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TTm - Schneepflug der Südharz-Eisenbahn SHE 271

Dieser Eintrag ist Teil einer Reihe von Einträgen Tomeks meterspurige TT-Bahn
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Als Abschluss der Serie der Fahrzeuge, die auf dem Fahrgestell der Schotterwagen der Südharz-Eisenbahn basieren, war seit August der Schneepflug fällig.

Historisch war die Basis einer der Schotterwagen, die im Jahr 1903 beschafft wurden. Er wurde dann, in den 1950ern zum Schneepflug umgebaut und mit Stilllegung der Bahn um 1963 verschrottet [1, S. 33][2, S. 181].

Im Moment liegt der geplante Endzustand noch nicht vor, aber für den Fall, dass jemand von euch den sich selbst zu Weihnachten hinstellen möchte, wird die Zeit knapp, daher der Beitrag schon jetzt.

Ein paar Gedanken vorab​

TL; DR: Es war nicht einfach.

Leider gab es einige Widersprüche in den Fotos und Zeichnungen, so dass es ein reichlich demotivierender Prozess wurde. In [1, S. 35] fehlt in der Zeichnung beispielsweise der Einstieg zwischen Kabine und Schotterkasten, die Position der Räder passt nicht und damit passen die Ansichten nicht mehr, um die Form der Schilde dreidimensional entwickeln zu können.

Was ich gern ergänzt hätte, waren die Hebel in der Kabine, allerdings konnte ich im Druckraster in [2] nicht genügend Details herauslesen. Falls das sich ändert,

Ein grundsätzliches Problem stellen die Proportionen dar, da ein zentrales Maß in TTm, die 1000mm Spurweite, mit 9mm statt mit 8,3mm festgelegt ist. Damit wird der Rahmen im Verhältnis breiter. Weiter trägt dann natürlich auch die notwendige Materialdicke weiter auf. Von der Rahmenbreite sind die Breite des Schotterkastens, der Kabine usw. abhängig. Das wirkt fort, wenn man die Winkel wieder aufnehmen will.

Um damit in diesem Jahr noch zu einem brauchbaren Ende zu kommen, musste ich etwas kreativ werden, in der Hoffnung, dass das Endbild plausibel wird und den Charakter des Fahrzeuges trifft. Dafür habe ich natürlich unsichtbare Dinge wiedergegeben, wie den Klotz, der die Federn auf der Schildseite von ihrer Funktion abhält.

Mein Bauprozess ist sicher nicht das Optimum, schließlich war es der Prototyp.

Druckvorlage, Druck​

Die 3D-Dateien gibt es sowohl auf Thingiverse als auch auf Printables. Meine Grundempfehlung ist, sich die Dateien zu sichern, aber vor den Druck zu gucken, ob es inzwischen Updates gab. Im Moment ist Version 8 aktuell. An beiden Stellen sollte ein Download ohne Anmeldung möglich sein.

Ob das aktuelle untere Schild so bleibt, die Befestigung angepasst wird oder noch eine Alternative mit "kürzeren Beinchen" für die Verwendung eines Gewichtes von mir bereitgestellt wird - ich weiß es noch nicht. In meinem Fall, mit dem Gewicht im Rahmen, werde ich die Streben vermutlich kürzen.

Die Lizenz ist wieder CC BY-NC-ND: also für nicht kommerziellen Druck frei, d. h. für euren persönlichen Bedarf, Freunde, Kollegen, Verein -- arbeitet zusammen.

Meine Teil sind aus Anycubics ABS like Resin Pro V2 Black gedruckt. Der Hauptteil auf dem Kopf mit 45° (also 135°) in Y-Richtung und 22,5° in X-Richtung, der Rest in der Regel 45° oder 22,5° bei einer Schichthöhe gleich Pixelgröße.

Grob zusammengesteckter Druck, ohne unteres Schild.

Farbe​

Ich wünsche mir rostbraune Grundierung, hatte dann aber zu braunem Spray via Airbrush gegriffen. Der Vorteil ist, dass Abnutzungsspuren der Farbe natürlicher wirken. Wenn man sich die Bilder - bspw. unter Südharzeisenbahn | Bildarchiv Kleinbahn-Museum Bruchhausen-Vilsen anschaut, sieht man Helligkeitsunterschiede im Grau der Kiste und der Kabine. Je nach Beleuchtung ist es schwierig einen geeigneten Ton zu finden.

Licht​

TL; DR: Ein Weglassen der Beleuchtung spart euch Stress und graue Haare. Das Original hat auch einen Großteil der Zeit nur dagestanden.

Es gibt eine Dachvariante mit vorgesehenen Kanälen für o,5mm Lichtleiter, je nachdem, wie intensiv ihr wascht, müsst ihr die dann noch mal ausbohren. Ich habe o,5mm und auch o,56mm Bohrer dafür genutzt. Beachtet, dass nicht viel Wandstärke stehen bleibt.

Die Idee war einen Appel Lokdecoder Mini und die Vorwiderstände in den Ballastbehälter unter dem Schotter zu verstecken.

Viel Platz ist nicht, irgendwo müssen die Drähte noch entlang.

Zusätzliches Gewicht kam unter den Boden zwischen die beiden Außenträger, aus diesem Grund sind die Innenträger auch nicht nachgebildet -- man sieht sie sowieso nicht.

Das Licht der 0402er LEDs wird mit o,5er Lichtleiter, das in den Scheinwerfern "als Glühlampe endet" transportiert. Die Scheinwerfer sind innen mit weißer/silberner Farbe angemalt. Gefüllt wurden die Scheinwerfer dann mit klarem UV-Resin.

