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DDR Stahl gewalzt in der BRD

Der Flachstahl für's Kaltwalzwerk kam größtenteils aus der SU. Ich wüsste auch nicht, wo in der DDR ein dafür passendes Walzwerk gewesen wäre.

Was produzierten denn die Walzwerke in Finow und Burg bzw die Kaltwalzwerke in Oranienburg und Bad Salzungen?

Hauptlok
 
Moin,
O-Burg war Kaltwalzwerk, Burg auch. In Finow wurden aus Bandstahl Hohlprofile hergestellt.
Aus einer Bramme vom Stahlwerk muss aber erst mal Warmband hergestellt werden, das dann im Kaltwalzwerk weiter erarbeitet wird. In Eisenhüttenstadt durfte man das einige Zeit als Besucher beobachten. Der Lausitzer Dampflokclub bot sogar Sonderfahrten durch die Werkbahn mit Walzwerkbesichtigung an.
Seitdem der Herr Mittal regiert, dürfen meist nur noch Angehörige von Beschäftigten zum TdoT. Oder man hat Glück und eine Baustelle im Werk.
Übrigens wird auch im Werk nicht immer "ofenfrisches" Material verarbeitet. Der vor der Walzstrasse gelegene Hubbalkenofen sorgt aber für angenehme Temperaturen in der ganzen Halle.

Grüße ralf_2
 
Es sind damals planmäßige Güterzüge von Schwedt oder Ziltendorf,(oder wo es sowas gab), nach Dortmund oder Düsseldorf gefahren.

Beladen waren die Wagen mit Brammen auf 6achsigen Schwerlastwagen, und kamen zurück mit Blechrollen(Coils)
überwiegend auf Coiltransportwagen
(solche, welche mal bei Tillig/ Schwätzer im Programm waren)

Die Züge hatten den Spitznamen: Matratzenzüge, bespannt, in der Regel mit BR 250.
(wegen den Brammen)
 
Stand da nicht in Grenznähe eine Eisenhütte in Unterwellenborn? Von der bis zur Grenze ist es nur ein Katzensprung, gemessen an Eisenhüttenstadt-Ruhrgebiet oder Bremen.
 
Das ist noch jetzt unübersehbar. Ich wollte nur anmerken, dass der Weg des Eisens in den Westen auch kürzer gewesen sein könnte als von Eisenhüttenstadt bis fast an die französische Grenze.
 
Schon richtig, aber Das EKO war, wie der Name schon sagt, eine (und auch die einzige) Eisenhütte und kein Stahlwerk wie die anderen.

Aber zurück zur eigentlichen Frage. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das die DDR beim Klassenfeind walzen läßt (in Polen gibt es auch Walzwerke, und die sind nicht so weit weg).
Eher schon anders herum, das eben dieser lieber den preiswerten DDR-Stahl verarbeitet als seinen eigenen und teureren. Und deswegen solcher Zügeweise gen Westen transportiert wurde.
 
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das die DDR beim Klassenfeind walzen läßt...
Wikipedia sagt dazu:
Nachdem in den 1980er Jahren ein Konverter-Stahlwerk errichtet worden war, wurde ein Teil der dort gegossenen Brammen von der Salzgitter AG als Lohnfertigung umgewalzt.
Aber das muss ja nicht stimmen.

Thorsten
 
Daß die Brammen mit dem LKW rausgehen, halte ich aber für ein Gerücht. Die Dinger wiegen 30 Tonnen, da braucht es jedesmal einen Schwertransport. Ich kenne es aus dem Ruhrgebiet, da fahren die Züge damit als Ganzzüge, oft sogar in Doppeltraktion, auch noch durch die Gegend. Krupp hat sogar Waggons, in denen Flüssigstahl transportiert wird. 5-7 solcher Wagen mit
Zwischenwagen (mit Gewichten, damit sie nicht umkippen o.ä.) und dann z.T. 232 in Doppeltraktion.
 
