Viele meiner Loks sind schon einige Jahre alt und haben ihre schönsten Zeiten in der Vitrine zugebracht. Nun geht es aber los und ich dachte gleich richtig? Also mal die BR 120 aus der Vitrine geholt und los. Natürlich als erstes auseinander nehmen. Schon da gingen die Probleme los. Scheinbar hat man bei Tillig leider schlechteres Material genommen als früher bei Zeuge / BTTB?
Jedenfalls ist gleich mal das dünne Plast des Gehäuses gerissen
die Einstiegsdritte sind abgefallen und um die Puffer gingen die "Pufferkonsolen" ab
und die "Zinkpest" scheint (laut Jasch) zugeschlagen zu haben, siehe Schürze?
Eigentlich wollte ich schon wieder aufhören, aber nein, ich hatte mir doch etwas vorgenommen!!
Nachdem nun das defekte Gehäuse runter war ging es an den Decodereinbau. Entfernen der Halterung am Drehgestell
Abnehmen der Drehgestelle und Bodenplatte und gleich mal nach dem Motor geschaut, sieht gut und leistungsstark aus .
Bilder vom Einbau des Kuehn Lokdecoder N45, die eigentlich ziemlich aussagekräftig sind
Rot und Schwarz jeweils ans Gleis / Orange und Grau jeweils an den Motor / Gelb und Weiß für Licht je Fahrtrichtung. Ach und "alle Entstörelemente und Dioden für die Spitzenbeleuchtung auslöten". Ich hatte nach dieser Anleitung (vielen Dank) gearbeitet! Einsteiger können sich gern bei mir mit Fragen Melden. Ich bin zwar Laie aber was ich weiß gebe ich gern weiter (Ohne Garantie)
So nun ist technisch alles auf einem guten Stand und die Taigatrommel dreht munter ihre Runden auf der Teststrecke
Kosten bis hier hin, Zeit und 21,50 Euro für den Decoder!
Oj, das Gehäuse, ein neues bei E... für über 100 Euro? Nö, das steht in keinem Verhältnis zum alter der Lok. Also versuchen rauszuholen aus dem defekten Gehäuse was geht.
Laut hinweiß von Jasch habe ich mir, aus rotem Plaste vom Fahrgestell einer defekten 86, kleine Klötzchen mit dem Skalpell zurechtgestutzten.
Diese auf passende Größe zurechtgefeilt und dann eine Seite (spätere Unterseite) etwas abgeschrägt da das Gehäuse nach außen etwas rund nach hinten weg läuft.
Die defekten "Pufferhalter" entfernt und mit dem Skalpell die Flächen geglättet so gut es eben ging.
Klötzchen mit Sekundenkleber an die entsprechenden Stellen kleben und nach dem Trocknen von hinten mit einem 2 mm Bohrer wieder das Loch einbringen.
Um Ungenauigkeiten etwas zu verdecken habe ich wie beim Vorbild
aus Blech noch Abdeckung/Tritte darüber gebogen und befestigt!
Weiter mit den Reparaturen. So gut es geht den Riss von innen gekittet, weg bekommt man ihn natürlich nicht. Dann noch vier "neue" Tritte fürs Personal. Bohren in das Gehäuse ist unmöglich, also von hinten Kerben eingefeilt. In einem Zurüstbeutel noch vier Bügel gefunden und eingeklebt. Sind keine Originalen Tritte aber sollten das Personal schon aushalten.
So, mehr kann man an dem Gehäuse nicht mehr retten nur noch mit Farbe übertünchen
Hier nun erst einmal meine "Schminkutensilien", ist nicht viel aber reicht für meine Ansprüche und eine in die Jahre gekommene "Taigatrommel".
Für die Farben und die Sprayflasche habe ich noch einmal ca. 20 Euro investiert, das reicht allerdings dann für alle Loks und noch mehr.
Ich bevorzuge Acrylfarbe weil sie nicht richt und man den Pinsel schnell saubermachen kann. Zum mischen von Farbe einfach mal der Freundin die Praline mon cherie wegnaschen und schon geht es los. Leider hat es mit dem Filmen nicht so richtig geklappt, Sorry, versuche es später noch einmal.
Außer den Pinseln brauchen wir noch Zahnstocher und verschiedene Farben. Für meine Zwecke haben matt schwarz/weiß/rost/grau/erde/rot gereicht. Daraus kann man alles mischen. Außerdem wird noch Abdecklack
zum abdecken von Schrift, Fenster und Lampen benötigt. Nun wird das Vorbild studiert und versucht das wesentliche zu nachzubilden! Zum Beispiel ausgeblichene Farben, schmutzige Lüftungsgitter, rostige Bremsen usw.
