(Arcon)
Umbau der „kleinen“ Doppelkreuzungsweichen (DKW) mit innenliegenden Weichenzungen Tillig Artikkelnummer: 83300
Die Konstruktion der kleinen DKW von Tillig ist schon älter und entspricht mit den schlechten und leider etwas ungenauen Gußteilen nicht mehr ganz dem heutigen Fertigungsstandard bei Modellbahnartikeln.
In Ermangelung an Alternativen kann jedoch in Selbsthilfe die Weiche betriebssicherer gemacht werden:
Verbesserung der Stromversorgung der Weichenzungen
Medium 233 anzeigen
Die Weichenzungen sind rechts und links jeweils an einem gemeinsamen “Gußklumpen“ befestigt. Tilligs Konstruktion sieht vor, dass die Zungen durch das Anliegen an der Schiene durch Strom versorgt werden. Staub etc., oder nicht exakt anliegenden Zungen sorgen jedoch für eine eher unzuverlässige Stromversorgung, die kleine Loks wie z.B. die Köf oft auf den DKWs „im Regen“ stehen lassen. Da die Zungen auf jeder Seite jeweils die gleiche Polarität besitzen und ein Berühren durch Lok- oder Wagenräder mit anderer Polarität auf Grund der Konstruktion ausgeschlossen ist, genügt es, wenn die Zungen und der Gußklumpen permanent mit Strom versorgt werden. Aufwendige Schaltungen wie z.B. mit den Zusatzmodulen vom MB-Tronic zur Stromversorgung der Weichenzungen beim Einsatz der entsprechenden Servodecoder oder andere Schaltungen sind nach meiner Erfahrungen nach dieser Maßnahme nicht erforderlich.
Um die Stromversorgung sicher zu stellen habe ich die Gußklumpen mit ein wenig Lötzinn vorsichtig jeweils an der Innenseite des Profilfußes der äußeren Schiene verlötet. Das geht hervorragend mit dem Lötöl von Sommerfeld, dass für das Verlöten der Oberleitung gedacht ist und sich sehr gut und positionieren lässt. Dann ein wenig Lötzinn -mehr ist nicht notwendig. Ggf. ist an der Innenseite mit dem Drehmel oder einer kleinen Feile überstehendes Lötzinn zu entfernen, damit die Räder nicht behindert werden. Nun wird die Stromversorgung sowohl über das Anliegen der Zungen an der Schiene und über den permanent mit Strom versorgten Gußklumpen fast immer gewährleistet.
(Bei allen Weichenlötungen benutze ich das Sommerfeld-Lötöl, weil damit ein schnelles Löten ohne die Gefahr der Zerstörung der Kleineisen möglich ist. Ein Waschen der Weichen mit Brennspiritus und ein ausgiebiges Bad in warmen Spüliwasser, besser noch ein Ultraschallbad ist aber ganz wichtig.)
Kunststoffherzstücke ersetzen
Medium 237 anzeigen
Der Ersatz der beiden Kunststoffherzstücke, die bei den alten Weichenkostruktionen der EW 1 und der kleinen DKW von Tillig noch Verwendung finden, verbessert die Betriebssicherheit noch einmal erheblich und verbessert dazu noch wesentlich das Aussehen. Allerdings ist dann wie bei den EW 2 und EW 3 eine Polarisierung der Herzstücke zwingend erforderlich. Beachtet werden sollte hierbei unbedingt, dass der verwendete Kunststoff des Schwellenrostes ein anderer, spröder ist als bei den Flexsteg- und Selbstbauweichen und deren Schwellenrosten.
Zuerst sind die Schienenverbinder zu entfernen. Das geht am besten, indem man die Verbinder mit einem Schraubenzieher aufbiegt und dann vom Profil trennt. Die Verbinder sind danach zwar nicht mehr zu gebrauchen, die Weiche wird aber nicht zu sehr beim Entfernen beansprucht. (Schienenverbinder aus Federstahl, die sich nicht verbiegen lassen und immer richtig fest an der Schiene anliegen gibt’s es bei Roco für H0e oder Fleischmann Spur N.)
Als zweites müssen die Blechverbindungen, die zur Stromversorgung unter das Profil geklemmt sind, mit einem Messer hochgehoben und dann herausgezogen werden.
Nun ist ein Teil der Schwelle, die nicht mit Kleineisen ausgestattet ist, abzutrennen. Besser ist es noch, gleich die gesamte Schwelle ohne Kleineisen abzutrennen und beim Verlegen der Weiche einfach mit ein wenig Kleber wieder unter das Profil zu schieben. Die Schwelle hat ja sonst eh keine Funktion.
