JUK
*Ehrenmitglied*
Sommerurlaub 2008 - Teil 1
Wie jedes Jahr verbringen wir unseren Sommerurlaub in einer Gegend, bei der auch unser Hobby, die Eisenbahn (und meistens sollte es was Schwarzes mit roten Rädern sein, was da so fährt) nicht zu kurz kommen darf.
Dieses Jahr verbrachten wir zwei Wochen am Steinhuder Meer unweit von Hannover. Meer und dann bei Hannover – was ist das denn. Nun ja, wir haben es hier mit einem so genannten Flachwasser zu tun, maximale Wassertiefe 3 Meter und kein natürlicher Zufluss. Alles was auf diesem Gewässer beweglich ist, Schiffe, Stege etc. wird im Oktober an Land geholt, da das Wasser im Meer in der Regel vollständig gefriert. Das Gebiet ist ein reines Urlaubsparadies, für jede Jahreszeit geeignet, im Frühjahr und Herbst kann man eine Vielzahl von Zugvögel beobachten, die hier Station machen. Im Sommer kann man baden und auf der Vielzahl der gut ausgebauten Radwege tagelang im Sattel sitzen ohne sich zu überanstrengen.
Soviel zur Vorrede, aber was gab es eisenbahntechnisch zu erleben ??
Eine ganze Menge, würde ich sagen - auch wenn nicht alles rollt, was rollen könnte.
Am ersten Wochenende haben wir uns die – "Erste Museumseisenbahn Deutschlands" - in Bruchhausen angesehen. Aber hallo – ein Besuch dieser Museumseisenbahn ist absolut zu empfehlen, wie die Bilder hoffentlich dokumentieren. Vorbildlich restaurierte Wagen, eine schmucke Dampflok, etliche Wagen in der eigenen Aufbereitungswerkstatt und auch einige bahntechnische Attraktivitäten, wie eine Drehscheibe für die schmale Spur, eine Rollbock- / Rollwagengrube und noch einiges mehr. Besonders lobenswert ist die Tatsache, dass auch allgemein verständliche Erläuterungen zu den einzelnen Ausstellungsstücken nicht fehlen, sodass auch ein Laie durchaus einen Wissenszugewinn verbuchen kann.
Die Strecke bis Asendorf ist landschaftlich sehr reizvoll und bietet auch sonst noch einige Überraschungen: Beispielsweise lässt es sich der Begründer dieses Museumsbahnvereines nicht nehmen, an seinem Wohnsitz in VilsenOrt jeden Zug noch persönlich abzufertigen. Unterwegs gibt es an einer landschaftlich schönen Stelle einen Fotohalt und in Asendorf schlummert im Lokschuppen noch ein kleines Schmanckerl – ein Schienenbus der Bauart Wismar – perfekt restauriert und gut in Schuss. Der Endpunkt der bahn in Asendorf soll mit einem ehrgeizigen Projekt umfassend umgestaltet und erweitert werden.
Nach der Rückkehr nach Bruchhausen-Vilsen haben wir noch der Eisenbahn-Betriebswerkstatt einen Besuch abgestattet – was da noch alles im Lokschuppen auf den Einsatz wartet, spektakulär.
Danach ging es weiter zum - "Pingelheini" - nach Tedinghausen– einer weiteren Museumsbahn. Nachdem wir den Ort kannten, ohne den Weg zum Museumsbahnhof ausfindig gemacht zu haben, gelang es uns doch noch, selbigen zu finden. Leider konnten wir bis auf einen einsamen Zettel, der einen ungewissen Betriebsablauf wegen einer Brückenbaustelle, ankündigt, nichts weiter ausmachen. Selbst die Flyer am Bahnsteig waren so ausgeblichen und verwaschen – da waren keine Informationen zu holen.
Weiter führte uns unsere Reise nach Stemmen – zur Verdener Kleinbahn -. Hier war uns das Glück hold und wir trafen uns mit einer alten Bekannten DR- V100 der - Verden-Walsroder_Eisenbahn GmbH - , die den Museumszug an diesem Tag in Bewegung setzte. Liebevoll restaurierte Wagen und das Bestreben, das Alte zu bewahren, begegneten uns auch hier. Wer den Endpunkt der Kleinbahn in der „Reiterstadt“ Verden finden will, sollte sich viel Zeit nehmen – auch hier war die Ausschilderung eher mangelhaft. Neben dem Museumszug warteten in Stemmen noch eine ganze Anzahl von Wagen und auch eine Köf auf Aufarbeitung und Wiedereinsatz.
