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Fertigteilhallen Beton DDR - Maße und Informationen (gesucht)

moccafix

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Klingenberg
Hallo zusammen,

ich möchte für meinen Bahnhof gern einen Anschluss "ACZ" oder "VEAB" einrichten und dabei eine typische Halle aus Betonfertigteilen Epoche III/IV, welche mit durchgehenden Gleis ausgestatt ist (ähnlich Busch) errichten. Diese Halle soll aber eher als Forex o. Ä. entstehen, da sonst zu schwer. In dieser Hinsicht bin ich auf der Suche nach einer Art "Typenprogramm" dieser Hallen bzw. üblichen Maßen oder einer TGL. Im Internet bin ich leider noch nicht fündig geworden, es kann aber auch sein, dass der Fachbregriff für diese Halle fehlt und man darum nichts finden kann. Kann mir jemand weiterhelfen? Sonst muss ich die Halle von Busch kopieren...

Martin
 
Ich denke, es schwebt Dir so etwas vor:
... gleich mit passendem Sound und Details vom Innenleben.

"Eingeschossige Mehrzweckgebäude (EMZG) in Skelettbauweise" ist das Stichwort. Guck mal hier: https://bauarchivddr.bbr-server.de/...4-1555-baukonstuktionen-eingesch-gebaeude.pdf

Die Betonteile innen nennen sich "Winkelstützwandelemente": https://bauarchivddr.bbr-server.de/...0148-a-0691-winkelstuetzwandelemente-1978.pdf

Die Halle aus dem Video ist ca 108m lang (6m Rastermaß) und liegt hier: Google Earth

VG
 
Guten Morgen, in Oschatz und Dahlen wurden für das ACZ Düngerlagerhallen gebaut. Die Systembreite war 18 m ( auch 21 m möglich ).
Das Rastermaß war 4,50 m. Höhe 6,oo m. Die Stahlbeton-Fertigteilstützen hatten bei der Höhe eine Abmessung von 30 * 30 cm als Baurichtmaß. Gefertigt mit 29 * 29 cm. Die Dachkonstruktion war in der Regel eine Holzkonstruktion als Nagelbinder und später auch als unterspannte Holzklebekonstruktion. Die Länge der Hallen war meist 45,00 m , 54, und länger. War den Platzverhältnissen geschuldet. Die Wandplatten mit 4,50 m Länge hatten Höhen von 30, 60, 90 cm und eine Dicke von 9 cm - Kaltbau. Das Fertigteilelement für die Fenster hatte eine Höhe von 90 cm und ist immer als letztes Element verlegt worden - Lichteinfall.
Alle Lagerflächen erhielten Winkelstützelemente in L-Form mit einer Höhe von 4,20 m und einer Breite von 90 cm, zum Schutz der Außenwandverkleidung.
Die vor Dir gezeigten Montagehallen waren für den Industriebau üblich.
Der Dünger war derartig aggressiv, dass die Winkelelemente immer von innen einen Teeranstrich erhielten und sollten jährlich neu behandelt werden. Die Halle wurde mit T- Betonstützwänden in Boxen eingeteilt, um die unterschiedlichen Düngersorten getrennt lagern zu können. Diese waren meist nicht fest eingebaut.
Die Gleisanlage war immer an der einen Längsseite angeordnet und wurden mit Holzschiebetoren verschlossen. Später auch mit Stahlfalttoren. In den 80-iger Jahren sind viele Düngerlagerhallen in reiner Holzkonstruktion gebaut worden. In Mügeln steht auch noch so eine Halle. Diese hatten ein oben liegendes Verteilförderband. Hat sich nicht bewehrt. Der Rost war sehr aktiv.
Für die Düngerlagerhallen gab es Typenprojekte, aber da kann ich Dir nicht helfen.
Viel Spaß beim Bauen. Wenn Du es richtig machen willst, wirst Du viel Platz benötigen. Als Werkstatt kannst Du die Busch nehmen, aber bitte mit Drehtoren. Die Schlosser hätten bei den undichten Schiebetoren ihre Werkstatt nicht warm bekommen.
Einen schönen Sonntag Dieter
 
Irgend was stimm mit dem Video nicht.Zu DDR Zeiten gab es diesen Streuer nicht.Die Streuer waren alle auf W50/LA oder später L60 aufgesetzt.Auch den LO mit Spritze drauf gab es aber die Nummerschilder sind Nachwende.Soweit ich weiß,wurden ACZ nach der Wende plattgemacht.
Klaus
 
In der Videobeschreibung - zitat von der Webseite:
"DDR Portalkran im ACZ - Falkenberger Landhandels- und Dienste GmbH"
 
Ich hab noch etwas in den Tiefen der Sammlung gefunden, Scan im Anhang. Diese Halle steht auch noch: Google Earth Hier wurde das Dach in HP-Schalen ausgeführt, damals offensichtlich ein beliebtes Element. Verbreiteter für die LPG/ACZ-Hallen waren allerdings die günstigeren Varianten wie oben von Vt18.16 beschrieben.

