tommy schrieb:
Sind Eisenbahnwagen, die in erster Linie der Beförderung von Personen dienen. Je nach Verwendungszweck oder Bauweise werden Reisezugwagen unterschieden in z.B. Abteil-, Durchgangs-, Seitengang-, Mittelgang-, Doppelstock-, Speise-, Schlaf-, Liege-, Salon-, Zellen-, Aussichts-, Personenzug-, Nahverkehrs-, Eil- und Schnellzugwagen. Die Wagen werden auch in Klassen, je Ausstattungsvariante unterschieden. Bei der Zuordnung von Post-, Gepäck- und Autotransportwagen - wenn sie im Reisezugdienst verwendet wurden bzw. werden (z.B. DDm- im Verkehr nach Sylt) - sind die Ansichten unterschiedlich.
Umgangssprachlich werden Reisezugwagen auch gern vereinfacht nach der Herkunft, Bauart, Verwendung, oder auch Besonderheiten benannt z.B.: alte Preussen bzw. Sachsen, Württemberger, Donnerbüchsen, Hechte, m-Wagen, n-Wagen (Silberlinge), x-Wagen, yl-Wagen, ym-Wagen, z-Wagen, Reko-Wagen, Mod.-Wagen, Umbau-Wagen, Halberstädter-Mitteleinstiegs- und Seitengangwagen, Y-Wagen mit der Unterteilung in OSShD Typ B, Typ Y und Y/B 70, Komfort-, Eurofimawagen...
Bauart-Bezeichnungssystem für Reisezugwagen
Den Anfang der Bauartbezeichnung bilden stets ein oder mehrere Gattungsbuchstaben. Sie bezeichnen im Groben die Gattung des Wagens:
A ------ Sitzwagen mit Plätzen 1. Klasse
B ------ Sitzwagen mit Plätzen 2. Klasse
AB ----- Sitzwagen mit Plätzen 1. und 2. Klasse
AR ----- Halbspeisewagen mit Plätzen 1. Klasse, Küche und Speiseraum, z.B ARDmh, ARDmz, ARm
BR ----- Halbspeisewagen mit Plätzen 2. Klasse, Küche und Speiseraum
AD, BD, ABD - Halbgepäckwagen mit Plätzen 1. bzw. 2. Klasse und Gepäckraum z.B. ABDomsb
D ------ Gepäckwagen z.B. Dm
DA, DB - Doppelstockwagen mit Plätzen 1. bzw. 2. Klasse
DD ----- Doppelstock-Autotransportwagen der Reisezugwagen-Bauart (eingesetzt in Autoreisezügen) z.B. DDm 915
MDD --- Geschlossener Autotransportwagen
Post --- Postwagen
BPost -- Sitzwagen mit Plätzen 2. Klasse und Postabteil
DPost -- Gepäckwagen mit Postabteil
WG ---- Gesellschaftswagen (z.B. „Tanz- oder Kinowagen“)
WGS --- Sondergesellschaftswagen („Salonwagen“)
SR ----- Gesellschaftswagen
Salon -- Salonwagen
WR----- Speisewagen
WL----- Schlafwagen (nur in Verbindung mit A und, oder B)
K ------ Schmalspurwagen (nur in Verbindung mit A, B oder D)
Die dem Gattungskennzeichen folgenden Kleinbuchstaben stehen für die technische Ausrüstung und Einrichtung des Wagens. Wie die Kennbuchstaben belegt werden, liegt zumindest teilweise in der Hand der einstellenden Bahngesellschaft:
m - Personenverkehrswagen mit einer Länge von mehr als 24,5 Meter, Übergang mit Gummiwulst (außer bei DDm)
mm - Personenverkehrswagen mit einer Länge von mehr als 24,5 Meter, Übergang mit Gummiwulst, modernisiert bei der DB AG seit 2014 in Gebrauch
l -- Wagen wie m-Wagen, jedoch ohne Seitengang (derzeit nicht in Gebrauch) z.B. BDylf
n - Nahverkehrswagen mit einer Länge von mehr als 24,5 Metern, Großraum mit Mittelgang in der zweiten Klasse (zwölf fiktive Abteile), Mittel- oder Seitengang in der ersten Klasse, zwei Mitteleinstiege, geeignet für Wendezugbetrieb (36polige Steuerleitung)
y - Nahverkehrswagen mit einer Länge von mehr als 24,5 m, Großraum mit Mittelgang in der 2. Klasse (11 fiktive Abteile), zwei Mitteleinstiegen, geeignet für Wendezugbetrieb (34polige Steuerleitung), nicht in Verbindung mit A dazu siehe: s , z.B. Ayse
x - S-Bahn-Wagen mit Großraum mit Mittelgang, Zugsammelschiene zur Stromversorgung, Mitteleinstiegen und Hochleistungsbremse
p - Wagen mit Großraum und Mittelgang (abgeleitet von "pullman-artig“), klimatisiert
