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landwirtschaftliche Geräte und Fahrzeuge aller Epochen

So, dann werde ich mal hier auch was beitragen. Bei meinem Urlaub auf Rügen konnte ich leider nicht den Rasenden Roland besuchen, da wir mit Freunden unterwegs waren die mit Eisenbahn nichts am Hut haben. Dafür waren wir aber in Zirkow bei Karls Erlebnis-Dorf. Dort konnte ich einige Fahrzeuge (so will ich es mal nennen) bildlich festhalten. Aber auch Schönheitstipps und hochmoderne Technik :happy: (die letzten Bilder) konnte ich dokumentieren.
 

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Es gab weitere Anbauteile wie einen Pflug. Der Anhänger für Grünfutter ist kippbar.
Der Schlepper hatte sogar eine Gangschaltung mit einem (hier kaputten) Rückwärtsgang.

Die Bezeichnung Dzik bedeutet auf deutsch "Eber" (oder auch Wildschwein).​
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachklapp zum Streuer, weil gerade noch Saison ist. Ich war mal wieder auf Außendienst, bevor es reinregnet :regen: Vorher: 20251021_135224.jpg

Als Faustregel gilt, 1t Kalk pro Jahr und Hektar. Da hat einer viel vor :happy:
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Aus der Sternenflotte :smilingpl
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Pressevielfalt in der Landwirtschaft

So lautet das Thema der neuen Sonderausstellung des Schleswig-Holsteinischen Landwirtschaftsmuseums in Meldorf.

Bereits vorm Museum erwartet dem Besucher diese alte Claas Presse.

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Die Geschichte der landwirtschaftlichen Pressen begann in der Magdeburger Börde. 1856 eröffnete Gottfried Welger in Seehausen eine Schlosserei, die sich in den 1890er Jahren in eine Landmaschinenfabrik wandelte. Diese wurde von seinen ältesten Söhnen weitergeführt. Die beiden jüngsten Söhne, Franz und Gustav, zogen 1899 nach Wolfenbüttel. Dort gründeten sie die Gebr. Welger Maschinenfabrik mit dem Ziel automatische Strohpressen zu produzieren. In der 1990er Jahren zog sich die Familie Welger aus der Landwirtschaftssparte zurück. In Wolfenbüttel werden heute Pressen von AGCO für ihre Marken Fendt und Massey Ferguson gefertigt.

Auch Claas aus Harsewinkel spielt bei der Entwicklung von Pressen eine wichtige Rolle. 1913 wurde die Maschinenfabrik Claas gegründet. Es wurden u.a. Strohbinder gefertigt. 1921 erlang Claas mit dem Knoter sein erstes Patent. Im Grunde wird dieser Knoter noch bis heute bei Kleinballen- und Quaderpressen verwendet.

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Auch die Heinrich Lanz AG stellte Strohpressen her. Diese wurde zwischen 1910 und 1915 hergestellt. Die Darstellung ist nicht ganz korrekt, da sich zwischen Lokomobil und Presse eigentlich noch der Dreschkasten befunden hatte.

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Eine weitere Strohpresse der Heinrich Lanz AG in Kombination mit einem JD Dreschkasten. Bei JD denkt man zunächst an John Deere, aber der Dreschkasten ist bei Josef Dechentreiter gefertigt. Das Unternehmen ist heute auch ein Teil von AGCO und fertig Kabinen für den Landmaschinenkonzern. Die beiden Maschinen sind um 1950 herum entstanden.

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1950 brachte Welger die erste gezogene Hochdruckpresse auf den Markt. Hochdruckpressen hatten den Vorteil, dass das Material stärker verdichtet wird und somit Lagerraum gespart werden konnte. Die 1950 vorgestellte AP15 hatte auch einen eigenen Antrieb verbaut. Auf dem Bild ist eine AP12 aus dem Jahr 1959. Hier erfolgt der Antrieb über den Nebenantrieb des Treckers.

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Eine Claas BUBI-S aus dem Jahr 1965.

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Eine Niederdruckpresse aus Frankreich von Rivierre-Casalis. Die Firma ist heute ein Teil des französischen Landmaschinen-Herstellers Kuhn. In den 1960er Jahren wurden die Pressen von Fahr unter dem eigenen Markennamen vertrieben.

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Ein Allgaier Verdampfer mit eine Bautz AP3 Presse. Allgaier baute nach dem 2. WK keine 10 Jahre Trecker. Die Motoren erhielt Erwin Allgaier anfänglich von seinem Schwiegervater Carl Kaeble. Der erste Trecker verlies 1947 der Werkhallen. 1949 vereinbarte man mit Prof. Porsche die Fertigung des s.g. "Volksschleppers". Der Erfolg hat Allgaier "überrollt". Auf der DLG-Ausstellung 1955 wurden 5.000 St. geordert. Das stelle man sich heute mal auf der Agritechnica vor... Gleichzeitig brummte auch das Stammunternehmen. Allerdings reichten die Institutionsmittel für beide Unternehmensteile nicht aus, so dass man die Treckerfertigung an den Mannesmann-Konzern (Porsche-Diesel-Motorenbau GmbH) verkaufte. Mannesmann verkaufte später an Renault. Die Franzosen stellten Treckerfertigung in Dtl. ein. 2003 stieg Claas bei Renault ein und übernahm die Treckersparte später komplett.

