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Schweren Güterzug anfahren, wie machbar?

Rammsteinchen

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liebe Gemeinde,

Wieder beschäfftigt mich eine Frage über Vorbild und Machbarkeit im Modellmaßstab.

Aus Kindheitserinnerungen weiss ich das es Dampflokomotiven und sogar einige Dieselloks gab die einen schweren Güterzug erst zurücksetzen (zusammenschoben) um dann anzufahren.
Somit erfolgte eine Kettenreaktion das nicht z.Bsp. alle 40 Waggons auf einmal angezogen werden mußten.

Ist dies auch Modellbahntechnich nachmachbar?
Ich meine jetzt nicht mit Handregler.Das ja klar.
Gibt es eine Steuersoftware die sowas kann oder wo es drin ist und/oder ist das im Zusammenspiel mit Decodern möglich?
Soweit ich weis gibt es ja bei einigen Decodern auch diese "Kickstart" CV.
Ist sowas überhaupt nach Stand heute möglich?

MFG Jean
 
Der Vorbildzug wird (auch) zusammengedrückt, um bei der Anfahrt die Federkraft der Puffer zu nutzen.
Insoweit sieht es bei TT in der Regel schlecht aus.
Und: Bei Steifkupplungen gibt es nichts zusammenzudrücken, bei normalen Kupplungen erhöht sich die Chance auf eine Zugtrennung.

MfG
 
Der Vorbildzug wird (auch) zusammengedrückt, um bei der Anfahrt die Federkraft der Puffer zu nutzen.

Tatsächlich? Interessant. Bei Jochen Kretschmann (glaube ich) habe ich mal gelesen, daß die Wagen, die ja mit etwas Luft oder Spiel gekuppelt waren, zusammengeschoben wurden, um bei der Anfahrt zunächst den vorderen Teil des Zuges in Bewegung zu setzen und etwas zeitlich versetzt den Rest des Zuges. So mußte das Losbrechmoment der Wagen nicht en bloc, sondern es konnte schrittweise überwunden werden.
 
Also heutzutage haben viele Wagen gefederte Kuppelhaken.
Wenn die Lok da dran zieht, geht die Kraft über eine Feder auf den Rahmen.
So kommt man immer vom Fleck.

Witzig finde ich das System zB. von Hbis Wagen.
Da geht die Zugkraft vom Haken über eine Stange zum anderen Haken.
In der Mitte des Wagens ist die Stange über eine Feder mit dem Rahmen verbunden.
Wenn der Zug also losfährt, geht die Zugkraft quasi erst durch den Wagen ...

Mario
 
...J.Kretschmann hat ja auch Recht. Wenn ich einen Zug, aus dem Stand, "kurz" machen will, muß ich die Bremsen lösen. Bevor nun die Puffer richtig gestaucht werden, rollt aber der letzte Wagen schon.
Also kann ich den Zug nur wenig drücken.
Das reicht aber aus, um Wagen, für Wagen ins Rollen zu bringen. Und das meinte J.Kretschmann.
(Feuer, Wasser, Kohle)

Man kann allerdings, aus der Fahrt heraus, kurz vorm Stehenbleiben, den Zug wieder Lösen und die restliche Bremsenergie mit der Zusatzbremse (nur Lok) einbringen, um dann den Zug wieder zu bremsen - er läuft also auf und wird dann so festgehalten.
Dabei sind dann Kräfte möglich, die auch Puffer ein wenig zusammen drücken...
 
Hallo

Das machen wir hier im Werk auch.
Nur wenn Du zu langsam bist und dann mit der Lok den Zug einbremst, dann kann es sein, das wenn Du die Zugbremse anlegst, die letzten Wagen schon nach hinten laufen ...

PS: ich glaube kaum, das die in Maschen bei dem 835m Güterzug irgendwelche Anfahrspirentzien machen ...

Mario
 
ich habe das jetzt mal videotechnisch mitgeschnitten.
http://youtu.be/jcO_ZhfOvqY

an den Wagen sind alles Bügelkupplungen.Man achte auf die ersten 40 sek.
Sorry für die Quali ,aber Kamera halten,treffen und dann noch Regelpult bedienen?

Mit den neuen Hakenkupplungen ist der Effekt noch geringer.
Wobei ich festgestellt habe das Auge sieht mehr als man mit der Kamera "einfangen" kann.

Und hier noch ein Link für diejenigen die es genauer wissen wollen.
http://www.leifiphysik.de/web_ph09/musteraufgaben/03reibung/gueterzug/gueterzug.htm

MFG Jean
 
Also heutzutage haben viele Wagen gefederte Kuppelhaken.