Die LEDs sind innen gegen die Schrägen geklebt. Die optische Abdichtung erfolgt(e) mit Farbe.

Scheinwerfer mit Lichtleiter als Leuchtmittelder hintere Scheinwerfer funktioniert

Nach Einkleben des aus einer CD-Hülle gefeilten Fensters in die Kabinenwand und Aufsetzen des verkabelten Daches, wurden die Leitungen auf beiden Seiten entlang der Kabinenecken nach unten und weiter neben dem Einstieg innen entlang zum Schotterkasten geführt.

Tipp: Fräst/Bohrt die Löcher zwischen Kiste und Kabine, bevor ihr die Elektronik einbaut. Ich dachte ursprünglich an eine Verkabelung unter der Bodenplatte nach, das war dann aber illusorisch.

Grob verkabelt20241209_224308_cut.jpg

Eine Möglichkeit den Strom aufzunehmen ist flach und damit härter geklopfter Messingdraht (hier o,4mm auf ca. o,1mm), der zwar immer noch plastisch formbar (eingedreht für die Kerbe des Rads) aber auch weich federnd wird.

Zur elektrischen Trennung und mechanischen Verbindung hatte ich Papier mit 2K-Epoxy verwendet.

Frisch verklebt, noch nicht gebogenKontakte angepassterster Test

Mit diesen Bildern sind wir beim aktuellen Zustand angekommen. Im Rahmen der Alterung wird die Farbe und Lichtdichtheit nachgebessert. Vorher musste der Schneepflug aber erst einmal funktionieren.

Was ich bisher beim nächsten vielleicht ändern würde:
  • ggf. einen höheren Vorwiderstand nehmen, es kommt noch recht viel Licht an
  • zwischen LED und Lichtleiter etwas Gelbstich erzeugen, die warm-weißen LEDs sind vielleicht nicht warm genug.

Nächste Schritte​

  • Bezeichnung andeuten (gedruckter Stempel oder gedruckte Airbrush-Schablone)
  • Aufsatz für den Schotterbehälter mit gröberem Schotter als Abdeckung für die Elektronik (hier kommt ggf. ein zusätzliches Druckteil, geht sicher aber auch anders)
  • Anpassen des unteren Schilds und ankleben
  • Ansetzen des Geländers an der Plattform
  • Farbe reparieren und altern

Quellen​


[1] Bethke, Matthias/Finke, Wolfgang/Schweers, Hans (2003). Die Fahrzeuge der Harzer Schmalspurbahnen. Südharz-Eisenbahn, Gernrode-Harzgerode Eisenbahn, Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn, Deutsche Reichsbahn, Harzer Schmalspurbahnen. Aachen, Schweers und Wall.

[2] Dörner, Winfried (2018). Die Südharz-Eisenbahn. Eine Region und ihre Bahnlinie : Walkenried - Wieda - Braunlage : Braunlage - Sorge - Tanne. 3rd ed. Bad Salzdetfurth, Dörner-Medien-Verlag.

[3] Kindermann, Harald O. (2024). Südharzeisenbahn | Bildarchiv Kleinbahn-Museum Bruchhausen-Vilsen. Schlagwort Südharzeisenbahn | Bildarchiv Kleinbahn-Museum Bruchhausen-Vilsen (abgerufen am 01.05.2024).

[4] Röper, Hans (Ed.) (1986). Die Harzquer- und Brockenbahn. Nebst e. Anh. zur Südharzeisenbahn. Berlin, Transpress, Verlag für Verkehrswesen.
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Kommentare

Na super, da bin ich gleich mal bei den interessanten Bildern der Südharzeisenbahn hängengeblieben! War ja auch ne schnuckelige Strecke mit schönen bulligen Maschinen mit Luttermöller - Endachsen, seufz!
Ach ja und wieder tolles Projekt!
 
Ja - @T3-Angus

ich habe zwar noch 2-3 Fahrzeuge der SHE auf der To-Do-Liste, die im Harz verblieben sind (99-01-77, 99-09-96 und ähnliche), aber bei Loks sieht es schlecht aus.

Habe ich gerade wieder bei den Einsatzversuchen zugeben müssen, der GHE-Triebwagen ist nicht wirklich zum Schieben oder Ziehen geeignet und meine Kastenlok ist noch nicht digitalisiert, geht zwar auch analog zu schieben und der Schneepflug leuchtet auch in der richtigen Richtung nur wird es damit eigentlich zu schnell. Werde eine der Loks wohl vor Weihnachten chipen.

Beim Schneepflug bin ich wohl auf der Zielgeraden, aktuell trocknet der 2. Versuch, die Steine für den Ballast aufzukleben, der Leim war doch etwas dünn und langsam. :rolleyes:

Vorher hatte ich noch eine Abdeckung für den Decoder geschaffen, mit einem dünnen Eisenblättchen, womit man den Deckel mittels Magnet wieder gezogen bekommt. Das untere Räumblech ist auch angeklebt und die Abdeckung mit UV-Resin und Fräser etwas ungleichmäßig modelliert, so dass man zwischen den Steinen den erhöhten Boden nicht erkennt.

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Viele Grüße, Tomek
 
Mit den Kupplungen machst Du scheinbar gute Erfahrungen, sonst hättest du bestimmt schon zu was anderem gewechselt?! Habe mal zu Vorwendezeiten paar Piko - N - Modelle nach der Methode Sägen-Feilen-Schleifen zu TTm - Wagen umgebaut. Da sind auch noch die N - Kupplungsköpfe dran. Schön finde ich daran, daß man leicht ein Modell nach Oben aus dem Zugverband nehmen kann, ohne daß es hakelt und der halbe Zug entgleist!

Grüße!
 

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Tomek
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