v - Fernverkehrswagen mit verringerter Abteilanzahl (11 statt 12 bei Bm und 9 statt 10 bei Am-Wagen,6/4 statt 6/5 bei ABm-Wagen)
o - zusätzlich zu m: weniger Abteile und ohne Klimaanlage z.B. ABom, Bom
i -- zusätzlich zu m: ehemalige InterRegio-Wagen früher: Wagen mit Übergang, aber ohne Faltenbalg oder Gummiwulst
c - Wagen mit Abteilen, in denen die Sitzplätze in Liegeplätze (Couchettes) umgewandelt werden können (Liegewagen)
d - Wagen mit Mehrzweckraum oder Fahrradwagen
k - Wagen mit Bistro-/Kiosk- oder Küchenabteil oder Warenautomaten
a - Wagen ist für das technikbasierte Abfertigungsverfahren ausgerüstet.
r - Wagen mit Hochleistungs-Bremse (Rapid-Bremse) KE-GPR. Nur in Verbindung mit n oder bei Postwagen verwendet.
s - bei Gepäckwagen mit Seitengang, bei Schlafwagen Bauart Spezial (kleine Ein- oder Zweibettabteile), bei Sitzwagen in Verbindung mit "y", geschlossener Seitengang in der 1. Klasse, z.B. Ayse, ABys
b - Wagen mit behindertengerechter Ausrüstung
früher: Wagen mit Steuer-(Befehls-)Leitung
h - Wagen, der sowohl über Zugsammelschiene als auch eigene Achsgeneratoren mit Strom versorgt werden kann
außerdem: Kennzeichen nicht umgebauter Nahverkehrswagen der Reichsbahn-Bauart
z - Wagen mit Energieversorgung aus der Zugsammelschiene (ohne Achsgenerator, -en)
u - Wagen mit 34-poliger Wendezugsteuerleitung (DR-Bauart)
uu -Wagen mit 36-poliger Wendezugsteuerleitung (DB-Bauart) (n schließt dieses Merkmal ein)
q - Steuerwagen mit 34-poliger Steuerleitung (nur nicht modernisierte Fahrzeuge, die nicht das n oder y tragen)
f - Steuerwagen mit 36-poliger Steuerleitung oder zeitmultiplexer Wendezugsteuerung z.B. DBpbzfa
w - wird von der DB AG seit 2012 als Kennzeichnung von deklassierten 1. Klassewagen genutzt, drückt eine geringere Abteilanzahl aus z.B. Bwmz 111 aus Bvmz 111 vorher Avmz 111
zusätzlich zu u: Steuerwagen mit 34-poliger Leitung oder zeitmultiplexer Wendezugsteuerung
Haupt- und Nebengattungszeichen (alt)
C -- Sitzwagen 3. Klasse, in den 1950er Jahren abgeschafft
D -- Sitzwagen 4. Klasse, in den 1930er Jahren abgeschafft
M -- Behelfsreisezugwagen der Kriegsbauart z.B. MCi, MDi, MDy
i --- Wagen mit offenen Übergängen, z.B. BCi, Pwi, C4i
b -- Wagen mit zusätzlicher Bremsleitung und Steuerleitung für Wendezugbetrieb (z. B. "Bnrzb")
t --- Turnusverkehr, 27,5 m Länge z.B. Bctm, WRtm
ü --- Schnellzugwagen mit Faltenbalg- od. Gummiwulstübergängen, geschlossenem Seitengang, z.B. Aüe, Büm
l --- Wagen mit End- und Mitteleinstieg sowie Mittelgang bei der DB (ABylb, Bylb, BDylf, außer BRyl) - früher ym, inzwischen ausgemustert
e ---elektrische Heizung, entfällt bei m, n und yg
(e) - elektrische Heizleitung (Zugsammelschiene), entfällt bei m, n und yg
g --- Gummiwulstübergänge, entfällt bei m und n
Noch abweichende Hauptgattungszeichen (bei der DR bis 1993)
D ---- in Verbindung mit B, z.B. DB: Doppelstockwagen
DD ---Doppelstock-Gepäckwagen, DDg(e)
DG -- Doppelstock-Gliederzug, z.B. DGB, DGre
DGZ - Doppelstock-Gliederzug-Zwischenteil, z.B. DGZB
S ---- Endwagen des Doppelstock-Gliederzuges mit Übergang, z.B. DGBS
Z ---- Gefangenentransportwagen / Zellenwagen, z.B. Zme
Noch abweichende Nebengattungszeichen (bei der DR bis 1993)
a -- dreiachsiger Reisezugwagen, z. B. Bag
aa - zweiachsiger Reisezugwagen, z. B. Baae
b -- Reisezugwagen mit Spezialeinrichtungen zur Beförderung von Reisenden in Rollstühlen mit entsprechend ausgerüsteten Abteilen und Sanitärräumen, z. B. BDwsb und BDmsb
v -- vierteiliger, dreizehnachsiger Doppelstockzug, z. B. DBve. Vierachsige Reisezugwagen und Doppelstockgliederzüge (zwölfachsig) erhalten keine Nebenzeichen zur Kennzeichnung der Achsanzahl.
