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Auf nach Hamburg (Hafenbahn)

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Ort
Hansestadt Rostock
Am Sonntag ging es bei mir nach Hamburg und zwar u.a. zur Historischen Hafenbahn am Bremer Kai.

Die beiden "Zugpferde" der Historischen Hafenbahn müssen vor dem Fluttor warten. Sicher ist sicher. Bei einer Sturmflut, wie wir sie in den letzten Wochen hatten, können sie leicht nasse Füße bekommen.

LKM N4b (251045 / 1955) ist seit 2018 in Hamburg. Die LKM N4b ist eine Nachfahrin der O&K RL 11/12. So eine Maschine lief bei der Hafenbahn. Da so eine Lok nicht mehr zu bekommen ist, hat man sich für die "Ostlok" entschieden. Sie hat den Name "Jupe" als Dank an die edle Spenderin erhalten, die die Aufarbeitung finanziell ermöglicht hat.

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Die O&K MV 6b wurde 1963 an die Hafenbahn ausgeliefert.

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Meine Highlights:

Nr. 40 - der Mannschaftswagen der Hafenbahn (heute Werkstatt). Im Hintergrund liegt die PEKING, einer der legendären Flying-P-Liner der Reederei F. Laeisz. 1911 ist sie vom Stapel gelaufen. 2016 aus den Staaten zurück nach Hamburg geholt und bis 2020 auf der Peters-Werft restauriert. Sie wird Teil des künftigen Deutschen Hafenmuseums. Der kleine Mannschaftswagen ist etwas älter als die PEKING. Das Untergestell soll um 1890 gebaut worden sein. Umgebaut wurde er in den 20er oder 30er Jahren des vorherigen Jahrhunderts.

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Nr. 116 - Bau und Unterhaltswaggon - ein Eigenbau der Hafenbahn. Bis 1989 war er im Dienst.

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Nr. 48 - Mannschaftswagen - aufgebaut auf einem Fahrwerk eines Güterwaggon. Heute wird er auch liebevoll Fressbude genannt.

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Nr. 81 - Schotterwaggon - Krupp lieferte ab 1969 einige Waggons für den Streckenunterhalt an die Hafenbahn

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Ein paar "normale" Güterwaggons

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Nr. 1135 der OHE - das Untergestell soll aus der Zeit von 1880 bis 1890 stammen.

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Kranwagen aus dem Jahr 1929 (Gebr. Lüttgens, eigentlich ein Handkran, in den 1950er Jahren wurde ein Benzin-Motor nachgerüstet)

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Ein 5t Handkran aus dem Jahr 1869

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Dampflok HOBUM 1 der Harburger Ölwerke Brinkmann & Mergell (Henschel & Sohn 1937)

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Hafenkräne ohne Ende... Die Sammlung ist schon genial. Im Hintergrund der BLEICHEN - ein Stückgutfrachter aus dem Jahr 1958. 2007 hat man ihn wieder nach Hamburg zurück geholt. Nach mehr als 10 Jahren Restaurationsarbeit ist er seit 2018 wieder seetüchtig.

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Da die BLEICHEN und die PEKING nur vom Wasser aus fotografierbar sind und ich mein Schlauchboot nicht dabei hatte, gibt es zum Abschluss einen anderen Hamburger Klassiker - die CAP SAN DIEGO - eine echte Hamburger Deern - 1961 bei der Deutschen Werft in Hamburg vom Stapel gelaufen. Gebaut wurde sie für den Südamerika Liniendienst der Reederei Hamburg Süd. 1986 lief sie recht abgetakelt in Hamburg ein und wurde zum Museumsschiff.

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Kurz vor Weihnachten ging es beruflich nochmals nach Hamburg. So gab es die Chance auch am Bremer Kai nach dem Rechten zu schauen ;) .