EKO bekam auch hin und wieder Koks aus dem Ruhrgebiet. Damals
natürlich in 2achsigen E-Wagen, Ea hatte die DB ja keine.
Grüße ralf_2

In den 1980er Jahren wurden auch Steinkohlebrickets aus dem Ruhrgebiet in die DDR geliefert. Auf Wunsch der DR in E-Wagen. Ebenfalls exportiert wurde Schlacke in E-Wagen in die DDR.

Die DDR exportierte in der Gegenrichtung Rohölprodukte in die BRD, bis die UdSSR die Preise für Rohöl dem Weltmarktniveau angeglichen hat. Oder etwa die Kühlschränke des dkk scharfenstein, die dank der Transportsicherung Bauart Daberkow in Schiebewandwagen der DB, ÖBB und SBB ihren Weg in den Westen fanden.

Bereits in den 1980er Jahren bestanden umfangreiche Warenströme zwischen den verschiedenen Volkswirtschaften.
 
Wikipedia sagt dazu:

Aber das muss ja nicht stimmen.

Thorsten

Doch! So wird es wohl gewesen sein.

Warmwalzkapazität für Flachstahl hatten wir nicht. Unterwellenborn macht doch Stabstahl. Z.B. U-Profile. Da kann man nicht auf einmal Dünnblech walzen.
Auch die Polen konnten das nicht oder waren zu der Zeit schon zu sehr unzuverlässig.
Ich hatte in den späten 80ern da nicht mehr so sehr den Blick auf's EKO und wie gesagt: Auch wenn das alles nicht geheim war, in der Zeitung stand sowas trotzdem nicht.
Grüße ralf_2
 
Hettstedt war was Stahl anging reiner Verarbeiter. Die Brammen kamen jedenfalls nicht aus der nächsten Umgebung, wenn ich mich recht entsinne aus Rackwitz, das auch zum Mansfeld-Kombinat gehörte.[/QUOTE]

Hallo Aus Rackwitz kamen die Brammen bestimmt nicht da dort nur Aluminium verarbeitet wurde. In Rackwitz wurden Alu-Bleche ,-folien,-guß und -profile hergesellt:fasziniert:.

Gruß Ralf
 
Die "Ware" für Hettstedt dürfte aus dem EHW Thale gekommen sein, welches ja auch zum Mansfeld Kombinat gehörte. Habe zwar dort im
B u. A als Betriebsschlosser gearbeitet, wir hatten aber bis auf die obligatorische Großreperatur einmal im Jahr nichts mit dem Stahlwerk
am Hut.

Dieter
 
Krupp hat sogar Waggons, in denen Flüssigstahl transportiert wird. ..

Nicht nur Krupp. Faszinierende Teile. Aus meinen Blaues-Halstuch-Zeiten in Niesky habe ich aber andere in Erinnerung. Schade dass das Archiv von deren Webseite verschwunden ist.
(Gestern im letzten Licht schnell mal über den Zaum geknipst. Irgendwann muss ich da mal tagsüber hin. )
 

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Krupp hat sogar Waggons, in denen Flüssigstahl transportiert wird. 5-7 solcher Wagen mit
Zwischenwagen (mit Gewichten, damit sie nicht umkippen o.ä.) und dann z.T. 232 in Doppeltraktion.

Dazu hier interessantes...
http://de.wikipedia.org/wiki/Flüssigmetalltransport

ich habs mir ehrlicherweise erst nicht vorzustellen gewagt.Aber tatsächlich waren 200km keine Seltenheit.

MFG Jean

der mal im Lokomotivbau Bergmann Borsig gearbeitet hat (als Fahrer)
 
Zum Thema Züge zwischen Ziltendorf Werkbahnhof und dem "Westen" reicht ein Blick in die GZV (Güterzugbildungsvorschriften) der DR Rbd Berlin. So lassen die GZV im Fahrplanjahr 1989/90 zahlreiche Verbindungen erkennen. Hier nur einige Beispiele:

TGag 47432 AM Ziltendorf Werkbahnhof - Wustermark - Oebisfelde - Dortmund, Massengut 1800 t mit Schwerwagen gemäß BZA, Höchstlänge 520 m (Stendal)

