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Kurztestbericht SKl 24 der DR in Epoche III von JAGO
Zum Kurztestbericht tritt das erst letztes Jahr erschienene Modell des Rottenkraftwagens SKL 24 der Fa. JAGO an
Vorbild
Mit der Gründung der DR in der DDR, brachten die bis dahin eingesetzten & leider auch heruntergewirtschafteten Rottenkraftwagen der verschiedensten Hersteller zunehmend Probleme mit sich, da die Ersatzteilversorgung nicht mehr möglich war.
Um diesen Zustand zu ändern, gab die DR Anfang der 1960er eine komplette Neuentwicklung in Auftrag, die im sogenannten SKL (Schwerer Kleinwagen) mit der Typenbezeichnung „Schöneweide“ mündete.
Das war der 1. einheitliche Rottenwagen der DR, der neben dem Fahrer mindestens 2, jedoch maximal 5 Personen befördern konnte, wenn eine Anbaukabine vorhanden war.
Meist wurde auch ein Ladekran auf der Ladefläche verbaut, der jedoch wiederum nicht nur die Ladefläche (ohne Kran 8,4 m²), sondern auch die Traglast von normal 6t verringerte.
Und noch eine Besonderheit gibt es zu erwähnen: Der SKL durfte mit einer besonderen Kuppelstange einen max.17t schweren Güterwagen auf den Bahnhofsgleisen bewegen!
Zum Einsatz kamen diese fast überall, so z.B. bei den Bahn- und Signalmeistereien, den Industriebahnen, aber natürlich auch bei den Reichsbahnbaudirektionen.
Ab 1971 an wurde dieser durch Umstrukturierungen der Bahnwerke dann vom VEB „Gleisbaumechanik Brandenburg“ hergestellt. Seine Gesamtstückzahl beläuft sich auf etwa 700 Stück !!!
Sein Nachfolger ist der SKL 25, der auf dem SKL 24 basierte, aber nicht ganz so oft gebaut wurde und meist auch keinen Ladekran besaß.
Der SKL 24 hat folgende technische Daten:
Dieselmotor Garant 16 bzw.32 (luftgekühlt!)
Vmax.: ca. 50 Km/h
LüP: 5540 mm
Raddurchmesser: 560 mm (SKL und Anhänger)
Modell
Das Modell des SKL 24 wird von JAGO in einer stabilen und blau bedruckten Pappschachtel mit Schaumstoffeinsatz ausgeliefert. Eine Beschreibung o.Ä. suchte ich vergebens.
Das Modell wurde aus geätztem Metall hergestellt und entsprechend der Epoche 3 blau lackiert.Es besitzt sogar freistehende Griffstangen und eine angedeutete Luftdruckpfeife(lt.Hädl-Danke für den Hinweis!).
Die Lackierung ist sauber ausgeführt und nicht zu dick. So lassen sich die eingeätzten Holzstrukturen auf der Ladefläche und den Holzwänden an der Ladefläche sehr gut erkennen!
Das Führerhaus ist fein bedruckt worden, allerdings wird vieles vom angedeuteten Kohlehaufen (Weißmetall) verdeckt, der wiederum den Motorblock des Mashima-Motors abdeckt.
Folgendes ist mit der Lupe erkennbar: RBD Dresden und die Nummer 3877.
Weitere Anschriften sind mehrere Geschwindigkeitsangaben, die aber leider nicht erkennbar sind.
Das Modell besitzt vorn und hinten eine LED-Beleuchtung mit klarem Strahlkörper, und wird auf beiden Achsen angetrieben. Der Antrieb erfolgt vom Motor mit 2 Schneckenwellen direkt auf die Achsen. Zur besseren Stromabnahme werden alle 4 Räder herangezogen.
Mit einem nicht sehr feinfühlig regelbarem Standarttrafo von Tillig ließ sich eine Minimalgeschwindigkeit von weniger als 1mm in der Sekunde einstellen!!!
Für ein 2achsiges Fahrzeug dieser Größe mit einem Gewicht von nur 33g, also weniger als eine Arnold-Köf, ein sehr respektabler Wert, zumal das Fahrzeug noch nicht eingefahren wurde! Das Modell fuhr des Weiteren ohne stehen zubleiben über eine Bettungsgleisweiche EW1 von Tillig.
Der Führerhausdurchblick ist frei und würde sich für einen Digitaldecoder anbieten, wenn...
Ja, wenn man das Fahrzeug ohne Beschädigungen irgendwie aufbekommen würde.
Es ist aber ersichtlich, dass dies nicht funktionieren* würde, da das Führerhaus fest verklebt ist.
*Der ganz extreme Digitalbahner würde hier das Dach abtrennen und den Decoder nicht sichtbar im Boden des Führerhauses verschwinden lassen, da dieses die Außen-Maße 16x11mm hat.
Beim Vermessen ist mir aufgefallen, dass das Fahrzeug 4 mm zu kurz geraten ist.
Als Anhänger für den SKL ist bei Jago eine lange und eine kurze Version des Beiwagens bestellbar, der über eine geätzte und schwarz lackierte Kuppelstange mit dem SKl verbunden werden kann, wobei eine passende Anhängevorrichtung auf beiden Seiten des SKL vorhanden ist. Der Anhänger zeichnet sich durch gute Laufeigenschaften und eine saubere Lackierung aus.
Fazit: Das sich im Vertrieb der Fa. JAGO befindliche Modell des Rottenkraftwagens SKL 24 weiß zu überzeugen in Sachen Fahreigenschaften und dem ansprechendem Äußeren.
Gar nicht überzeugen dagegen kann dieses Fahrzeug im regulär verlangten Preis von 199,-Eur. Das ist doch etwas zuviel des Guten, zumal der Anhänger in der langen Version nochmals mit 69,-Eur zu Buche schlägt...oder auf den Magen
Als Ausweichvariante und deutlich günstiger zu bekommen sind 2 Varianten, die ebenfalls in Kleinserie hergestellt werden von den Firmen KARSEI und KEHI. Beide unterscheiden sich im Aufbau, besitzen z.B. keine Beleuchtung, dafür aber einen Beiwagen im Gesamtpreis von etwa 100-120 Eur.