h -- vier- und mehrachsige Sitzwagen mit Übergängen und Mittelgang (z.B. ABüh, Bghe). Dieses Nebenzeichen wird nur in Verbindung mit den Nebenzeichen g, m, o oder ü verwendet, nicht aber bei Doppelstock- und Doppelstockgliederzügen.
i -- Durchgangswagen mit offenem Übergang, z. B. Bai, Daaie
o -- Reisezugwagen 2. Klasse ohne Polster bzw. Hartpolster, z. B. Baio
r -- Schnellzugwagen mit Übergängen und Speiseraum (Restaurant / Imbiß) zur Selbstbedienung z.B. Wrg
w -- leichte vierachsige Durchgangswagen bis zu 32 t Eigenmasse, z. B. Bghwe
tr - Sitzwagen mit Traglastenabteil, z.B. Bagtre. Bei Doppelstockzügen wird dieses Zeichen nicht angewendet, außer Doppelstockeinzelwagen z.B. DBmtrue
k -- Reisezugwagen mit Wirtschaftseinrichtungen für die Mitropa zur Versorgung der Reisenden in Selbstbedienung, z.B. Bmk
kr - Reisezugwagen mit Krankenabteil
f -- Behelfswagen für den Wendezugbetrieb
q -- Steuerwagen für den Wendezugbetrieb z.B. DBmqee
u -- Leitungswagen für den Wendezugbetrieb z.B. DBvue, DBmtrue
ee - bis 1987 Wagen mit Energieversorgung aus der Zugsammelschiene (ohne Achsgenerator, -en) z.B. DBmqee
x -- zweiteilige Doppelstockeinheit, z.B. DBx
y -- Komfortreisezugwagen, z.B. Amy, Bmy
z -- ab 1988 Wagen mit Energieversorgung aus der Zugsammelschiene (ohne Achsgenerator, -en) z.B. Amz, Bmz
1986 fiel das Nebengattungszeichen e- bei Reisezugwagen weg.
1988 fiel das Nebengattungszeichen m- bei 24,5 Meterwagen weg, es wurden nur noch Wagen die über eine Länge von mehr als 24,5 Meter verfügten derart bezeichnet.