Nun kann mit einem Cutter der Kunststoff der nächsten Schwelle vorsichtig unter dem Kleineisen der Schiene, die zum Herzstück führt und entfernt werden muss, eingeschnitten werden, da hier ein Stück Blech als Sicherung ans Profil gepunktet ist. Versucht man vor dem Aufschneiden der Schwelle die Schiene herauszuziehen, besteht die Gefahr, dass die Kleineisen beschädigt werden und abbrechen.
Nach dem Entfernen der beiden Schienenprofilstücken wird das Kunststoffherzstück bis auf die Ebene der Schwellen herausgedrehmelt (-gefräst).
Medium 234 anzeigenMedium 235 anzeigenMedium 236 anzeigen
Im Anschluss werden aus zwei Schienenprofilresten neue Schienenstücke zurechtgefeilt. An der Spitze, im Bereich des alten Herzstücks, wird der breite Schienenfuß des Profils auch weggefeilt. Die beiden passend zurechtgefeilten Profilstücke werden dann korrekt positioniert und miteinander verlötet. Hierdurch kann sich das neue Herzstück nicht mehr verschieben und die Stromversorgung ist gewährleistet.
Auf der Unterseite ist dann noch -recht weit vorn- ein Stück Kunststoff zu entfernen, damit Platz für das Anlöten des erforderlichen Kabels für das Polarisieren ist.
Die Polarisierung selbst ist einfach. Jeweils das gegenüberliegende Herzstück ist durch den Weichenantrieb für die Zungen zu polarisieren. Zusätzlich Elektronik ist nicht erforderlich.
Ggf. kann man noch die Zungen vorsichtig noch ein wenig spitzer feilen. Das sieht nicht nur besser aus, sondern hilft zusätzlich, die Entgleisungsgefahr zu reduzieren.
Anmerkung:
Wenn mir jemand verrät, wie ich noch ein paar Bilder hier rein bekomme, ergänze ich den Betrag noch.
Umbau der „kleinen“ Doppelkreuzungsweichen (DKW) mit innenliegenden Weichenzungen Tillig Artikkelnummer: 83300
Die Konstruktion der kleinen DKW von Tillig ist schon älter und entspricht mit den schlechten und leider etwas ungenauen Gußteilen nicht mehr ganz dem heutigen Fertigungsstandard bei Modellbahnartikeln.
In Ermangelung an Alternativen kann jedoch in Selbsthilfe die Weiche betriebssicherer gemacht werden:
- Schritt 1:
Die Stromversorgung der Weichenzungen sollte verbessert werden, da dies nur durch das Anliegen an der Schiene erfolgt und
- Schritt 2:
die Kunststoffherzstücke sollten ersetzt werden.
Verbesserung der Stromversorgung der Weichenzungen
Medium 233 anzeigen
Die Weichenzungen sind rechts und links jeweils an einem gemeinsamen “Gußklumpen“ befestigt. Tilligs Konstruktion sieht vor, dass die Zungen durch das Anliegen an der Schiene durch Strom versorgt werden. Staub etc., oder nicht exakt anliegenden Zungen sorgen jedoch für eine eher unzuverlässige Stromversorgung, die kleine Loks wie z.B. die Köf oft auf den DKWs „im Regen“ stehen lassen. Da die Zungen auf jeder Seite jeweils die gleiche Polarität besitzen und ein Berühren durch Lok- oder Wagenräder mit anderer Polarität auf Grund der Konstruktion ausgeschlossen ist, genügt es, wenn die Zungen und der Gußklumpen permanent mit Strom versorgt werden. Aufwendige Schaltungen wie z.B. mit den Zusatzmodulen vom MB-Tronic zur Stromversorgung der Weichenzungen beim Einsatz der entsprechenden Servodecoder oder andere Schaltungen sind nach meiner Erfahrungen nach dieser Maßnahme nicht erforderlich.
Um die Stromversorgung sicher zu stellen habe ich die Gußklumpen mit ein wenig Lötzinn vorsichtig jeweils an der Innenseite des Profilfußes der äußeren Schiene verlötet. Das geht hervorragend mit dem Lötöl von Sommerfeld, dass für das Verlöten der Oberleitung gedacht ist und sich sehr gut und positionieren lässt. Dann ein wenig Lötzinn -mehr ist nicht notwendig. Ggf. ist an der Innenseite mit dem Drehmel oder einer kleinen Feile überstehendes Lötzinn zu entfernen, damit die Räder nicht behindert werden. Nun wird die Stromversorgung sowohl über das Anliegen der Zungen an der Schiene und über den permanent mit Strom versorgten Gußklumpen fast immer gewährleistet.