Zum Abschluss des Tages waren wir noch in Eystrup. Eigentliches Ziel sollte der - "Kaffkieker" - sein, ein Triebwagen, der auf verschiedenen Strecken zwischen Weser und Hache unterwegs ist. Leider haben wir diesen Zug den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommen. Dafür standen im Bahnhof Eystrup zwei historische Postwagen des - Bahnpost-Museums Losheim am See - , die auch ihre Reize hatten. Somit war der Samstag eisenbahntechnisch gesehen, äußerst interessant und reizvoll.
Unter der Woche gab´s eine Menge anderer Erlebnisse (auch die Familie hat noch anderes im Fokus als die Eisenbahn). So haben wir Hannover einen Besuch abgestattet (Tip für Besucher: die Tourist - Information befindet sich direkt am Bahnhof, halblinks vom Ausgang aus gesehen in einem Bankgebäude). Neben der kleinen historischen Altstadt sollte man den Rathausturm per Schrägaufzug besuchen, sich am Maschsee zu einem Picknick niederlassen und ein Muss für alle Fans italienischen Eises – Ein Besuch beim Eisweltmeister Giovanni L. direkt am Kröpke. Einen extra – Tag sollte man einplanen, um die Mutter / den Vater aller modernen Tiergärten zu besuchen – den Zoo von Hannover. Ebenfalls viel Zeit ist einzuplanen, wenn man die Herrenhäuser Gärten besichtigen möchte.
Am zweiten Wochenende ging es wieder auf Eisenbahn-Tour. Ganz oben auf der Liste stand die – Museums-Eisenbahn-Minden -. Hier sollte man vorher genau den Fahrplan studieren, denn die Strecken werden nicht immer befahren. Wir sind mit dem Preussenzug von Kleinenbrennen nach Minden-Oberstadt und zurück gefahren. Auch dieser Zug ist ein absolutes Highlight. Eine Augenweide, mehr kann man da nicht dazu sagen. Für Interessierte habe ich die Längsträgerbeschriftungen aller Wagen mal abgelichtet – demnächst kommen wohl die neuen Nummern noch auf die Wagen – wer also Interesse hat, bitte mal melden. Wieder in Kleinenbrennen angekommen, ging es weiter zur - Dampfeisenbahn Weserbergland -. Neben der betriebsfähigen 52 8038 – die von einer V60 DR und einer Kleindiesellok „bewacht“ wird, finden sich noch eine Reihe von Personenwagen im Bestand des Museums. Leider hatten wir auch hier keine Möglichkeit, uns näher umzusehen – kein Betriebstag. Als Abschluss des Tages wollten wir auch noch die - Museumseisenbahn Rahden-Uchte - sehen, aber leider auch hier kein Fahrtag und somit nur ein leerer Bahnsteig und ein einsamer Prellbock.
Also auch an diesem Tag war nicht alles was vorhanden war, zu erleben, aber allein die Tatsache, dass es noch da ist, stimmte uns froh.
Wenn man schon einmal am Steinhuder Meer ist, sollte man eine Seenrundfahrt gemacht haben und auch die Festungsinsel Wilhelmstein besucht haben. Ein Highlight für die gesamte Familie stellt auch ein Besuch im - Serengeti-Park Hodenhagen - dar. Allerdings auch hier einige Tips. Vergünstigungen gibt es für ADAC-Mitglieder; von der Benutzung des eigenen PKW´s ist abzuraten – eine Busfahrt ist im nicht allzu teuer und bei weitem sicherer (vor allem für das eigene Auto); des weiteren sollte man sich nicht, wie die meisten Touristen, sofort auf den Bus stürzen (was mit längeren Wartezeiten verbunden ist), sondern sich erst im Park umschauen (die im Preis eingeschlossenen Safari ist unbedingt mitzunehmen) und dann die Tour durch den Park im Doppeldecker starten.
Obwohl wir nur 14 Tage in Steinhude waren, haben wir eine Menge gesehen (und noch viel mehr nicht gesehen). Die Gegend bietet für die ganze Familie etwas und die Preise in den Lokalitäten sind annehmbar. Im Serengeti-Park empfiehlt es sich, reichlich Getränke dabei zu haben, die Preise für ein Wasser entsprechen denen, die in der Wüste tatsächlich gezahlt werden.
Der zweite Teil unseres Sommerurlaubes fand im Mutterland der Eisenbahn, in England, statt. Dazu gibt es demnächst hier einen gesonderten Bericht.
Bilder von der Museumsbahn Bruchhausen-Vilsen
von links:
- der Museumszug wartet auf seine Lok
- ein museal aufgearbeiteter Postwagen
- Rollbockgrube mit Regelspurwagen
- Drehscheibe für die Schmalspurbahn mit Rollböcken und Regelspurwagen
- fantastisch aufgearbeitete Zeugnisse einer vergangenen Zeit
Wie jedes Jahr verbringen wir unseren Sommerurlaub in einer Gegend, bei der auch unser Hobby, die Eisenbahn (und meistens sollte es was Schwarzes mit roten Rädern sein, was da so fährt) nicht zu kurz kommen darf.
