• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Blaues Wunder aus dem Niederlanden

H-Transport

Boardcrew
Beiträge
14.906
Reaktionen
6.217 115
Ort
Monnem
Hallo!

Da Neuentwicklungen von Modellen sehr viel Geld kosten, werden insbesondere im Güterwagenbereich Kompromisse eingegangen!
Ein sehr deutliches Beispiel ist der blaue Eanos der NS, von Tillig unter der Art.-Nr. 15223 zwar nicht mehr lieferbar, aber teilweise noch erhältlich.

Das Basismodell, ein Eas, ist ein 14,04m langer 4achsiger offener Güterwagen mit öffnungsfähigen Stirnwänden.
Das NS-Vorbild ist hingegen 15,74m lang, hat Pressrahmendrehgestelle und feste Stirnwände. das "o" steht für feste Stirnwände, das "n" für den längeren Kasten. Das TT-Modell stimmt also nur bedingt mit dem Vorbild überein!

Ein Vorbildfoto befindet sich u.a. im Roco-Newsblatt 1994, welches eigentlich doch ein paar haben müssten, da dort auch die erste Ankündigung von TT-Modellen enthalten ist.

Bin aber auch kein Unmensch, hier das Bild:
attachment.php


Da ich bekanntermaßen in der letzten Zeit mehrfach bei Tillig zu Besuch war und ein entsprechendes Modell besitze, habe ich mir für 1 Euro noch ein unlackiertes Ausschussgehäuse aus der Bastelkiste gekauft. Aufgepasst werden muss bei den Gehäusefarben. Es gibt auch noch eine sehr dunkle Variante. Allerdings stimmt bei meinen die Farbe des Kunststoffes auch nicht 100%ig.

Ich habe daraufhin aus zwei Gehäusen einen langen Wagen gebaut. Bewährt hat sich dabei ein ordentlicher Messschieber sowie eine Minibohrmaschine mit Trennscheibe aus dem Hause Proxon (alternativ tut's ein Dremel sicher auch). Ich habe vorher an alten Plastestücken ein wenig geübt, damit die Schnittkanten passen.

Verändert werden muss vom Prinzip her der Bereich zwischen den beiden Türen. Es müssen dort fünf Felder von je 9,2mm und 4 Streben (diese sind 1,3mm dick) hinein. Die Schnitte erfolgen direkt neben den Streben, da dort die Kanten der Einzelteile am besten kaschiert werden. Am "guten" Gehäuse erfolgte deshalb der Schnitt hinter den Türen und dem angrenzenden Feld.
Beim weiteren Zusammenschnitt ist darauf zu achten, dass die Bremsarmaturen erhalten bleiben (Teil mit einem Feld und einer Strebe). Zwei Streben werden einzeln benötigt, weiter noch ein Teil mit zwei Feldern und einer Strebe in der Mitte. Weiteres ist meiner Skizze zu entnehmen.

attachment.php


Hat man exakt gearbeitet, passen die Teile ohne große Nacharbeiten zusammen. Ein Schnitt verläuft auch durch den Bremsluftbehälter am Wagenboden. Einen solchen Kessel habe ich ganz weggefräst, am anderen ein Stück (vom "Abfall") angeklebt.

Ich habe meine Teile auf einer Fließe mit Kibri-Plastekleber zusammengefügt. Dabei ist es am sinnvollsten zuerst jeweils 2 Teile einzeln zusammenzufügen und erst im nächsten Arbeitsgang den kompletten Kasten zusammen zu verbinden. Der Wagenkasten ist bei mir etwa 130mm LüP lang geworden, 130,8 wäre das entsprechend verkleinerte Vorbildmaß.

Hauptproblem des ganzen Umbaues ist, dass die insgesamt 6 Einzelteile wirklich exakt zueinander passen müssen, damit der Wagenkasten gerade bleibt und in der Wand keine Löcher entstehen. Ich konnte diese bis auf den Wagenboden vermeiden, allerdings ist mein Kasten minimal krumm.

attachment.php


Ich habe anschließend noch die MD-Drehgestelle von Tillig drunter gesetzt. Tauschobjekt war der Erwema-Kesselwagen, da dieser Kesselwagentyp (ursprünglich von der DR) Y25-Drehgestelle hat. Die MD-Drehgestelle entsprechen zwar auch nicht ganz dem Vorbildtyp, kommen diesem aber relativ nahe.
Falls noch nicht geschehen, können die Seilanker gelb eingefärbt und die Bremsarmaturen farblig gestaltet werden.

Ein Umbau der Stirnwände habe ich(noch) nicht vorgenommen, da mir der Aufwand doch etwas zu groß ist und man diese in einem kurzgekuppelten Zug eh nicht richtig sieht.

Ich habe heute gegen Mittag angefangen und bin (mit Pausen) etwa 17 Uhr fertig geworden. Ich hoffe ich konnte Euch eine Anregung zur Aufwertung Eures Güterwagenparkes geben, entsprechende Eanos-Wagen fuhren ja auch bei anderen Bahnverwaltungen in Europa!

Daniel
 

Anhänge

  • Eanos_Modell.jpg
    Eanos_Modell.jpg
    20 KB · Aufrufe: 165
  • Eanos_Skizze.jpg
    Eanos_Skizze.jpg
    66,5 KB · Aufrufe: 139
  • Eanos_Vorbild.jpg
    Eanos_Vorbild.jpg
    48,6 KB · Aufrufe: 158
Hut ab, Daniel
Habe aber noch eine Frage:
Wie hast du das gemacht, das die Beschriftung erhalten blieb, aber an den Schnitt bzw. Klebekanten nix zu sehen ist? Hast Du die Schrift erst später aufgebracht, und wenn ja, woher stammt diese?
Ansonsten, das Teil sieht wirklich gut aus und ist ein wirklich schöner, deutlich vorbildgerechter Hänger geworden.
Bis denne
Stephan
 
Hallo!

Die Beschriftung bleibt gänzlich original, denn sie ist nur auf den beiden "Endteilen" vorhanden. Wie ich bereits geschrieben habe, ist das Original-Modell für die Form falsch beschriftet, nämlich als Eanos.

Die Klebekanten sind sämtlichst an dem Übergang zwischen Strebe und Feld angeordnet, sodass diese relativ unsichtbar sind.
 
Nochmal zum Schneiden:
Entgratet eine Schnittkante NIE vor dem neuen Zusammenfügen! Durch das Entgraten entsteht eine kleine Fase, die man dann auch an der neuen Klebekante sieht. es hat sich bewährt, die Teile erst nach dem Aushärten der neuen Klebestelle von den Resten des Schneidvorganges zu befreien. So zumindest meine Erfahrung - und als Ergänzung zu Daniels Umbauvorschlag.
 
Danke für den Hinweis! Muss ich mir für's nächste Mal merken, bin in dem Bereich blutiger Anfänger, der seine ersten Versuche macht. Ich bring den Wagen mit nach Meiningen.

Daniel
 
Zurück
Oben