Nun ja, nicht nur viele, sondern alle Wagen (irgendwelche Uralt-Krücken für werksinternen Verkehr mal ausgenommen) haben gefederte Zugeinrichtungen. Ohne geht's auch gar nicht. Man stelle sich die enorme Belastung vor, wenn man an einer leicht durchhängenden Schraubenkupplung ziehen würde - da wäre ruck-zuck das Kopfstück abgerissen.

Witzig finde ich das System zB. von Hbis Wagen.
Da geht die Zugkraft vom Haken über eine Stange zum anderen Haken.
In der Mitte des Wagens ist die Stange über eine Feder mit dem Rahmen verbunden.
Das ist der Unterschied von durchgehender und geteilter Zugeinrichtung. Alte Wagen haben noch eine durchgehende Zugeinrichtung. Standard ist heute die geteilte Zugeinrichtung, also eine gefederte Zugeinrichtung direkt hinter jedem Kopfstück des Wagens, welche direkt mit dem Zughaken verbunden ist.

sierrabravo
 
Hallo Rammsteinchen

Das Spiel der Bügelkupplungen habe ich auch bereits weidlich genutzt.
Ist es doch durch dieses Spiel möglich auch einen analogen Schiebebetrieb zu realisieren.
Je länger der Zug, so meine Erfahrungen, um so sicherer funktioniert es!

Natürlich sollten sowohl die Zug - als auch die Schublok annähernd gleich schnell sein!
 
Tut er ja im ersten Moment auch.
Abfolge zeitlich:
1. Angebremster Zug - sagen wir mal es sind 0,5 bar aus der Leitung gelassen worden. Druck in der Bremsleitung somit bei 4,5 bar.
2.Lokführer geht mit dem Führerbremsventil in Fahrtstellung. Daraufhin wird die Leitung auf 5 bar aufgefüllt.
3. Da der Luftdruck erstmal durch den ganzen Zug sich fortsetzen muss, dauert das, ehe das am letzten Wagen ankommt.
4. Folglich ist der vordere Zugteil eher ungebremst (ausgelöst), als der hintere Zugteil.
5. Jetzt setzt der Lokführer mit der Lok und dem vorderen Zugteil etwas zurück. Der Zug wird dadurch gestaucht. Hinten ist ja noch fest.
6. Jetzt fix umschalten auf vorwärts und den Zug anfahren.
7. Der Zug streckt sich nach und nach. Voila.
Comprendes?

In Steigungen erübrigt sich das Zurücksetzen...;) Geht dann allein.

Habsch oft machen müssen, wenn's an kritischer Stelle losgehen sollte.
 
...weiss ich das es Dampflokomotiven und sogar einige Dieselloks gab die einen schweren Güterzug erst zurücksetzen...
Ich habe das mal mit einer E44 im Leipziger Hauptbahnhof gesehen. Die Lok versuchte den Zug wieder aus dem Bahnhof herauszudrücken, ohne Erfolg. Dann zog die Lok den Zug ein kleines Stück Richtung Prellbock, der Zug streckte sich. Dannach konnte die E44 den Zug aus dem Bahnhof schieben.
 
Gibt es eine Steuersoftware die sowas kann oder wo es drin ist und/oder ist das im Zusammenspiel mit Decodern möglich?
Nicht nötig, weil:

Man kann allerdings, aus der Fahrt heraus, kurz vorm Stehenbleiben, den Zug wieder Lösen und die restliche Bremsenergie mit der Zusatzbremse (nur Lok) einbringen, um dann den Zug wieder zu bremsen - er läuft also auf und wird dann so festgehalten.
Im Modell wird eh nur die Lok gebremst, ergo: gleicher Effekt (so die Kupplungen mitmachen.

In Steigungen erübrigt sich das Zurücksetzen...;) Geht dann allein.
Im Gefälle vllt. In Steigungen rollt alles wieder zurück, wenn du nicht schnell genug bist. Und im Modell sowieso.
 
Hallo Per,

Ist ja jetzt geklärt das das noch keine Steuersoftware kann.
Mir ging es auch nur darum dieses Szenario eventuell nachzubilden können.Nicht auf der Strecke oder an der Steigung sondern einfach im Bahnhof.

Aber was (noch) nicht geht ,geht nicht. :)

MFG Jean
 
... Ist ja jetzt geklärt das das noch keine Steuersoftware kann. ...
Warum nicht? Im TC hatte ich Zugfrahrten gestartet, habe aber durch eine Makroschleife ein Weiterfahren (aus diversen Gründen) blockiert, bis diese diversen Gründe nicht mehr da waren. In dieser Zeit hätte ich locker speziell für Güterzüge ein kurzes Rückwärtsfahren einprogrammieren können.

Herzlich
Roland TT
 
;) Gute Fräge. Ich denke schon, denn geklappt hat's bei mir immer so, wie ich das wollte.
Der zeitliche Unterschied dürfte aber geringer sein.
 