Dieses Jahr verbrachten wir zwei Wochen am Steinhuder Meer unweit von Hannover. Meer und dann bei Hannover – was ist das denn. Nun ja, wir haben es hier mit einem so genannten Flachwasser zu tun, maximale Wassertiefe 3 Meter und kein natürlicher Zufluss. Alles was auf diesem Gewässer beweglich ist, Schiffe, Stege etc. wird im Oktober an Land geholt, da das Wasser im Meer in der Regel vollständig gefriert. Das Gebiet ist ein reines Urlaubsparadies, für jede Jahreszeit geeignet, im Frühjahr und Herbst kann man eine Vielzahl von Zugvögel beobachten, die hier Station machen. Im Sommer kann man baden und auf der Vielzahl der gut ausgebauten Radwege tagelang im Sattel sitzen ohne sich zu überanstrengen.
Soviel zur Vorrede, aber was gab es eisenbahntechnisch zu erleben ??
Eine ganze Menge, würde ich sagen - auch wenn nicht alles rollt, was rollen könnte.
Am ersten Wochenende haben wir uns die – "Erste Museumseisenbahn Deutschlands" - in Bruchhausen angesehen. Aber hallo – ein Besuch dieser Museumseisenbahn ist absolut zu empfehlen, wie die Bilder hoffentlich dokumentieren. Vorbildlich restaurierte Wagen, eine schmucke Dampflok, etliche Wagen in der eigenen Aufbereitungswerkstatt und auch einige bahntechnische Attraktivitäten, wie eine Drehscheibe für die schmale Spur, eine Rollbock- / Rollwagengrube und noch einiges mehr. Besonders lobenswert ist die Tatsache, dass auch allgemein verständliche Erläuterungen zu den einzelnen Ausstellungsstücken nicht fehlen, sodass auch ein Laie durchaus einen Wissenszugewinn verbuchen kann.
Die Strecke bis Asendorf ist landschaftlich sehr reizvoll und bietet auch sonst noch einige Überraschungen: Beispielsweise lässt es sich der Begründer dieses Museumsbahnvereines nicht nehmen, an seinem Wohnsitz in VilsenOrt jeden Zug noch persönlich abzufertigen. Unterwegs gibt es an einer landschaftlich schönen Stelle einen Fotohalt und in Asendorf schlummert im Lokschuppen noch ein kleines Schmanckerl – ein Schienenbus der Bauart Wismar – perfekt restauriert und gut in Schuss. Der Endpunkt der bahn in Asendorf soll mit einem ehrgeizigen Projekt umfassend umgestaltet und erweitert werden.
Nach der Rückkehr nach Bruchhausen-Vilsen haben wir noch der Eisenbahn-Betriebswerkstatt einen Besuch abgestattet – was da noch alles im Lokschuppen auf den Einsatz wartet, spektakulär.
Danach ging es weiter zum - "Pingelheini" - nach Tedinghausen– einer weiteren Museumsbahn. Nachdem wir den Ort kannten, ohne den Weg zum Museumsbahnhof ausfindig gemacht zu haben, gelang es uns doch noch, selbigen zu finden. Leider konnten wir bis auf einen einsamen Zettel, der einen ungewissen Betriebsablauf wegen einer Brückenbaustelle, ankündigt, nichts weiter ausmachen. Selbst die Flyer am Bahnsteig waren so ausgeblichen und verwaschen – da waren keine Informationen zu holen.
Weiter führte uns unsere Reise nach Stemmen – zur Verdener Kleinbahn -. Hier war uns das Glück hold und wir trafen uns mit einer alten Bekannten DR- V100 der - Verden-Walsroder_Eisenbahn GmbH - , die den Museumszug an diesem Tag in Bewegung setzte. Liebevoll restaurierte Wagen und das Bestreben, das Alte zu bewahren, begegneten uns auch hier. Wer den Endpunkt der Kleinbahn in der „Reiterstadt“ Verden finden will, sollte sich viel Zeit nehmen – auch hier war die Ausschilderung eher mangelhaft. Neben dem Museumszug warteten in Stemmen noch eine ganze Anzahl von Wagen und auch eine Köf auf Aufarbeitung und Wiedereinsatz.
