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Teil 1 - oder was lange währt, wird gut

Aus der Sicht von @Kuno erzählt

Ich trug mich schon lange vor dem Jahr 2000 mit dem Gedanken an eine TTe-Modellbahnanlage. Aber irgendwie hat mich bei der Teilnahme an TT-Modultreffen der Modulbazillus erwischt und ich spielte gedanklich die Planung und den Bau von TTe-Modulen durch. Einen ersten Bahnhof-Plan skizzierte ich blauäugig (Bild 1). Hinzu kam die Überlegung, dass bei den Modulisten nicht nur der Bahnhof zählt, sondern auch Strecke. Eine weitere Überlegung von mir war im Anfangsstadium, dass ich meine Module im sächsischen Mittelgebirge ansiedeln, also mindestens tiefe Felseinschnitte mit einbeziehen wollte.

Von diesen Überlegungen her ging es an die Planung und den Bau der Modulkästen. Zwei Segmente von je 80 cm Länge max. 50 cm Breite stellten das Bahnhofsmodul dar. Zwei Kurvenmodule mit einem Winkel von je 45° sollten Streckenmodule werden. Die 45° je Modul hatte ich mir gedacht als 90°-Gesamtkurve oder als verschwenktes „S“. Die Ränder der Kurvenmodule erhielten an den Längsseiten Erhöhungen von 15 cm, damit eine ordentliche Felslandschaft wie im Rabenauer-Grund modelliert werden konnte. Und das war mein erster gedanklicher Fehler, nicht der Letzte eines blutigen Anfängers beim Modulbau. Ein erfahrener Modulist erkannte nämlich, dass ich bei dieser Art Gestaltung zwar einen genormten Gleisübergang hätte, wohl aber landschaftlich an keines der anderen Kopfstücke andocken könnte. Also kam ich in der Not auf die sogenannte Käseecke als ein Übergangsmodul von 30 cm Länge, wo ich meine Felslandschaft auf normales Niveau herunterbrechen konnte.

Parallel dazu begann ich mit der Materialsammlung von Gleisen, Weichen und Fahrzeugen. Im Mai 2012 bis März 2013 traf es mich dann aber hart, indem meine Eltern und meine beiden jüngeren Geschwister an schweren Krankheiten verstarben. Von da an ruhte mein Modellbau, ich konnte einfach nicht mehr Hand anlegen an die Module.

In meinem Umfeld war das bekannt und man nahm auf diese Befindlichkeit Rücksicht. Einer ließ aber nicht locker. Uwe Zillmann bohrte seit 2019 immer wieder nach, wann ich denn mal an meinen Modulen weiterbauen würde. 2020 im Sommer hatte er mich endlich soweit und wir gingen meine Ursprungsplanung mit den bis dahin erkannten Mängeln durch und veränderten den Ursprungs-Plan. Es würde zu weit führen, die Planungs- und Änderungsstadien hier darzustellen, aber ich verrate kein Geheimnis, dass Uwe insgesamt mehr als 20 Varianten mit dem Programm Wintrack zeichnete und visualisierte, bevor wir uns einigten. Mein Credo war nämlich nicht die akribische Nachbildung eines Vorbildes, sondern für mich stand der interessante Fahr- und Rangierbetrieb im Vordergrund. So entstand aus dem Vorbild Carlsfeld der Bahnhof Kunofelde. Carlsfeld ist aber nicht zuletzt wegen der darauf entstehenden Gebäude und dem annähernd vorbildlichen Gleisplan noch zu erkennen. Uwe und ich sind da zum Schluss doch noch beiderseits Kompromisse eingegangen.

Die Entwicklung des Gleisplans von Bild 1 zu Bild 2 stellt das sicher eindrücklich dar. Ein weiterer Grund für Kompromisse stellte sich bei dem geplanten Felseinschnitt dar, wo ich mich nach langer Diskussion mit Uwe auch zu einer Veränderung hin zu einer Hanggestaltung der Kurvenmodule überzeugen ließ (Bild 3 und Bild 4). Schließlich brauchten wir die 30 cm lange Käseecke auch nicht mehr und schufen stattdessen ein 80 cm langes Modul mit Bachlauf und Brücke als Bahnhofseinfahrt (Bild 5). Der Bahnhof hat eine Segmentscheibe der Firma Hapo statt einer Weiche erhalten. Dieses technische Bauwerk ist im Grunde als einziges vom Ursprungsplan übrig geblieben.

Uwe tat dann noch ein übriges und verpflichtete sich zum Gleisbau und der Landschaftsgestaltung von Kunofelde sowie der Elektroarbeiten. Elektrisch hat er das Ganze so konzipiert, dass wir sowohl analog vermittels Heisswolf-Regler (dadurch besteht Kompatibilität zu Martin Hanischs Modulen) als auch digital fahren können. Die Weichen und Gleisabschnitte werden immer digital über ein Tablet auf der Basis einer Digitalzentrale DR5000 (digikeijs) (Bild 7) geschaltet.

Hier noch die Bilder, die im Beitrag aufgeführt sind:

Bild 1 – mein ursprünglicher Plan
Bild1.jpg

Bild 2 – letzter Planungsstand, nach dem Kunofelde gebaut wird
Bild2.jpg

Bild 3 – visualisierte Kurvenmodule (rechts) und Bahnhof (links)
Bild3.jpg

Bild 4 – Rohbau des Bahnhofssegmentes und der beiden 45°-Kurvenmodule noch mit hohen Seitenwänden
Bild4.jpg

Bild 5 – Segmentdrehscheibe, mit zweigleisiger Zufahrt
Bild5.jpg

Bild 6 - fast fertiges Modul mit Bahnhofseinfahrt
Bild6.jpg

Bild 7 - Tablet mit Gleisplanbildstellwerk der Z21-App für Kunofelde
Bild7.jpg

In einem zweiten Teil werde ich über die weiteren Fortschritte der Arbeiten an Kunofelde und über die technischen Lösungen beim Fahrzeugeinsatz bis hin zum Entkuppeln berichten.

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Zilli
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Chemnitz

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