Hilfe: Vorbildwissen Signalansteuerung

[Koarle]

Hallo miteinander,

ich würde gern mal wissen, wie werden die Signalbegriffe im Originalen angesteuert?

Werden die Signalbegriffe überblendet?
Gibt es eine Dunkelpause? Wie lang ist eine solche?
Werden z.B. die Vorsignalbegriffe (im Hauptsignalschirm integriert)einfach aufgeschalten?

Beispiel im Bezug auf das HL-System.

Von Hl12a (40km/h-Halt erwarten) auf Hl3a (40km/h-Vmax erwarten)

Wird hier die gelbe untere Signalleuchte mit ausgeblendet und wieder neu mit eingeblendet? Oder ändert sich nur die Vorsignalisierung?

 

[E-Fan]

Dazu solltest Du Dich intensiv mit dem HL-System auseinandersetzen (und Lektüre suchen)
Wahrscheinlich kann ein Fdl auf dem Stellwerk Geschwindigkeiten auch per Hand reduzieren etc aber im Normalfall erfolgt die Ansteuerung der Signale automatisiert. Der Fdl sagt seinem System also nur von wo nach wo gefahren werden soll und die Relaistechnik erledigt den Rest.
Nebenbei müssen zwei Threads zum gleichen Thema nicht sein

 

[vbird]

Beim HL-System gibt es beim Umschalten der Signalfahrtbegriffe keine "Dunkelpause", da bei höheren Signalisierungen erst der neue Signalbegriff erscheinen muss, ehe der alte gelöscht wird.

Bei Umschaltung von Hl12a (40km/h-Halt erwarten) auf Hl3a (40km/h-Vmax erwarten) wird nur die Vorsignalisierung geändert. Die Hauptsignalisierung bleibt bestehen, d.h. die Gelb 2 Lampe brennt permanent während die Vorsignalisierung von Gelb 1 auf Grün umschaltet. Erst schaltet hierbei die Grünlampe an, und diese schaltet dann die Gelb 1 Lampe ab. Da ja der Hauptsignalbegriff von der Fahrstraße abhängt, und die ja konstant bleibt solange das Signal auf Fahrt steht, kann sich die Hauptsignalisierung ja nicht ändern. Pro Fahrstraße ist zudem nur ein Hauptsignalbegriff zulässig. Die Vorsignalisierung hängt ja vom Ziel ab. Ist das Ziel frei, kann natürlich eine höhere Vorsignalisierung erfolgen, was aber keinen Einfluss auf die Hauptsignalisierung hat.

Eine Reduzierung der Geschwindigkeit ist im Regelfall nicht möglich, da nur die Fahrstraße und das Fahrstraßenziel die Geschwindigkeit am Signal vorgeben. Der Fdl hat da keine Eingriffsmöglichkeit, außer er nimmt eine andere Fahrstraße . Einzige Möglichkeit der Reduzierung ist ein Fehler in der Schaltung oder eine nichtplanmäßige Besetzung des Zielabschnittes.

 

[Bksig 516]

Einzige Möglichkeit der Reduzierung ist ein Fehler in der Schaltung oder eine nichtplanmäßige Besetzung des Zielabschnittes.

Ein solcher Fehler kann auch beispielsweise eine defekte Glühlampe in der Optik sein.
Dann wird aus Sicherheitsgründen durch die Schaltung ein niedrigerer Signalbegriff gezeigt.
So wird z.B. an einem Ausfahrsignal mit integriertem Vorsignal und einer defekten "grün"-Lampe statt des Signalbegriffes Hl 2 dann der Begriff Hl 11 angeschaltet.
Sollte die "gelb"(1)-Lampe auch defekt sein bleibt das Signal in Haltstellung Hl 13/Hp 0.
Ist die "rot"-Lampe defekt wird das Ersatzrot automatisch angeschaltet und im Stellwerk wird die Störung angezeigt.

Ein selten auftretender Fehler ist auch das Versagen des Pendelblinkers (er erzeugt die blinkenden Signalbegriffe) wenn er in der "ein"-Stellung stehen bleibt. Auch hier wird zur Sicherheit der nächstniedrigere Signalbegriff mit angeschaltet.
Das kann dann eventuell ein "zweifelhaftes Signalbild" ergeben. Das weitere Verhalten des Lokführers an solchen Signalen richtet sich dann nach den Mastschildern bzw. nach dem Signalbuch.


Mathias

 

[Grischan]

Ich stell mir grad vor, wie ein Lokführer bei Annäherung an das Signal wild im Signalbuch zu blättern beginnt

 

[Bksig 516]

Und nachdem er dort nichts erhellendes gefunden hat greift er doch lieber zum Hörer des Funkgerätes.

"Du sach ma, ich hab hier so ein komisches Signalbild."
"Ja, was denn?"
"Na hier leuchten gelb und grün gleichzeitig."
"Ist doch immerhin ein Fahrtbegriff."
"Ja, aber nicht gelb und grün oben nebeneinander."
Upps, da blieb wohl nur noch das Signal auf Halt zu legen und dann auf Ersatzsignal weiter zu fahren.
Mit stehendem Pendelblinker Zs 1 zu geben funktioniert aber auch nicht wirklich.
Also blieb nur der gute alte schriftliche Befehl.

Wieder was gelernt.

Mathias

 

[Steffen E]

Ha, der ist gut !!
Das wäre doch direkt was für eine automatische Zusatzfunktion, die als Störung eben auch mal auftritt (d.h. willkürlich vom Decoder z.B. 1x je 10 Betriebsstunden ausgelöst wird - eine Fehlersimulation, da muß der Modellbahn-FDL und der Lokführer dann drauf reagieren ... )
.

 

[vbird]

Bei der Bauform GSII DR ist ein stehendgebliebener Blinkbegriff nich unbedingt die Folge eines stehenden Pendelblinkers. Es kann auch das Blinkerhilfsrelais in der Signalgruppe fehlerhaft angezogen verbleiben.Da der Blinker noch funktioniert, wäre ein geben von Zs 1 noch möglich..

 

[Norbert S.]

Hallöchen,
ist ja interessant!
Mann könnte die Schaltung hier einstellen, dann erschließt sich alles, auch der defekte Blinker oder defekte Relais. Das führt aber meines erachtens zu weit.
Dem Modellbahner soll als Aussage reichen, daß ein Abwerten eines Signalbegriffes nicht möglich ist, da, wenn der Lokführer am Signal vorbei gefahren ist, er die Abwertung nicht mehr sehen kann und damit eine Gefährliche Situation (für Bksig 516: Zuggefährdung?) entstehen könnte. Technisch hat der Fahrdienstleiter nur die möglichkeit einen Signalbegriff aufzuwerten (z. B. stellen der Durchfahrt).
Bei Störungen wird immer zur sicheren Seite gehandelt (abwerten des Signalbegriffes). Das betrifft, wie schon gesagt, z. B. den Ausfall einer Grünlampe. Dann wird, wenn vorhanden, die Gelblampe, oder wenn vorhanden, der Ersatzfaden angeschaltet und dieser Zustand dem Stellwerkspersonal (Fdl oder Wärter (ich habe hoffentlich keinen vergessen)) angezeigt.
Norbert

 

[Per]

Dann wird aus Sicherheitsgründen durch die Schaltung ein niedrigerer Signalbegriff gezeigt.

Interessant! Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Ich kannte bisher nur das Auf-Rot-Schalten.
Liegt aber bestimmt auch daran, dass es in EP II noch nicht so ausgefeilte Signalbilder gab.