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Fahrtrichtung von Tenderloks

Jenny_Lo

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Simonswald
Hallo,

gibt es eigentlich eine Regel, wie rum Tenderlocks auf einer Bergstrecke fahren? Also ich meine jetzt allgemein. Fahren die von der Bergstation Richtung Talstation mit dem Tender vorran oder umgekehrt?
 
Bei (sehr) steilen Strecken fuhren sie mit dem Schornstein voran bergwärts, um eine ständige Wasserumspülung der Feuerbüchse zu gewährleisten.
Das heißt aber nicht, daß nun bei jeder (normalen) Neigung die Lok nur in dieser Richtung stand, man denke an Strecken mit Steigungen und Gefälle.

MfG
 
Deswegen gab es bei vielen Steilstrecken auch Spitzkehren, wie zB. der Bhf Rennsteig. So das der bei der Talfahrt der Rauchabzug wieder in Richtung Berg zeigte.

Gruß Silvio
 
@ 345 131:

Die Stellung der Loks mit dem Schornstein Richtung Berg war wie gesagt auch der sicher zu gewährleistenden Umspülung der Feuerbüchse mit Wasser geschuldet.
In diesem Punkt geht es mehr darum, daß bei Stellung der Lok mit dem Schornstein Richtung Tal und niedrigem Wasserstand u.U. das Wasser die Feuerbüchse nicht mehr bedecken könnte, was eine große Gefahr ist.
Das Ganze spielt natürlich erst ab einer gewissen (steilen) Neigung eine Rolle.

Bei den von Dir angesprochenen Zahnradloks (z.B. die der Schneeberg- und Schafbergbahn in Österreich) spielt aber auch eine Rolle, daß der gesamte Kessel bei parallelem Einbau zur Schiene zwar hinsichtlich der Wasserumspülung nicht gefährdet wäre, aber sich extrem mitsamt der Lok neigt. Da diese Loks nur auf diesen beiden Strecken verkehren, konnte man sie besser an die dortigen Verhältnisse anpassen.

@ Wismarer:

Die Stellung der Lok mit dem Schornstein Richtung Berg wird natürlich durch Spitzkehren wie den Bf. Rennsteig gewährleistet.
Der hatte aber noch eine andere Funktion.
Ursprünglich mußten sich die Loks immer am talseitigen Ende des Zuges befinden, damit ein Entrollen des (Wagen-)Zuges infolge einer Zugtrennung ausgeschlossen werden konnte.
So schob die Lok den Zug bergauf und zog ihn bergab.

MfG
 
Schau mal ins Erzgebirge, dort stehen alle Dampfloks der Schmalspur aus besagten Gründen seit eh und je Rauchkammer voran Richtung Erzgebirgskamm.
 
@ Wismarer:

Die Stellung der Lok mit dem Schornstein Richtung Berg wird natürlich durch Spitzkehren wie den Bf. Rennsteig gewährleistet.
Der hatte aber noch eine andere Funktion.
Ursprünglich mußten sich die Loks immer am talseitigen Ende des Zuges befinden, damit ein Entrollen des (Wagen-)Zuges infolge einer Zugtrennung ausgeschlossen werden konnte.
Irgendwie hackt sich das. Wenn dem so wäre, würde beim Befahren einer Spitzkehre immer nur entweder die Fahrtrichtung des gesamten Zuges oder die Fahrtrichtung nur der Lok gewechselt.

Spitzkehren wurden wohl eher errichtet um den Weg zu "strecken". Damit die Steigung geringer ausfallen kann.

Natürlich könnte man Spitzkehren unter dem Sicherheitsaspekt "talwärts gekuppelte Lok" nutzen. Dazu wäre aber nötig das es eine Teilstrecke mit mäßiger Steigung gibt, sowie einen recht steilen Abschnitt
Wenn man sich mal die Strecke;
Sonneberg - Lauscha - Neuhaus am Rennweg
betrachtet, so findet man 2 Spitzkehren.

