KarsTTen schrieb:
Die Fernmeldetechnik der Deutschen Reichsbahn (DR der DDR von 1945 bis 1990) war sehr umfangreich und auch sehr gut ausgebaut. Es gab die Unterteilung in folgende Netze:
-Basa ( Bahnselbstanschluss oder auch Bahnselbstwahlanlage)
-Bafesa ( Bahnfernschreibselbstwahlanschluss )
-Funk (analoges Funknetz)
-OB-Netz ( Ortsbatterie betriebene Fernsprecher )
-WL (Wechselsprechanlagen)
-Dispatcher74 (Verbindungen der Dispatcherzentrale zu Stellwerken und wichtigen Betriebsstellen mit Dispatcher 74-Technik)
-ZBWL (Zentralbatterie Wechselsprechanlage; auch als Zentrale Betriebswechselsprechanlage bezeichnet)
-FKWA (FernKonferenzWechselsprechAnlage)
Für die Instandhaltung und die Reparatur dieser Netze und Anlagen waren die SFM ( Signal- und Fernmeldemeistereien ); ab 01. Mai 1987 als IwSFP ( Instandhaltungswerk für Signal-; Fernmelde-; und Prozessautomatisierungstechnik ) bezeichnet; zuständig. Für Baumaßnahmen war der ASFP (Anlagenbau für Signal-; Fernmelde-; und Prozessautomatisierungstechnik) verantwortlich (vor dem 01. Mai 1987 als SFW).
Das Basa-Netz war neben dem Telefonnetz der Deutschen Post das zweitgrößte Selbstwahlnetz in der DDR. Die Technik war hauptsächlich als GWN (Großwählernebenstellenanlage) ausgeführt, die auf der HDW-Technik (Hebdrehwähler) basiert. Kleinere Nebenstellen wurden auch in Relaistechnik sowie in Koordinatenschaltertechnik betrieben.
Als Beispiel soll die MSN 70 ( Mittlere Schalternebenstellen-Anlage) genannt werden.
Als Engeräte wurde alles was an Fernsprechendgeräten in der DDR hergestellt wurde, eingesetzt. Dazu gehören z.B. der W 38, W 49, W 61/63, Tesla 68 (tschechische Produktion), Variant, Apart und Alpha (teilweise mit Tastaturen), LF 700 (Lautfernsprecher 700) sowie auch DIVA und EVA 66/67 ( Einheitsvorzimmeranlage). Auch befanden sich noch einige Endgeräte aus Vorkriegsproduktion und Geräte aus der UdSSR im Einsatz.
Zur DDR-weiten Verbindung der Basa-Ämter war das Netz der GKA zuständig. Alle Fernwahlen (Vorwahl 9x) liefen über diese Ämter. Zusätzlich gab es Querverbindungen von Knotenbasa (Vorwahl 8xx) untereinander.
Die GKA wie auch die Knotenbasa waren mit HDW-Technik ausgestattet, die Endbasa arbeitete auch mit anderer Technik.
Zur Erhöhung der Leitungskapazität erfolgte die Verbindung der Basa auch mit Fernübertragungstechniken, wie Induktivumsetzern oder PCM (PulsCodeModulation und LWL LichtWellenLeiter (Glasfaserkabel). PCM und Glasfaserkabel kamen aber erst Ende der 80'er Jahre zum Einsatz.
Die Bafesa war für die fernmeldetechnische Anbindung der Fernschreibtechnik notwendig.
Fernwahlen der Bafesa-Ämter liefen auch über die GKA.
An Fernschreibgeräten waren die T 51/12, T 52, selten F 1200 und F 2000 (elektronischer Fernschreiber) im Einsatz.
