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KZ Mittelbau Dora

jenhan

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Moin!

Ich war heut in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora.
Gleich am Eingang steht ein Güterwagen der DR.

Der Aussteller meint, ein solcher wäre für die Deportationen benutzt worden. Von Bildern her kenn ich solche Wagen. Gelesen habe ich, dass in musealen Beständen nur noch drei solcher Wagen in Europa existieren. Ja und auch einer davon steht in Mittelbau-Dora. Wo steht noch einer mit Bremserhaus?

Interessieren würde mich, welche Lokomotiven und Wagen die Deutsche Reichsbahn in den Jahren 1942-1945 für Transporte von Häftlingen eingesetzt hat. Die 52 soll noch im Museumsbahnhof Radegast (Polen) mit drei Wagen stehen. Leider sind die Bilder im I-net nicht genug.

Auch alles andere nebenbei Wissenswerte an Dokumenten ist gefragt. Vielleicht hat Opa noch was.

In Büchern las ich, dass solche Transporte von Frankreich nach Auschwitz, wenn sie an Bahnhöfen warten mussten, um dem Militär Vorfahrt zu gewähren, mit Wasser abgespritzt worden sind.

Wenn jemand Bilder, Texte, Informationen hat, bitte.

Hat das was mit Auschwitz zu tun: Ja
Soll das ne neue Website für Geld werden?: nein
Soll das ein KZ-Diorama werden?: nein
Geht es um Pegida: nein
Hat mich ein Arbeitgeber dazu aufgefordert? nein
Gehts um die 11000 Kinder-Ausstellung: nein

Warum will ich das wissen?

Ich will ein Projekt starten, Jugendlichen im Alter meines Buben von heute die NS-Zeit zu vermitteln, die mir gelehrt wurde. und bin am Sammeln von Zeugnissen aus der NS-Zeit.

Bilder
Fahrpläne
Berichte von Zeitzeugen.--->Überlebenden.

Ist kein einfaches Thema.

Bitte keine politischen Diskussionen. Bitte nichts, was dem Admin dieses tollen Boards Probleme machen kann.

Bitte gern einen Querverweis auf andere Foren, wo ich vielleicht besser aufgehoben bin.

Und dann einfach löschen.

Vielen Dank fürs Verständnis.


Jens
 
Den meinte ich. Danke!

wo steht der genau?

pics der Loks und Zügen...

wers kann.
 
Moin,
auf den Bildern, die immer in historischen Aufnahmen gezeigt werden, sind vor allem die G-Wagen mit dem Flachen Dach (G04 - später bei der DB G10) zu sehen.
Das waren seinerzeit die gebräuchlichen gedeckten Güterwagen.

Vielfach wird gesagt, daß es sich dabei um Viehwagen handelte, was weder falsch, noch speziell richtig ist, denn Großvieh wurde seinerzeit in alle verfügbare G-Wagen verladen. Die Verschlagwagen sind ja nur für Kleinvieh geeignet.
Davor gab es offene Viehwagen, von denen man aber in den zwanziger Jahren abgekommen ist.

Ich wünsch Dir viel Erfolg bei Deiner Aufgabe
- ich habe mir zum x-ten Mal die Bilder, die in den öffentlich-rechtlichen Programmen zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zu sehen waren, angesehen und ...... mir fehlen immer noch die Worte, meine Gefühle zu erklären.

Vielleicht nur eins: Wir Deutschen sollten uns auf alle Fälle nicht so aufspielen, als könnten wir irgend etwas besser als andere Europäer und erst mal in uns gehen und ...... den Wahnsinn begreifen, den unsere (Ur)großväter angerichtet haben.

Das halte ich für "Alternativlos."

Grüße ralf_2
 
Auch wenn es nur bedingt mit dem Thema zu tun hat, möchte ich an der Stelle einmal das Buch "Züge auf falschem Gleis" von Fred Schwartz empfehlen. Der Autor war in den 90ern persönlich bei uns in der Schule und hat sein Buch vorgestellt. Im Titel ist ein altes Zuglaufschild zu sehen.

Das Buch habe ich selbst gelesen. Ich kann es jedem nur empfehlen, der sich damit auseinander setzen will.

http://www.amazon.de/Züge-auf-falschem-Gleis-Lebensbericht/dp/3854500386
 
Vielen vielen Dank!

Ich werde scannen.

Es gab auch Berichte von eingesetzten offenen Wagen der Deutschen Reichsbahn für die „Evakuierung“ von Auschwitz-Birkenau.


Hat jemand Links oder Bilder?
 
G-Wagen

Ein solcher G-Wagen mit Flachdach steht auch im Deutschen Technikmuseum in Berlin.

http://sdtb.de/Deportation-of-the-jews-1941-1945.1149.0.html

Ein Blick lohnt vielleicht auch in die Dissertation von Alfred Gottwaldt, dem Leiter der dortigen Schienenverkehrsabteilung:

"Die "Judendeportationen" aus dem Deutschen Reich 1941-1945"
presenting the current research.

Alfred Gottwaldt und Diana Schulle
marixverlag, Wiesbaden 2005
ISBN 3-86539-059-5
15,00 EUR.

Wie Gottwaldt übrigens mal sagte, so waren zumindest in der Anfangszeit und von Transporten vom "Altreich" in die Lager Personenwagen benutzt worden (3. Klasse), um möglichst unauffällig agieren und den Schein der "Evakuierung" wahren zu können. Erst später und mit größeren Passagierzahlen, wurden dann Güterwagen benutzt.

Viel Erfolg. Und zeige doch später mal deine Ergebnisse. Ich bin gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo Jenhan,

ein sehr schwieriges Thema,

aber ich glaube sehr wichtig. Gerade heute wieder! Die Deutschen haben egal ob rechts- oder linkselbisch die Vergangenheit nicht genügend aufgearbeitet. Wenn es überhaupt geht. Dadurch gibt es auch ein generell gestörtes Verhältnis zur Nationalität. Geht mir ehrlich auch so.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Einen schönen Sonntag
Helge
 
Mein Gastvater beim Schüleraustausch mit Israel meinte damals, "forgive, not forget".

Yad Vashem, wo der Güterwagen steht, ist sehr bewegend. Wer einmal im gelobten Land wandelt, kommt daran kaum vorbei.

Und zum Thema Krieg, es erinnern sich nur die wenigsten noch an die Kriegsjahre in Deutschland. Bedrückend und erschreckend waren noch die realen Umstände ein paar Jahre nach dem Krieg in Bosnien. Ein bürgerkriegszerstörtes Land selbst zu sehen und das auch noch in Militäruniform um beim Aufbau zu helfen, so nah kam mir Krieg bisher nie.
 
Hallo Jenhan,

vorab wünsche ich dir für dein Projekt alles Gute und viele, die dir helfen mögen.

Zwei Bücher, die unbedingt zur Auseinandersetzung mit dieser dunkelsten Seite deutscher Geschichte gehören sollten sind aus meiner Sicht:

Justin Sonder - "Chemnitz-Auschwitz und zurück"

sowie

Jozef Lánik - "Was Dante nicht sah"

Letzterer ist wahrscheinlich nur noch in Antiquariaten oder in der Bucht erhältlich - hat mich auch auf grund seiner klaren und harten Worte stark beeindruckt.
 
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