Aber was (noch) nicht geht ,geht nicht. :)

naja - Du könntest ja mal folgendes probieren, falls Du eine Lok mit Tran-Dekoder hast:

CV 147 -> 30
CV 148 -> 126
CV 149 -> 30
CV 150 -> 100
CV 151 -> 4

Tja, und dann mal schauen, was passiert, wenn Du F4 drückst.
Ich habe es selber nicht probiert, könnte aber in die gewünschte Richtung gehen.
Wahrscheinlich auch bei anderen Decodern. Aber da ist wieder alles anders und ich zu faul zum suchen.

Gruß Jens
 
Güterzug Anfahrt ist mit PC-Steuerung möglich

Ist ja jetzt geklärt das das noch keine Steuersoftware kann
Diese Aussage hat mich doch stutzig gemacht, denn ich hatte was anderes in Erinnerung.
In der Steuerungssoftware Railware 7 gibt es die Möglichkeit, für jeden Zug einen "Lokführer" zu definieren. Dabei werden Angaben zur Fahrweise des Zuges festgelegt.
Eine mögliche Einstellung ist ein Häkchen im Feld "Güterzug Anfahrt". Das bewirkt laut Programmdokumentation beim Anfahren eines Zuges ein kurzes Zurückdrücken
und damit ein Zusammenschieben des Zuges vor der Anfahrt.
Ich habe Railware 7 noch nicht lange und deshalb diese Option noch nicht getestet, aber ich werde es bei nächster Gelegenheit nachholen.
Eine BR44 mit ca. 20 Güterwagen werde ich als Testobjekt nehmen.
 
Komplettes, und damit sinnloses Zitat des zuvor stehenden Postes entfernt. Einfach den "Antworten"-Button benutzen!

dann bin ich ja mal gespannt was du berichten kannst nach dem Test.
BR 44 mit 20 Wäggelchen ist genau das richtige zum testen.
Wenns geht bebildere mal das ganze,auch die Einstellungen die in Railware 7 vorzunehmen währen.

MFG Jean
 
Hallo,
habe inzwischen Zeit gefunden, die Funktion zu testen.
Die Einstellungen im Steuerungsprogramm waren schnell vorgenommen. Grundsätzlich funktioniert es so wie erwartet.
Die Bewegungsabläufe im Video darzustellen wäre möglich, aber die Datei würde für das Board zu groß. Deshalb hier eine kurze Beschreibung:
Bei Zugabfahrt wechselt zuerst die Fahrtrichtung auf rückwärts und die Lok fährt in der niedrigsten Fahrstufe ca. 2 bis 2,5cm.
Dann wieder Fahrtrichtungswechsel und langsame Anfahrt vorwärts.
Im Steuerungsprogramm habe ich ein Häckchen im Feld "Güterzug Anfahrt" gesetzt und die Beschleunigungszeit auf 10 sec. festgelegt,
d.h gleichmäßige Beschleunigung, so dass nach etwa 10 sec. die Sollgeschwindigkeit (60 km/h) erreicht wird.
CV-Werte im Lokdecoder oder andere Einstellungen sind nicht erforderlich.
Probleme gab es dabei mit den alten Wagenkupplungen, die sich gelegentlich auskuppeln,
so dass einige Wagen stehen bleiben. Bei den neuen Kupplungen ist das nicht vorgekommen.
Mit dem kurzzeitigen Richtungswechsel ist auch der Lichtwechsel verbunden, was leider nicht so natürlich wirkt.
Mein Fazit: die Funktion Güterzug Anfahrt ist ok. Ich werde sie aber nur bei Zügen verwenden, wo nur neue Kupplungen an den Wagen sind.
Wer Railware nutzt, kann das ebenfalls schnell ausprobieren.
Wie das in anderen Programmen eingestellt wird, dazu kann ich nichts sagen.
 
Ich weiß, dass es bei WinDigipet http://www.windigipet.de/ auch funktioniert. Dort kann man mit Hilfe der sogenannten Profile ebenfalls spezielle Abläufe programmieren. Hört sich für mich ähnlich an, wie das Thema Makros bei TC (wobei ich den nicht kenne).

Was jedoch für alle Programme und auch manuelle Fahrten gelten dürfte:
Um den Lichtwechsel zu vermeiden, sollte man die Fahrtrichtungsabhängigkeit der Beleuchtung mittels CVs auf den Decodern einfach deaktivieren und für Beleuchtung vorwärtsfahrt und Beleuchtung rückwärtsfahrt getrennte Funktionstasten verwenden. Damit kann die Beleuchtung auch bei Fahrtrichtungswechsel bleiben wie sie ist. Wer es ganz genau braucht trennt dann auch noch die Front- und Schlusslichter.
 
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