TGag 47435
AM Oberhausen Thyssen - Oebisfelde - Kietz - Frankfurt - Ziltendorf Werkbahnhof, Massengut 1800 t mit Schwerwagen

TGag 47436 AM Ziltendorf Werkbahnhof - Frankfurt - SAR - Oebisfelde - Oberhausen Thyssen, Massengut 1800 t mit Schwerwagen

TGag 47459
B Recklinghausen - Oebisfelde - Wustermark - Frankfurt - Ziltendorf Werkbahnhof, Kohle 1800 t

TGag 47484 AM Ziltendorf Werkbahnhof - Frankfurt - SAR - Wustermark - Marienborn - Beddingen, Massengut 3360 t, Schwerwagen

Dazu kamen noch die recht zahlreichen Verbindungen innerhalb der DDR.
Unvergessen die Coilzüge Gag 56817, 56819, 56821, 56823, 56825, 56827, und 56829 mit je 2600 t und bespannt mit einer BR 132 zwischen Rostock Seehafen und Ziltendorf Werkbahnhof mit 22 Sa-Wagen.
Hier lagen jeweils 3 Coils aus der UdSSR flach auf den Sa Wagen ohne jegliche Ladungssicherung.

Andere Relationen die von und nach Ziltendorf Werkbahnhof direkt bedient wurden waren: Merseburg Süd, Mühlberg (Elbe), Stendell, Ilsenburg, Untewellenborn, Radebeul Ost, Freital-Hainsberg, Riesa (Rohrwerk), Seddin Süd, Falkenberg (ob Bf), W. - P. - Stadt Guben.

Also völlig normale Verkehrsbeziehungen zwischen den Ländern bzw. Bahnhöfen bei der DR in den 80-er Jahren.

Mathias
 
Faszinierend…

Moin,
Das sollten wir doch unbedingt das nächste Mal in Finkenheerd auf die Schiene stellen.
Den Brammenzug konnten wir ja schon. Fehlt nur noch die Rückleistung mit Coils. Ich hätte da schon 'ne Idee.... Wer hat denn 'nen ganzen Sack "Coilwagen"? Ich hab nur einen (noch mit alter Kupplung…)

Wenn ich mir das richtig gemerkt habe, wiegt so'n Coil bis 30t - das rutscht nicht so schnell.

Grüße ralf_2

Wenn's nächstes Mal nix wird, dann eben später…
 
ford.prefect schrieb:
Ich finde das Thema schon interessant und hätte nicht gedacht, dass die DDR ihre guten Devisen für solche Sachen ausgibt.
Warum denn nicht? In jeder Sirokko Heizung, steckte Edelstahl aus Westdeutschland.
Außerdem bekamen wir Alu-Rohre und Lackfarbe aus Schweden. Letzt genanntes, ging in die Rüstung ........ jaaaa Sirokko hat nicht nur Heizungen, Fahrradschlösser, Eisenbahn- und Schiffslampen usw. usf. hergestellt, sondern auch Waffen. Naja, die halbe Firma war im Prinzip mit der Rüstungsproduktion beschäftigt.
 
Hi!

Nun ja, Firmen wie Siemens produzieren eben nicht nur Hausgeräte ...
oder sagen wir besser, die nur am Rande ...

MfG JPP
 
Wenn überhaupt-Siemens ist doch ein Gemischtwarenladen, was unmodern sei.
Ein Freund ist in Erlangen-da gibts ständig Tohuwabohu.

Kennt jemand VEB Ölheizgerätewerk Neubrandenburg, DDR ?
 
JPP schrieb:
Nun ja, Firmen wie Siemens produzieren eben nicht nur Hausgeräte ... oder sagen wir besser, die nur am Rande
Siemens? Also wenn du dich auf meinen Beitrag beziehst Jens, ich habe nix von Siemens geschrieben. :ja:
War wohl schon ein wenig Nacht heut spät ....... :lach:

stolli schrieb:
Kennt jemand VEB Ölheizgerätewerk Neubrandenburg, DDR ?
Ich hab schon mal davon gehört ....... :happy:
 
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