Nachdem nun alle Fenster, Lichter, Zierleisten und Beschriftungen mit Abdecklack abgedeckt sind geht es ans Werk!
Nehmt aus den einzelnen Farbtöpfen mit dem Zahnstocher, nach dem Umrühren, die vorgesehene Menge Farbe. immer nur mit ein und dem selben Zahnstocher in eine Farbe, damit sie sauber bleibt. Dann mischt ihr nach euren Vorstellungen Farbe in den "Praline mon cherie" an. Wichtig ist immer die Farbmischung echt dünn aufzutragen, eigentlich fasst wie Wasser! Am Anfang perlt die Farbe ab und zieht sich zusammen, das gibt sich dann später! Versucht immer zusammenhängende Flächen auf einmal zu streichen. So lange die Farbe noch feucht ist könnt ihr immer wieder auf dem Gehäuse auch andere Töne mit hinzufügen und ineinander verlaufen lassen. Die gelbe Bauchbinde habe ich übrigens nicht mit abgedeckt sondern nach jedem Farbauftrag mit einem Zahnstocher wieder frei gemacht. Ihr müsst das mit der Farbe echt selber heraus finden. Ich für mich finde jedenfalls dass ich es hinbekommen habe. Natürlich immer aus einer bestimmten Entfernung schauen, nie aus der "Makroaufnahme", das geht nicht. Ich sitze ja auch nicht 10 cm vor dem Modell wenn es auf der Anlage seine Runden dreht! Wenn ihr dann mit eurem Werk zufrieden seid überzieht ihr es noch mit einem leichtem Hauch Seidenmatten Klarlack aus der Sprühdose. das muss man aber auch nicht machen da die Farbe am Ende Grifffest ist. Ich kann das alles schlecht erklären, man muss es selber probieren und der Erfolg wird euch recht geben. Übrigens habe ich mir die Anregung und Schulung in diesen beiden Tutorial geholt:
Mega Tutorial Weathering und Tutorial Patinierung Piko Lok 101
Hier mal einige Bilder meiner Reparatur mit gleichzeitiger Alterung. Dieses hier vor:
und die nach meinen Handgreiflichkeiten
Makros sollte man sein lassen
und den Riss bekommt man auch nicht weg
Hoffe ich konnte einigen älteren (wie ich), unerfahrenen und ängstlichen etwas Mut machen? Also rann an eure alten Maschinen, sie können nur besser werden! Wenn jemand Fragen hat würde ich mich freuen, in der Zwischenzeit beschäftige ich mich mal mit dem Umbau meiner alten Ferkeltaxe.
Jedenfalls ist gleich mal das dünne Plast des Gehäuses gerissen
die Einstiegsdritte sind abgefallen und um die Puffer gingen die "Pufferkonsolen" ab
und die "Zinkpest" scheint (laut Jasch) zugeschlagen zu haben, siehe Schürze?
Eigentlich wollte ich schon wieder aufhören, aber nein, ich hatte mir doch etwas vorgenommen!!
Nachdem nun das defekte Gehäuse runter war ging es an den Decodereinbau. Entfernen der Halterung am Drehgestell
Abnehmen der Drehgestelle und Bodenplatte und gleich mal nach dem Motor geschaut, sieht gut und leistungsstark aus .
Bilder vom Einbau des Kuehn Lokdecoder N45, die eigentlich ziemlich aussagekräftig sind
Rot und Schwarz jeweils ans Gleis / Orange und Grau jeweils an den Motor / Gelb und Weiß für Licht je Fahrtrichtung. Ach und "alle Entstörelemente und Dioden für die Spitzenbeleuchtung auslöten". Ich hatte nach dieser Anleitung (vielen Dank) gearbeitet! Einsteiger können sich gern bei mir mit Fragen Melden. Ich bin zwar Laie aber was ich weiß gebe ich gern weiter (Ohne Garantie)
So nun ist technisch alles auf einem guten Stand und die Taigatrommel dreht munter ihre Runden auf der Teststrecke
Kosten bis hier hin, Zeit und 21,50 Euro für den Decoder!
Oj, das Gehäuse, ein neues bei E... für über 100 Euro? Nö, das steht in keinem Verhältnis zum alter der Lok. Also versuchen rauszuholen aus dem defekten Gehäuse was geht.
Laut hinweiß von Jasch habe ich mir, aus rotem Plaste vom Fahrgestell einer defekten 86, kleine Klötzchen mit dem Skalpell zurechtgestutzten.
Diese auf passende Größe zurechtgefeilt und dann eine Seite (spätere Unterseite) etwas abgeschrägt da das Gehäuse nach außen etwas rund nach hinten weg läuft.