Eine Projektbeschreibung für solch eine Halle: https://bauarchivddr.bbr-server.de/...-und-mappen-pdf/00014-d-3639-duengerhalle.pdf (leider nur Text, dafür mit Referenzen auf TGL)

Dachkonstruktionen dazu: https://bauarchivddr.bbr-server.de/...df/00103-b-0700-dachbinder-kat-h-8332-peb.pdf

Zum selber stöbern:

Vielleicht konkreter auch hier: DDR PLANUNGSUNTERLAGEN - INGENIEURBÜRO BAUEN GmbH
 

Anhänge

  • Mineraldüngerlagerhalle-ProjektGüstrow-Bauzeitung-1971-12.PDF
    2,7 MB · Aufrufe: 57
@dampfbahner, @hochlehner
Das spezielle ACZ in Falkenberg wurde in eine GmbH umgewandelt. Demzufolge spielt das alles schon nach der Wende und nicht zu Zeiten der DDR.
... es geht ja in dem Video auch primär um den Kran, die Verladung, den Sound und als Beifang das Innenleben einer solchen Halle. Die älteren Kollegen dort fahren umgangssprachlich sicher auch noch ins "ACZ" ;) Private Original-Aufnahmen mit Ton aus DDR-Zeiten dürften arg selten sein, ge?
 
...Das spezielle ACZ in Falkenberg wurde in eine GmbH umgewandelt. Demzufolge spielt das alles schon nach der Wende und nicht zu Zeiten der DDR.
Das war mir klar, deswegen das Zitat.
 
Danke für die Begriffsklärung und die Verweise im www! Das hilft mir weiter und macht Freude aufs Bauen. Nur 72m in der Länge lassen sich leider nicht darstellen bei mir... Mal sehen welche Länge es werden kann.

Martin
 
... eine hab ich noch, aber dann ist gut: Kretzschau bei Zeitz. Liegt aus Modellbahnersicht geradezu ideal, oder? Hier war es eine BHG, die Aufgaben eines ACZ übernahm. Die Halle entstand wohl um 1969.

Luftbild: Google Earth

In Richtung Osterfeld:
proxy.php

Quelle: ZeitzCamburg

Aus der anderen Richtung gibt es ein Video, nicht schön, aber immerhin.
Was man bei Google schon nicht mehr sieht: Der Anschluss war etwa in der Mitte der Halle über eine Linksweiche Richtung Zeitz angebunden und führte am Ende der Halle durch ein Gleistor. Die Bedienung dürfte im Zusammenhang mit der Haltlichtanlage interessant gewesen sein. Die Ruinen auf dem Gelände waren bis 1965 eine Brikettfabrik. Durchfahrt ab min 27:15, daraus ein paar Screenshots:


vlcsnap-2025-01-12-21h51m24s518_cr.jpgvlcsnap-2025-01-12-21h51m35s637_cr.jpgvlcsnap-2025-01-12-21h51m44s850_cr.jpg
 
Diese Fertigteilbauweise ist aber nicht nur auf ACZ-Hallen beschränkt. Auch andere Industriehallen wurden so erstellt. Diese Halle nutze ich selbst und sie hat sogar einen Aufzug (den Kasten auf dem Dach).
 

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  • IMG_7702.jpeg
    IMG_7702.jpeg
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@DeDR77
Vielen Dank für das Zusammenstellen.
Die Halle ist wahrscheinlich nicht mit einem Gleis längs durchfahren worden?

Vielleicht ist das Darstelle einer BHG vielseitiger für die "Dekoration" und die Vielfalt nutzbarer Güterwagen . Über die BHGs wurden neben Düngemitteln auch Sämereien, Technik, Brennstoffe und Baustoffe gehandelt. Kombinieren könnte man das Ganze mit einer Aufkaufstelle (VEAB) für Obst und Gemüse.

Für so eine Halle könnte man durchaus "Normteile" für einen 3D-Druck oder für den Laser konstruieren. Dann könnte jeder sich seine Halle nach eigenen Vorstellungen "zusammenzimmern". Wie man auf dem Bild von #14 sieht, wurden die Hallen auch mehretagig erstellt.
 
