Epoche 0 (ab 1835 bis etwa 1871/1880)
Diese Epoche beschreibt die Anfänge der Eisenbahnen mit den ersten Fahrzeugen (Lok Adler oder Saxionia) ab einem vielfach eisenbahnlosen Umfeld bis zur Entfaltung der deutschen Länderbahnen. Fotos aus dieser Zeit sind natürlich rar. Über richtige Farbgebungen geben nur gemalte Motive und Beschreibungen eine gewisse Auskunft.
Epoche 1 (1880 bis 1920/24)
Das ist die Zeit der großen acht Länderbahnen (Baden, Bayern, Hessen, Mecklenburg, Oldenburg, Preußen, Sachsen und Württemberg) von der Gründerzeit bis zur Bildung der Reichsbahn DR am 1. April 1920 bzw. der Reichsbahn-Gesellschaft DRG 1924 (die DRG war nach dem Reichsbahngesetz die betriebsführende Gesellschaft der DR). Das Gleisnetz ist weitgehend ausgebaut, die Eisenbahn hat ein Monopol im außerstädtischen Personen- und Güterverkehr. Auf den Schienen herrscht eine große Vielfalt von Lokomotiven und Wagen. Einige Länderbahnen besitzen neben der üblichen schwarz-roten Lackierung bei den Dampfloks auch buntere Farben, wobei über die richtigen Farbtöne mangels authentischer Fotos etliche Interpretationen vorliegen. Die ersten Versuche mit elektrischem Betrieb werden unternommen.
Epoche 1 nach NEM 806 D:
Epoche 2 (ab 1920 bis 1945/1949)
Diese Epoche betrifft ganz unterschiedliche zeitliche Ereignisse im Spektrum zwischen einer großen Blüte im Schienenverkehr und einem desaströsen Niedergang der Bahnen in den Kriegswirren. Üblicherweise unterteilt man die Gesamtepoche in mindestens drei Unterepochen:
Für den Personenverkehr werden "Einheits-Personenwagen" entwickelt - im Volksmund später als "Donnerbüchsen" getauft. Erste elektrifizierte Netze entstehen. Der Schnellverkehr der “fliegenden Züge” führt die Reichsbahn mit an die Spitze der Bahnentwicklung. Danach kommt die Maschinerie Reichsbahn im vorgeblichen Dienste des Staates mit allen ihren negativen Begleiterscheinungen ins Rollen. Nach dem Krieg muss die Infrastruktur erst einmal notdürftig repariert werden, bevor an Zukunftsprojekte gedacht werden kann.
Bis zur Bildung der beiden deutschen Staaten sind die Fahrzeuge neben der alten Reichsbahnangabe auch mit den jeweiligen Zonenbezeichnungen beschrfitet.
Epoche 2 nach NEM 806 D:
Epoche 3 (1949 bis 1968/1970)
Nach Gründung der DB und DDR-DR ist die Zeit ab 1949 geprägt von den Aufbauleistungen der Nachkriegszeit bis hin zum einsetzenden Strukturwandel bei beiden deutschen Bahngesellschaften. Zunächst notwendigerweise gebraucht, geht die Zeit der Dampflokomotiven allmählich zu Ende. Nur noch verhältnismäßig wenige Dampfloks werden nach dem Krieg gebaut.
Die modernen Elloks und Dieselloks dominieren bereits etliche Regionen bzw. Strecken. Bei der Bundesbahn wird ein Netz von Fernschnellzügen aufgebaut, das in den Vorlaufbetrieb des IC-Verkehrs mündet. Bei der DR setzt man mehr auf die Eisenbahn als Massentransportmittel und nicht so sehr auf Schnelligkeit. Mit vielen vorhandenen Farbfotos lässt sich die genaue Farbgebung der Fahrzeuge gut nachvollziehen.
Bei der Epocheneinteilung, zumindest bei der DB, wird meist zwischen zwei Unterepochen getrennt:
Epoche 4 (1968/1970 bis 1990)
Die Jahre 1968 und 1970 markieren den Zeitpunkt, wo bei der DB bzw. bei der DR offiziell die Umzeichnung der Triebfahrzeuge auf Computerbeschriftung eingeführt wurde. Obwohl sich bei den Fahrzeugen an sich nichts ändert, ist dies für Fotografen und Modellbahner eine wichtige Epochenzäsur, weil eben gut sichtbar.
