Ist eine alternative Meinung gestattet?
Hin und wieder besuche ich auch die Veranstaltungen von Eisenbahnmuseen und -clubs.
Den Zwang, dabei irgend etwas zu fotografieren habe ich schon vor Jahren abgelegt.
Warum?
1) Es gibt professionelle Fotografen. (die das sowieso besser können)
2) Die ausgestellten Fahrzeuge sind meist Museumsstücke, die
a) schon oft abgelichtet wurden und Bilder sogar in einschlägiger Literatur zu finden sind
b) vor 20 Jahren sowieso anders ausgesehen haben. Und wenn sie auch blos so schön sauber sind....
3) Ich erlebe lieber den Augenblick, wenn die alte Eisenbahn noch mal zum Leben erweckt wird und träume ein bischen - genieße den Geruch und die Geräusche, wenn eine Weiche unter einer schweren Lok ächzt.
Etwas merkwürdig wird man von den Fotofans dann schon betrachtet ..... daran gewöhnt man sich. Ich bemühe mich, wenigstens nicht im Weg zu stehen.
4) Ich finde es durchaus in Ordnung, daß auf Bw-Festen Publikum rumläuft.
Wer sollte die Eintrittskarten sonst kaufen? Und ohne zahlende Gäste wird gar nichts - und wenn die Zahl der verkauften Karten auch blos als Argument für die Förderung der nächsten Veranstaltung herhalten muss. Ich glaube nicht, daß nur mit dem Eintrittsgeld ein Event wie z.B. in Hilbersdorf zu bezahlen ist.
Wenn ich dann doch mal die Knipse rausnehme, dann geht es mir um irgendwelche für mich außergewöhnlichen und einmaligen Details .... oder auch nur solche, welche ich (vielleicht) mal irgendwo einbauen würde wollen, wenn das Leben nicht so kurz wäre.
Die Idee, nicht mehr alles fotografieren (oder filmen) zu müssen, ist mir mal nach einem Italienurlaub gekommen. Wir waren in Venedig und natürlich auch auf Murano, wo die Glaskünstler arbeiten.
Ich habe in der Werksatt alles gefilmt - und selbst nicht viel gesehen.
Das Video haben wir dann einmal angeschaut - nun weiß ich wenigstens, was ich hätte sehen können.
Also - was soll der ganze Stress?
Grüße ralf_2