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Richards Car-System-Anlage

Klein_Elektro_Bahn

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Jetzt mal etwas zum Thema "Straßenselbstfahrzeuge", kurz Autos des Faller-Car-Systems in der TT-Spur. (Ist dies eigentlich hierfür die richtige Rubrik?:gruebel:)

Zum Treffen der NRW-Boardler am 29.12.2006 in Kempen hatten wir die kleine TT-Car-System-Anlage von meinem Sohn Richard (16 Jahre) mitgebracht. Da sie einiges Interesse hervor rief, nachstehend auch für die "nicht anwesend Gewesenen" eine kurze Beschreibung:

Es handelt sich um ein schmales Diorama, das als Hintergrundstreifen (1,40 m x 40 cm) für Richards kleine TT-Modellbahnanlage fungiert. Die unten stehenden Abbildungen zeigen die schön gestaltete Landschaft mit der Car-System-Straße, einer Rundstrecke mit einer Kreisverkehr-ähnlichen Wendeschleife um einen kleinen Badesee herum und einer Bushaltestelle mit Stoppstelle sowie einer zweite Wendeschleife, die sich versteckt in einem Berg befindet. Die Straßen laufen an den Anlagenkanten so aus, dass das Diorama auch als Übergang zwischen zwei Kleinanlagen mit den entsprechenden Straßenfortführungen benutzt werden kann.

Das Besondere an dieser Car-System-Anlage ist die Verwendung von einigen recht unüblichen Technik-Gimmicks. So können zwei Car-System-Autos auf einer Spur fahren. Die beiden Fahrzeuge werden über eine Infrarot-Fernbedienung und die Auswertung von drei in der Straße versenkten Reedkontakten per Mini-SPS (LEGO Mindstorms) so gesteuert, dass das langsamere Fahrzeug - kurz bevor es von dem schnelleren Fahrzeug eingeholt wird (Gefahr: Auffahrunfall!) - an der Bushaltestelle rechts herausfährt, das schnellere Fahrzeug passieren lässt und umgehend nach dem Überholvorgang sich hinter dem "Überholer" wieder auf die Strecke begibt.

Die notwendige Technik erläutert der nächste Beitrag.

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Die Technik von Richards Car-System-Anlage

Auf der letzten Modellbaumesse im November 2006 in Rheinberg wurden Richard von einem H0-Car-System-Experten einige kleine, preiswerte IR-Fernsteuerungen angeboten, die leider nur noch in einem Restbestand von wenigen Exemplaren verfügbar waren. Es handelt sich um einen IR-Sender, der mit 4,5 V betrieben wird, und einen sehr kleinen IR-Empfänger für eine Versorgungsspannung von 1,5 V und damit ideal für eine Verwendung in Car-System-Fahrzeugen. Mit zwei Tastern lässt sich nun der Motor einschalten oder umpolen. Es können am Sender per Schiebeschalter und am Empfänger per Codierwiderstände drei "Übertragungskanäle" ausgewählt und somit also vier Fahrzeuge parallel gesteuert werden. Die Elektronikbaugruppen stammen anscheinend aus den vor einem Jahr überaus beliebten "Fernbedienten Miniatur-Schreibtisch-Autos", die man für kleines Geld u.a. in Baumärkten kaufen konnte.

Die unten stehenden Fotos zeigen die Verdrahtung auf der Unterseite der Car-System-Anlage mit LEGO Mindstorms-Computer (vorne), den Einbau der Empfänger in drei Car-System-Fahrzeugen [einen gelben Ikaraus-Bus mit Original-Faller-Car-System-Fahrwerk und -Antrieb (ohne Bild) sowie einen H3A-Klein-Lkw (Hersteller Tillig) und einen Sattelschlepper (unbekannter tschech. Hersteller, aus BTTB-Zeiten), die Richard im Selbstbau anfertigte], die IR-Sender- und Empfängerbaugruppe vor dem Einbau sowie den versteckten Einbau zweier Sender mit ihren IR-Dioden im Fenster eines Trafohäuschens.

Im Gegensatz zur originalen Car-System-Technik von Faller drehen hier die Fahrzeuge nicht nach dem Einschalten der Motoren emsig ihre endlosen Runden, bis dass entweder der Akku leer ist oder eine Riesenhand das Fahrzeug von der Straße pflückt und wieder ausschaltet, sondern die Motoren werden per IR-Strahlung eingeschaltet und die Fahrt damit "aktiviert". Bei einer Unterbrechung des IR-Strahls bleibt das Fahrzeug sofort stehen! Aus diesem Grund befinden sich im Berg nochmals zwei Sender mit gleicher Kanalvorwahl.