Die Strecke müßte demnach wie folgt befahren worden sein:
Ab Sunneboarch Tender voran, den Zug ziehend. Bis Lauscha.
(Mal davon ausgehend das dieses Teilstück auch im Straßenverlauf relativ flach ist.)
Ab Lauscha mit der Esse voran. Den Zug schiebend. Bis Ernstthal am Rennsteig.
Ab da wieder Tender voran, ziehend.
 
Die Sache ist im Transpress-Buch zur Rübeland-Bahn recht ausführlich beschrieben - darauf sei ausdrücklich verwiesen.

Die Stellung der Lok auf der Talseite war auf einigen Steilstrecken gängig Praxis (s. Eibenstock bis zur Einstellung des Betriebes).
Entscheidend ist die größte Neigung der einzelnen Streckenabschnitte.
Es gab auch Loks mit einer 2. Markierung für den niedrigsten Wasserstand bei Verkehr auf der Steilstrecke...

Es gibt auch Restriktionen bezüglich der Bremserei der Wagen im Zug - z.B. Bremszahlrad und ähnliches.

>>> Spitzkehren wurden wohl eher errichtet um den Weg zu "strecken". Damit die Steigung geringer ausfallen kann. <<<

Das kann man so nicht sagen: Deine Behauptung stimmt für Spitzkehren innerhalb der Steigung - Beipiel Bast-Michaelisstein.
Für Spitzkehren in Kammlage liegst Du falsch - da geht es einzig um die Stellung der Lok "zum Berg"...

FD851
 
Hallo Per,

bei mir ist die Modellbahnzeit hauptsächlich von Ende Oktober bis März. Während des Restes des Jahres habe ich dafür leider kaum Zeit.

Jetzt bin ich aber wieder voll drin. Bei mir türmen sich fertig gelötete Platinen, die eingebaut und programiert werden wollen. Allerdings gibt es dabei nicht viel zu berichten.

Die Fahrtrichtung der Loks ist für mich jetzt interessant, weil ich die Positionen für die Sensoren bestimmen will.
 
Wenn man sich mal die Strecke;
Sonneberg - Lauscha - Neuhaus am Rennweg
betrachtet, so findet man 2 Spitzkehren.

Die Strecke müßte demnach wie folgt befahren worden sein:
Ab Sunneboarch Tender voran, den Zug ziehend. Bis Lauscha.
(Mal davon ausgehend das dieses Teilstück auch im Straßenverlauf relativ flach ist.)
Ab Lauscha mit der Esse voran. Den Zug schiebend. Bis Ernstthal am Rennsteig.
Ab da wieder Tender voran, ziehend.
Kleiner geschichtlicher Exkurs:
Sonneberg-Lauscha ist eine normal geneigte Nebenbahn, hier stand die Lok immer an der Zugspitze, wenn auch mit Schornstein bergwärts. Die Anlage des Bahnhofs Lauscha als Spitzkehre ist eher dem engen Tal und der Streckenverlängerung durch den Finsteren Grund geschuldet, als der Stellung der Lok, denn auch nach Oberlauscha und Ernstthal bestehen reguläre Neigungsverhältnisse.
Die Strecke bestand von Anfang an aus zwei Teilstecken, Sonneberg-Lauscha-Ernstthal und Probstzella-Ernstthal-Neuhaus, anfänglich auch in unterschiedlichem Besitz, erst nach der Unterbindung der Strecke Sonneberg-Stockheim gab es überhaupt durchgehende Züge Sonneberg-Probszella, vorher waren diese extrem unsinnig.
Bitte zwischen "normalen" Nebenbahnen in Bergland und besonderen Betriebsbedingungen auf Steilstecken trennen.

gruss Andreas
 
@ ÖBB:

Bei der Strecke Ilmenau - Schleusingen handelt es sich teilweise um eine Steilstrecke im Sinne der Vorschrift, also Nebenbahn mit mehr als 40 Promille.
Bei dieser Strecke geht es bis zum Bahnhof Rennsteig nur bergauf und danach nur bergab.
Durch die Spitzkehre konnte der Zug zu Zeiten des Zahnstangenbetriebes komplett über die gesamte Strecke verkehren, ohne die Lok drehen und rangieren zu müssen.