Zum Abschluss des Tages waren wir noch in Eystrup. Eigentliches Ziel sollte der - "Kaffkieker" - sein, ein Triebwagen, der auf verschiedenen Strecken zwischen Weser und Hache unterwegs ist. Leider haben wir diesen Zug den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommen. Dafür standen im Bahnhof Eystrup zwei historische Postwagen des - Bahnpost-Museums Losheim am See - , die auch ihre Reize hatten. Somit war der Samstag eisenbahntechnisch gesehen, äußerst interessant und reizvoll.
Unter der Woche gab´s eine Menge anderer Erlebnisse (auch die Familie hat noch anderes im Fokus als die Eisenbahn). So haben wir Hannover einen Besuch abgestattet (Tip für Besucher: die Tourist - Information befindet sich direkt am Bahnhof, halblinks vom Ausgang aus gesehen in einem Bankgebäude). Neben der kleinen historischen Altstadt sollte man den Rathausturm per Schrägaufzug besuchen, sich am Maschsee zu einem Picknick niederlassen und ein Muss für alle Fans italienischen Eises – Ein Besuch beim Eisweltmeister Giovanni L. direkt am Kröpke. Einen extra – Tag sollte man einplanen, um die Mutter / den Vater aller modernen Tiergärten zu besuchen – den Zoo von Hannover. Ebenfalls viel Zeit ist einzuplanen, wenn man die Herrenhäuser Gärten besichtigen möchte.
Am zweiten Wochenende ging es wieder auf Eisenbahn-Tour. Ganz oben auf der Liste stand die – Museums-Eisenbahn-Minden -. Hier sollte man vorher genau den Fahrplan studieren, denn die Strecken werden nicht immer befahren. Wir sind mit dem Preussenzug von Kleinenbrennen nach Minden-Oberstadt und zurück gefahren. Auch dieser Zug ist ein absolutes Highlight. Eine Augenweide, mehr kann man da nicht dazu sagen. Für Interessierte habe ich die Längsträgerbeschriftungen aller Wagen mal abgelichtet – demnächst kommen wohl die neuen Nummern noch auf die Wagen – wer also Interesse hat, bitte mal melden. Wieder in Kleinenbrennen angekommen, ging es weiter zur - Dampfeisenbahn Weserbergland -. Neben der betriebsfähigen 52 8038 – die von einer V60 DR und einer Kleindiesellok „bewacht“ wird, finden sich noch eine Reihe von Personenwagen im Bestand des Museums. Leider hatten wir auch hier keine Möglichkeit, uns näher umzusehen – kein Betriebstag. Als Abschluss des Tages wollten wir auch noch die - Museumseisenbahn Rahden-Uchte - sehen, aber leider auch hier kein Fahrtag und somit nur ein leerer Bahnsteig und ein einsamer Prellbock.
Also auch an diesem Tag war nicht alles was vorhanden war, zu erleben, aber allein die Tatsache, dass es noch da ist, stimmte uns froh.
Wenn man schon einmal am Steinhuder Meer ist, sollte man eine Seenrundfahrt gemacht haben und auch die Festungsinsel Wilhelmstein besucht haben. Ein Highlight für die gesamte Familie stellt auch ein Besuch im - Serengeti-Park Hodenhagen - dar. Allerdings auch hier einige Tips. Vergünstigungen gibt es für ADAC-Mitglieder; von der Benutzung des eigenen PKW´s ist abzuraten – eine Busfahrt ist im nicht allzu teuer und bei weitem sicherer (vor allem für das eigene Auto); des weiteren sollte man sich nicht, wie die meisten Touristen, sofort auf den Bus stürzen (was mit längeren Wartezeiten verbunden ist), sondern sich erst im Park umschauen (die im Preis eingeschlossenen Safari ist unbedingt mitzunehmen) und dann die Tour durch den Park im Doppeldecker starten.
Obwohl wir nur 14 Tage in Steinhude waren, haben wir eine Menge gesehen (und noch viel mehr nicht gesehen). Die Gegend bietet für die ganze Familie etwas und die Preise in den Lokalitäten sind annehmbar. Im Serengeti-Park empfiehlt es sich, reichlich Getränke dabei zu haben, die Preise für ein Wasser entsprechen denen, die in der Wüste tatsächlich gezahlt werden.
Der zweite Teil unseres Sommerurlaubes fand im Mutterland der Eisenbahn, in England, statt. Dazu gibt es demnächst hier einen gesonderten Bericht.
Bilder von der Museumsbahn Bruchhausen-Vilsen
von links:
- der Museumszug wartet auf seine Lok
- ein museal aufgearbeiteter Postwagen
- Rollbockgrube mit Regelspurwagen
- Drehscheibe für die Schmalspurbahn mit Rollböcken und Regelspurwagen
- fantastisch aufgearbeitete Zeugnisse einer vergangenen Zeit