(Bei allen Weichenlötungen benutze ich das Sommerfeld-Lötöl, weil damit ein schnelles Löten ohne die Gefahr der Zerstörung der Kleineisen möglich ist. Ein Waschen der Weichen mit Brennspiritus und ein ausgiebiges Bad in warmen Spüliwasser, besser noch ein Ultraschallbad ist aber ganz wichtig.)
Kunststoffherzstücke ersetzen
Medium 237 anzeigen
Der Ersatz der beiden Kunststoffherzstücke, die bei den alten Weichenkostruktionen der EW 1 und der kleinen DKW von Tillig noch Verwendung finden, verbessert die Betriebssicherheit noch einmal erheblich und verbessert dazu noch wesentlich das Aussehen. Allerdings ist dann wie bei den EW 2 und EW 3 eine Polarisierung der Herzstücke zwingend erforderlich. Beachtet werden sollte hierbei unbedingt, dass der verwendete Kunststoff des Schwellenrostes ein anderer, spröder ist als bei den Flexsteg- und Selbstbauweichen und deren Schwellenrosten.
Zuerst sind die Schienenverbinder zu entfernen. Das geht am besten, indem man die Verbinder mit einem Schraubenzieher aufbiegt und dann vom Profil trennt. Die Verbinder sind danach zwar nicht mehr zu gebrauchen, die Weiche wird aber nicht zu sehr beim Entfernen beansprucht. (Schienenverbinder aus Federstahl, die sich nicht verbiegen lassen und immer richtig fest an der Schiene anliegen gibt’s es bei Roco für H0e oder Fleischmann Spur N.)
Als zweites müssen die Blechverbindungen, die zur Stromversorgung unter das Profil geklemmt sind, mit einem Messer hochgehoben und dann herausgezogen werden.
Nun ist ein Teil der Schwelle, die nicht mit Kleineisen ausgestattet ist, abzutrennen. Besser ist es noch, gleich die gesamte Schwelle ohne Kleineisen abzutrennen und beim Verlegen der Weiche einfach mit ein wenig Kleber wieder unter das Profil zu schieben. Die Schwelle hat ja sonst eh keine Funktion.
Nun kann mit einem Cutter der Kunststoff der nächsten Schwelle vorsichtig unter dem Kleineisen der Schiene, die zum Herzstück führt und entfernt werden muss, eingeschnitten werden, da hier ein Stück Blech als Sicherung ans Profil gepunktet ist. Versucht man vor dem Aufschneiden der Schwelle die Schiene herauszuziehen, besteht die Gefahr, dass die Kleineisen beschädigt werden und abbrechen.
Nach dem Entfernen der beiden Schienenprofilstücken wird das Kunststoffherzstück bis auf die Ebene der Schwellen herausgedrehmelt (-gefräst).
Medium 234 anzeigenMedium 235 anzeigenMedium 236 anzeigen
Im Anschluss werden aus zwei Schienenprofilresten neue Schienenstücke zurechtgefeilt. An der Spitze, im Bereich des alten Herzstücks, wird der breite Schienenfuß des Profils auch weggefeilt. Die beiden passend zurechtgefeilten Profilstücke werden dann korrekt positioniert und miteinander verlötet. Hierdurch kann sich das neue Herzstück nicht mehr verschieben und die Stromversorgung ist gewährleistet.
Auf der Unterseite ist dann noch -recht weit vorn- ein Stück Kunststoff zu entfernen, damit Platz für das Anlöten des erforderlichen Kabels für das Polarisieren ist.
Die Polarisierung selbst ist einfach. Jeweils das gegenüberliegende Herzstück ist durch den Weichenantrieb für die Zungen zu polarisieren. Zusätzlich Elektronik ist nicht erforderlich.
Ggf. kann man noch die Zungen vorsichtig noch ein wenig spitzer feilen. Das sieht nicht nur besser aus, sondern hilft zusätzlich, die Entgleisungsgefahr zu reduzieren.
Anmerkung:
Wenn mir jemand verrät, wie ich noch ein paar Bilder hier rein bekomme, ergänze ich den Betrag noch.