Die UIC- Wagennummer bei Reisezugwaggons
Eine vollständige Wagennummer besteht aus 12 Ziffern, die einzelnen Ziffern der Wagennummer haben dabei im Allgemeinen folgende Bedeutung:
erste und zweite Ziffer: Kode für das Austauschverfahren (bei Triebfahrzeugen Bauartcode)
dritte und vierte Ziffer: Kode für das Eigentumsmerkmal (seit 2006: Ländercode)
fünfte bis achte Ziffer: Gattungskennzahlen, zugelassene Höchstgeschwindigkeit und Heizsystem in Abhänigkeit zur Höchstgeschwindigkeit
neunte bis elfte Ziffer: Ordnungsnummer
zwölfte Ziffer: Selbstkontrollziffer
Erste und zweite Ziffer:
nach RIC nicht international einsetzbar:
50 - unklimatisierte Reisezugwagen, Auslandszulassungen nach besonderer Vereinbarung
57 - Wagen für den PPW-Verkehr
60 - Bahndienstwagen der Reisezugbauart
65 - Autotransportwagen der Güterwagenbauart
70 - Druckdichte und klimatisierte Reisezugwagen
75 - Privatwagen
nach RIC international einsetzbar:
51 - unklimatisierte Reisezugwagen
52 -
53 -
61 - klimatisierte Reisezugwagen
62 -
63 - Bahndienstwagen der Reisezugbauart
71 - Schlafwagen der CIWL und der DSG (nur 1971 bis 1995)
73 - Druckdichte und klimatisierte Wagen
Dritte und vierte Ziffer:
10- Finnland
20- Russland (bis 1991 SZD)
21- Weißrussland
22- Ukraine
23- Moldawien
24- Litauen
25- Lettland
26- Estland
27- Kasachstan
28- Georgien
29- Usbekistan
30- Nordkorea
31- Mongolei
32- Vietnam
33- China
40- Kuba
41- Albanien
42- Japan
43- früher GySEV
44- Bosnien und Herzegowina (serbischer Teil), davor BHEV
50- Bosnien und Herzegowina (bosnisch-kroatischer Teil), bis 1990 DR
51- Polen
52- Bulgarien
53- Rumänien
54- Tschechien
55- Ungarn
56- Slowakei
57- Aserbaidschan
59- Kirgisistan
60- Irland
62- Montenegro, vorher SP
64- früher RjB
65- Mazedonien, vorher FNM
66- Tadschikistan
67- Turkmenistan
70- Vereinigtes Königreich
71- Spanien
72- Serbien, bis 2003 JZ
73- Griechenland
74- Schweden
75- Türkei
76- Norwegen
78- Kroatien
79- Slowenien
80- Deutschland
81- Österreich
82- Luxemburg
83- Italien
84- Niederlande
85- Schweiz
86- Dänemark
87- Frankreich
88- Belgien
90- Ägypten
91- Tunesien
92- Algerien
93- Marokko
94- Portugal
95- Israel
96- Iran
97- Syrien
98- Libanon
99- Irak
Die fünfte Ziffer der Wagennummer verschlüsselt bei „Reisezugwagen“ den Gattungsbuchstaben:
0 = Post und Privatwagen sowie Schlafwagen der CIWLT
1 = A - Sitzwagen 1. Klasse
2 = B - Sitzwagen 2. Klasse
3 = AB - Sitzwagen 1. und 2. Klasse
4 = Ac und AcBc - Liegewagen 1. Klasse und Liegewagen 1. und 2. Klasse
5 = Bc - Liegewagen 2. Klasse
6 = Schlafwagen und Wagen der Sonderbauarten
7 = Schlafwagen und Wagen der Sonderbauarten
8 = Schlafwagen und Wagen der Sonderbauarten
9 = Gepäckwagen
Außnahme bei fünfter und sechster Ziffer: Speisewagen tragen hier eine 88, Buffetwagen teilweise eine 87, bei Wagen der Deutschen Post wurden zweiachsige Postwagen mit 09, dreiachsige mit 90 und vierachsige Wagen mit 00 gekennzeichnet. In den 1980er Jahren wurden Postwagen der Güterwagenbauarten auch mit 00 bezeichnet.
Die sechste Ziffer der Wagennummer bei Reisezugwagen verschlüsselt die Anzahl der Abteile
0: Postwagen - also 00
6: Schlafwagen, die noch nicht in den internationalen WL-Pool eingebracht
7: und noch nicht für den nationalen Park kodifiziert sind - also 06 und 07
bei A-Wagen
0: 10 Abteile - also 10
7: 7 Abteile - also 17
8: 8 Abteile - also 18
9: 9 Abteile - also 19
bei B-Wagen
0: 10 Abteile - also 20
1: 11 Abteile - also 21
2: 12 Abteile - also 22
7: 7 Abteile - also 27
8: 8 Abteile - also 28
9: 9 Abteile - also 29
bei AB-Wagen
0: 10 Abteile - also 30
1: 11 Abteile - also 31
7: 7 Abteile - also 37
8: 8 Abteile - also 38
9: 9 Abteile - also 39
Die siebte Ziffer verschlüsselt die Höchstgeschwindigkeit
0 bis 2 = Geschwindigkeit bis 120 km/h
3 bis 6 = bis 140 km/h
7 bis 8 = bis 160 km/h
9 = über 160 km/h
Die achte Ziffer verschlüsselt das Heizsystem in Abhängigkeit zur Höchstgeschwindigkeit.