Insoweit ist Ilmenau - Schleusingen nur bedingt mit Sonneberg - Probstzella bzw. -Neuhaus vergleichbar.

Freilich wurden wurden viele Spitzkehren zum Zwecke vetretbarer Steigungen gebaut.
Aber genau das sehe ich beim Bahnhof Rennsteig nicht, da im Bereich der Einfahrts-DKW das Gleis auf beiden Seiten von unten kommt.

Wie ich oben schon schrieb, ist ein generelles Stellen der Lok mit dem Schornstein zum Berg nicht immer möglich, sonst wäre z.B. ein Befahren der Strecke Probstzella - Pressig (Frankenwaldrampe) mit Dampfloks
als Zugloks nicht möglich gewesen.

Es ging mir also um größere Neigungen, daß Dampfloks nicht mit dem Schornstein voran bergab eingesetzt werden könnten, habe ich nicht behauptet.

MfG
 
Spitzkehren wurden wohl eher errichtet um den Weg zu "strecken". Damit die Steigung geringer ausfallen kann.
Damit liegst du beim Bahnhof Rennsteig voll daneben. Der Bahnhof befindet sich auf dem Kamm des Thüringer Waldes. Da gibt es keine Steigung zu strecken. Wie andere schon schrieben gab es zu Zeiten der Zahnradbahn die Vorschrift, dass die Lok IMMER zur Talseite zeigen musste um bei Zugtrennungen ein ablaufen der Wagen zu verhindern. Die Lok schob den Zug vor sich her den Berg rauf und bremste ihn hinter sich den Berg runter. Mit der Spitzkehre Bahnhof Rennsteig wurde somit der Zug gedreht.
Später wurde dort die Lok umgesetzt, da sie immer vorn dran sein musste.
 
Hallo,
also auf meiner "Hausstrecke", der Brückenbergbahn in Zwickau fuhren ja von '81-'86 planmässig 86 607 und/oder 86 744. Das "und/oder" deshalb, weil immer nur eine 86er im Einsatz war.
Die Steilstrecke vom Sammelbahnhof Pöhlau zum IVer-Schacht fuhren die Loks Rauchkammer voran. Die Loks fuhren meist an der Leistungsgrenze, bei Überlast fuhr eine V60 vorn und die 86er schob.

Gruß, der Ikarus-Fan
 
Hallo,

das hatte aber mit der Steigung nichts zu tun. Als der Dampfbetrieb wieder aufgenommen wurde, liefen die 86er mTv nach Crottendorf. Später wurden sie fotofreundlich gedreht. Eine Dampflok sieht mit Rauchkammer voraus bei der Bergfahrt einfach besser aus, als mit Schmierdampf bergab.

Gruß Siggi
 
Um noch mal auf den Bf Rennsteig zu kommen.

Es ist am Ende egal, ob während des Zahnradbetriebes die Wagen gezogen - geschoben, oder getragen wurden. Fest steht, das auch die Zahnradloks, die pr T26, Tenderlokomotiven waren und deshalb durch die Spitzkehre wieder mit dem Schlot in Richtung Berg talwärts gefahren sind. Und dabei ging es, wie schon geschrieben, nur darum das die Feuerbüchse immer mit Wasser umspült war.

Da es sich nun bei Modellbahnen eigentlich immer um Steilstrecken handelt, sollte Jenny ihre Sensoren so anbringen, das der Schlot ihrer Tenderloks in Richtung Berg zeigt.

Grüße aus Suhl, Silvio
 
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