Wäre eher ein Thema für Spritzguss und als Baukasten, also z.B. Auhagen oder Busch. @Busch_Modell: wie wärs?
Hatte ich damals schon bei Auhagen gefragt,passende Dachplatten haben sie ja schon im Sortiment, aber ein Hinweis auf Busch Modelle kam als Antwort. Muss ich nochmal in Dresden nachhaken.
 
Für 3D- Drucker wäre dies eine schöne Aufgabe, erstellen eines Wandelementes von 4,50 mm Breite = 37,5 mm und einer Höhe von 50 mm
mit der Plattenaufteilung von unten 5, 5*7,5 und das Fensterband von 7,5 mm. Eventuell mit Stahlbetonstütze, damit wäre die Wand nach Platzverhältnissen verlängerbar. Oberhalb der Fenster könnte an dem Teil noch die Asbestplattenverkleidung zwischen den Obergurten der Dachbinder vorhanden sein.
Für den Giebel wären 2 Torelemente - spiegelbildlich, 2 Schiebetore und ein 3,00 m -Stück nötig. Günstig wäre noch ein Giebeldreieck mit 14 Grad Dachneigung und der optischen Planasbestverkleidung.
Dachdeckung Wellasbestplatten sind lieferbar von verschiedenen Anbietern, aber nicht HO !!!!!
Bei Interesse könnte ich die notwendigen Skizzen anfertigen.
Aber, ein Agrochemisches Zentrum - ACZ - benötigt viel Platz, darüber sollte sich jeder klaren sein. Hädl hat einen Düngersteuer.
Auf gehts ! Ich brauche keine Halle, meine Anlage ist voll.
Viele Grüße Dieter
 
Nochmals Danke für die Informationen! Ich bin heute in Großsteinberg am Bahnhof vorbeigekommen und habe dort kurz die Überreste der Anschlussbahn ACZ, BHG und VdgB inklusive Gebäude (welche natürlich keiner Norm sondern dem, was damals verfügbar war, entsprachen) inspiziert. Auf der Weiterreise dann noch in die BHG in Dittmansdorf (auch wenn die besten Jahre dort schon lange vorbei sind). Sehr interessant alles, und gut umsetzbar. Anbei drei Fotos des geringen Platzangebotes für meinen Anschluss BHG. Ich denke da kann man gut was draus machen. Die Halle wird noch um 5cm verlängert (und aus Forex) und mehr geht einfach nicht. Die BHG hat ja durchaus auch auch Zement in Zwiebeln erhalten - wie wurde der eigentlich auf die Straße umgeschlagen? Fahrzeuge dafür sind in TT leider auch mangelware - wie auch Silos (für alles eigentlich).

Ich sehe gerade - Bilder kann ich nur mit Upload einfügen? Da fehlt es mir gerade an Möglichkeiten... :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Immer gern :) Mal was anderes...

@F-Rob_S :
Re: Die Halle ist wahrscheinlich nicht mit einem Gleis längs durchfahren worden?
- Wenn sich die Frage auf Kretzschau bezieht: Doch, auf den Satbildern erkennt man das. Wie die anderen gezeigten Hallen, war diese einseitig angebunden. Am anderen Ende ragt noch ein etwa 35m langes Stumpfgleis heraus. In Falkenberg und Dahlen auch zu sehen.

Noch zwei Fundstücke:
- ex ACZ Querfurt: Google Earth
Die Anbindung erfolgte ähnlich Kretzschau, in der verlinkten Version kann man die Trasse noch gut ausmachen.

- ex ACZ Friedland: Google Earth
Ist noch in Betrieb, ein Innenfoto aus moderner Zeit:
proxy.php

Quelle: Verlässlicher Partner der Landwirte
 
Moin,
Das ACZ in Finkenheerd bestand im Wesentlichen aus einer Traglufthalle. Die Beschickung der Halle erfolgte von T(a)ds mittels zweier außerhalb der Halle unterirdisch verlegten Trogkettenförderer. Die Abfuhr mit LKW durch Luftschleusen.
Aktuell ist noch immer der Betonunterbau der Halle in äußerst desolatem Zustand vorhanden. Auf einem Teil des Geländes, wo sich die BHG befand, wollte die Bahn als Eigentümer eine Solaranlage errichten. Über das Abholzen des dort inzwischen aufgelaufenen Baumbestandes ist man bisher nicht hinaus gekommen.
Grüße Ralf
 
Moin,
Das ACZ in Finkenheerd bestand im Wesentlichen aus einer Traglufthalle. Die Beschickung der Halle erfolgte von T(a)ds mittels zweier außerhalb der Halle unterirdisch verlegten Trogkettenförderer. Die Abfuhr mit LKW durch Luftschleusen.
Da gab es noch mehr. Auch das ACZ Altruppin hatte eine Traglufthalle.
 
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