Beim Funk gab es vielfältige Anwendungsbereiche:
1. Alarmierung
2. Baustellenfunk
3. Bremsprobesignalanlage (BPS)
4. Bremsprüfanlage (BPA)
5. Container
6. Erprobung instandgesetzter Dieselloks
7. Eisenbahnfährschiffunk
8. Güterabfertigung
9. Hauptabteilung I (später HA STBA)
10. Hilfszug
11. Instandhaltungs- und Entstörfunk
12. Rangierfunk
13. S-Bahn-Funk
14. Schneeräumdienst
15. Unfallwagen
16. Wagendienst
17. Wagengrenzstelle
18. Wagenmeister
19. Weichenreiniger
20. Werktransport
21. Zugabfertiger
22. Zugfertigsteller
23. Zugfunk
Für das Zugfunknetz waren in jedem Bahnhof und Abzweigstelle Sende-, Empfangsgeräte (FESA) installiert (in der Regel auf Stellwerken) die über Kabel miteinander verbunden waren. Auf dem Fahrdienstleiterstellwerk waren dazu auch entsprechende Tisch-Funkgeräte (FADA) aufgestellt. Zum Herstellen einer Gesprächsverbindung mit dem Lokführer wurde die Zugnummer in das Gerät eingegeben und die Sprechtaste anschließend gedrückt. Im Gegensatz zur Bundesbahn konnte man auch selektiv ins Basa-Netz einwählen. Dazu rief man den Dispatcher mit seiner ZÜV und teilte ihm die zu rufenden Dienststelle mit, dann stellte er die Verbindung her. Bei der Bundesbahn war ihm Gegensatz zur Reichsbahn dabei der gesamte Zugfunkabschnitt für weitere Gespräche blockiert.
Das OB-Netz war in der Hauptsache zur direkten Kommunikation in den Bahnhöfen und auch von Bahnhof zu den Nachbarbahnhöfen gedacht. Hinzu kamen die „wichtigen“ Betriebsstellen und vor allem die Fernsprecher an der Strecke, an Signalen, an Bahnübergängen und Übergabestellen. Die Fernsprechgeräte wurden alle durch eine Batterie (Fernsprecher in den Fernsprechbuden) oder durch eine örtliche Stromversorgung gespeist.
Es gab in diesem Netz auch so genannte Bezirksverbindungen die innerhalb der Grenzen der Rbd bzw. Rba verliefen.
Hierzu folgende Erläuterungen:
- Fz Fernsprechzugmeldeleitung
- Fo Fernsprechortsverbindung (auch Bahnhofsverbindung genannt)
- Fs Fernsprechstreckenverbindung (diese Leitungen liefen mindestens bis zum nächsten Bahnhof), wurde über ihr auch Zugmeldungen abgegeben, so hieß sie Fsz
- Fb Fernsprechbezirksverbindung (Leitungen die immer über mehrere Bahnhöfe liefen mit besonderen Funktionen )
- Fbe Fernsprechbezirksverbindung für die elektrische Zugförderung
- Fbt Fernsprechbezirksverbindung für technische Dienste
- Fbu Fernsprechbezirksunfallleitung (im Falle eines Unfalles die wichtigste Fernsprechverbindung)
Für die Fernsprecher (also die in den Fernsprechbuden) gab es folgende Bezeichnungen:
- Signalfernsprecher (Standort an einem oder zugeordnet für mehrere Signale)
- Streckenfernsprecher (an den Strecken mit Erdkabel alle 2 km aufgestellte Fernsprechbuden die an die Fs angeschlossen waren; in diesen Buden liefen auch die Fbt/Fbu und auf elektrifizierten Strecken Fbe. Die Fbu wurde bei Bedarf über einen versiegelten Umschalter auf die Fbt geschaltet)
- Weichenfernsprecher (war eine seltene Anwendung)
- Meldefernsprecher (auch Meldeapparat genannt; aufgestellt z.B. in Aufsichten und Übergabestellen)
Als Endgeräte war auch alles in der DDR produzierte Material eingesetzt auch OB-Geräte der Marke Tesla und Vorkriegsbestände. In den Stellwerken waren mehrteilige OB-Geräte
(auch als Befehlsfernsprecher 5-, 10 oder 20-teilig bezeichnet) aufgestellt auf denen die OB-Leitungen des Bahnhofes aufgeschalten sind. Eine Besonderheit war, das die Fb-Leitungen auf einem Vermittlungsplatz in der Basa aufliefen, wo die Möglichkeit bestand, die OB-Leitung auf eine zuvor gewählte und bestehende Basa-Verbindung aufzuschalten.
Auf vielen Fahrdienstleiterplätzen gab es statt einer Vielzahl von Endgeräten nur ein Allfernsprecher, auf dem alle ZB- und OB-Leitungen aufliefen. Diese Geräte wurden aber nur in größeren Stellwerken eingebaut, da die Technik sehr "groß" und unfangreich war.