Bei der DB wird ab 1971 das IC-Systemnetz aufgebaut, zunächst nur erstklassig und oft nur im Zweistundentakt, ab 1979 dann zweiklassig und meist jede Stunde. Bei der DB werden die letzten Dampfloks im Oktober 1977 abgestellt, bei der DR einige Jahre später (außer diversen Schmalspurloks). Bis zur 150 Jahr-Feier der deutschen Eisenbahnen anno 1985 herrscht auf DB-Gleisen quasi ein “Dampflokverbot”.
Die Epoche klingt aus mit der Öffnung der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten und mit der sich anschließenden Umstrukturierung des nationalen Bahnwesens. An Hand einiger Situationen, speziell der Lackierung, kann die Gesamtepoche 4 in einzelne Unterepochen eingeteilt werden (auf die DB bezogen):
Epoche 5 (1990 bis 2008)
Von den politischen Veränderungen in Europa ab 1989 wurde natürlich auch das Bahnwesen in Deutschland betroffen. Zunächst wurden die beiden Bahnen der DB und DR paralell weiter betrieben, dann ging die DR organisatorisch kurzfristig in der alten DB auf, bevor ab 1994 mit der Deutschen Bahn AG für den gesamten staatlichen Bahnbereich eine neue Unternehmensrechtsform eingeführt wurde.
Mittelfristig ist eine Privatisierung der Unternehmung mit Gang an die Börse geplant. Die Jahre dieser Epoche waren zunächst von der Inbetriebnahme der ersten Neubaustrecken mit ICE-Verkehr (Hannover-Würzburg, Mannheim-Stuttgart) ab 1991 geprägt sowie von den schnell einsetzenden “Verkehrsprojekten Deutsche Einheit” mit etlichen Oberbauarbeiten und Elektrifizierungen der Hauptverbindungen.
Der zweite Teil der Epoche ist gepägt durch eine enorme Zunahme privater Bahngesellschaften sowie eine Revitalisierung etlicher Nebenbahnen (oft in privater Regie). Die Zäsur mit der Umstrukturierung der Institution DB zu einer Privatgesellschaft lässt somit eindeutig zwei Unterepochen erkennen:
Epoche 6 (ab 2008)
Geprägt wird die Epoche durch den freien Zugang von privaten EVU und EVU aus anderen Staaten der EU. Vor allem im Güterverkehr ergibt sich dadurch ein sehr buntes Bild - auch durch die Reaktivierung einiger Altbauloks (z.B. V200.1, E94). Im Personenverkehr bietet der Nahverkehr durch die deutliche Zunahme von privaten Betreibern Kontrast zur Dominanz der Treibwagen weniger Hersteller.
Der Zeitpunkt der Einführung des (siehe Wiki: Nationales Fahrzeugeinstellungsregister) wurde für Deutschland als der Beginn der Epoche 6 festgelegt. Richtigerweise müsste der Beginn der Epoche 6 dann aber 2007 sein.
(Ergänzt durch Luchs)
(Link zum Fahrzeugregister und kleine Textergänzungen von Daemon)
Diese Epoche beschreibt die Anfänge der Eisenbahnen mit den ersten Fahrzeugen (Lok Adler oder Saxionia) ab einem vielfach eisenbahnlosen Umfeld bis zur Entfaltung der deutschen Länderbahnen. Fotos aus dieser Zeit sind natürlich rar. Über richtige Farbgebungen geben nur gemalte Motive und Beschreibungen eine gewisse Auskunft.