Medium 217 anzeigen Medium 477 anzeigen Medium 311 anzeigen Medium 216 anzeigen Medium 184 anzeigen
Sind Eisenbahnwagen, die in erster Linie der Beförderung von Personen dienen. Je nach Verwendungszweck oder Bauweise werden Reisezugwagen unterschieden in z.B. Abteil-, Durchgangs-, Seitengang-, Mittelgang-, Doppelstock-, Speise-, Schlaf-, Liege-, Salon-, Zellen-, Aussichts-, Personenzug-, Nahverkehrs-, Eil- und Schnellzugwagen. Die Wagen werden auch in Klassen, je Ausstattungsvariante unterschieden. Bei der Zuordnung von Post-, Gepäck- und Autotransportwagen - wenn sie im Reisezugdienst verwendet wurden bzw. werden (z.B. DDm- im Verkehr nach Sylt) - sind die Ansichten unterschiedlich.
Umgangssprachlich werden Reisezugwagen auch gern vereinfacht nach der Herkunft, Bauart, Verwendung, oder auch Besonderheiten benannt z.B.: alte Preussen bzw. Sachsen, Württemberger, Donnerbüchsen, Hechte, m-Wagen, n-Wagen (Silberlinge), x-Wagen, yl-Wagen, ym-Wagen, z-Wagen, Reko-Wagen, Mod.-Wagen, Umbau-Wagen, Halberstädter-Mitteleinstiegs- und Seitengangwagen, Y-Wagen mit der Unterteilung in OSShD Typ B, Typ Y und Y/B 70, Komfort-, Eurofimawagen...
Bauart-Bezeichnungssystem für Reisezugwagen
Den Anfang der Bauartbezeichnung bilden stets ein oder mehrere Gattungsbuchstaben. Sie bezeichnen im Groben die Gattung des Wagens:
A ------ Sitzwagen mit Plätzen 1. Klasse
B ------ Sitzwagen mit Plätzen 2. Klasse
AB ----- Sitzwagen mit Plätzen 1. und 2. Klasse
AR ----- Halbspeisewagen mit Plätzen 1. Klasse, Küche und Speiseraum, z.B ARDmh, ARDmz, ARm
BR ----- Halbspeisewagen mit Plätzen 2. Klasse, Küche und Speiseraum
AD, BD, ABD - Halbgepäckwagen mit Plätzen 1. bzw. 2. Klasse und Gepäckraum z.B. ABDomsb
D ------ Gepäckwagen z.B. Dm
DA, DB - Doppelstockwagen mit Plätzen 1. bzw. 2. Klasse
DD ----- Doppelstock-Autotransportwagen der Reisezugwagen-Bauart (eingesetzt in Autoreisezügen) z.B. DDm 915
MDD --- Geschlossener Autotransportwagen
Post --- Postwagen
BPost -- Sitzwagen mit Plätzen 2. Klasse und Postabteil
DPost -- Gepäckwagen mit Postabteil
WG ---- Gesellschaftswagen (z.B. „Tanz- oder Kinowagen“)
WGS --- Sondergesellschaftswagen („Salonwagen“)
SR ----- Gesellschaftswagen
Salon -- Salonwagen
WR----- Speisewagen
WL----- Schlafwagen (nur in Verbindung mit A und, oder B)
K ------ Schmalspurwagen (nur in Verbindung mit A, B oder D)
Die dem Gattungskennzeichen folgenden Kleinbuchstaben stehen für die technische Ausrüstung und Einrichtung des Wagens. Wie die Kennbuchstaben belegt werden, liegt zumindest teilweise in der Hand der einstellenden Bahngesellschaft:
m - Personenverkehrswagen mit einer Länge von mehr als 24,5 Meter, Übergang mit Gummiwulst (außer bei DDm)
mm - Personenverkehrswagen mit einer Länge von mehr als 24,5 Meter, Übergang mit Gummiwulst, modernisiert bei der DB AG seit 2014 in Gebrauch
l -- Wagen wie m-Wagen, jedoch ohne Seitengang (derzeit nicht in Gebrauch) z.B. BDylf
n - Nahverkehrswagen mit einer Länge von mehr als 24,5 Metern, Großraum mit Mittelgang in der zweiten Klasse (zwölf fiktive Abteile), Mittel- oder Seitengang in der ersten Klasse, zwei Mitteleinstiege, geeignet für Wendezugbetrieb (36polige Steuerleitung)
y - Nahverkehrswagen mit einer Länge von mehr als 24,5 m, Großraum mit Mittelgang in der 2. Klasse (11 fiktive Abteile), zwei Mitteleinstiegen, geeignet für Wendezugbetrieb (34polige Steuerleitung), nicht in Verbindung mit A dazu siehe: s , z.B. Ayse
x - S-Bahn-Wagen mit Großraum mit Mittelgang, Zugsammelschiene zur Stromversorgung, Mitteleinstiegen und Hochleistungsbremse
p - Wagen mit Großraum und Mittelgang (abgeleitet von "pullman-artig“), klimatisiert
