeneinander noch viel schrecklicher finde als zuvor.

Was dem Neubau allerdings auch fehlt und – jetzt noch – zu der nüchternen Klarheit verhilft, die der alte Saalbau entbehrt, sind außer einem Eimer Fassadenfarbe vor allem Fallrohre und Dachrinnen. Letztere werden zu gegebener Zeit vom einen zum anderen Gebäude wechseln. Welchem Objekt das mehr schadet, wird man dann sehen.

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Was ist heute zu berichten? – Das neuangefertigte Dach des Saales hat die erste Runde der Alterung hinter sich. Wie schon beim Haupthaus sind es wieder fünf verschiedenen Rot- bzw. Orange- sowie zwei Grüntöne. Wenn das alles durchgetrocknet ist, kommt eine Art Lasur aus stark verdünntem Braun drauf, dann wird die Sache nicht mehr so buntscheckig aussehen wie auf den jetzigen Bildern.

Die nächste Entscheidung wird dann den Farbton der Saalfassade betreffen.

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In Tippelschritten geht es voran mit dem Saal. Zum Glück ist das Dach abnehmbar, so kann man am Baukörper weiterwerkeln, während die Farbe auf dem Dach trocknet.

Auf den Bildern erkennt man gut den kürzlich beschriebenen Effekt selbst kleinster aufgesetzter Details. Konkret wurden Giebelzierleisten und Sohlbänke ergänzt. Auf dem noch jungfräulichen Weiß des Gebäudes veranschaulichen sie besser als an einer bereits getönten Fassade, daß sich die belebende Wirkung weniger aus den jeweiligen Bauelementen selbst ergibt, als aus deren Schattenwürfen. Letztere sollen am Ende möglichst dezent sein und dem Auge des Betrachters unmerklich schmeicheln, also relativiert werden und leicht verschwimmen: Dieses "Weichzeichnen in 3D" wird ein gedeckter Fassadenanstrich bewirken.

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Und schon ist es passiert: Die Jungfräulichkeit ist dahin, das weiße Kleid fleckig. Mit anderen Worten: Die Fassade ist gestrichen worden. Ich habe mich für ein ausgewaschenes Lindgrün mit großflächigen Wasserflecken entschieden.

Man mag dagegen einwenden, daß das farblich nun gar nicht zum Haupthaus paßt und daß man es doch eher beige hätte streichen sollen. Doch genau dieses Zueinanderpassen wollte ich vermeiden. Zu viele Modellbahnanlagen leiden unter der dadurch entstehenden Idylle, und wenn Oma sich das ansieht, möchte ich nicht riskieren, das Wort „allerliebst“ zu hören.

Im vorhergehenden Beitrag war die Rede von den weichgezeichneten Schattenwürfen. Anhand der jetzigen Fotos hoffe ich, daß ansatzweise sichtbar wird, was ich damit meinte: Die nunmehr grauen Sohlbänke sind kaum erkennbar, um so mehr ihre Schatten. Leider wirken diese durch das Kunstlicht recht dunkel. Bei natürlichem Licht verschwimmen sie aber auf der Fassade.

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Es wird gut, anscheinend bekommen auch die Fenster gerade einen abschließenden Anstrich.
Kann es sein, dass die Dachdecker einen Durchbruch für den Schornstein vergaßen oder wird die notwendige Wärme wie auch die lustigen Getränke über den Hof getragen?

Neugierig, der Poldij :bia:
 
Nein, die Fenster haben noch das plasteglänzende Braun des H0-Bahnwärterwohnhauses von Mamos/Auhagen. Der neue Fensteranstrich erfolgt erst, wenn die zwei fehlenden Fenster für den Giebel in bewährter Manier aus Polystyrol nachgeschnitzt worden sind. Das wird hier das nächste Thema sein.

Der Durchbruch für den Schornstein, soviel sei verraten, ist bereits vorhanden, ebenso der für die zugehörige Dachluke. Beides befindet sich auf der Rückseite des Daches. Gestehen muß ich auch, daß der Schornstein selbst bereits fertig ist; er entstand aus den Resten des Schornsteinbaus fürs Haupthaus der "Faulen Liese".
 
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Wie angekündigt, geht es heute um die Nachfertigung zweier fehlender Fenster des Festsaals.

