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Crowdfunding für eine Lok

Johannes

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Schiebock/ OL/Sachsen
Im EK 4/2023 wird über einen Hersteller in Frankreich REE Modèles berichtet, die auf Grundlage einer Umfrage eine neues Modell (H0) der CC7000 (SNCF) herstellen wird. 800 "Einzahler" haben ihr Geld über eine Crowdfundigplattform (brands.ulule.com/en) eingezahlt und es sind die benötigten 230.000€ zusammengekommen. Im Zeitraum von 15.10 bis zum 21.12.2022 wurde das Geld eingesammelt. Da mit der Plattform ein Dritter eingebunden war, gab es die Sicherheit, dass für den Fall - nicht die gewünschte Summe zusammenkommt - die einzelnen Beiträge rückerstattet werden.
Interessant deshalb, weil ein Hersteller sehr aktiv die Kundenwünsche erforscht hat und dann das Risiko quasi gestreut hat... und jeder der nun wollte auch so ein Modell bekommen wird => Auslieferung Frühjahr 2024. Es ist zwar nur die erste Stufe und noch kein Modell (höre bzw. sehe ich da schon einige Zeilen)..

Johannes
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde diese Art und Weise, ein Modell zu ermöglichen, wunderbar. Für eine entsprechende Lok wäre ich durchaus bereit, mich an einem solchen Crowdfunding zu beteiligen. Ich denke, ein preußischer Schnellzugdampfer fände genug Interessierte.
 
Moin,
mir sind solche Aktionen etwas suspekt. Und letztlich fehlt hier nicht soo viel. Und die noch fehlenden Preußen werden sicher auch noch kommen. Und dann kommt wieder der Ruf nach Epoche 4, die viele noch erlebt haben und dann muss man wieder sagen, daß die tollen Teile schon eher aus dem Verkehr gezogen wurden. Aber dem Vitrinär ist das sicher egal.

Was mich vielmehr nervt, ist, daß es jedes Jahr nur Neuerscheinungen gibt, die dann spätestens nach zwei Jahren vergriffen sind und evtl. nach vielen Jahren modifiziert wieder aufgelegt werden, oder auch nicht. Anstelle von immer noch tolleren Sonderlingen wäre mir ein solides Grundsortiment lieber.
Und das sehe ich leider bei keinem einzigen Hersteller. Wenn heute jemand mit der Modellbahn anfangen würde wollen: Es wird maximal ein buntes Durcheinander angeboten bekommen. Selbst Gleismaterial ist nicht unbedingt verfügbar. Selbst ganz stinknormale Fahrzeuge sind eher gebraucht (mit allen Risiken) zu haben, als bei irgend einem Hersteller.

In diesem Zusammenhang sehe ich solche Projekte eher als Luxusproblem von Leuten, die nun wirklich ein ganz bestimmtes Vorbild umgesetzt sehen wollen. Wenn sich dafür kein Hersteller findet, ist das wohl ein absolutes Nieschenprojekt - dann sollen die Protagonisten das tun.

Wenn das sich durchsetzt, wäre es für die Branche eher fatal, obwohl es auf den ersten Blick verlockend klingt, die Investitionen von der Masse tragen zu lassen und dann die Gewinne selbst zu verbuchen. Denn außer einem Vorzugspreis wird ja meist nix geboten. Und ob die Termine gehalten werden - wer das investiert hat, der wartet wahrscheinlich auch gern länger.

Letztlich wäre es nach meiner Prognose wie alle Subventionen eher kontraproduktiv, weil etwas geschaffen wird, was unter "normalen" Bedingungen nicht tragfähig ist.

Ja, die Reko 58...... letztlich scheint es so, daß elriwa das Ding in die Hand genommen hat. Die Details, wer wieviel investiert hat, wird man wohl nie erfahren - letztlich auch egal. Wenn die Lok auf den Markt kommt, wird sie ihre Abnehmer finden - das Modell sieht attraktiv aus - und weil ja eh keine bis wenige alltagstaugliche Dampfer beim Händler im Regal stehen, wird das sicher ein Erfolg.
Imerhin sind fast alle anderen auch ausverkauft. :cool:

Grüße Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Des Deutschen liebste Beschäftigung ist es, Bedenken durch die Welt zu tragen.

Niemandem wird es schaden, wenn ein paar vom "Luxus" verwöhnte Modelleisenbahner ein Projekt kofinanzieren. Ich sehe hier auch keine "Gefahr" für die Branche - was auch immer mit "Branche" gemeint ist. Falls es die traditionellen Modellbahnhersteller sein sollten, so denke ich, dass mit einem "Nischenprodukt" gewiss keine Kaufkraft abgeschöpft würde, die den Tilligs und Kuehns dieser Welt dann zum Nachteil gereicht.

Das Risiko tragen die Geldgeber. Mehr Gefahr besteht nicht. Wem ein solches Projekt fremd sein sollte, der hält sein Portemonaie eben geschlossen.

Punkt!
 
Des Deutschen liebste Beschäftigung ist es, Bedenken durch die Welt zu tragen.

Und es wird immer abstruser (Vergesellschaftung von Risiken? Mein Wunschmodell zu einem Attraktiven Preis und für Andere? Niemals!!!) Zumal das Konzept inzwischen aus anderen Bereichen bekannt und weniger bewährt ist. Soll heißen, hier gäbe es auch echte Kritikpunkte und Erfahrunsgwerte. Warum es sich bei einem Luxushobby nochmal um ein Luxusproblem handelt, ein bestimmtest Modell nicht zu haben, erschließt sich mir auch nur bedingt. Egal.

Crowdfounding hat ja durch aus seine Tücken, gerade für die "Baker" (also die Jenigen die am Ende die Summe X in das Projekt stecken) aber die Argumentationslinie oben war spannend. Am Ende ist es m. E. nichts anderes als eine öffentlich gemachte Kleinserie, bei dem mehr als einer das Risiko trägt bzw. man von vornherein weiß, wieviele Abnehmer man hat.

Gerade bei "Hardware" wird das Konzept m. E. noch problematischer (Modellanzahl, Realisierungszeiträume, Qualität, Transparanz, Regressansprüche und Umtausch) auf der anderen Seite ist das die wohl realistischste Chance auf ein Nischenmodelle in sowas wie Serienqualität und einer gewissen Sicherheit, dass es erscheint, zu kommen.
 
Denn außer einem Vorzugspreis wird ja meist nix geboten.
Ähm :gruebel: ja genau. Das ist der Anteil des Risikos für den einzelnen Kleininvestor. Quasi sein Gewinn. Den kann sich der Initiator nämlich nicht mehr "einstecken". Hier werden also nicht nur die Investitionen und Risiken auf viele Schultern verteilt, sondern auch die Gewinne.
Bei anderen Aktionen mit Vorbestellung und Anzahlung OHNE Benefit für den Kunden (auch schon gesehen) sehe ich das viel kritischer.
 
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