v - Fernverkehrswagen mit verringerter Abteilanzahl (11 statt 12 bei Bm und 9 statt 10 bei Am-Wagen,6/4 statt 6/5 bei ABm-Wagen)
o - zusätzlich zu m: weniger Abteile und ohne Klimaanlage z.B. ABom, Bom
i -- zusätzlich zu m: ehemalige InterRegio-Wagen früher: Wagen mit Übergang, aber ohne Faltenbalg oder Gummiwulst
c - Wagen mit Abteilen, in denen die Sitzplätze in Liegeplätze (Couchettes) umgewandelt werden können (Liegewagen)
d - Wagen mit Mehrzweckraum oder Fahrradwagen
k - Wagen mit Bistro-/Kiosk- oder Küchenabteil oder Warenautomaten
a - Wagen ist für das technikbasierte Abfertigungsverfahren ausgerüstet.
r - Wagen mit Hochleistungs-Bremse (Rapid-Bremse) KE-GPR. Nur in Verbindung mit n oder bei Postwagen verwendet.
s - bei Gepäckwagen mit Seitengang, bei Schlafwagen Bauart Spezial (kleine Ein- oder Zweibettabteile), bei Sitzwagen in Verbindung mit "y", geschlossener Seitengang in der 1. Klasse, z.B. Ayse, ABys
b - Wagen mit behindertengerechter Ausrüstung
früher: Wagen mit Steuer-(Befehls-)Leitung
h - Wagen, der sowohl über Zugsammelschiene als auch eigene Achsgeneratoren mit Strom versorgt werden kann
außerdem: Kennzeichen nicht umgebauter Nahverkehrswagen der Reichsbahn-Bauart
z - Wagen mit Energieversorgung aus der Zugsammelschiene (ohne Achsgenerator, -en)
u - Wagen mit 34-poliger Wendezugsteuerleitung (DR-Bauart)
uu -Wagen mit 36-poliger Wendezugsteuerleitung (DB-Bauart) (n schließt dieses Merkmal ein)
q - Steuerwagen mit 34-poliger Steuerleitung (nur nicht modernisierte Fahrzeuge, die nicht das n oder y tragen)
f - Steuerwagen mit 36-poliger Steuerleitung oder zeitmultiplexer Wendezugsteuerung z.B. DBpbzfa
w - wird von der DB AG seit 2012 als Kennzeichnung von deklassierten 1. Klassewagen genutzt, drückt eine geringere Abteilanzahl aus z.B. Bwmz 111 aus Bvmz 111 vorher Avmz 111
zusätzlich zu u: Steuerwagen mit 34-poliger Leitung oder zeitmultiplexer Wendezugsteuerung
Haupt- und Nebengattungszeichen (alt)
C -- Sitzwagen 3. Klasse, in den 1950er Jahren abgeschafft
D -- Sitzwagen 4. Klasse, in den 1930er Jahren abgeschafft
M -- Behelfsreisezugwagen der Kriegsbauart z.B. MCi, MDi, MDy
i --- Wagen mit offenen Übergängen, z.B. BCi, Pwi, C4i
b -- Wagen mit zusätzlicher Bremsleitung und Steuerleitung für Wendezugbetrieb (z. B. "Bnrzb")
t --- Turnusverkehr, 27,5 m Länge z.B. Bctm, WRtm
ü --- Schnellzugwagen mit Faltenbalg- od. Gummiwulstübergängen, geschlossenem Seitengang, z.B. Aüe, Büm
l --- Wagen mit End- und Mitteleinstieg sowie Mittelgang bei der DB (ABylb, Bylb, BDylf, außer BRyl) - früher ym, inzwischen ausgemustert
e ---elektrische Heizung, entfällt bei m, n und yg
(e) - elektrische Heizleitung (Zugsammelschiene), entfällt bei m, n und yg
g --- Gummiwulstübergänge, entfällt bei m und n
Noch abweichende Hauptgattungszeichen (bei der DR bis 1993)
D ---- in Verbindung mit B, z.B. DB: Doppelstockwagen
DD ---Doppelstock-Gepäckwagen, DDg(e)
DG -- Doppelstock-Gliederzug, z.B. DGB, DGre
DGZ - Doppelstock-Gliederzug-Zwischenteil, z.B. DGZB
S ---- Endwagen des Doppelstock-Gliederzuges mit Übergang, z.B. DGBS
Z ---- Gefangenentransportwagen / Zellenwagen, z.B. Zme
Noch abweichende Nebengattungszeichen (bei der DR bis 1993)
a -- dreiachsiger Reisezugwagen, z. B. Bag
aa - zweiachsiger Reisezugwagen, z. B. Baae
b -- Reisezugwagen mit Spezialeinrichtungen zur Beförderung von Reisenden in Rollstühlen mit entsprechend ausgerüsteten Abteilen und Sanitärräumen, z. B. BDwsb und BDmsb
v -- vierteiliger, dreizehnachsiger Doppelstockzug, z. B. DBve. Vierachsige Reisezugwagen und Doppelstockgliederzüge (zwölfachsig) erhalten keine Nebenzeichen zur Kennzeichnung der Achsanzahl.