Die WL-Anlagen (eigentlich WS - Wechselsprechanlage, der Begriff WL kommt vom Hersteller Wilhelm Lipinski ; WL ist aber im täglichen Sprachgebrauch benutzt worden) sind eigengespeiste Sprechstellen, bei denen per Linientaste der gewünschte Gesprächsteilnehmer gerufen wird. Zum Herstellen der Verbindung betätigt der Gerufene die Sprechtaste. Nach Gesprächsende wurde diese Verbindung mit der Trenntaste beendet. Als Bauformen gibt es Sprechstellen mit einer Linientaste oder bis zu max. 20 Linientasten. Eingesetzt sind diese Anlagen hauptsächlich auf kleineren Bahnhöfen oder größeren Gebäudekomplexen.
Die Dispatcher-Technik ist eine modifizierte Form der WL-Technik (Wechselsprechtechnik) bei der Leitungen von der Dispatcherzentrale über mehrere Bahnhöfe geschalten sind wobei der Dispatcher die Möglichkeit hat jeden Fahrdienstleiter einzeln zu erreichen als auch einen Sammelruf durchzuführen damit alle an der „Strecke“ angeschlossenen Fahrdienstleiter eine Durchsage ohne ihr Eingreifen hören konnten. Nur zur Bestätigung der Durchsage musste man im Stellwerk nur die Sprechtaste drücken und die Meldung bestätigen. Die Wahl erfolgte mittels Tonwahl; es wurde zur Ruferzeugung ein Ton aus zwei Frequenzen im NF-Bereich auf die Leitung gesendet der mittels in den Anschaltkästen der Dispatcher 74-Geräte eingesteckten Frequenzkarten ausgelöst wurde. Vom Stellwerk zum Dispatcher war nur die Betätigung der Sprechtaste notwendig (ggf. ein kurzes Ansprechen des Dispatchers) um einen Ruf in der Zentrale auszulösen. Das Gespräch zwischen Fahrdienstleiter und Dispatcher konnten alle anderen Fahrdienstleiter mithören.
Die ZBWL (Zentralbatterie-Wechselsprechanlage oder Zentrale Betriebswechselsprechanlage) ist eine Mischung zwischen WL-Technik, Beschallungsanlage und Basa-Technik.
Solche Anlagen wurden nur bei größeren Bahnhöfen installiert.
In dieser Anlage wird der Gesprächsteilnehmer nicht wie bei der WL per Linientaste gerufen sondern es wird über eine Zahlentastatur auf den Geräten eine zweistellige Rufnummer eingegeben. Diese löst in der Zentralsteuerung den Wahlvorgang per Koordinatenschalter aus. Der gerufene Teilnehmer hört ein Rufsignal auf seiner Sprechstelle und stellt mit Drücken der Sprechtaste die Verbindung her. Zum Beenden der Verbindung gibt es eine Lösch-/Trenntaste. Bei der ZBWL gibt es auch Außensprechstellen um die Kommunikation im Bahnhofsbereich zu erleichtern. Fernverbindungen zu anderen Bahnhöfen waren auch möglich, es mussten aber die Leitungslängen beachtet werden und dadurch waren solche Verbindungen nicht so verbreitet. Eine Besonderheit war die Anschaltmöglichkeit einzelner OB’s die auch per Wahl gerufen wurden. Per Rufgenerator wurde ein Rufsignal an den OB ausgegeben und danach die Verbindung hergestellt. Wenn vom OB aus gerufen wird, so wird in der Zentralsteuerung per Rufauswerter ein in der Anlage vordefiniertes Ziel gewählt und gerufen.
- Die FKWA war die Fernsprechverbindung des Dispatcherapparates untereinander und hatte keine Verbindung zum Post- oder Basa-Netz. Genau wie die ZBWL wurde die FKWA mit Koordinatenschalter vermittelt.
Diese Anlagen (bis auf die Basa und die ZBWL) verlieren bei der DBAG immer mehr an Bedeutung.
Mit Ausbau des GSM-R Netzes werden solche Anlagen immer weiter abgeschalten bzw. zurück- oder gänzlich abgebaut. Wenn man heute noch an den Bahnstrecken z.B. Fernsprechbuden stehen sieht, so sind die Beschriftungen entfernt worden und in den Buden sind auch keine Fernsprecher mehr vorhanden, da diese Anlagen nicht mehr von der DBAG betrieben werden.
