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Minden-Deutz Drehgestelle Druckbare Version

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lichti schrieb:

Eine neue Ära in der Entwicklung von Reisezugwagendrehgestellen begann 1948 - nach Ende des zweiten Weltkrieges - beim Reisbahnzentralamt Göttingen, später Bundesbahnzentralamt Minden. Zusammen mit der Firma Westwagon, Köln-Deutz (später Klöckner-Humboldt-Deutz KG), entstand das Drehgestell Minden-Deutz, das unter etwa 6000 Schnell- und Eilzugwagen und - in der Ausführung als "Minden-Deutz leicht"- unter 5300 Eilzug- und Nahverkehrswageneingesetzt wurde.
Folgende Gedanken lagen der Entwicklung zu Grunde:

1. Leichte Einheitsausführung mit einer Tragfähigkeit entsprechend einer Radsatzlast von 16 t, um alle zu erwartenden Fahrzeuggewichte und Nutzlasten abzudecken.
2. Möglichts gute Laufeigenschaften wagerecht-quer durch verschleißfreie Anlenkung der Radsätze am Rahmen über Lenker. Damit gleichzeitig verschleißfreie Radsatzführung und Streckung des Sinuslaufes (Radsatzstand 2500 mm)
3. Lange und progressiv wirkende Wiegenpendel mit freiem Querspiel der Wiege in der Geraden.
4. Primär- und Sekundärstufe nur noch mit Schraubenfedern unter Parallelschaltung von hydraulischen Schwingungsdämpfern zur Verbesserung der senkrechten Laufgüte.
5. Einfache und Übersichtliche Rahmenkonstruktion

Baumerkmale:

• Geschweißter Drehgestellrahmen aus Walzprofil und Blechen für 2000 mm Radsatz-Wellenschenkelmittenabstand und 2500 mm Radsatzstand.
• Radsatzführung über angeschraubte Federblattlenker mit zusätzlicher Notführung
• Federträger an kardanisch gelagerten Schwingpendel hängend und Schaken am Drehgestellrahmen
• Über Schraubenfedern auf Federträgern abgestützte Wiege
• in Längs- und Querrichtung elastisch geführten und die untere Drehpfanne sowie die seitlichen Gleitstücke tragend.
• Verwendung von Schraubenfedern und hydraulischen Schwingungsdämpfern in der Sekundärstufe schräg angeordnet
• Leichtes Achsbremsgestänge mit Doppelbremsklötzen und Bremsfestpunktanlenkung im Drehgestellrahmen

Aus dem MD 32 abgewandelt

MD 33 mit gekröpften Kopfstücken im Drehgestellrahmen (Fährbotfähigkeit) und schwerem Achbremsgestänge
MD 36 entspricht dem MD 32 und MD 33 jedoch mit WBS (Wellenbremsscheiben)
MD 41 für 26,4m Wagen eine besonders leichte Version des MD
MD 42 entspricht dem MD 41 jedoch mit automatischer Lastabbremsung
MD 43 entspricht MD 41 jedoch mit WBS
MD 44 für Doppelstockautotransportwagen entspricht dem MD 42 jedoch kleineren Rädern und WBS