Es passt zwar nicht ganz zum Thema, aber ich Denke ich kann es trotzdem hier anbringen.
Warum werden eigentlich immer alle Kleinserienhersteller für die Spur TT als "Enthusiasten" dagestellt? Es hat vielleicht bei vielen mal so angefangen. Nehmen wir doch mal Herrn Beckmann als Beispiel. Er hat ende der 80iger Jahre angefangen einige Modelle zu basteln die es bis dato noch nicht gab. Aber in der Zwischenzeit ist daraus ein kleines Unternehmen geworden. Und da geht es dann nicht mehr nur um "enthusiasmus" sondern um
gewinnorientierte Produktion. Auch würde ich, grade die Firma Beckmann, nicht mehr unbedingt als Kleinserienhersteller betrachten. Für mich ist er schon zu einem Zwischending zwischen Klein- und Großserie geworden. Bei den Stückzahlen die Beckmann von seinen Modellen absetzt, kann man schon gut und gerne von einer kleinindustriellen Fertigung sprechen. In dem Artikel über Beckmann im Modelleisenbahner war zu lesen das er sich trotz eines Absatzen von über 2000 Loks eines Modellels noch bescheiden als Kleinserienproduzent bezeichnet. Nunja also wenn ich ehrlich sein soll halte ich das nicht unbedingt für Bescheidenheit sondern schon ein wenig für berechnung. Denn wir alle wissen das für Kleinserien deutlich mehr Geld verlangt werden kann als für Großserienmodelle.
Aber was ich damit ausdrücken will ist folgendes. sehrie du solltest bei allem "enthusiasmus" mit dem du nun an die Sache rangehst immer bedenken in wie weit es sich für dich lohnt. So ein Projekt kann trotz der Zustimmung die du hier erfährst zu einem riesigen Groschengarb werden. Du musst gewährleisten das du auch wirklich
mehrere hundert Stück von der Lok abgesetzt bekommst. Und da sollte die Qualität dann auch stimmen, denn wie schnell man für nicht gelungene Modelle zerissen werden kann haben wir hier im Board schon des öfteren erlebt.
Also überlege dir genau ob du das alles auch in ausreichenden Stückzahlen hinbekommst. Hier mal ein paar Punkte über die du dir Gedanken machen solltest.
1.) Wieviele Loks will ich überhaupt bauen?
2.) Oder wieviele muss ich eigentlich bauen um kein minus zu machen?
3.) Wieviele Großserienteile will ich verwenden?
4.) Wer liefert mir die und in welchen Mengen?
5.) Wann muss ich die Rechnungen dafür bezahlen?
6.) Wer soll mir helfen bei der Produktion von Teilen die nicht von der Großserie genommen werden können?
7.) In welcher Qualität soll das gesehen?
8.) Was kostet das und wann muss ich es bezahlen?
9.) Wer bearbeitet die Teile für die Entfertigung (entgraten, abschleifen usw.)
10.) Mach ich das selber oder lass ich es gleich mitmachen?
11.) Was kostet das wieder? (kann natürlich unter Punkt 6 - 8 schon berücksichtigt werden)
12.) Wer lackiert bzw. bedruckt mir die Teile?
13.) Was kostet das und wann muss ich es bezahlen?
14.) Wer baut die Loks zusammen? (schaft man das alleine?)
15.) Wo werden die Loks zusammengebaut? (wenn alleine, stehen geeignete Arbeitsbedingungen und Werkzeuge zu verfügung?)
16.) Wenn die Punkte in den Klammern mit nein beantwortet werden. Was kostet das und wann muss ich es bezahlen?
17.) In welcher Verpackung soll die Lok geliefert werden?
18.) Wer stellt diese für mich her?
19.) Was kostet das und wann muss ich es bezahlen?
20.) Über wen vertreibe ich die Lok? ( Direktvertrieb - Händler)
21.) Wenn Händler, wie hoch ist die Handelsspanne? (vom Gewinn abzuziehen bzw. auf den Preis aufzuschlagen)
22.) Lieferfähigkeit, Service und Garantie
Ich denke es gibt noch einige Punkte mehr, will das hier aber nicht ausufern lassen sonst liest es keiner mehr.
ps.: Ach übriegens hält Vater Staat auch noch die Hand auf und will Steuern kassieren. Und mit dem Finanzamt ist schlecht handeln.