Medium 313 anzeigen Medium 314 anzeigen Medium 467 anzeigen Medium 468 anzeigen Medium 170 anzeigen
Hier noch ein paar Links zur Technik:
MSN 70
Vermittlungstechnik (GWN)
Telefone
Fernschreiber
Die Fernmeldetechnik der Deutschen Reichsbahn (DR der DDR von 1945 bis 1990) war sehr umfangreich und auch sehr gut ausgebaut. Es gab die Unterteilung in folgende Netze:
-Basa ( Bahnselbstanschluss oder auch Bahnselbstwahlanlage)
-Bafesa ( Bahnfernschreibselbstwahlanschluss )
-Funk (analoges Funknetz)
-OB-Netz ( Ortsbatterie betriebene Fernsprecher )
-WL (Wechselsprechanlagen)
-Dispatcher74 (Verbindungen der Dispatcherzentrale zu Stellwerken und wichtigen Betriebsstellen mit Dispatcher 74-Technik)
-ZBWL (Zentralbatterie Wechselsprechanlage; auch als Zentrale Betriebswechselsprechanlage bezeichnet)
-FKWA (FernKonferenzWechselsprechAnlage)
Für die Instandhaltung und die Reparatur dieser Netze und Anlagen waren die SFM ( Signal- und Fernmeldemeistereien ); ab 01. Mai 1987 als IwSFP ( Instandhaltungswerk für Signal-; Fernmelde-; und Prozessautomatisierungstechnik ) bezeichnet; zuständig. Für Baumaßnahmen war der ASFP (Anlagenbau für Signal-; Fernmelde-; und Prozessautomatisierungstechnik) verantwortlich (vor dem 01. Mai 1987 als SFW).
Das Basa-Netz war neben dem Telefonnetz der Deutschen Post das zweitgrößte Selbstwahlnetz in der DDR. Die Technik war hauptsächlich als GWN (Großwählernebenstellenanlage) ausgeführt, die auf der HDW-Technik (Hebdrehwähler) basiert. Kleinere Nebenstellen wurden auch in Relaistechnik sowie in Koordinatenschaltertechnik betrieben.
Als Beispiel soll die MSN 70 ( Mittlere Schalternebenstellen-Anlage) genannt werden.
Als Engeräte wurde alles was an Fernsprechendgeräten in der DDR hergestellt wurde, eingesetzt. Dazu gehören z.B. der W 38, W 49, W 61/63, Tesla 68 (tschechische Produktion), Variant, Apart und Alpha (teilweise mit Tastaturen), LF 700 (Lautfernsprecher 700) sowie auch DIVA und EVA 66/67 ( Einheitsvorzimmeranlage). Auch befanden sich noch einige Endgeräte aus Vorkriegsproduktion und Geräte aus der UdSSR im Einsatz.
Zur DDR-weiten Verbindung der Basa-Ämter war das Netz der GKA zuständig. Alle Fernwahlen (Vorwahl 9x) liefen über diese Ämter. Zusätzlich gab es Querverbindungen von Knotenbasa (Vorwahl 8xx) untereinander.
Die GKA wie auch die Knotenbasa waren mit HDW-Technik ausgestattet, die Endbasa arbeitete auch mit anderer Technik.
Zur Erhöhung der Leitungskapazität erfolgte die Verbindung der Basa auch mit Fernübertragungstechniken, wie Induktivumsetzern oder PCM (PulsCodeModulation und LWL LichtWellenLeiter (Glasfaserkabel). PCM und Glasfaserkabel kamen aber erst Ende der 80'er Jahre zum Einsatz.
Die Bafesa war für die fernmeldetechnische Anbindung der Fernschreibtechnik notwendig.
Fernwahlen der Bafesa-Ämter liefen auch über die GKA.
An Fernschreibgeräten waren die T 51/12, T 52, selten F 1200 und F 2000 (elektronischer Fernschreiber) im Einsatz.