Hier ein paar Ergänzungen zu meinem Besuch von 2022:

Die Dampfspeicherlok SANELLA wurde 1937 von A. Jung Jungenthal an die Bahrenfelder Magarine-Werke A. L. Mohr in Hamburg geliefert. Der Schlot war ein Sonderwunsch des Bestellers, damit die Lok wie eine echte Dampflok aussah. Das Werk ging irgendwann in die Margarine-Union auf. 1969 wurde die Lok a.D. gestellt und 1976 an das Museum für Hamburgische Geschichte abgegeben. 2003 erfolgte die Weitergabe an die Stiftung Hamburg Maritim und die Betreuung durch die Freunde der historischen Hafenbahn.

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Viel ist über den um 1920 gebauten Kesselwaggon nicht bekannt. Er war ebenfalls 2003 in den Besitz der Stiftung Hamburg Maritim über und wurde vor einigen Jahren mithilfe der Hamburger Spedition Stetrac saniert.

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Auf dem Rungen-Flachwaggon Sm14 (Augsburg) befindet sich eine winterfest verpackte Draisine. Sie stammt von der Bleckeder Kreisbahn und hatte ursprünglich eine Spurweite von 750 mm. Mit dem Übergang von der Kreisbahn zur Kleinbahn wurde die Bahn 1918/19 auf Normalspur umgespurt und die Draisine umgebaut.

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Ein Oppeln mit Bremserhaus, der 2006/2011 saniert wurde.

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Hafenkräne ohne Ende... (insgesamt stehen 15 St. am Bremer Kai - 6 gehören der Stiftung Hamburg Maritim, weitere 6 gehören der Hafencity Hamburg und 3 gehören dem deutschen Hafenmuseum)

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...und dazu ein paar Güterwaggons

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Die beiden grünen Hafenkräne sind die letzten "Neuzugänge" und wurden 1964 von Kampnagel gebaut. Eingesetzt wurden sie bei einem Hamburger Quartiersmannbetrieb und sollen nun das Löschen und Laden von Stückgut am Liegeplatz der BLEICHEN darstellen.

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Greifer sind in TT ja z.Zt. im Trend

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Der "Herr der Kräne" hat sich privat auch noch ein anderes Projekt ans Bein gebunden. Das ist der Dampfschlepper FRITZ, der 1924 in Hamburg gebaut wurde und bis 2011 in der Hansestadt im Einsatz war. Im Laufe seines Lebens wurde ihm die Dampfmaschine entrissen und durch einen Diesel ersetzt. Dieser hat inzwischen den Schlepper wieder verlassen. Künftig (Lebensprojekt) soll wieder eine Dampfmaschine für den Vortrieb sorgen.

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Da das Schiffe fotografieren am Bremer Kai nur von der Wasserseite möglich ist, musste eine andere Dame für ein Porträt herhalten.

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An den Hamburger Elbbrücken liegt ROS 701 STUBNITZ mit frischem Schiffs-TÜV. 1964 wurde das Schiff als Kühl- und Transportschiff auf der Stralsunder Volkswerft gebaut. Bis 1984 war der Dampfer für die Sassnitzer Hochseefischerei als SAS 501 STUBNITZ unterwegs. Bis zur Wende diente der Rostocker Hochsee-Fischfangflotte als Kühl- und Transportschiff. Ab 1992 wurde es als Kulturschiff in Rostock betrieben. Gelegentlich ging das Schiff auch als Kulturbotschafter auf Reise. 2013 folgte aus finanziellen (und ein paar anderen) Gründen der Wechsel nach Hamburg. Im Sommer 2024 war sie in die Hansestadt Stralsund zurück gekehrt. Bei Strela Shiprepair auf dem Gelände der Volkswerft wurde der Schiffs-TÜV erneuert.

Ab dem 30. März lädt das Deutsche Hafenmuseum (Schuppen 50) und die Viermast-Stahlbark PEKING nach der Winterpause auch wieder zum Besuch ein. Es muss nicht immer Reeperbahn und MiWuLa sein ;)
 
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