h -- vier- und mehrachsige Sitzwagen mit Übergängen und Mittelgang (z.B. ABüh, Bghe). Dieses Nebenzeichen wird nur in Verbindung mit den Nebenzeichen g, m, o oder ü verwendet, nicht aber bei Doppelstock- und Doppelstockgliederzügen.
i -- Durchgangswagen mit offenem Übergang, z. B. Bai, Daaie
o -- Reisezugwagen 2. Klasse ohne Polster bzw. Hartpolster, z. B. Baio
r -- Schnellzugwagen mit Übergängen und Speiseraum (Restaurant / Imbiß) zur Selbstbedienung z.B. Wrg
w -- leichte vierachsige Durchgangswagen bis zu 32 t Eigenmasse, z. B. Bghwe
tr - Sitzwagen mit Traglastenabteil, z.B. Bagtre. Bei Doppelstockzügen wird dieses Zeichen nicht angewendet, außer Doppelstockeinzelwagen z.B. DBmtrue
k -- Reisezugwagen mit Wirtschaftseinrichtungen für die Mitropa zur Versorgung der Reisenden in Selbstbedienung, z.B. Bmk
kr - Reisezugwagen mit Krankenabteil
f -- Behelfswagen für den Wendezugbetrieb
q -- Steuerwagen für den Wendezugbetrieb z.B. DBmqee
u -- Leitungswagen für den Wendezugbetrieb z.B. DBvue, DBmtrue
ee - bis 1987 Wagen mit Energieversorgung aus der Zugsammelschiene (ohne Achsgenerator, -en) z.B. DBmqee
x -- zweiteilige Doppelstockeinheit, z.B. DBx
y -- Komfortreisezugwagen, z.B. Amy, Bmy
z -- ab 1988 Wagen mit Energieversorgung aus der Zugsammelschiene (ohne Achsgenerator, -en) z.B. Amz, Bmz
1986 fiel das Nebengattungszeichen e- bei Reisezugwagen weg.
1988 fiel das Nebengattungszeichen m- bei 24,5 Meterwagen weg, es wurden nur noch Wagen die über eine Länge von mehr als 24,5 Meter verfügten derart bezeichnet.
