Frage? Harro Klüssendorf - BTTB Metallradsätze

[kusb]

Nach sehr langer Zeit ...

Hallo in die Runde! Ich hoffe, es geht allen gut.

Ich beschäftige mich gerade mit einer Preisliste von Harro Klüssendorf von 1987. Darin ist vermerkt, dass alle (!) Wagen von BTTB (für ihn) mit Metallradsätzen ausgerüstet werden.
Ist das tatsächlich geschehen? Oder hat er auch nur die mit MRS bekommen, die ohnehin damit ausgerüstet wurden.

Kann das noch jemand nachvollziehen bzw. sich erinnern?

Danke schon mal und Gruß,

Kai

 

[mattze70]

Mag sei das für ihn alle Wagen mit Metallradsätzen ausgerüstet wurden. Nur '87 hatten auch schon viele Wagen ab Werk diese Radsätze.
Die waren dann schon in der rötlichen Verpackung mit Styroporeinsatz.

 

[152 032-9]

Allgemein hatten die Wagen mit Metallradsätzen eine 1 vor der bisher vierstelligen Artikelnummer und der Preis dürfte pro Achse in der DDR 1,25M höher gewesen sein.
Die andere Frage wäre, ob 1987 noch Wagen ohne Metallradsätze neu ausgeliefert wurden.
Eine Ausnahme wären wahrscheinlich die Doppelstockzüge, denn die gab es auch 1990 noch mit Plastradsätzen und mir sind auch keine größeren Schachteln (Querschnitt der Lok-Schachteln) dafür bekannt.

MfG

 

[WvR]

Ich war 20 Jahre lang Kunde bei Harro. Wenn er das in seiner Liste geschrieben hat, dann war das auch so. Wir sind hier im Bergischen Land, da gilt auch heute noch das gesprochene Wort.

Wolfgang

 

[kusb]

Danke! Die meisten kleinen Güterwagen wurden zumindest bis '89 normalerweise mit Plastikradsätzen ausgeliefert. Ausnahme Containerwagen. Siehe auch Originalentwurf des 89er Kataloges, nicht Nachdruck! Wer ihn hat ... Also das ist ziemlich genau nachvollziehbar, nur diese Angabe bei Klüssendorf fiel mir auf.

 

[mattze70]

Die Silowagen (grau und bl/ws) gab es auch schon vor '89 mit MRS ab Werk.

 

[kusb]

Das ist vor allen Dingen deshalb interessant, weil diese selbst im 1. Nachwende-Katalog von 1990 noch mit Plastikradsätzen angeboten werden. Vielleicht waren Deine von Klüssendorf? ;-)

 

[mattze70]

Kann ich dir nicht sagen. Das war ein Rest/Sonderposten vom damaligen SP-Versand. Müsste die Rechnung suchen wann gekauft.
Auf alle Fälle schon in der "großen" BTTB Verpackung.

 

[Ralf_2]

Es geht doch aber evtl nicht um „richtige“ Metallradsätze, sondern solche mit Metallradreifen mit unsicheren Rundlaufeigenschaften?
Grüße Ralf

 

[kusb]

Naklar, es geht um die BTTB-Eier!

 

[152 032-9]

Was haben die kurzen Güterwagen im 1990er Katalog für Artikel-Nummern? 0xxxx oder 1xxxx?

Sind denn alle im 1986er Katalog noch mit Plastradsätzen abgebildete Wagen bis 1990 tatsächlich produziert worden?
Möglicherweise hat man bei den Fotos Wagen mit Plastradsätzen verwendet, weil noch keine neuen Wagen mit Metallradsätzen produziert wurden?
Aus dem Katalogbild allein würde ich nicht zu viel ableiten.

MfG

 

[kusb]

Haben 0xxxx-Nummern, klar. Also sie waren wirklich so (Plastikradsätze) vorgesehen.

Keiner erinnert sich, einen 2-achsigen Wagen mit Metallradsätzen Ende der 80er bei Klüssendorf gekauft zu haben?

@WvR Ich glaub Dir gern, dass Harro ein sehr zuverlässiger Mensch war, aber auch er hatte Ankündigungen von BTTB und war darauf angewiesen, dass sie es in Berlin umsetzten. Aber der Westen wurde natürlich gepflegt, klar. ;-) Und daher ...

 

[Knödellok]

Das Rätsels Lösung ist relativ einfach: Ab ca. 1985 wurden die ersten Wagen mit Metallradsätzen ausgerüstet. Da allerdings die Produktion nicht im vollen Umfang zur Verfügung stand, kamen zunächst nur neue Güterwagen und Wagen aus Sonderpackungen wie z.B. 30 Jahre TT, 56 mit Preußenwagen ff. dazu in Betracht. Alle Wagen aus dem Normalsortiment bekamen diese erst nach und nach, dabei wurde der Artikelnummer eine „1“ vorangestellt. Vorrangig gingen die Wagen mit Metallradsätzen in den Export ins NSW. Später kamen dann auch Metall – Speichenradsätze. Diese Metallradsätze waren alle blank. Erst nach der Wende gab es dann die brünierten Metallradsätze. Alle ab Mitte / Ende der 1980er Jahre ausgelieferten Neuheiten wie z.B. die 4-achsigen Eaos, die Containerwagen oder die Rungenwagen wurden nicht mehr mit den Kunststoffradsätzen ausgeliefert.