Auch Bautz ist Teil der Claas-Familie. Das Unternehmen wurde 1890 gegründet. 1969 wurde es von Claas übernommen.

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Eine Mc Cormick B47 - Presse

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1972 präsentierte Vermeer aus den USA die erste Rundballenpresse. Das System war simpel und einfach und sparte vor allem Zeit. Das Erntegut wird einfach aufgewickelt.

Ein wenig später stieg auch Krone in der Produktion von Rundballenpresse ein. Diese KR120 stammt aus dem Jahr 1983.

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Diese Großpacken-Presse von Mengele war wahrhaftig kein Erfolgsprodukt. Der Firma fehlte in den 1980er Jahren ein passendes Produkt im eigenen Portfolio. Gleichzeitig machte sich Preisverfall auf dem Landtechnikmarkt bemerkbar. So sollte das neue Produkt aus möglichst vielen vorhandenen Komponenten entwickelt werden. Die Pickup kam vom hauseigenen Feldhäcksler und die Hydraulik vom hauseigenen Ladewagen. Das ging mal richtig in die Hose. Bis 1991 wurde eine Kleinserie von ca. 50 Stück gebaut. Die Reklamationen häuften sich, so dass sich der Hersteller zu einem Rückkauf gezwungen sah. 30 Maschinen sollen zurückgekauft und anschließend verschrottet worden sein.

1991 wurde Mengele von Bidell aufgekauft. Da 1994 Bidell auch bei Fortschritt eingestiegen war, hatte Mengele Zugriff auf die Pressen von Fortschritt. Zu Bidell gehörte auch die Pflugfabrik Eberhardt. Das ganze Konstrukt passte nicht zusammen. In der Folge wurde Fortschritt an CaseIH verkauft und später abgewickelt. Mengele und Eberhardt dümpelten noch einige Zeit weiter vor sich hin. 2009 erfolgte die Übernahme der Lely und 2016 wurde der Unternehmensteil an AGCO weiterveräußert.

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Absolut exotisch ist diese Welger CPR400 aus dem Jahr 1991. Sie kann das Erntegut in eine "Wurst" pressen, die quasi endlos ist. Mit einem Messer wird das gepresste Erntegut in die gewünschte Länge geteilt. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig. Gebaut wurden 2 Exemplare.

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Ein paar Trecker gehen immer...

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Lanz Bulldog mit Eisenräder für den Acker. An den hinteren Rädern sind zusätzliche Laufringe für den Straßenverkehr montiert.

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Mit Lanz Bulldog D1706 und Gummiwagen wurde die Ernte eingeholt.

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Ein Fendt Dieselross F12GT Geräteträger wird gerade nach langer Standzeit zu neuem Leben erweckt.

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Vor 2 Jahren wurde dieses Fendt Dieselross zu neuem Leben erweckt. Zuvor stand der F15H über 30 Jahre. Ziel des Museums ist es, dass möglichst viele Ausstellungsstücke auch funktionieren.

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Die Ruhrstahl AG versuchte sich auch mal im Treckerbusiness. Auf der DLG-Messe 1951 in Hamburg wurde der Geräteträger erstmalig vorgestellt. Der Erfolg war überschaubar. Das lag auch an seinem hohen Preis von 19.000,- DM. Bis 1956 liefen ca. 500 Stück vom Band. Danach war der Ausflug in die Landtechnikbranche auch bereits wieder beendet.

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Im Außenbereich des Museums steht dieses Dithmarscher Bauernhaus und nebenan liegt der Gerda Nissen - Rosengarten. In wärmeren Jahreszeit sicher eine Augenweide.

Wer noch mehr über Nieder- und Hochdruckpressen, Quader- sowie Rundballenpressen erfahren will, ist in Meldorf genau richtig aufgehoben. Die Sonderausstellung läuft noch bis Ende August 2026.

Das absolute Highlight für die Kids ist die riesige Siku-Control-Anlage auf der Empore des Museums. Es gibt doch nichts besseres die Ernte mit einem John Deere 7R oder Fendt One selbst einzuholen.... (ab April 2026 gibt es eine komplett neue Anlage).

Unweit des Museums kann man auch ein paar Sachen entdeckten:

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Leider nur von außen kann man der Nordermühle "Fortuna" besichtigen (Fotografieren ist auch nur bescheiden möglich). Die Mühle wurde um 1860/5 errichtet und bis 1973 (ab 1950 elektrisch) betrieben. Seit 1973 steht sie unter Denkmalschutz und wird als Ferienwohnung genutzt. Es gibt auch noch die Südermühle.

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Bis auf diesen Deutz-Fahr-Trecker wirkt diese Landmaschinen-Werkstatt recht "angestaubt".