Epoche 1 (1880 bis 1920/24)
Das ist die Zeit der großen acht Länderbahnen (Baden, Bayern, Hessen, Mecklenburg, Oldenburg, Preußen, Sachsen und Württemberg) von der Gründerzeit bis zur Bildung der Reichsbahn DR am 1. April 1920 bzw. der Reichsbahn-Gesellschaft DRG 1924 (die DRG war nach dem Reichsbahngesetz die betriebsführende Gesellschaft der DR). Das Gleisnetz ist weitgehend ausgebaut, die Eisenbahn hat ein Monopol im außerstädtischen Personen- und Güterverkehr. Auf den Schienen herrscht eine große Vielfalt von Lokomotiven und Wagen. Einige Länderbahnen besitzen neben der üblichen schwarz-roten Lackierung bei den Dampfloks auch buntere Farben, wobei über die richtigen Farbtöne mangels authentischer Fotos etliche Interpretationen vorliegen. Die ersten Versuche mit elektrischem Betrieb werden unternommen.
Epoche 1 nach NEM 806 D:
- Epoche 1 a: Entstehung erster Territorialeisenbahnen mit Privat- oder Staatsbahncharakte (1835 bis 1875)
- Epoche 1 b: Entstehung der großen Staatsbahnnetze (1875 bis 1895)
- Epoche 1 c: Abschluss des Netzausbaus (1895 bis 1910)
- Epoche 1 d: Stagnation in der Entwicklung durch den 1. Weltkrieg (1910 bis 1920)
Epoche 2 (ab 1920 bis 1945/1949)
Diese Epoche betrifft ganz unterschiedliche zeitliche Ereignisse im Spektrum zwischen einer großen Blüte im Schienenverkehr und einem desaströsen Niedergang der Bahnen in den Kriegswirren. Üblicherweise unterteilt man die Gesamtepoche in mindestens drei Unterepochen:
- Epoche 2 a: Die Reichsbahn in Friedenszeiten (nach 1920 bis 1939)
- Epoche 2 b: Die Reichsbahn im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945)
- Epoche 2 c: Unmittelbare Nachkriegszeit (1945 bis 1949)
Für den Personenverkehr werden "Einheits-Personenwagen" entwickelt - im Volksmund später als "Donnerbüchsen" getauft. Erste elektrifizierte Netze entstehen. Der Schnellverkehr der “fliegenden Züge” führt die Reichsbahn mit an die Spitze der Bahnentwicklung. Danach kommt die Maschinerie Reichsbahn im vorgeblichen Dienste des Staates mit allen ihren negativen Begleiterscheinungen ins Rollen. Nach dem Krieg muss die Infrastruktur erst einmal notdürftig repariert werden, bevor an Zukunftsprojekte gedacht werden kann.
Bis zur Bildung der beiden deutschen Staaten sind die Fahrzeuge neben der alten Reichsbahnangabe auch mit den jeweiligen Zonenbezeichnungen beschrfitet.
Epoche 2 nach NEM 806 D:
- Epoche 2 a: Übergang der Staatseisenbahnen auf das Reich (1920 bis 1925)
- Epoche 2 b: Periode der „Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft“ DRG (1925 bis 1937)
- Epoche 2 c: Eingliederung der Eisenbahnen des Saarlandes und der Österreichischen Bundesbahnen (1937 bis 1950)
Epoche 3 (1949 bis 1968/1970)
Nach Gründung der DB und DDR-DR ist die Zeit ab 1949 geprägt von den Aufbauleistungen der Nachkriegszeit bis hin zum einsetzenden Strukturwandel bei beiden deutschen Bahngesellschaften. Zunächst notwendigerweise gebraucht, geht die Zeit der Dampflokomotiven allmählich zu Ende. Nur noch verhältnismäßig wenige Dampfloks werden nach dem Krieg gebaut.
Die modernen Elloks und Dieselloks dominieren bereits etliche Regionen bzw. Strecken. Bei der Bundesbahn wird ein Netz von Fernschnellzügen aufgebaut, das in den Vorlaufbetrieb des IC-Verkehrs mündet. Bei der DR setzt man mehr auf die Eisenbahn als Massentransportmittel und nicht so sehr auf Schnelligkeit. Mit vielen vorhandenen Farbfotos lässt sich die genaue Farbgebung der Fahrzeuge gut nachvollziehen.