Für den LEGO-Mindstorms-Computer, der mit drei Ein- und drei Ausgängen nichts anderes als eine simpel programmierbare Mini-SPS darstellt, werden per Reedkontakte die Spurmagnete der Car-System-Autos und so die Fahrzeugpositionen detektiert. Wenn nun das langsamere Fahrzeug noch nicht aus dem Kreisverkehr herausgefahren ist, während das schnellere Fahrzeug schon in den Kreisverkehr einbiegt, dann schaltet der LEGO Mindstorms den Abzweigmagneten kurz ein und das langsamere Fahrzeug biegt in die Haltebucht der Bushaltestelle ab und stoppt dort nach Auslösung eines weiteren Reedkontaktes für eine kurze Zeit. Das schnellere Fahrzeug bleibt auf der Straße, passiert das haltende, langsamere Fahrzeug, das sich nach diesem Überholvorgang wieder hinter dem Überholer in den "Verkehr" einreiht.

Das alles funktioniert ganz prima. Beim Treffen in Kempen gab's aber wieder einmal den berühmten "Vorführeffekt", da ein direkt über der Car-System-Anlage angebrachter, sehr heller Halogenstrahler mit seinen starken IR-Wellenanteilen eine sichere IR-Übertragung der vergleichsweise leistungsschwachen Fernbedienungssteuerimpulse unmöglich machte. :braue: Bei den in geschlossenen Räumen üblichen Tageslichtstärken oder unter Glühlampenlicht funktioniert die IR-Fernbedienung ansonsten aber recht betriebssicher.

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Hallo
erstmal danke für diesen recht interessanten und informativen Thread. Ich selbst bin ja ein Fan des Car-Systems und bedauere, das Meister Gabor noch nicht so recht vorangekommen ist. Interessant wäre für mich speziell noch der Sattelschlepper, der Aufbau des Antriebes.
Nochmals Danke
Stephan
 
Hallo,

interessant zu lesen. Auch ich habe eine kleine 8 mit Abzeig durch das Sägewerk laufen. Weiche natürlich mit meiner Servoansteuerung, eine Fußgängerampel und Bahnübergang ebenfalls PIC gesteuert.
Reedkontakt in der Fahrbahn habe ich auch schon mal getestet aber erstmal nicht weiterverfolgt.
Da ich die Straße an einer Stelle auch an der Anlagenkante haben enden lassen ist dort provisorisch für immer eine externe Wendeplatte angebaut.
Sattelschlepper habe ich auch angefangen und einen Getriebemotor von http://www.mikromodellbau.de/ verwendet, der läuft aber noch nicht ganz rund.
Fahrzeuge haben bei mir allerdings keine Elektronik an Board.

Holger
 
Interessant wäre für mich speziell noch der Sattelschlepper, der Aufbau des Antriebes. Stephan
Hallo Leichtmetall,

ich durfte heute mal Richards Sattelschlepper fotografieren: Er hat das Ding aus den Achsen sowie dem Getriebemotor von einem Car-System Ikarus-Bus von Faller gebaut. Der Auflieger dreht sich um den rundgefeilten Faller-Motor, der in der passenden Position aufrecht stehend in das verkürzte Zugmaschinenfahrwerk eingeklebt wurde. Die Zugmaschine hat damit hinten nur noch eine Achse, was aber - sofern man das Original nicht kennt - absolut nicht auffällt. Unter dem Führerhaus ist die Lenkachse eingeklebt. Der Spurmagnet wurde durch Aufkleben eines zweiten Exemplares verstärkt.

Näheres zeigen die Bilder. Das Fahrwerk zeigt an einigen Stellen die Bearbeitungsspuren von vormaligen konstruktiven Fehlversuchen. So wie's jetzt ist, funktioniert das Fahrzeug aber bestens.

Berücksichtigt bitte bei der Bewertung dieser Arbeiten, dass Richard (rechtes Bild, während des letzten Board-Treffens in Kempen) 16 Jahre alt ist.

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Lenkung

Hallo,

Nach den Fotos der Lenkung habe ich dazu eine Frage: wie wird eigentlich das Fahrzeug gelenkt? Durch den in der Straße verlegten Draht und der Magnet "hangelt" sich an diesem entlang? Oder gibt der Magnet einen Impuls an einen Servo?
Ist dies auch bei der Serienausführung so oder gibt's da ein ganz anderes System?

Ansonsten braucht sich doch niemand wegen des Alters zu entschuldigen. Manche wären froh, solch filigrane Arbeiten überhaupt hin zu bekommen, daher Respekt meinerseits.

Christian.
 
Nach den Fotos der Lenkung habe ich dazu eine Frage: wie wird eigentlich das Fahrzeug gelenkt? Durch den in der Straße verlegten Draht und der Magnet "hangelt" sich an diesem entlang? Christian
Genau so! Der Magnet an der "Spurstange" hangelt sich an einem in der Fahrbahn versenkten Stahldraht entlang. Dies ist das Funktionsprinzip des Faller Car-Systems.

K_E_B
 
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