Beim Funk gab es vielfältige Anwendungsbereiche:
1. Alarmierung
2. Baustellenfunk
3. Bremsprobesignalanlage (BPS)
4. Bremsprüfanlage (BPA)
5. Container
6. Erprobung instandgesetzter Dieselloks
7. Eisenbahnfährschiffunk
8. Güterabfertigung
9. Hauptabteilung I (später HA STBA)
10. Hilfszug
11. Instandhaltungs- und Entstörfunk
12. Rangierfunk
13. S-Bahn-Funk
14. Schneeräumdienst
15. Unfallwagen
16. Wagendienst
17. Wagengrenzstelle
18. Wagenmeister
19. Weichenreiniger
20. Werktransport
21. Zugabfertiger
22. Zugfertigsteller
23. Zugfunk
Für das Zugfunknetz waren in jedem Bahnhof und Abzweigstelle Sende-, Empfangsgeräte (FESA) installiert (in der Regel auf Stellwerken) die über Kabel miteinander verbunden waren. Auf dem Fahrdienstleiterstellwerk waren dazu auch entsprechende Tisch-Funkgeräte (FADA) aufgestellt. Zum Herstellen einer Gesprächsverbindung mit dem Lokführer wurde die Zugnummer in das Gerät eingegeben und die Sprechtaste anschließend gedrückt. Im Gegensatz zur Bundesbahn konnte man auch selektiv ins Basa-Netz einwählen. Dazu rief man den Dispatcher mit seiner ZÜV und teilte ihm die zu rufenden Dienststelle mit, dann stellte er die Verbindung her. Bei der Bundesbahn war ihm Gegensatz zur Reichsbahn dabei der gesamte Zugfunkabschnitt für weitere Gespräche blockiert.
Das OB-Netz war in der Hauptsache zur direkten Kommunikation in den Bahnhöfen und auch von Bahnhof zu den Nachbarbahnhöfen gedacht. Hinzu kamen die „wichtigen“ Betriebsstellen und vor allem die Fernsprecher an der Strecke, an Signalen, an Bahnübergängen und Übergabestellen. Die Fernsprechgeräte wurden alle durch eine Batterie (Fernsprecher in den Fernsprechbuden) oder durch eine örtliche Stromversorgung gespeist.
Es gab in diesem Netz auch so genannte Bezirksverbindungen die innerhalb der Grenzen der Rbd bzw. Rba verliefen.
Hierzu folgende Erläuterungen:
- Fz Fernsprechzugmeldeleitung
- Fo Fernsprechortsverbindung (auch Bahnhofsverbindung genannt)
- Fs Fernsprechstreckenverbindung (diese Leitungen liefen mindestens bis zum nächsten Bahnhof), wurde über ihr auch Zugmeldungen abgegeben, so hieß sie Fsz
- Fb Fernsprechbezirksverbindung (Leitungen die immer über mehrere Bahnhöfe liefen mit besonderen Funktionen )
- Fbe Fernsprechbezirksverbindung für die elektrische Zugförderung
- Fbt Fernsprechbezirksverbindung für technische Dienste
- Fbu Fernsprechbezirksunfallleitung (im Falle eines Unfalles die wichtigste Fernsprechverbindung)
Für die Fernsprecher (also die in den Fernsprechbuden) gab es folgende Bezeichnungen:
- Signalfernsprecher (Standort an einem oder zugeordnet für mehrere Signale)
- Streckenfernsprecher (an den Strecken mit Erdkabel alle 2 km aufgestellte Fernsprechbuden die an die Fs angeschlossen waren; in diesen Buden liefen auch die Fbt/Fbu und auf elektrifizierten Strecken Fbe. Die Fbu wurde bei Bedarf über einen versiegelten Umschalter auf die Fbt geschaltet)
- Weichenfernsprecher (war eine seltene Anwendung)
- Meldefernsprecher (auch Meldeapparat genannt; aufgestellt z.B. in Aufsichten und Übergabestellen)
Als Endgeräte war auch alles in der DDR produzierte Material eingesetzt auch OB-Geräte der Marke Tesla und Vorkriegsbestände. In den Stellwerken waren mehrteilige OB-Geräte
(auch als Befehlsfernsprecher 5-, 10 oder 20-teilig bezeichnet) aufgestellt auf denen die OB-Leitungen des Bahnhofes aufgeschalten sind. Eine Besonderheit war, das die Fb-Leitungen auf einem Vermittlungsplatz in der Basa aufliefen, wo die Möglichkeit bestand, die OB-Leitung auf eine zuvor gewählte und bestehende Basa-Verbindung aufzuschalten.
Auf vielen Fahrdienstleiterplätzen gab es statt einer Vielzahl von Endgeräten nur ein Allfernsprecher, auf dem alle ZB- und OB-Leitungen aufliefen. Diese Geräte wurden aber nur in größeren Stellwerken eingebaut, da die Technik sehr "groß" und unfangreich war.