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Laut Homepage, die überhaupt nicht "angestaubt" ist, soll die Werkstatt noch aktiv sein.

Falls ihr mal in Meldorf seid, schaut einfach mal ins Schleswig-Holsteinische Landwirtschaftsmuseum rein. Vielleicht ab ihr sogar Glück Holger Hink alias Dr Trecker dort anzutreffen.


Der Nordländer wünscht euch einen schönen 1. Advent.
 
@Nordländer
Was nach 1900 hergestellt wurde, waren in erster Linie keine Strohpressen sondern Strohbinder. Aus diesen Bündeln wurden Hocken gebaut und diese reiften nach der Maht auf dem Feld noch nach, bevor sie dann getroschen wurden.
 
Bei der maschinellen Getreideernte kann man zwei Systeme unterscheiden:
- Dreschen mit Dreschmaschine an einem stationären Ort
- Dreschen mit einem fahrbaren Mähdrescher.
Zum Dreschen mit einer Dreschmaschine:
Die Getreidehalme müssen gemäht und zweckmäßigerweise gebündelt werden.
...Aus diesen Bündeln wurden Hocken gebaut...
Ich kenne für ein Bündel den Begriff Garbe. Die Garben wurden bei der maschinellen Ernte mit einem Mähbinder erzeugt. Der Mähbinder brauchte aber eine gewisse Fahrbreite. Wenn bei Beginn der Mäharbeiten das Nachbarfeld nicht befahren werden konnte, mußten die Getreidehalme für die Fahrspur von Hand gemäht und zu Garben gebunden werden (Zum Binden wurden oft nur Getreidehalme verwendet). Diese Garben wurden dann auf dem Feld zusammengestellt. Bei uns im Magdeburger Gebiet wurden diese Zusammenstellungen Puppen genannt.
Zum Dreschen wurden die Garben auf Wagen verladen, zur Dreschmaschine transportiert und ausgedroschen. Wohl bei den meisten Dreschmaschinen war noch eine separate Strohpresse erforderlich, um aus den durch die Dreschmaschine erzeugten losen Halmstücke Strohballen zu erzeugen. Für diese Strohpressen zeigte @Nordländer einige Beispiele.
Die Weiterentwicklung der Erntetechnik war der Mähdrescher:
Der Mähdrescher mäht die Halme ab und drischt diese sofort aus. Das Stroh fällt meist auf das Feld. Wenn es weiterverarbeitet werden soll, ist zweckmäßig, das Stroh aufzunehmen und mit fahrbaren Maschinen zu Ballen zu pressen. Diese werden oft auch als Strohpressen bezeichnet. Damit wird der gleiche Begriff wie an einer Dreschmaschine verwendet - auch bei der Dreschmaschine wird der Begriff Strohpresse benutzt.
Für die Begriffe findet man im Internet weitere Erklärungen, Bilder und Videos.
 
Eine Garbe ist das, was nach einem Schwung mit der Sense liegen bleibt. Diese einzelnen Halme werden zu einer Garbe gebündelt. Dies geschieht traditionell mit anderen Halmen. Die Kunst Garben mit Halmen zu bündeln ist keinewegs überall gleich bekannt. In den 1970er Jahren, aus denen die Bilder weiter oben stammen, lernten die Polen, bei denen wir zu Gast waren, erst von meinem Vater, wie man größere Garben mit einem aus Halmen bestehenden verlängerten "Strick" zusammenbinden konnten. Diese Verlängerung kannten die Oberschlesier nicht. In Schlesien wurden traditionell nur dünnere Garben mit Strohhalmen gebunden.

In Post #753 werden zwei Personen für die Getreidemaht benötigt. Die erste vorn lenkt die Fuhre. Die zweite Person bedient den Mähbalken und das sich dahinter befindliche Brettkonstrukt. Auf dieser in Fahrtrichtung mit Lücken gelatteten Ablage werden die gemähten Halme gesammelt und manuell periodisch als Haufen auf dem Feld abgelegt. Diese Haufen werden von den Frauen aufgenommen und zu Garben gebündelt. Der dritte Sitz dient nur dazu im Bedarfsfall die Bodenhaftung des Mähanhängers zu erhöhen, damit dessen Mähantrieb arbeitet. Im Bild tollen die Kinder da nur rum.

Auch der Bau der Hocken war unterschiedlich. Die in Thüringen waren mit den dickeren gebundenen Garben größer und höher als die schlesischen.

In Thüringen ist für "Hocke" auch die Bezeichnung "Puppe" geläufig.

Und bevor jemand fragt: Der polnische Verwaltungsbezirk (Woiwodschaft) heißt heute wieder Schlesien (województwo śląskie) und die Polen sagten zu uns: "Wir sind Schlesier und Polen".
 
Auf dieser Webseite ist ein Video, das den Ablauf des Mähens eines Getreidefeldes mit der Sense und das Binden der Garben mit Strohhalmen zeigt:
Solche Art des Mähens wurde auch zur Vorbereitung der Fahrspur für einen Mähbindereinstz angewendet.
 
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