Wer hatte so was behauptet?Hallo,
so ganz stimmt das mit der Auslieferung der Bügelfalten E 10 ohne Schnellfahrdrehgestell ausschließlich mit EDV Nummer nicht.
Genau so hatte ich das doch geschildert. Aber fassen wir das ganze mal etwas Größer:Es gab die Bügelfalte auch ohne Expressgeschwindigkeitsdrehgestell, welches von Außen als solches erkennbar ist und auch für etwas geringere Geschwindigkeiten. Nur die ursprünglich Blau/Elfenbein gestrichenen Rheingold- und Rheinpfeilloks hatten die Henscheldrehgestelle.
Drehgestelle der BR 110
Folgende Drehgestelle kennt die Literatur, die in Lokomotiven der BR 110 eingebaut wurden:
- E10/110 101 - 264, 271 - 307, 313 - 484, 505 - 510; 112/114/110 485 - 504; 110 511
"Seriendrehgestell"
Konstruktion von Siemens mit SSW-Gummiringfederantrieb
zuvor ab 1950 in E44 038 und E10 003 erprobt
BR E10/110: Hg 150 km/h, ab 05.06.1986 140 km/h; Ausnahme E10 1239 - 1243 und E10 250 - 254, welche als Kasten-E10(.12) kurzzeitig 1962/63 bzw. 1963/64 eine Hg von 160 km/h hatten
BR 112: Hg 160 km/h, ab 1985 140 km/h, ab 01.12.1992 120 km/h; anschließend Umbau zu BR 110 unter Verwendung von Drehgestellen ausgemusterter Kasten-110(.1); Edit: Beibehaltung der Ordnungsnummern - E10.12/112/113 (1)265 - (1)270 und (1)308 - (1)312
Schnellfahrdrehgestell von Henschel
Erprobungsträger zunächst E10 184, später E10 (1)244; Einbau 1962, Ausbau 1991
Hg 160 km/h, ab 01.12.1992 120 km/h; anschließend Einbau neuer Getriebe mit Heraufsetzung der HG auf 160 km/h ab Winter 1993/94 - E10 299, E10 300
"Versuchsdrehgestelle" für Schnellfahrversuche bis 200 km/h,
Einbau 1963
Aufgabe: Erprobung eines geeigneten Fahrwerkes für die E03
E10 299 mitHenschel-Alsthom Antrieb
E10 300 mit Siemens(SSW)-Gummiringfeder-Kardanantrieb, wie er später in den E03 002, E03 003 und 103.1 Verwendung findet
nach Beendigung der Versuchsfahrten Umbau auf Seriendrehgestell - 110 466
Verwendung der o.g. Drehgestelle mit Gestellmotoren der E10 300
Erprobung von 05.1974 bis 02.1975
Zweck: Versuche im Zuge der Entwicklung der BR 111
nach Beendigung der Versuchsfahrten wahrscheinlich Rückbau auf Seriendrehgestell - 110 475, 110 476
Sonderdrehgestelle mit Flexicoil-Kastenabstützung
Drehgestellbauart später in BR 111 verwendet
Edit: behielten Drehgestelle bis zur Abstellung 2006 aufgrund verschlissener Flexicoildrehgestelle;
110 476 ++ 29.08.2006 Bender
110 475 abgestellt in Dessau
Bilder aus 2006, bei denen man auch die Drehgestelle gut erkennt (zumindest den Unterschied zu den unter 1. genannten)
Tillig hat von diesen Drehgestellbauarten bisher nur das unter 1. genannte im Modell nachgebildet. Darauf hat Daniel hingewiesen, jedoch fälschlicherweise geschlussfolgert, dass damit keine TEE-Variante möglich sei.
Ich bitte Winfried genau darzulegen, was er mit den von ihm genannten Drehgestellen (Schnellfahrdrehgestell, Expressgeschwindigkeitsdrehgestell, Henscheldrehgestell) meint.
Alle Serienlokomotiven der BR E10 (ohne .12!) erhielten prinzipiell das unter 1. genannte Drehgestell (Ausnahme E10/110 244 bis 1991). Dabei wurden die letztgelieferten Lokomotiven (Orndungsnummer hohe 400 bzw. 500) gleich als BR 110 in Dienst gestellt. Die Serien-E10.12 (und nur um die gings es Daniel) und die oben erwähnte E10/110 (1)244 erhielten die unter 2. aufgeführten Drehgestelle. Diese hatten zum Zeitpunkt der Lieferung den von Winfried genannten Rheingold-Anstrich, später die TEE-Farbgebung.
Für die spätere Baureihe 112 stimmt aber die Aussage, dass "nur" die, die keine Schnellfahrdrehgestelle von Henschel hatten, mit EDV-Beschriftung geliefert wurden. Umbauten innerhalb der BR 112 gab es keine, d.h. der ursprüngliche Drehgestelltyp blieb immer unter den Lokomotiven drunter. Die E10 (wieder ohne .12!) erhielt natürlich (nie) die Schnellfahrdrehgestelle von Henschel.
Ich hoffe, alles richtig geschildert zu haben, bin aber selbstverständlich für Kritik und Ergänzungen offen.
FarbgebungJeder kann in EJ III/96 z.B. die 340, 383, 384 und 477 (erste Lok ohne durchgehende Dachrinne) mit "E" Nummernschild betrachten. Übrigens alles Loks mit sonderbarer Farbgebung.
Die Abweichung vom Regelanstrich (Lokkasten: stahlblau RAL 5011 bzw. ab E10 216 kobaltblau RAL 5013, Rahmen, Drehgestelle etc.: tiefschwarz RAL 9005) waren z.T. minimal:
- E10 340: Rahmen dunkelgrau, etwa RAL 7016
- E10 365: Warnanstrich durch weiße/helle Dreiecke auf der Front (Link zu einem Bild auch im Thema Handmuster 110.3 oder hier), Einsatz bis Anfang der 1980er Jahre
- E10 383: Rahmen mossgrau RAL 7003
- E10 384: Rahmen steingrau RAL 7030
- E10 477: Warnantrich durch parallele helle Streifen an der Front auf Höhe des DB-Logos bzw. der Schlussleuchten
Bilder vom Normalzustand und dem Ausmusterungsgrund hier und hier
Diese Lok war, wie Winfried bemerkt, die erste, die keine umlaufende Regenrinne hatte (als Grund wurde damals die Möglichkeit der mechanischen Reinigung genannt) und sie hat auch kein aluminiumfarbenes Dach sondern eines "in Wagenfarbe". Die Regenrinne beschränkt sich übrigens auf den Bereich der Türen, über den Frontfenstern gab es keine.
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