Die WL-Anlagen (eigentlich WS - Wechselsprechanlage, der Begriff WL kommt vom Hersteller Wilhelm Lipinski ; WL ist aber im täglichen Sprachgebrauch benutzt worden) sind eigengespeiste Sprechstellen, bei denen per Linientaste der gewünschte Gesprächsteilnehmer gerufen wird. Zum Herstellen der Verbindung betätigt der Gerufene die Sprechtaste. Nach Gesprächsende wurde diese Verbindung mit der Trenntaste beendet. Als Bauformen gibt es Sprechstellen mit einer Linientaste oder bis zu max. 20 Linientasten. Eingesetzt sind diese Anlagen hauptsächlich auf kleineren Bahnhöfen oder größeren Gebäudekomplexen.
Die Dispatcher-Technik ist eine modifizierte Form der WL-Technik (Wechselsprechtechnik) bei der Leitungen von der Dispatcherzentrale über mehrere Bahnhöfe geschalten sind wobei der Dispatcher die Möglichkeit hat jeden Fahrdienstleiter einzeln zu erreichen als auch einen Sammelruf durchzuführen damit alle an der „Strecke“ angeschlossenen Fahrdienstleiter eine Durchsage ohne ihr Eingreifen hören konnten. Nur zur Bestätigung der Durchsage musste man im Stellwerk nur die Sprechtaste drücken und die Meldung bestätigen. Die Wahl erfolgte mittels Tonwahl; es wurde zur Ruferzeugung ein Ton aus zwei Frequenzen im NF-Bereich auf die Leitung gesendet der mittels in den Anschaltkästen der Dispatcher 74-Geräte eingesteckten Frequenzkarten ausgelöst wurde. Vom Stellwerk zum Dispatcher war nur die Betätigung der Sprechtaste notwendig (ggf. ein kurzes Ansprechen des Dispatchers) um einen Ruf in der Zentrale auszulösen. Das Gespräch zwischen Fahrdienstleiter und Dispatcher konnten alle anderen Fahrdienstleiter mithören.
Die ZBWL (Zentralbatterie-Wechselsprechanlage oder Zentrale Betriebswechselsprechanlage) ist eine Mischung zwischen WL-Technik, Beschallungsanlage und Basa-Technik.
Solche Anlagen wurden nur bei größeren Bahnhöfen installiert.
In dieser Anlage wird der Gesprächsteilnehmer nicht wie bei der WL per Linientaste gerufen sondern es wird über eine Zahlentastatur auf den Geräten eine zweistellige Rufnummer eingegeben. Diese löst in der Zentralsteuerung den Wahlvorgang per Koordinatenschalter aus. Der gerufene Teilnehmer hört ein Rufsignal auf seiner Sprechstelle und stellt mit Drücken der Sprechtaste die Verbindung her. Zum Beenden der Verbindung gibt es eine Lösch-/Trenntaste. Bei der ZBWL gibt es auch Außensprechstellen um die Kommunikation im Bahnhofsbereich zu erleichtern. Fernverbindungen zu anderen Bahnhöfen waren auch möglich, es mussten aber die Leitungslängen beachtet werden und dadurch waren solche Verbindungen nicht so verbreitet. Eine Besonderheit war die Anschaltmöglichkeit einzelner OB’s die auch per Wahl gerufen wurden. Per Rufgenerator wurde ein Rufsignal an den OB ausgegeben und danach die Verbindung hergestellt. Wenn vom OB aus gerufen wird, so wird in der Zentralsteuerung per Rufauswerter ein in der Anlage vordefiniertes Ziel gewählt und gerufen.
- Die FKWA war die Fernsprechverbindung des Dispatcherapparates untereinander und hatte keine Verbindung zum Post- oder Basa-Netz. Genau wie die ZBWL wurde die FKWA mit Koordinatenschalter vermittelt.
Diese Anlagen (bis auf die Basa und die ZBWL) verlieren bei der DBAG immer mehr an Bedeutung.
Mit Ausbau des GSM-R Netzes werden solche Anlagen immer weiter abgeschalten bzw. zurück- oder gänzlich abgebaut. Wenn man heute noch an den Bahnstrecken z.B. Fernsprechbuden stehen sieht, so sind die Beschriftungen entfernt worden und in den Buden sind auch keine Fernsprecher mehr vorhanden, da diese Anlagen nicht mehr von der DBAG betrieben werden.
Medium 313 anzeigen Medium 314 anzeigen Medium 467 anzeigen Medium 468 anzeigen Medium 170 anzeigen
Hier noch ein paar Links zur Technik:
MSN 70
Vermittlungstechnik (GWN)
Telefone
Fernschreiber