Ein Nachtrag zur Verkehrshäufigkeit am Übergang Moldau:
Im Jahr 1930 wurden von der ČSD im Ausgang am Grenzübergang Moldau 11.300 Güterwagen behandelt, das sind durchschnittlich 31 Wagen am Tag.
Im Jahr 1937 gab es pro Tag zwei Güterzugpaare Brüx - Moldau und ein Güterzugpaar Brüx - Klostergrab.
Jaaa, wird nun mancher sagen, in noch früheren Jahren habe es Boom-Zeiten gegeben.
Dazu liegen Erkenntnisse von den Übergängen Weipert und Reitzenhain vor, dort hat sich der Verkehr im Verhältnis zwischen Verkehrsspitze zu Normalverkehr halbiert. Ich halte diese Konstellation mit Moldau vergleichbar, ergäbe dann aber als Spitzenwert auch nur 62 Wagen, also 4 Züge a 15 Wagen am Tag.
Die kolportierten 10 Züge a 45 Wagen am Tage wären andererseits rein technisch gar nicht zu bewältigen gewesen.
Beispielrechnung: Der kreuzungsfreie Bergabschnitt Eichwald - Neustadt ist 6 km lang, bei einer realistischen Transportgeschwindigkeit von 15 km/h (Lok der Reihe 414) entsteht eine reine Fahrzeit von 24 Minuten (mit Anfahren und Zugmeldung vielleicht 30 Minuten). Das ergibt bei 30 Teilzügen a 15 Wagen eine Gesamtfahrzeit von 15 h nur für diesen Abschnitt. Da hat aber keine Lok Kohlen oder Wasser genommen, wurde nicht gedreht und es hat keine Bremsprobe stattgefunden und rein theoretisch sind 60 Loks auf dem Berg, weil zwischendurch keine Zeit für eine Talfahrt war. Rechnet man nun noch den Bergabschnitt Klostergrab - Eichwald mit 5 km Länge hinzu, geraten Fahrzeiten und Lokbedarf weit über umsetzbare Werte hinaus.