Ausnahmen gab es bei den Doppelstockeinheiten und allen Start – Modellen / Start-Packungen sowie Modellen für Russland. Diese behielten bis zur Wende die Kunststoff-Radsätze.

 

[kusb]

@Knödellok

Guten Morgen und danke!

Was Du schreibst, ist vollkommen korrekt und (mir) bekannt. Ich habe mich nur gefragt, ob Klüssendorf eine Sonderrolle gespielt hat und Wagen außerhalb der Normalproduktion mit Metallradsätzen bekommen hat. Ich vermute ja, dass das trotz seiner Ankündigung nicht passiert ist, aber ...??? Sorry, @WvR ! ;-)

Im Anhang mal die Preisliste, in der eben alle Artikelnummern der Wagen mit einer 1 (für Unwissende: Plastik 0 - Metall 1) anfangen, im Gegensatz zu allen anderen Publikationen, in welchen, wie bereits erwähnt, die meisten kleinen Wagen bis 1990 als 0xxxx aufgeführt wurden.

Gruß,

Kai

 

[152 032-9]

Es gab zwei verschiedene Arten von blanken BTTB-Metallradsätzen.
Anfangs "gedrückte Blechringe" auf Plastradköpern, später auch gedrehte Radreifen, in die die Plastradkörper eingespritzt wurden.

Wäre es denkbar, dass Herr Klüssendorf die Metallradsätze einzeln bezogen hat?
Ich meine mich zu erinnern, schon vor der Wende Metallradsätze nachgekauft zu haben.

MfG

 

[V180-Oli]

Ich habe mich nur gefragt, ob Klüssendorf eine Sonderrolle gespielt hat und Wagen außerhalb der Normalproduktion mit Metallradsätzen bekommen hat. Ich vermute ja, dass das trotz seiner Ankündigung nicht passiert ist...

Es könnte auch schlicht Marketing gewesen sein.

 

[Karl-Georg]

Im Werk in der Storkower Straße wurde ja immer zwischen Exportmodellen und Modellen für den Inlandsmarkt unterschieden. Da wurden Gehäuse nach der Lackierungsqualität sortiert. Wenn ein westlicher Auftrag zur Verwendung von Metallachsen kam, wird man dem sehr gern nachgekommen sein. Das Material war ja vorhanden. Vielleicht mal Herrn Schauer fragen.

 

[mattze70]

schon vor der Wende Metallradsätze nachgekauft zu haben.

Die gab es auch, 8er Pack zu 10,-M

 

[152 032-9]

Im Werk in der Storkower Straße wurde ja immer zwischen Exportmodellen und Modellen für den Inlandsmarkt unterschieden. Da wurden Gehäuse nach der Lackierungsqualität sortiert. Wenn ein westlicher Auftrag zur Verwendung von Metallachsen kam, wird man dem sehr gern nachgekommen sein. Das Material war ja vorhanden. Vielleicht mal Herrn Schauer fragen.

Das klingt plausibel.
Nur stellt ja die Klüssendorf-Liste den gesamten BTTB-Katalog dar.
Hat BTTB wirklich "jedes Jahr" das gesamte Programm produziert?
Sicher hat man für "Westaufträge" das Beste vom Besten genommen, aber wurde allein dafür die Maschine angeworfen?
Ich könnte mir vorstellen, das auch im Westen nicht jederzeit jedes Modell lieferbar war und somit ein Teil der Liste rein praktisch ins Leere lief und letztlich von der Wende überholt wurde.

MfG

 

[Karl-Georg]

Damals war es durchaus üblich das Sortiment im Lager zu haben, im Gegensatz zu heute. Solche Mengen wird Klüssendorf nicht bestellt haben und da war man für den Westexport jederzeit gerüstet.

 

[chap]

Damals gab es noch "Lageristen" welche die Packungen wöchtentlich gewendet haben, damit sie gleichmässig einstauben.

 

[kusb]

Danke für die rege Beteiligung! Also wird es sie doch so gegeben haben, super. ;-)

 

[Ralf_2]

Damals gab es noch "Lageristen" welche die Packungen wöchtentlich gewendet haben, damit sie gleichmässig einstauben.

Lächerlich - Man muss sich mal einig werden: Herrschte früher Mangelwirtschaft oder waren die Lager voll eingestaubtem Plunder.

Grüße Ralf

 

[Columbus210]

Besteht ev. die Möglichkeit, dass H.K. die Radsätze ausgetauscht hat ?

 

[LiwiTT]

Nur wenn sie eingestaubt waren...