Die defekten "Pufferhalter" entfernt und mit dem Skalpell die Flächen geglättet so gut es eben ging.
Klötzchen mit Sekundenkleber an die entsprechenden Stellen kleben und nach dem Trocknen von hinten mit einem 2 mm Bohrer wieder das Loch einbringen.
Um Ungenauigkeiten etwas zu verdecken habe ich wie beim Vorbild
aus Blech noch Abdeckung/Tritte darüber gebogen und befestigt!
Weiter mit den Reparaturen. So gut es geht den Riss von innen gekittet, weg bekommt man ihn natürlich nicht. Dann noch vier "neue" Tritte fürs Personal. Bohren in das Gehäuse ist unmöglich, also von hinten Kerben eingefeilt. In einem Zurüstbeutel noch vier Bügel gefunden und eingeklebt. Sind keine Originalen Tritte aber sollten das Personal schon aushalten.
So, mehr kann man an dem Gehäuse nicht mehr retten nur noch mit Farbe übertünchen
Hier nun erst einmal meine "Schminkutensilien", ist nicht viel aber reicht für meine Ansprüche und eine in die Jahre gekommene "Taigatrommel".
Für die Farben und die Sprayflasche habe ich noch einmal ca. 20 Euro investiert, das reicht allerdings dann für alle Loks und noch mehr.
Ich bevorzuge Acrylfarbe weil sie nicht richt und man den Pinsel schnell saubermachen kann. Zum mischen von Farbe einfach mal der Freundin die Praline mon cherie wegnaschen und schon geht es los. Leider hat es mit dem Filmen nicht so richtig geklappt, Sorry, versuche es später noch einmal.
Außer den Pinseln brauchen wir noch Zahnstocher und verschiedene Farben. Für meine Zwecke haben matt schwarz/weiß/rost/grau/erde/rot gereicht. Daraus kann man alles mischen. Außerdem wird noch Abdecklack
zum abdecken von Schrift, Fenster und Lampen benötigt. Nun wird das Vorbild studiert und versucht das wesentliche zu nachzubilden! Zum Beispiel ausgeblichene Farben, schmutzige Lüftungsgitter, rostige Bremsen usw.
Nachdem nun alle Fenster, Lichter, Zierleisten und Beschriftungen mit Abdecklack abgedeckt sind geht es ans Werk!
Nehmt aus den einzelnen Farbtöpfen mit dem Zahnstocher, nach dem Umrühren, die vorgesehene Menge Farbe. immer nur mit ein und dem selben Zahnstocher in eine Farbe, damit sie sauber bleibt. Dann mischt ihr nach euren Vorstellungen Farbe in den "Praline mon cherie" an. Wichtig ist immer die Farbmischung echt dünn aufzutragen, eigentlich fasst wie Wasser! Am Anfang perlt die Farbe ab und zieht sich zusammen, das gibt sich dann später! Versucht immer zusammenhängende Flächen auf einmal zu streichen. So lange die Farbe noch feucht ist könnt ihr immer wieder auf dem Gehäuse auch andere Töne mit hinzufügen und ineinander verlaufen lassen. Die gelbe Bauchbinde habe ich übrigens nicht mit abgedeckt sondern nach jedem Farbauftrag mit einem Zahnstocher wieder frei gemacht. Ihr müsst das mit der Farbe echt selber heraus finden. Ich für mich finde jedenfalls dass ich es hinbekommen habe. Natürlich immer aus einer bestimmten Entfernung schauen, nie aus der "Makroaufnahme", das geht nicht. Ich sitze ja auch nicht 10 cm vor dem Modell wenn es auf der Anlage seine Runden dreht! Wenn ihr dann mit eurem Werk zufrieden seid überzieht ihr es noch mit einem leichtem Hauch Seidenmatten Klarlack aus der Sprühdose. das muss man aber auch nicht machen da die Farbe am Ende Grifffest ist. Ich kann das alles schlecht erklären, man muss es selber probieren und der Erfolg wird euch recht geben. Übrigens habe ich mir die Anregung und Schulung in diesen beiden Tutorial geholt:
Mega Tutorial Weathering und Tutorial Patinierung Piko Lok 101
Hier mal einige Bilder meiner Reparatur mit gleichzeitiger Alterung. Dieses hier vor:
und die nach meinen Handgreiflichkeiten
Makros sollte man sein lassen
und den Riss bekommt man auch nicht weg
Hoffe ich konnte einigen älteren (wie ich), unerfahrenen und ängstlichen etwas Mut machen? Also rann an eure alten Maschinen, sie können nur besser werden! Wenn jemand Fragen hat würde ich mich freuen, in der Zwischenzeit beschäftige ich mich mal mit dem Umbau meiner alten Ferkeltaxe.