Klar, ich hätte einfach Kaufbahner spielen und in Marienberg einen Fenster-Spritzast des nicht mehr lieferbaren H0-Artikels 11338 erbetteln können und ihn – vielleicht! – eine Woche später für 3,50 € zzgl. Versand erhalten. Welch billiger Luxus! Weil der forsche Bastler anders tickt, behilft er sich statt dessen für zwei kurzweilige Stunden mit dem, was sowieso da ist: ein paar Quadratzentimeter 0,5 mm dickes Polystyrol, Klebstoff, Bohrer, Schlüsselfeile, Skalpell.

Technologie (Langfassung): Ein exakt in die Leibung passendes PS-Rechteck zuschneiden. Daraus einen ca. 0,5 mm starken Rahmen anfertigen. Diesen mittig auf ein PS-Plättchen mit ca. 1mm Randüberstand kleben. Lage der Fenstersprossen anzeichnen. Sechs Scheibenöffnungen vorbohren, dann mit Klinge und Feile auf rechteckiges Sollmaß bringen … Voilà, ein Fenster!

Technologie (Kurzfassung): siehe Lichtbilder.

Und damit genug für diesmal.

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Zum Thema Dach:
Das gezeigte Dach glänzt, was entweder so gewollt ist, oder noch fertiggestellt wird.
Wie auch immer, meine Vorgehensweise als Vorschlag ist wie folgt. Dachfläche vollständig in dunkelgrau matt anstreichen. Nach dem Austrocknen mit einem halbtrockenen Pinsel und roter Farbe vom First nach unten streichen, wobei die dunkle Farbe in allen Fugen und Ritzen verbleibt. Nach dem Austrocknen mit einem sehr kleinen Pinsel wirklich nur einzelne Ziegel heller oder Dunkler hervorheben. Rostspuren nach unten an Dachaufbauten, wie Kamine oder Dachfenster anbringen.

probiere es an einem Stück aus, es wirkt, siehe Beispielfoto1715674206250.png
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Grüße von Jürgen. W. Constructo
 
Zunächst danke an @constructo für die Bemerkungen und die Beispielbilder zur Dachpatina. Aktuell finde ich meine Alterung deutlich besser gelungen, aber das ist Geschmackssache. Jede/r entwickelt mit den Jahrzehnten doch eine eigene Technologie und bleibt dabei, solange das Ergebnis als hinreichend erscheint.

Daß das Dach der „Faulen Liese“ samt Saal stellenweise glänzt, ist selbstverständlich nicht gewollt, sondern liegt an der hier beschriebenen Abfolge der Alterung. Was das Finish anbelangt, so heißt es Finish, weil’s ganz zuletzt kömmt. In Sachen Rost etc. darf ich also um Geduld bitten.

Jetzt aber zackig weiter mit dem Saalbau. Nun ist es doch passiert: Ich habe die alte Grundplatte abgeschrieben. Sie macht das Aufstellen des Nebengebäudes insofern unflexibel, als sie eine recht enge Einfriedung für den seinerzeitigen „Lindengarten“ vorsah. Damit ließe sich der Bau nur schlecht in ein späteres Ensemble integrieren.

Ohnehin halte ich diesen Sommergarten für entbehrlich in einem Nest, das kein Baedeker empfiehlt, wo aber jeder jeden kennt und man sich allenfalls nach Feierabend in der „Faulen Liese“ zum Bier oder am Wochenende zum Dorftanz trifft.

Als Ersatz hat der Saalbau eine Grundplatte aus Polystyrol erhalten. Umfaßt habe ich sie mit einem Sockel aus zwei Reihen Bruchsteinen. Getreu dem Vorsatz, möglichst nichts wegzuwerfen, was noch verwendbar ist, entstand die Sockelverblendung aus den Resten der ursprünglichen Anbaurückwand des Haupthauses. Die hat mit gehörigem Stückeln gerade so gereicht; eine ausgebrochene Ecke mußte ich verspachteln, wie der weiße Fleck zeigt; sie wird nach der Patinierung nicht mehr auffallen.

Ach ja, das Chassis im Vordergrund rief auf dem Flohmarkt „Nimm mich mit!“; ich hatte Mitleid – und das Gefährt noch einen Zwilling. Beide sollen mal zu Bahnsteigkarren werden. Gelegentlich verpasse ich ihnen dazu taugliche Aufbauten.

Faule_Liese_3713.jpgFaule_Liese_3725.jpg
 
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