Die UIC- Wagennummer bei Reisezugwaggons
Eine vollständige Wagennummer besteht aus 12 Ziffern, die einzelnen Ziffern der Wagennummer haben dabei im Allgemeinen folgende Bedeutung:
erste und zweite Ziffer: Kode für das Austauschverfahren (bei Triebfahrzeugen Bauartcode)
dritte und vierte Ziffer: Kode für das Eigentumsmerkmal (seit 2006: Ländercode)
fünfte bis achte Ziffer: Gattungskennzahlen, zugelassene Höchstgeschwindigkeit und Heizsystem in Abhänigkeit zur Höchstgeschwindigkeit
neunte bis elfte Ziffer: Ordnungsnummer
zwölfte Ziffer: Selbstkontrollziffer
Erste und zweite Ziffer:
nach RIC nicht international einsetzbar:
50 - unklimatisierte Reisezugwagen, Auslandszulassungen nach besonderer Vereinbarung
57 - Wagen für den PPW-Verkehr
60 - Bahndienstwagen der Reisezugbauart
65 - Autotransportwagen der Güterwagenbauart
70 - Druckdichte und klimatisierte Reisezugwagen
75 - Privatwagen
nach RIC international einsetzbar:
51 - unklimatisierte Reisezugwagen
52 -
53 -
61 - klimatisierte Reisezugwagen
62 -
63 - Bahndienstwagen der Reisezugbauart
71 - Schlafwagen der CIWL und der DSG (nur 1971 bis 1995)
73 - Druckdichte und klimatisierte Wagen
Dritte und vierte Ziffer:
10- Finnland
20- Russland (bis 1991 SZD)
21- Weißrussland
22- Ukraine
23- Moldawien
24- Litauen
25- Lettland
26- Estland
27- Kasachstan
28- Georgien
29- Usbekistan
30- Nordkorea
31- Mongolei
32- Vietnam
33- China
40- Kuba
41- Albanien
42- Japan
43- früher GySEV
44- Bosnien und Herzegowina (serbischer Teil), davor BHEV
50- Bosnien und Herzegowina (bosnisch-kroatischer Teil), bis 1990 DR
51- Polen
52- Bulgarien
53- Rumänien
54- Tschechien
55- Ungarn
56- Slowakei
57- Aserbaidschan
59- Kirgisistan
60- Irland
62- Montenegro, vorher SP
64- früher RjB
65- Mazedonien, vorher FNM
66- Tadschikistan
67- Turkmenistan
70- Vereinigtes Königreich
71- Spanien
72- Serbien, bis 2003 JZ
73- Griechenland
74- Schweden
75- Türkei
76- Norwegen
78- Kroatien
79- Slowenien
80- Deutschland
81- Österreich
82- Luxemburg
83- Italien
84- Niederlande
85- Schweiz
86- Dänemark
87- Frankreich
88- Belgien
90- Ägypten
91- Tunesien
92- Algerien
93- Marokko
94- Portugal
95- Israel
96- Iran
97- Syrien
98- Libanon
99- Irak
Die fünfte Ziffer der Wagennummer verschlüsselt bei „Reisezugwagen“ den Gattungsbuchstaben:
0 = Post und Privatwagen sowie Schlafwagen der CIWLT
1 = A - Sitzwagen 1. Klasse
2 = B - Sitzwagen 2. Klasse
3 = AB - Sitzwagen 1. und 2. Klasse
4 = Ac und AcBc - Liegewagen 1. Klasse und Liegewagen 1. und 2. Klasse
5 = Bc - Liegewagen 2. Klasse
6 = Schlafwagen und Wagen der Sonderbauarten
7 = Schlafwagen und Wagen der Sonderbauarten
8 = Schlafwagen und Wagen der Sonderbauarten
9 = Gepäckwagen
Außnahme bei fünfter und sechster Ziffer: Speisewagen tragen hier eine 88, Buffetwagen teilweise eine 87, bei Wagen der Deutschen Post wurden zweiachsige Postwagen mit 09, dreiachsige mit 90 und vierachsige Wagen mit 00 gekennzeichnet. In den 1980er Jahren wurden Postwagen der Güterwagenbauarten auch mit 00 bezeichnet.
Die sechste Ziffer der Wagennummer bei Reisezugwagen verschlüsselt die Anzahl der Abteile
0: Postwagen - also 00
6: Schlafwagen, die noch nicht in den internationalen WL-Pool eingebracht
7: und noch nicht für den nationalen Park kodifiziert sind - also 06 und 07
bei A-Wagen
0: 10 Abteile - also 10
7: 7 Abteile - also 17
8: 8 Abteile - also 18
9: 9 Abteile - also 19
bei B-Wagen
0: 10 Abteile - also 20
1: 11 Abteile - also 21
2: 12 Abteile - also 22
7: 7 Abteile - also 27
8: 8 Abteile - also 28
9: 9 Abteile - also 29
bei AB-Wagen
0: 10 Abteile - also 30
1: 11 Abteile - also 31
7: 7 Abteile - also 37
8: 8 Abteile - also 38
9: 9 Abteile - also 39
Die siebte Ziffer verschlüsselt die Höchstgeschwindigkeit
0 bis 2 = Geschwindigkeit bis 120 km/h
3 bis 6 = bis 140 km/h
7 bis 8 = bis 160 km/h
9 = über 160 km/h
Die achte Ziffer verschlüsselt das Heizsystem in Abhängigkeit zur Höchstgeschwindigkeit.
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