Bei der Epocheneinteilung, zumindest bei der DB, wird meist zwischen zwei Unterepochen getrennt:
- Epoche 3 a: Die Aufbauzeit mit Dominanz der Dampfloks (1949 bis 1956)
- Epoche 3 b: Der einsetzende Strukturwandel (1956 bis 1968/1970)
Epoche 4 (1968/1970 bis 1990)
Die Jahre 1968 und 1970 markieren den Zeitpunkt, wo bei der DB bzw. bei der DR offiziell die Umzeichnung der Triebfahrzeuge auf Computerbeschriftung eingeführt wurde. Obwohl sich bei den Fahrzeugen an sich nichts ändert, ist dies für Fotografen und Modellbahner eine wichtige Epochenzäsur, weil eben gut sichtbar.
Bei der DB wird ab 1971 das IC-Systemnetz aufgebaut, zunächst nur erstklassig und oft nur im Zweistundentakt, ab 1979 dann zweiklassig und meist jede Stunde. Bei der DB werden die letzten Dampfloks im Oktober 1977 abgestellt, bei der DR einige Jahre später (außer diversen Schmalspurloks). Bis zur 150 Jahr-Feier der deutschen Eisenbahnen anno 1985 herrscht auf DB-Gleisen quasi ein “Dampflokverbot”.
Die Epoche klingt aus mit der Öffnung der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten und mit der sich anschließenden Umstrukturierung des nationalen Bahnwesens. An Hand einiger Situationen, speziell der Lackierung, kann die Gesamtepoche 4 in einzelne Unterepochen eingeteilt werden (auf die DB bezogen):
- Epoche 4 a: Die klassischen Bahnfarben <mit Dampfloks> (1968 bis 1974/<1977>)
- Epoche 4 b: Die Zeit der ozeanblau-beigen Farbgebung <in der dampffreien Zeit> (1974/<1977> bis 1985)
- Epoche 4 c: Die “rote” Farbgebung bis zum ICE-Regelverkehr, wieder Einsatz von Museums-Dampfloks (1985 bis1990)
Epoche 5 (1990 bis 2008)
Von den politischen Veränderungen in Europa ab 1989 wurde natürlich auch das Bahnwesen in Deutschland betroffen. Zunächst wurden die beiden Bahnen der DB und DR paralell weiter betrieben, dann ging die DR organisatorisch kurzfristig in der alten DB auf, bevor ab 1994 mit der Deutschen Bahn AG für den gesamten staatlichen Bahnbereich eine neue Unternehmensrechtsform eingeführt wurde.
Mittelfristig ist eine Privatisierung der Unternehmung mit Gang an die Börse geplant. Die Jahre dieser Epoche waren zunächst von der Inbetriebnahme der ersten Neubaustrecken mit ICE-Verkehr (Hannover-Würzburg, Mannheim-Stuttgart) ab 1991 geprägt sowie von den schnell einsetzenden “Verkehrsprojekten Deutsche Einheit” mit etlichen Oberbauarbeiten und Elektrifizierungen der Hauptverbindungen.
Der zweite Teil der Epoche ist gepägt durch eine enorme Zunahme privater Bahngesellschaften sowie eine Revitalisierung etlicher Nebenbahnen (oft in privater Regie). Die Zäsur mit der Umstrukturierung der Institution DB zu einer Privatgesellschaft lässt somit eindeutig zwei Unterepochen erkennen:
- Epoche 5 a: Die deutschen Bahnen nach dem Fall der Mauer (1990 bis 1994)
- Epoche 5 b: Die Deutsche Bahn als AG (ab 1994 bis 2008)
Epoche 6 (ab 2008)
Geprägt wird die Epoche durch den freien Zugang von privaten EVU und EVU aus anderen Staaten der EU. Vor allem im Güterverkehr ergibt sich dadurch ein sehr buntes Bild - auch durch die Reaktivierung einiger Altbauloks (z.B. V200.1, E94). Im Personenverkehr bietet der Nahverkehr durch die deutliche Zunahme von privaten Betreibern Kontrast zur Dominanz der Treibwagen weniger Hersteller.
Der Zeitpunkt der Einführung des (siehe Wiki: Nationales Fahrzeugeinstellungsregister) wurde für Deutschland als der Beginn der Epoche 6 festgelegt. Richtigerweise müsste der Beginn der Epoche 6 dann aber 2007 sein.
(Ergänzt durch Luchs)
(Link zum Fahrzeugregister und kleine Textergänzungen von Daemon)
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